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Der Papst verteidigt das natürliche Erziehungsrecht der Eltern

Prof. Dr. Hans Schieser über die Kritik des Papstes an der staatlichen Sexualkunde

Die Reaktion auf die Rede des Papstes beim Neujahrsempfang der Botschafter in Rom im Januar 2011 läßt unwillkürlich fragen, warum es denn sonst kein Politiker gewagt hat, zum Thema Sexualkunde Stellung zu nehmen.

Es geht letztlich nicht um die Position der Katholischen Kirche zu dieser Problematik, sondern um ein universales Menschenrecht und um die Wirklichkeit der menschlichen Natur im allgemeinen.

Beginnen wir mit Letzterem: Da geistert in den Köpfen der Politiker sowie bei manchen Humanwissenschaftlern immer noch der Unsinn herum, den die Journalistin Margaret Mead (USA, 1901-1978) mit ihrem längst als Schwindel entlarvten „Report“ über die Jugend auf Samoa („Coming of Age in Samoa“, New York: Morrow, 1928) in der Welt verbreitet hat.

Sie hatte „herausgefunden“, daß die Jugendlichen auf Samoa ohne Tabus aufwachsen und ein unbeschwertes und unproblematisches Sexualleben führen. Australische Forscher gingen der Sache vor über 30 Jahren einmal nach und erkannten das journalistische Machwerk als grandiosen Schwindel. (Siehe D. Freeman, Margret Mead and Samoa: The Making and Unmaking of an Anthropological Myth, Cambridge MASS: Harvard Univ.Press, 1983; und W. Lipp, „Liebe ohne Agggression: Margret Mead’s Legende von der Friedfertigkeit der Naturvölker,“ in: Soziologische Revue 1985, Aprilheft, S. 181 f.)

Mead stand damals im Dienst politisch-sozialistischer Ideologen und fälschte hierbei „Daten“ – ein Beispiel von „akademischer Prostitution“, die bis heute vor allem in der sozialistischen Bildungspolitik gang und gäbe ist.

Die Katholische Kirche hat mit ihrer „religiösen“ Begründung der Sexualmoral Bestätigung von Humanwissenschaftlern bekommen: selbst Siegmund Freud (1858-1939) bezeugte, dass „der Verlust des Schamgefühls das erste Zeichen von Schwachsinn [ist]… und Kinder, die sexuell stimuliert werden, nicht mehr erziehungsfähig [sind].“

In seiner psychiatrischen Praxis sah er, wie „die Zerstörung der Scham eine Enthemmung auf allen anderen Gebieten bewirkt, eine Brutalität und Missachtung der Persönlichkeit des Mitmenschen.“ (S. Freud, Gesammelte Werke, London / Frankfurt 1940-1968, Band 7, S. 149.)

Auch der evangelische (!) Ulmer Arzt Dr. Siegfried Ernst (1915-2001) hat mit seiner Schrift „Ist die Sexualethik der Päpste zeitgemäß?“ (Ulm: Europäische Ärzteaktion, 1988) aufgezeigt, dass die Katholische Kirche keineswegs „altmodisch“, sondern auch auf diesem Gebiet wissenschaftlich „up-to-date“ ist.

Man sollte eigentlich von unseren Bildungspolitikern erwarten, dass sie ebenso „auf dem Laufenden“ sind, wenn sie sich auf dem Gebiet der Pädagogik, Soziologie und Psychologie als „kompetent“ fühlen.

Es müsste aber inzwischen auch Politikern (und Journalisten auffallen, dass nach all den Jahren, seitdem Kinder in den Schulen „aufgeklärt“ werden, keineswegs eine unbefangene und problemlose Einstellung zur Sexualität beobachtet werden kann.

Im Gegenteil: Seitdem in den Schulen (in USA wie in Europa) die „Sexualkunde“ läuft, häufen sich zunehmend die Probleme: Sexualverbrechen, Missbrauch, Verwilderung und nicht zuletzt eine drastische Zunahme der Geschlechtskrankheiten.

Forschungsdaten sind inzwischen eher in USA als bei uns zu bekommen. Hierzulande verschweigt man einfach die Folgen, die zB mit der Abschaffung des „Porno-Paragrafen“ zu beobachten waren und noch sind.
Da wirft man der Kirche „Verschweigen“ vor, während Medien und Politiker weitaus mehr über diesen Skandal schweigen!

Man sollte dem Papst allgemein dankbar sein, dass er als einziger „Staatsmann“ an die fundamentalen Menschenrechte erinnert, wie zB das Elternrecht, das auch in der „universalen Menschenrechts-Deklaration der UNO“ (von 1948, auch von der Bundesrepublik Deutschland und von fast allen Nationen ratifiziert!) festgelegt wird als das „primäre Recht der Eltern, die Bildung und Erziehung ihrer Kinder zu bestimmen“ (Artikel 26, 3). Das steht auch im deutschen Grundgesetz.

Der Staat hat grundsätzlich kein Bildungs- und Erziehungsmandat! Das haben nur totalitäre Systeme, mit denen wir in Deutschland inzwischen genügend Erfahrung haben.

Dem Staat steht eine „Aufsichtspflicht“ und damit das Recht zur Aufsicht zu. Das heisst nicht, dass staatliche Behörden „eine Lufthoheit“ über die Kinder haben, sondern — wie der Lehrer, der den Pausenhof beaufsichtigt, nicht kommandiert, was die Kinder spielen, sondern die Verantwortung trägt, dass nichts passiert – dafür sorgen muss (!), dass alle Kinder Zugang zur Bildung haben.

Das muss nicht unbedingt gesetzlicher „Schulzwang“ sein (ein solches Gesetz aus der Zeit des Nationalsozialismus gilt in Deutschland immer noch!), sondern kann auch den Eltern freistellen, wo sie ihre Kinder „be-schulen“, und sei es zuhause (home-schooling).

Stimmen wir lieber dem Papst zu, auch wenn wir nicht „katholisch“ sind  –  und nehmen wir seine Warnungen ernst, bevor wir uns erneut in einem totalitären System wiederfinden.

Erinnern wir aber auch unsere Politiker an ihre Verantwortung und sorgen wir dafür, dass die „selbst-ernannten (S)Experten“ ihre Finger von unseren Kindern lassen!

Kontakt:
Europäische Ärzteaktion
Prof. Dr. Hans SCHIESER
Veilchenweg 9
89134  Blaustein
Tel:07304-921020
aerzteaktion@t-online.de

Kommentare

Eine Antwort

  1. Herzlichen Dank für die mutige und überaus wichtige Stellungnehme! Eltern geben das Wohlergehen ihrer Kinder preis, wenn sie sich nicht selbst um zeitgemäße Aufklärung und moralische Führung ihrer Kinder durch die Kindheit und Jugendzeit hindurch bemühen. Es mag für das Erste problemloser erscheinen, alles dem Kindergarten und der Schule zu überlassen, rächt sich dann mit der Zeit aber bitter! Man kann es gar nicht oft und laut genug betonen: Wir Eltern haben für die Zukunft unserer Kinder Sorge zu tragen – dann werden auch sie uns mit der notwendigen Achtung und dem gebührenden Respekt begegnen. Alles andere ist Lüge! Große Östereicher haben betreffs Elternbildung Pionierarbeit geleistet:
    1. Sr. Hanna Klaus für „Teen – Star“ und
    2. Prof. Rötzer mit seiner „Natürlichen Empfängnisregelung“ als Hilfe für alle Eltern!

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