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Der Rosenkranz ist nicht per Erscheinung, sondern durch Ordensleute entstanden

Von Felizitas Küble

Viele Katholiken kennen jene frommen Gemälde, die den hl. Dominikus zeigen, wie er durch eine Marienerscheinung den Rosenkranz erhält.

Auch das „Informationsblatt“ der traditionsorientierten Petrusbruderschaft zeigt diesen angeblichen Ursprung des Gebets auf der Titelseite seiner Oktober-Ausgabe 2017 (siehe Foto).
Das würde im Falle einer bloßen Illustration keine Rolle spielen. Doch im Haupt-Artikel unter dem Titel „An dieser Kette scheiden sich die Geister“ befaßt sich Pater Dieter Biffart anläßlich des Fatima-Jubiläums mit der „Würde und Wirkungsgeschichte des Rosenkranzgebetes“ und preist dabei den „himmlischen Ursprung“ dieses Gebets.
Daran brauchen sich allerdings die Geister nicht scheiden, denn die Fabel von jener Marienerscheinung ist längst widerlegt – sie ist  genau genommen nicht einmal eine Legende (bei der immerhin ein historischer Kern stimmen müßte).
Der Geistliche erinnert sodann daran: „Als beispielsweise der heilige Papst Pius V. im Jahr 1571 das christliche Abendland durch die türkische Flotte bedroht sah, forderte er das gläubige Volk zum Rosenkranz und die christlichen Herrscher zum Widerstand auf. Mit Hilfe der Beter konnte das christliche Bündnis am 7. Oktober gegen die feindliche Übermacht der Osmanen den Sieg bei Lepanto erringen“.
Man beachte hier die Jahresangabe, nämlich 1571. Der heilige Dominikus, dem der Rosenkranz angeblich visionär geoffenbart wurde, lebte aber nicht in der beginnenden Neuzeit, sondern im Hochmittelalter (1170 – 1221)
Die ersten Zeugnisse für gewisse Vorformen des klassischen Rosenkranzes stammen aus dem 15. Jahrhundert. (Gebetsschnüre für Vater-Unser und Ave-Marias gab es schon früher). Da es in den vorigen Jahrhunderten kein einziges Dokument für den Rosenkranz gibt, kann er nicht vom hl. Dominikus stammen  – so einfach ist das.

Katholischerseits ist das amtlich längst bekannt und geklärt, unter Kirchenhistorikern und Mariologen sowieso. Im Brevier  – dem Pflichtgebet der katholischen Priester – findet sich daher am Rosenkranzfest der frühere Hinweis auf jene Marienvision des Ordensgründers nicht mehr.
In Wirklichkeit ist dieses biblisch geprägte Gebet mit der Perlenkette, das sich in die Heilsgeheimnisse Christi vertieft, auf dem ganz normalen Wege der Frömmigkeit entstanden – und das ist letztlich auch eindrucksvoller, zeigt dies doch, wie sich Katholiken jener Zeit in ihren Gebeten auf die zentralen Glaubenswahrheiten konzentrieren wollten – und dies an der Hand Mariens und mit ihrer Fürsprache geschehen sollte. 
Zunächst wurde an einer geknoteten Schnur das Vaterunser gebetet, später wurden die Gebetsreihen durch das Ave Maria (Gegrüßet seist Du, Maria) ergänzt, also durch den biblisch bezeugten Gruß des Engels Gabriel an die selige Jungfrau.
Der Trierer Kartäusermönch Adolf von Essen führte Anfang des 15. Jahrhunderts eine Vorform des Rosenkranzes unter dem Namen „Rosarium“ ein. Dabei wurde 50 x ein Ave Maria gesprochen und über das Leben Jesu meditiert. Er betete den Rosenkranz halb-öffentlich mit der jungen Herzogin Margareta von Bayern zusammen mit anderen Adeligen und dem Hofgesinde.

Sein Mitbruder Dominikus von Preußen ergänzte das Gebet dann weiter. Die Erscheinungsgeschichte entstand in jener Zeit, weil man damals den Ordensgründer Dominikus mit jenem gleichnamigen Kartäuserbruder verwechselte.

Im Jahre 1508 wurde dem Ave Maria schließlich der zweite Teil „Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder…“ angefügt.
Später wurde es durch Dominikaner strukturiert und im Kirchenvolk verbreitet. Papst Pius V. legte 1569 im wesentlichen die Gebetsweise fest, wie wir sie heute kennen.
Der bekannte Jesuitenpater Karl J. Klinkhammer hat schon in vorkonziliarer Zeit korrekt über die Entstehung des Rosenkranzes berichtet und zuvor gründliche Quellenforschung betrieben. Später veröffentlichte er das Buch „Adolf von Essen und seine Werke“ (1972), aus welchem der Ursprung des Rosenkranzes durch jenen spätmittelalterlichen Kartäusermönch im Detail hervorgeht.

Ergänzender Artikel dazu siehe hier: https://charismatismus.wordpress.com/2017/10/31/zur-entwicklung-des-rosenkranzgebetes/
 
 

Kommentare

23 Antworten

  1. Einigen Kommentatoren sei ans Herz gelegt, richtig zu lesen: ich schrieb, dass die Praxis (also nota bene: die PRAXIS), anhand einer Schnur ein meditatives Gebet zu vollziehen, aus Asien kommt.
    Das ist zweifelsfrei so, weil diese Praxis dort schon bestand, als es vermutlich das Christentum gar nicht gab. Der Hinduismus, aus dem das stammt, reicht tief in die Vorzeit, einige tausend Jahre vor Christus zurück, der Buddhismus immerhin 500 Jahre vor Christus.
    Ganz ohne Zweifel kommt diese Gebetspraxis von Christen aus Asien – zu sehr ähnelt die Systematik die der Asiaten. Anhand der Mala meditiert der Gläubige die Attribute eines Gottes (wie es spät auch der Islam einführte), und ähnlich tun auch wir es: wir stellen uns anhand des Rosenkranzes das vor Augen, was Jesus für uns bedeutet.
    Damit habe ich nichts gegen den Rosenkranz vorgebracht – vielleicht sind manche so freundlich, das so stehenzulassen. Allerdings ist es mE nicht „himmlisch“, sondern eine zutiefst irdische und menschliche Weise, Gebete zu verrichten, die auch die Heiden so praktizieren.
    Man kann dazu auch verschiedene Gebetshaltungen zählen, die die Christen ja nicht anders vollziehen als etwa die Buddhisten und Hindus – denen ähneln unsere Haltungen und Gesten nämlich am meisten. Das Judentum dagegen kennt das zum großen Teil nicht, auch die Schrift nicht…
    Was Thomas von Aquin betrifft, finde ich nicht, dass das der passende Vergleich ist – man ist da katholischerseits total verblendet:
    Während es sich bei Gebetspraktiken ja nur um äußere Formen handelt, deren Inhalt damit nicht weiter bestimmt ist, handelt es sich bei Thomas um einen inhaltlichen Bruch mit allem, was bis dato in der Kirche gelehrt worden war, denn er stellte teilweise heidnische philosophische Inhalte über die Lehrtradition und „taufte“ nicht diese Lehren, sondern kontaminierte – andersherum – das Glaubensgut mit zahlreichen antichristlichen Infektionen, deren Symptomatik sich dann in den Folgejahrhunderten tragisch ausprägten.
    Das wollen unsere Tradis sicher wieder nicht hören, aber das lässt sich leicht nachzeichnen. Wieviel Segen dabei auf dem Trienter Konzil langfristig liegen konnte, dass – wie es berichtet wird – auf dem Altar der Konzilsaula neben der Hl. Schrift auch die aufgeschlagene Summa liegen hatte, als sei das genauso heilige Schrift wie die Schrift, sollte jeder in einer ruhigen und v.a. aufrichtigen Minute mal selber durchdenken. das trägt bereits häretische Züge, weil es dem Glaubensgut etwas hinzufügt, was doch ausdrücklich untersagt ist – in der Schrift! Loyola hat Thomas dann in seinen „Exerzitien“ zum Evangelium erklärt und die Jesuiten haben den Thomismus bis zum Exzess vorangetrieben. „Gegenreformation“ bedeutete faktisch nicht biblische Besinnung, sondern Thomismus.
    Die dadurch eingespritzte Krankheit hat sich langsam schleichend entwickelt. Thomas wurde am Ende maßgebender als die Schrift selbst. Der Höhepunkt deses Fiebers wurde im 19. Jh dann zur „Gesundheit“ erklärt, und zwar durch mehrere Päpste – zuletzt Pius X. Die Eiterbeule, die das erzeugte, platzte mit den grauenvollen Ereignissen in der 1. Hälfte des 20. Jh und infizierte die letzten gesunden Teile der Kirche. Seither fliegt alles förmlich auseinander und wir erdulden das Zusammenfaulen einer Kirche mit einem Gangrän, das nicht mehr zuheilen kann.
    Tragischerweise begreifen aber die indoktrinierten Katholiken gar nicht, dass es die Kontamination mit dem Heidentum durch Thomas, vorher auch schon durch Augustinus war, die sich langfristig so verheerend auswirkte – sie glauben alle, man hätte thomistisch bleiben sollen, und dann wäre alles gut geblieben.
    Faktum ist aber: Thomistisch KONNTE es nicht gut bleiben und IST NICHT GUT GEBLIEBEN.
    Sehen wir der faktischen und als Phänomen doch gut sichtbaren Wahrheit ins Auge.
    Ob wir aber anhand von Rosenkränzen oder einfach so beten – ob das Gott kümmert, solange das Herz aufrichtig betet?!

  2. Liebe Frau Küble und die Person Zeitschnur. Vermischen sie nicht ihr Unwissen betr. des hl. Rosenkranzes mit buddistischen okulten oder später vielleicht islamistischen Schnuren.
    Sie wissen nicht was sie tun. Gehen Sie zur Beichte, so lange es noch Zeit ist wegen soviel Lästerungen und Schmähungen, denn eines Tages stehen Sie vor Angesicht Gottes und werden gefragt, ihre Farmasonen und Legenden unter dem Volk verbreitet zu haben.
    Der heiliger Rosenkranz wurde uns vom Himmel geschenkt. Schon mal von seligen Albanus von Rupe gehört, der durch die Erscheinung Mutter Gottes und 15 Verheißungen für die Beter gegeben, wurden direkt von Himmel als Gnade für die Menscheit geschenkt. Arme Geschöpfe Gottes, warum läßtern Sie so furchtbar und bringen diese furchtbare Verwirrung? mit Lügen und satanischen Details von ihm diktiert.
    Wir beten für sie besonders jetzt am Freitag in dem Gebetskreis

    1. Richtig, der hl. Rosenkranz hat mit buddhistischen, okkulten und islamischen Gebetsketten tatsächlich nichts zu tun. Er wurde auch nicht abgekupfert. Warum der Rosenkranz hier damit in Zusammenhang gebracht wird, ist mir auch schleierhaft. Der Rosenkranz ist vom Hl. Geist inspiriert/geoffenbart, wie von mir unten dargelegt, und zwar zur Ehre Christi und seiner heiligsten Mutter Maria. Ihn mit buddhistischen etc. Gebetsketten und gebeten in Verbindung zu bringen, fasse ich auch als eine Beleidigung Gottes auf, wenngleich die beiden Artikel, was den Rosenkranz selbst betrifft, sehr gut sind.

      1. Guten Tag,
        die Autorin Jüngling hat rein wissenschaftlich die äußere Form – also Gebetskette – erwähnt, die es auch in anderen Religionen gibt. Damit wurde doch kein inhaltlicher Bezug zum Rosenkranz hergestellt, geschweige eine „Beleidigung Gottes“ geäußert. Tatsachen beleidigen den Höchsten sicherlich nicht – und daß andere Kulturen/Religionen auch Gebetsketten kennen, spricht nicht gegen den Rosenkranz. Die alten Griechen waren gewiß keine Christen, was den hl. Thomas v. Aquin nicht hinderte, die Philosophie des Aristoteles zu „taufen“. Der Zusammenhang ist hier vergleichsweise viel enger als jener einer äußeren Gebetsschnur.
        Freundlichen Gruß!
        Felizitas Küble

      2. @Küble
        Die heidnisch-okkulten Gebetsketten/-schnüre haben keinen Bezug zum Rosenkranz. In einem Artikel über den Rosenkranz hat das denn auch nichts verloren. Satanischer Schmutz und göttliche Schönheit passen nicht zusammen und gehören nicht nebeneinander! Und dazu noch: Welchen Nutzen soll das haben? Das hat keinen Nutzen, sondern verursacht nur Schaden: (a) Verwirrung von Katholiken, die einen schwachen Glauben haben. (b) Des Weiteren bringt man Protestanten auf diese Weise den Rosenkranz nicht näher, sondern führt sie dadurch zur noch größeren Distanz zu ihm.
        Außerdem interessiert der von Satan inspirierte heidnische Firlefanz keinen Christen!

        1. Guten Tag,
          nicht das menschlich verständliche Bedürfnis in anderen Religionen, eine Gebetsschnur zu verwenden, ist ein „von Satan inspirierter heidnischer Firlefanz“, sondern allein der Inhalt. Die Kirche hat bei der Christianisierng der Germanen so manche äußerlichen Formen von ihnen übernommen, zB. die bei den Konservativen beliebte Gebetshaltung der flach aneinander gelegten, nach oben gerichteten Hände (vor allem bei Ministranten in der überlieferten Liturgie öfter zu sehen). Das war ein Rückgriff auf den germanischen Treue-Eid. (Mit gefalteten Händen schwor der Gefolgsmann seinem Fürsten die Treue und legte seine Hand in dessen Hand). Diese Geste wurde zunächst von den Priester übernommen, die so ihrem Bischof die Treue schworen. Dann sagte man, die Gläubigen seien ja „Gefolgsleute“ Christi, so fand diese Geste (äußerlich „heidnischen“ Ursprungs) weitere Verbreitung und wurde zur allgemeinen Gebetshaltung vor allem in der Liturgie.
          Auch bei der Terminfestlegung kirchlicher Festen wurde so manches heidnische Datum „getauft“ usw.
          Wenn die Kirche bei ihren Missionsbemühungen zwischen Form und Inhalt unterschieden und die Form übernommen hat, dann darf das unsere Gastautorin hinsichtlich der Gebetsketten auch erwähnen, zumal es sich um historische Tatsachen handelt.
          Im übrigen schrieb ich bereits, daß im Falle des Thomas von Aquin von der griechischen Antike weitaus mehr als nur „Formen“ übernommen wurde – sehr wohl auch Inhalte – und das gilt hinsichtlich des Platonismus auch vom Kirchenlehrer Augustinus. Dabei hat diese Übernahme in beiden Fällen zu erheblichen Problemen geführt, zB. bei Thomas der von Aristoteles übernommene Irrtum über die Spätbeseelung des ungeborenen Kindes. Das wird uns heute noch von Abtreibungsgegnern vorgehalten. Ich war schon oft genug an Infoständen von Lebensrechtlern, um diese Diskussionen seit meiner Jugendzeit zu kennen. Daß sich Thomas hier durch seinen Rückgriff auf die Antike geirrt hat, ist unbestritten. Hingegen hätte er bei einem Blick in die Heilige Schrift (z.B. Psalmen) die Sofortbeseelung erkennen können, die übrigens von einem frühkirchlichen Konzil auch bereits verkündet worden war.
          Freundlichen Gruß!
          Felizitas Küble

      3. Liebe Frau Küble,
        alles, was dazu dient, satanische Inhalte zu praktizieren, ist selbst satanisch. Auch Satanisten verwenden Gebetsketten, um satanistische Gebete zu verrichten.
        Sie kommen dann auf die Kirche zu sprechen, die bei der Christianisierung so manche äußerliche Formen von Heiden (Germanen) übernommen hat und nennen dann ein Beispiel. Dies ist mir bekannt. Diese heidnischen Formen wurden übernommen und verchristlicht, um die Heiden leichter zum katholischen, d.h. christlichen Glauben zu bekehren. Dasselbe tat der hl. Apostel Paulus mit dem heidnischen „unbekannten Gott“, den er spontan verchristlichte, um den Griechen dann auf dieser geschaffenen Basis den christlichen Gott und das Evangelium zu verkünden.
        Das ist etwas völlig anderes, als wie Frau Jüngling es in ihrem Artikel über den Rosenkranz darstellt, der mit den heidnischen Gebetsschnuren und -ketten nichts zu tun hat. Weder wurde er seitens der Kirche bzw. gläubiger Katholiken von den Heiden abgekupfert, noch wurden die heidnischen Gebertsschnure und -ketten zur Bekehrung der Heiden verchristlicht. Die Erwähnung heidnischer Gebetschnure in Verbindung mit dem Rosenkranz ist vor diesem Hintergrund nicht nur völlig überflüssig, sondern auch völlig uninteressant. Denn was interessieren uns Christen heidnische Formen und Bräuche?! Vor diesem Hintergrund verleiht ihnen Jüngling eine gewisse Bedeutung und stellt sie auf eine Stufe mit dem Rosenkranz.
        Freundliche Grüße

  3. Der traditionelle Rosenkranz ist über die Zeit vom Heiligen Geist inspiriert worden. Denn ohne Gott kann das gläubige Volk nichts tun. Gott, der Heilige Geist, wirkte beim Schaffen des traditionellen Rosenkranzes mit gläubigen Katholiken gemeinsam, wobei ER immer der inspirierende Impulsgeber war.

    1. Sie scheinen ja einen einzigartigen Einblick in die göttliche Inspirationsmechanik zu haben. Warum lassen Sie es nicht einfach damit gut sein, dass dabei ein Gebet entstanden ist, das einen recht großen biblischen Bezug hat und insofern, auch durch die meditative Gebetstechnik, eine positive Wirkung haben kann auf den, der betet.
      Magische Wirkungen darüber hinaus aber hat er nicht!
      All der Unsinn von der „Waffe“ des Rosenkranzes gegen den Satan – ich möchte wissen, woher Sie das nehmen. Weder hat die Kirche das je offiziell gelehrt (wenn auch als Gerücht verbreiten lassen, das sie aber wegen seiner Irrigkeit niemals bestätigt hat), noch lässt sich das verifizieren.
      Dem Herrn ist ein einziger aufrichtiger Herzensseufzer zu ihm hin mehr wert als das großsprecherische Gehabe gewisser Formbeter – Jesus hat uns das doch ausdrücklich in der Erzählung vom Pharisäer und vom Zöllner vor Augen gehalten.
      Man muss nicht Rosenkranz beten, um im Geist und in der Wahrheit anzubeten!

  4. Richtig – der Rosenkranz ist im Mittelalter als „Paternoster-Schnur“ entstanden. Man kann in Museen ja immer wieder solche Gebetsschnüre von Fürstinnen ansehen – oft nur 10 Perlen oder auch eine ganz ungerade Zahl. Eine erste Erwähnung solcher Praxis in der weströmischen Kirche finden wir in England. In den „Gesta pontificum Anglorum“ beschreibt William of Malmesbury im 12. Jh, wie die adlige Lady Godiva, die im 11. Jh gelebt hatte, an Edelsteinen, die sie auf eine Schnur aufgezogen hatte, eine Gebetsregel erfüllte, die sie vor einer Marienstatue vollzog.
    Es gab bis ins Spätmittelalter den Beruf des „Paternoster-Machers“ – das waren Hersteller solcher Ketten. D.h. dass die Entstehungszeit tatsächlich der Lebenszeit des hl. Dominikus entspricht, aber die realen historischen Quellen lügen mit Sicherheit weniger als fromme Legenden…
    Im übrigen stammt die Praxis, an Perlenschnüren zu beten, aus dem Osten – die Hindus und Buddhisten beten seit viel längerer Zeit als die Kirche an der sogenannten „Mala“, einer Gebetskette mit 108 Perlen. Anhand der Perlen werden die Namen und Attribute einer Hindugottheit bzw. buddhistischer Mantras kontempliert. Direkt davon abgeleitet scheint die islamische Gebetsschnur, Misbaha genannt, die 33 Perlen hat und anhand derer dreimal die 99 Namen der Gottheit aufgesagt werden. Aber auch unser Rosenkranz entspricht systematisch dieser im Heidentum entstandenen Praxis.
    Im 12. Jh mit seinem immer gewaltiger anschwellenden Strom klösterlicher Reformbewegungen kam das Rosenkranzgebet für Laienbrüder und –schwestern und ungebildete Konversen auf, die des Lesens und Schreibens nicht kundig und daher nicht in der Lage waren, am Stundengebet teilzunehmen. Anstelle der 150 Psalmen des hl. Offiziums der Mönche und Nonnen wurden 150 Ave-Marias in Zehnergruppen gebetet und jeder Zehnergruppe eines der Geheimnisse Christi beigefügt. Für eine solche Zehnergruppe hat sich der Begriff „Gesätz“ herausgebildet. Ein Gesätz sind 10 Ave-Marias, in die jeweils ein bestimmtes Geheimnis Christi eingefügt wird.
    Dieses Gebet erhielt seine feste Form schließlich im Laufe des 15. Jh durch die Zisterzienser und Karthäuser. Es wurde üblich, die 150 Ave-Marias in drei Teile zu je 50 Gebeten zu unterteilen, den freudenreichen, schmerzreichen und glorreichen Rosenkranz. Diese 50 Gebete wiederum werden in je 5 Gesätze geteilt, und jedes Gesätz betrachtet ein Geheimnis Christi, das in das Ave-Maria eingeschoben wird.
    Das Ave-Maria-Gebet war zunächst nur der englische Gruß, der mit dem Gruß Elisabeths an Maria kombiniert wurde. Petrus Damiani hatte ihm im 11. Jh die heute noch übliche Form gegeben, die er aus dem Lukas-Evangelium abgeleitet hatte: „Ave Maria, gratia plena, Dominus tecum. Benedicta tu in mulieribus.“ 1508 erst wurde dem Ave-Maria in dieser alten, biblischen Form noch der Zusatz „Sancta Maria, mater Dei, ora pro nobis“ hinzugefügt.
    Man kann also mit einem gewissen Recht sagen, dass der Rosenkranz niemals „von oben herunter“ befohlen wurde, sondern sich in vielen kleineren Schritten aus dem gläubigen Volk, besonders auch durch das Gebet der Frauen, entwickelt hat. Es entspricht allerdings nicht den Tatsachen, wenn seit dem 20. Jh immer wieder behauptet wurde, der Rosenkranz sei gewissermaßen variabel und jeder könne einen neuen erfinden. Zwar kann jeder für sich ein Privatgebet entwickeln, aber deshalb ist der klassische Rosenkranz dennoch ein für allemal festgelegt worden:
    Der endgültige Text des Rosenkranzes wurde 1569 von Pius V. im Breve „Consueverunt romani pontifices“ für alle Katholiken verbindlich festgelegt und war seither viele Jahrhunderte lang nicht mehr variabel.
    „Diese Gebetsweise ist einfach und kann von jedermann befolgt werden…“
    Schreibt Pius V. darin,
    „…und wird genannt „Rosenkranz“ oder der „Psalter der seligen Jungfrau Maria“. Er besteht aus einer Verehrung dieser gesegneten Jungfrau, indem man 150 der englischen Grüße spricht, dieselbe Anzahl also der Psalmen Davids, die man nach einer Zehnergruppe unterbricht durch das Gebet des Herrn, und dazwischen meditiert man die Geheimnisse, die das ganze Leben unseres Herrn Jesus Christus aufzeigen.“
    Es war auch Pius V., der, auf den die tridentinische Messliturgie zurückgeht, der den Text des „Ave Maria“ festlegte auf den uns schon bekannten Teil und den Zusatz „Sancta Maria, Mater Dei, ora pro nobis peccatoribus, nunc et in hora mortis nostrae“.
    Der klassisch gewordene Rosenkranz ist Zeugnis des kollektiven „sensus fidelium“. Und selbst wenn er einsam gebetet wird, weiß der Beter sich verbunden mit dem kollektiven Rosenkranzgebet ebenso wie mit dem kollektiven Stundengebet der Kirche. Durch die Zersplitterung in eine Vielzahl neuer Rosenkranz-„Offenbarungen“ und Erfindungen ging diese Gemeinschaftlichkeit stückweise verloren.
    Der klassische Rosenkranz garantiert die Nähe zum Evangelium und zum Psalmgebet Israels und der Kirche, während alle Erweiterungen und Veränderungen Vereinseitigungen des Glaubensgutes intendieren.
    Ich möchte an dieser Stelle Paul VI. zitieren, der den Charakter des klassischen Rosenkranzes als letzter Papst seinem Sinn entsprechend noch einmal gekennzeichnet hat in „Marialis cultus“ von 1974:
    „Es ist ferner leichter erkannt worden, wie der geordnete und graduelle Verlauf des Rosenkranzgebetes die Art selbst widerspiegelt, in der das Wort Gottes, da es nach gnädigem Ratschluß in die menschliche Geschichte eintrat, die Erlösung gewirkt hat. Der Rosenkranz betrachtet nämlich von ihr in harmonischer Folge die wichtigsten Heilsereignisse, die sich in Christus zugetragen haben: von der jungfräulichen Empfängnis und den Geheimnissen seiner Kindheit bis zu dem erhabenen Geschehen von Ostern – des seligen Leidens und der glorreichen Auferstehung – und weiter bis zu deren Auswirkung auf die bildende Kirche am Pfingsttag und auf die Heilige Jungfrau an dem Tage, an dem sie nach Beendigung ihres Erdenlebens mit Leib und Seele in die himmlische Heimat aufgenommen wurde. Es ist weiterhin bemerkt worden, wie die dreifache Aufteilung der Geheimnisse des Rosenkranzes nicht nur streng der zeitlichen Ordnung der Geschehnisse folgt, sondern vor allem das Schema der frühchristlichen Glaubensverkündigung widerspiegelt und das Geheimnis Christi auf dieselbe Weise vorstellt, wie es vom heiligen Paulus im berühmten ”Hymnus” des Briefes an die Philipper gesehen wird: Erniedrigung, Tod, Verherrlichung (2, 6 – 11). (45)“
    Verformungen, Erweiterungen oder Einschübe in den klassischen Rosenkranz sind daher sachlich kritisch zu betrachten. Denn der Rosenkranz ist eine gewachsene, der Einmütigkeit des Gottesvolkes entstammende Form, deren Stabilität darin liegt, dass sie gerade so und nicht anders gewachsen ist. Ihren Wachstumsabschluss erhielt dieses Gebet im 16. Jh und nahm danach einen rasanten Weg durch die Geschichte der Kirche und des Abendlandes.

  5. Der höchstheilige Rosenkranz ist ein Geschenk der heiligen Gottesmutter Maria, an Dominikus. Ihm visionär geoffenbart. Das ist die Wahrheit. An dieser Tatsache ist nicht zu rütteln. Der Rosenkranz. Das Gebet, das einem das Leben und das Leiden Jesu vor Augen stellt.

    1. Visionär dürfte der heilige Rosenkranz von der lieben Gottesmutter sicherlich nicht geoffenbart worden sein, aber vom Heiligen Geist dürfte er durch Sie inspiriert worden sein. Sie ist ja die Mittlerin der Gnaden, wie schon das Geschehen bei Ihrer Base Elisabeth und jenes auf der Hochzeit zu Kana zeigen. Durch Ihren Gruß wurden die hl. Elisabeth und ihr ungeborenes Kind Johannes mit Heiligem Geist erfüllt. Infolge Ihrer Fürsprache auf der Hochzeit zu Kana hat Ihr Sohn, der Herr Jesus Christus, nicht nur den Bräutigam, den Gastgeber, durch ein Wunder aus der Bredoullie gerettet, sondern seinen Jüngern durch dasselbe Wunder seine Herrlichkeit geoffenbart. Hinzu kam, dass er infolge der Fürsprache und Mittlerschaft seiner Mutter seine Mission früher begann, als von Gott geplant. Gott änderte seinen Plan infolge der Fürsprache und Mittlerschaft Mariens.
      Wir tun gut daran, uns der lieben Gottesmutter jederzeit anzuvertrauen und sie in ihrem heiligen Rosenkranz anzurufen. Man braucht sich nicht davor zu scheuen, Gebete zu wiederholen, der Herr selbst betete im Garten Getsemani sein Gebet dreimal mit denselben Worten. Und seine Jünger forderte er auf, das Vater Unser, das er sie soeben gelehrt hat, zu beten und somit immer wieder zu wiederholen. Denken wir auch an die vier Wesen (Seraphim) in Offb. 4, wo wir sie Tag und Nacht dasselbe Gebet widerholend verrichten sehen. Nur Protestanten können nur etwas gegen wiederholendes Beten haben, weil sie keine Ahnung von altjüdischer und christlicher Spiritualität und der Heiligen Schrift haben, sondern alles nach ihrem eigenen menschlichen Verstand beurteilen und dadurch den Heiligen Geist, den sie durch die Taufe empfangen haben, verdrängen, IHM keinen Raum in sich geben.

  6. Satan hasst den höchstheiligen Rosenkranz unserer lieben Frau. Er ist eine mächtige Waffe im Kampf gegen das Böse und die Dämonen. Betet täglich den höchstheiligen Rosenkranz, so bittet die heilige Gottesmutter Maria, bei ihren vielen Erscheinungen immer wieder. Das tägliche Rosenkranzgebet stärkt den Glauben, bringt Bekehrung, rottet das Laster aus, bringt Frieden in den Familien und Nationen. Folgen wir ihrem Aufruf! Dieses heilige Gebet ist in seinen Auswirkungen,sich selbst, schon Beweis genug. Es bedarf keiner weiteren Erklärungen. Wohl, den Bischöfen und Priestern, die ihn täglich beten. Würde das Rosenkranzgebet unter den Menschen und besonders dem Klerus, mehr gepflegt, hätten wir in unserer Kirche und Gesellschaft, nicht solch desolaten Zustände zu beklagen.

    1. Richtig, Satan hasst den heiligen Rosenkranz, weil er eine Waffe gegen ihn ist, so, wie überhaupt alles Heilige eine Waffe gegen ihn ist. Um das zu verschleiern, behaupten so manche Pseudo-Katholiken, dies sei magisches Denken. Diese Leute haben längst den Heiligen Geist in sich selbst ausgelöscht, weshalb sie das Wirken des Heiligen Geistes durch heilige Dinge mit Magie verwechseln, so als ob es Magie gewesen sei,
      – dass durch die hl. Reliquie des hl. Propheten Elischa ein Toter wieder zum Leben erweckt wurde (2 Kön. 13,20-21)
      – dass durch das Berühren des hl. Gewandes Christi die blutflüssige Frau wieder gesund wurde (Mk. 5,25-29)
      – oder dass durch die hl. Tücher des hl. Apostels Paulus Kranke wieder gesund und Besessene von Dämonen befreit wurden (Apg. 19,11-12).
      Es gehört eine allerhand gewaltige Portion Dreistigkeit, zu behaupten, dass durch heilige Dinge, einschließlich den hl. Rosenkranz, magische, d.h. dämonische Kräfte wirkten. Eine wohl größere Beleidigung des Heiligen Geistes, wie diese, dürfte es sicherlich nicht geben, als das Wirken des Heiligen Geistes durch heilige Dinge, als magisch, dämonisch zu bezeichnen.

      1. Guten Tag,
        Sie erwähnten mehrfach in Leserkommentaren Ihre ausländische Herkunft; daher sind Ihnen vielleicht manche Feinheiten im Gebrauch der deutschen Sprache nicht ganz geläufig.
        Wenn jemand in solchen Zusammenhängen (wie hier diskutiert) ein magisches Verständnis kritisiert, dann wird damit kein dämonisches Wirken (wie von Ihnen zweimal unterstellt) behauptet, sondern lediglich davor gewarnt, Sakramentalien (wie den Rosenkranz) im Sinne eines formalen, veräußerlichten Automatismus zu mißdeuten.
        Abgesehen davon, daß Christus zu der blutflüssigen Frau, die sein Gewand berührte, gesagt hat „Dein Glaube hat Dir geholfen“ (und damit einem magischen Mißverständnis doch gerade vorbeugte), abgesehen auch davon, daß Sakramentalien im Unterschied zu den Sakramenten durchaus nicht „ex opero operato“ wirken (also nicht allein schon durch den Vollzug), setzen sogar die hochwirksamen Sakramente den Glauben voraus bzw. zumindest eine passive Aufnahmebereitschaft des Empfängers (im Falle der Kindertaufe: der stellvertretende Glaube der Eltern und Paten), weshalb z.B. das Beichtsakrament auch bei formal korrekter Absolution ohne Reue ungültig wäre.
        Noch einmal: Sakramentalien wirken laut kirchlicher Lehre nicht „ex opero operato“ (das gilt dann auch für den Rosenkranz) – sie wirken vielmehr nebst den kirchl. Gebeten/Segnungen durch
        den vertrauensvollen Glauben des Spenders und des Empfängers – und somit: ex opere operantis. (Übrigens handelt der Priester bei der Spendung/Vermittlung von Sakramentalien auch nicht „in persona Christi“, sondern „nur“ als Vertreter der Kirche.)
        Folglich hat die Warnung vor einem „magischen“ Verständnis überhaupt nichts mit einem Dämonie-Vorwurf gegen den Rosenkranz zu tun, sondern es geht dabei allein um die Erinnerung daran, daß auch mit diesem Gebet keine quasi „automatische“ Wirkung verbunden ist. Erst recht handelt es sich bei einer solchen Klarstellung nicht um eine „Beleidigung des Heiligen Geistes“, zumal man solche Erläuterungen in kirchlichen Schriften und Katechesen des öfteren findet.
        Das unterscheidet eben unser Christentum gerade vom Heidentum, daß wir wissen, über Gott und seine Gnaden nicht mittels Ritual gleichsam „verfügen“ zu können. ER ist der HERR und läßt sich nicht vereinnahmen. Gerade die Propheten im AT haben dies immer wieder betont und vor einem veräußerlichten Ritualismus gewarnt, dem die rechte Glaubenshaltung und der Sitz im sittlichen Leben fehlt.
        Freundlichen Gruß!
        Felizitas Küble

      2. Liebe Frau Küble,
        Nein, es ist nicht wahr, dass ein magisches Verständnis kritisiert wurde, sondern es wurde schlichtweg behauptet, dass der katholische Glaube, dass der Rosenkranz (wie alle übrigen heiligen Dinge) Waffe gegen Satan ist, magisches Denken sei. Bitte genau lesen, und nicht diese Tatsache so drehen und wenden, um sie in eine annehmbare Position zu rücken, die dem Text nach überhaupt nicht vorliegt. Manchmal habe ich doch das Gefühl, dass manche Ausländer besser Deutsch verstehen, als so mancher Deutsche selbst!
        Die Rosenkranzbeter sind davon überzeugt, dass heilige Dinge, einschließlich der Rosenkranz, ein Gnadenmittel des Heiligen Geistes sind, womit sie auch völlig richtig liegen. Und genau dieses Verständnis wird als magisches Denken deklariert, und damit das Wirken des Heiligen Geistes als magisch, okkult, dämonisch! Schlimmer kann man den Heiligen Geist nun wirklich nicht beleidigen!
        Die Begebenheit mit der blutflüssigen Frau verstehen Sie auf protestantische Weise, nicht auf katholische Weise. Der Glaube der Frau, der ihr geholfen hat, bestand darin, dass sie daran glaubte, dass schon das Berühren des Gewandes Christi ihr Heilung verschaffen wird. So steht’s in der Bibel! Und in der Tat, sobald sie das Gewand Christi berührte, heilte sie Dessen Heiliger Geist durch das hl. Gewand. So steht’s in der Bibel, und nicht, wie Sie einseitig/protestantisch behaupten! Diese Begebenheit zeigt, dass wir gläubigen Katholiken völlig richtig liegen, dass heilige Dinge Gnadenmittel sind, durch die der Heilige Geist wirkt, und zwar so, wie ER will, und immer gegen Satan!
        Ich habe auch nirgends behauptet, „daß Sakramentalien …“ ex opero operatio wirkten. Wieso unterstellen Sie mir das? Ist das eines Ihrer unsauberen Mittel, um Kontrahenten in einer falschen Richtung zu positionieren, in der sie nicht stehen?
        Des Weiteren brauchen Sie mich auch nicht über die Wirksamkeit der Sakramente zu belehren. Darüber weiß ich auch bescheid!
        Freundliche Grüße!

        1. Guten Tag,
          es gibt keine kirchliche Lehraussage, der Rosenkranz sei eine „Waffe gegen Satan“. Im weiteren Sinne bietet natürlich alles Gute, Heilsame und Heilige einen Schutz vor dem Teufel. Aber die konkrete Behauptung, der Rosenkranz sei eine „Waffe gegen Satan“, gehört nicht zur amtlichen kirchlichen Verkündigung. Der Ausdruck kann bei naiven Gemütern sehr wohl magisches Denken im Sinne einer Automatismuswirkung begünstigen. Als „Gnadenmittel“ bezeichnet die Kirche die Sakramente, nicht den Rosenkranz. Die Begebenheit mit der blutflüssigen Frau verstehe ich auf katholische Weise, weshalb nicht Sie, sondern ich auf die Aussage Christi hingewiesen habe, der Glaube habe dieser Frau geholfen – natürlich der Glaube an Christi göttliche Vollmacht, der mit dem Berühren seines hl. Gewandes zum Ausdruck kam. Sie schreiben, „dessen Heiliger Geist“ habe sie durch das hl. Gewand geheilt. Christus ist selber GOTT von Ewigkeit und ER kann in eigener göttlicher Kraft heilen. Er ist trinitarisch mit dem Hl. Geist verbunden, was aber nichts an seiner eigenen Gottheit ändert.
          Die Kirche hat auf dem Konzil von Trient in ihrem Bilderdekret verbindlich klargestellt, daß die Verehrung der Gläubigen nicht dem Bild selber gebührt, sondern dem, was es darstellt. Dadurch unterscheidet sich die christliche Bilderverehrung von heidnischem Bilderkult und Fetischismus.
          Sie wenden sich dagegen, daß ich Sie über die „Wirksamkeit der Sakramente belehre“, darüber wüßten Sie auch Bescheid. Schön wäre es! Obwohl die Kirche den Ausdruck „Gnadenmittel“ auf die Sakramente bezieht, verwenden Sie ihn nach ihren eigenen subjektiven Vorstellungen.
          Freundlichen Gruß!
          Felizitas Küble

      3. Liebe Frau Küble,
        Es ist wohl wahr, dass es keine kirchliche Lehraussage gibt, der Rosenkranz sei eine Waffe gegen Satan, genau so wie es keine Lehraussage gibt, dass hl. Reliquien eine Waffe gegen Satan sind, und doch waren beispielsweise Paulus‘ Tücher (Reliquien) Waffe gegen Satan, durch die Dämonen ausgetrieben wurden. Und so kann man das eine gegen das andere nicht ausspielen. Es muss für eine Wahrheit also keineswegs immer eine kirchliche Lehraussage geben, wie der Fall mit den hl. Reliquien des hl. Paulus beweist.
        Dass die Erkenntnis, dass alles Heilige, und somit auch der Rosenkranz, bei gläubigen Katholiken, mögen sie an sich auch naiv sein, ein magisches Denken begünstigen könne, ist Ihrerseits lediglich eine Unterstellung. Es gibt keinen einzigen Rosenkranzbeter, mag er auch naiv sein, der solche Vorstellungen hegen würde, die Sie ansprechen. Diese Argumentation verfolgt den Zweck, dass man den Rosenkranz nicht als Waffe gegen Satan sehen soll. Das ist dasselbe, wie wenn man behaupten würde, dass das Sprechen des Priesters der Wandlungsworte bei naiven Gemütern magisches Denken auslösen könnte. Ist deshalb das Heilige Messopfer zu verwerfen, weil es bei so manchen magisches Denken auslösen könnte? Gewiss nicht! Genauso ist auch der Rosenkranz als eine Waffe gegen Satan nicht zu verwerfen! Was müsste man nicht alles an Wahrheiten verwerfen, nur weil man es falsch verstehen oder missbrauchen könnte, etwa auch die Heilige Schrift, weil sie zur Praktizierung der Wahrsagerei missbraucht wird, oder weil sie von vielen falsch verstanden wird, weil sie sie nicht im katholischen Kontext lesen.
        Auch diese Argumentation gegen den Rosenkranz als Waffe gegen Satan zieht auch nicht.
        Die Sakramente sind natürlich ganz besondere und einzigartige Gnadenmittel, die durch nichts anderes zu übertreffen und zu überbieten sind. Ich verwendete den Begriff „Gnadenmittel“ richtigerweise auch für alles andere Heilige, z.B. auch für Reliquien, weil Gott durch diese auch Gnaden schenkt, wenn er das will, z.B. Heilung, was ja eine Gnade ist, die einem Kranken dann zuteil wird.
        Sie sehen, dass ich keinen Gesetzes- und Buchstabenglauben vertrete, wie Sie, der einen Katholiken gefangen nimmt, sondern einen Geistesglauben, der im Sinne Gottes frei macht. Und es ist gut, dass uns Gott durch seine hl. röm.-kath. und apostolische Kirche diese Freiheit der Kinder Gottes schenkt, damit wir nicht in die Sklaverei der Pharisäer und Schriftgelehrten hineingeraten.
        Leugnen Sie doch jetzt nicht, dass Sie die Begebenheit mit der blutflüssigen Frau protestantisch gedeutet haben. Sie versuchten mir gegenüber alles allein auf den Glauben der Frau zu fixieren, um vom hl. Gewand Christi abzulenken, durch das die Frau (infolge ihres Glaubens – na selbstverständlich!) Heilung fand. Lesen Sie bitte nochmal Ihren eigenen Text! Erst jetzt, da ich Sie auf Ihre protestantische Auslegung hingewiesen habe, erwähnen Sie plötzlich das Gewand und tun so, als ob nichts gewesen wäre.
        Wenn ich in meiner Antwort an Peter1 ausschließlich auf das hl. Gewand verweise, dann tat ich das themenbedingt, wonach der Heilige Geist durch hl. Dinge wirkt. Das habe ich lediglich thematisch hervorgehoben, ohne den Glauben der Frau zu leugnen, wobei das Berühren des hl. Gewandes in sich selbst schon auf den Glauben der Frau verweist, da sie es sonst doch gar nicht erst berührt hätte. Man muss ja niemanden gleich für dumm halten, er/sie würde diesen simplen „Mechanismus“ nicht raffen.
        Natürlich ist Christus Gott. Das habe ich mit keinem Wort geleugnet. Er war und ist auch Mensch zugleich. Und die Kraft, die von ihm ausging und die Frau durch das hl. Gewand heilte, deute ich richtigerweise als den Heiligen Geist, den Christus im Jordan in seiner Menschheit durch die Taufe des Johannes empfangen und der auch durch Seine Menschheit gewirkt hat, weshalb er doch den Schriftgelehrten ausdrücklich darlegte, dass sie den Heiligen Geist beleidigt hätten, der durch ihn wirke, z.B.Dämonen austriebe. Bitte die Texte der Heiligen Schrift im Zusammenhang lesen, und nicht isoliert.
        Sie schreiben: „Die Kirche hat auf dem Konzil von Trient in ihrem Bilderdekret verbindlich klargestellt, daß die Verehrung der Gläubigen nicht dem Bild selber gebührt, sondern dem, was es darstellt.“
        Nichts anderes vertrete ich. Und nichts anderes geht aus meinen Worten hervor.
        Freundlichen Gruß!

        1. Guten Tag,
          unterlassen Sie bitte Ihre unrichtigen Unterstellungen und Vorwürfe:
          1. Sie behaupten, ich hätte Ihnen gegenüber „alles allein auf den Glauben der Frau zu fixieren versucht, um vom hl. Gewand Christi abzulenken.“ – Das stimmt ersichtlich nicht. Ich hatte von vornherein geschrieben: „Abgesehen davon, daß Christus zu der blutflüssigen Frau, die sein Gewand berührte, gesagt hat „Dein Glaube hat Dir geholfen“….“
          Damit habe ich bereits in meiner e r s t e n Entgegnung hierzu vom hl. Gewand keineswegs abgelenkt, sondern es ausdrücklich erwähnt (hier nun durch Fettdruck hervorgehoben, da Sie es offenbar „überlesen“ haben) – und zudem lediglich auf Christi Aussage hingewiesen. Entsprechend unsinnnig ist Ihre Unterstellung einer „protestantischen“ Auslegung meinerseits.
          2. Nach meiner Klarstellung geben Sie nun zu, „dass es keine kirchliche Lehraussage gibt, der Rosenkranz sei eine Waffe gegen Satan“. Wozu dann Ihre Polemik gegen Leute, die Ihre Privateinschätzung nicht teilen?! Genauso subjektiv ist Ihre Ausweitung des Paulustuch-Beispieles: Die Apostel haben Teufel ausgetrieben, das war ihr Auftrag von Christus – daß der Rosenkranz dieselbe Funktion habe, wird von der Kirche nicht gelehrt. (Hätte er sie, würde sich zudem der Ritus des Exorzismus erübrigen.)
          3. Die Kirche verwendet den Ausdruck „Gnadenmittel“ allein für die Sakramente. Sie behaupten, Sie würden diesen Begriff „richtigerweise auch für alles andere Heilige, z.B. auch für Reliquien“ verwenden. Keineswegs „richtigerweise“, weil es auf die Lehre der Kirche ankommt, nicht auf Ihre Privatmeinung. Natürlich kann Gott – das weiß die Kirche auch ohne Sie – außerhalb der Sakramente seine Gnaden schenken, etwa durch Sakramentalien. Aber diese wirken nicht schon durch den Vollzug, wie bereits erläutert. Die Sakramente stehen nicht nur graduell, sondern WESENTLICH über den Sakramentalien. Zudem – auch bereits geschrieben – handelt der Priester außerhalb der Sakramente n i c h t „in persona Christi“. Sodann sind einige Sakramente objektiv heilsnotwendig (vor allem die Taufe), Sakramentalien hingegen nicht.
          4. Nun machen Sie aus der Not eine Tugend, nämlich betreffs der fehlenden kirchlichen Argumentationsbasis, indem Sie schreiben: „Sie sehen, dass ich keinen Gesetzes- und Buchstabenglauben vertrete, wie Sie, der einen Katholiken gefangen nimmt, sondern einen Geistesglauben, der im Sinne Gottes frei macht.“
          Wie großartig für Sie, daß ich nur ein „Gesetzesgläubiger“ bin, Sie hingegen ein Geistgläubiger.
          5. Christus ist Gott, folglich wirkte ER Wunder primär durch seine göttliche Vollmacht. Das Wirken des Hl. Geistes in seiner menschlichen Natur ist klar, ändert aber nichts daran, daß Christus allein aus göttlicher Kraft schon allmächtig ist und wirken kann.
          Damit ist diese Debatte mit Ihnen (dem „Geistgläubigen“) für mich beendet. Ich bin nicht bereit, mich im Kreise zu drehen und meine knappe Zeit weiter einzusetzen.
          Freundlichen Gruß!
          Felizitas Küble

      4. Liebe Frau Küble,
        Zu 1: Sie zitieren mich völlig falsch! Ich schrieb doch nicht: „„alles allein auf den Glauben der Frau zu fixieren versucht, um vom hl. Gewand Christi abzulenken.“, sondern: „„alles allein auf den Glauben der Frau zu fixieren versucht, um vom hl. Gewand Christi abzulenken, durch das die Frau (infolge ihres Glaubens – na selbstverständlich!) Heilung fand.“ Wieso setzen Sie hinter „abzulenken“ einen Punkt, der in meinem text überhaupt nicht vorkommt, und zitieren den dazu gehörigen Rest nicht? Ich sprach davon, dass Sie vom hl. Gewand, durch das die Frau Heilung fand, ablenkten, um allein aus Glauben zu postulieren. Sie nannten zwar ihre Berührung des hl. Gewandes, aber ohne den Verweis, dass durch dieses die Frau gesund wurde (natürlich infolge ihres Glaubens!). Stattdessen lenkten sie alles allein auf den Glauben der Frau, auf welchen Christus sie hinwies. Darauf bezog sich meine Kritik! Ich bitte doch genau zu lesen und mich richtig zu zitieren und meine Kritik nach dem zu beurteilen, was ich tatsächlich schrieb!
        Zu 2: Ich bitte Sie! Sie verdrehen ja alles und reißen alles aus dem Kontext! Das ist nicht fein! Ich bestätigte zwar, dass es keine kirchliche Lehraussage gibt, dass der hl. Rosenkranz eine Waffe gegen Satan ist, verwies aber ausdrücklich darauf hin, dass es auch keine kirchliche Lehraussage gibt, dass auch hl. Reliquien eine Waffe gegen Satan sind, aber trotzdem z.B. die Reliquien des hl. Paulus eine Waffe gegen Satan waren, womit ich beweise, dass es nicht für alles und jedes eine kirchliche Lehraussage gibt! Des Weiteren verwechseln sie hl. Reliquien mit den Aposteln. Die Apostel sind doch keine Reliquien, die Waffen gegen Satan sind. Es ist ein Wahnsinn, wie Sie alles verdrehen und durcheinanderwerfen, um von der Aussage abzulenken, dass es auch keine Lehraussage zu Reliquien als Waffe gegen Satan gibt, obwohl die Heilige Schrift genau das bezeugt! Zudem lehrt die Kirche auch nicht, dass hl. Dinge, einschließlich der Rosenkranz, nicht Waffen gegen Satan sind. Sie lässt das praktisch offen, obwohl die Reliquien des Paulus eine deutliche Sprache sprechen. Des Weiteren müsste es jedem gläubigen Katholiken klar sein, dass alles Heilige gegen Satan ausgerichtet ist, und nicht, dass es das nicht ist. Sie vertreten einen Buchstabenglauben, den die Heilige Schrift ausdrücklich ablehnt. Deshalb verstehen Sie nicht, dass alles Heilige, und somit auch der Rosenkranz, immer gegen Satan ausgerichtet ist. Buchstabengläuigen ist das schwer zu vermitteln!
        Zu 3: Ja, die Kirche verwendet den Ausdruck „Gnadenmittel“ allein für Sakramente. Das bedeutet doch nicht, dass alles übrige Heilige keine Gnadenmittel sind. Wenn Gott, wie im Fall des hl. Paulus dessen Reliquien als >>Mittel<>Gnade<>er<>angeblich<< im Kreise zu drehen, hoffe ich ja dennoch, dass Sie meine Antwort freischalten. Das moralische Recht habe ich ja dazu.
        Freundliche Grüße

      5. Bei meiner obigen (letzten) Antwort an Frau Küble ist ein technischer Fehler unterlaufen, so dass ab >>Zu 3<>Mittel>Gnade<< der Heilung und der Befreiung zu schenken, dann bezeugt doch die Heilige Schrift somit, dass diese Reliquien Gnadenmittel waren. Dass dabei solche Gnadenmittel sich von den Sakramenten wesentlich unterscheiden, stellte ich ja fest, indem ich schrieb, dass die Sakramente "natürlich ganz besondere und einzigartige Gnadenmittel" sind, "die durch nichts anderes zu übertreffen und zu überbieten sind." Dass die Sakramentalien "schon durch den Vollzug" wirken würden, habe ich an keiner Stelle behauptet, was mir aber unterstellt wird. Es ist ein Wahnsinn, wie hier alles verdreht wird, um unliebsame Wahrheiten zu verwässern. Des Weiteren habe ich ebenfalls nirgendwo behauptet, dass Sakramentalien objektiv heilsnotwendig wären. Auch das wird mir einfach unterstellt. Dass heilige Dinge, einschließlich der Rosenkranz, keine Gnadenmittel wären, lehrt die Kirche nicht. Des Weiteren untersagt sie es niemanden, dass solche heiligen Dinge nicht als Gnadenmittel bezeichnet werden dürfen. Wie ich am Beispiel der Reliquien des hl. Paulus aufgezeigt habe, enthüllt uns die Bibel, dass Gott heilige Dinge als Gnadenmittel benutzt.
        Zu 5: Ich habe nirgends behauptet, dass Christus in seiner Gottheit nicht allmächtig und nicht aus eigener Kraft wirken könnte/konnte. Auch das wird mir unterstellt. Es ist nicht zu fassen! Christus betete im Garten Getsemani zum Vater, der ersten göttlichen Person, er möge ihn vor der Passion bewahren, wenn er, der Vater, es wolle, obwohl er als Gott selbst die Macht hatte, seine Menschheit davor zu bewahren, da er sagte, er habe selbst die Macht sein Leben zu geben (Kreuzigung) und es wieder zu nehmen (Auferstehung). Christus erklärte den Schriftgelehrten klipp und klar, dass nicht Dämonen durch ihn wirken, sondern der Heilige Geist, wobei der Heilige Geist durch seine Menschheit wirkte, die Ihn durch die Taufe des Johannes empfing. Man muss also fein säuberlich zwischen dem Wirken der Gottheit Christi selbst und dem Wirken des Heiligen Geistes durch Christi Menschheit unterscheiden.

    2. Ich bin jetzt dahintergekommen, warum zwei Mal Teile meiner Texte oben abhanden gekommen sind. Schuld sind diese verwendeten Pfeile in einem Text: >>…<<. Wenn man sie mehr als ein Mal einfügt, dann werden die dazwischen liegenden Sätze/Textabschnitte gelöscht. Also Vorsicht vor der Benutzung dieser Pfeile.

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