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„Der Schein“: Podiumsdiskussion in Regensburg zum Lebensschutz

Zweites Vatikanum verurteilte Abtreibung als „Verbrechen“

Podiumsteilnehmer
Podiumsteilnehmer

Über eine kompetent besetzte Podiumsdiskussion  des Diözesankomitees am 29.9.2011 im Regensburger Kolpinghaus berichtet das Presseamt des Bistums:

Der Schutz des menschlichen Lebens vom Anfang bis zum Ende spielt im Bistum Regensburg eine maßgebliche Rolle, zumal es im Bistum elf Schwangerenberatungsstellen der Caritas gibt. Ein weiteres Beispiel  für den hohen Stellenwert des Lebensschutzes ist die Podiumsdiskussion mit dem Titel „Der Schein. Katholische Kirche und Schwangerschaftskonflikt-Beratung“, die das Diözesankomitee der Katholiken im Bistum Regensburg am 29. September  veranstaltete und die auf ein breites öffentliches Interesse stieß.

Am Podium beteiligten sich

Marie-Luise Schindler, Beraterin der Caritas-Schwangerschaftsberatungsstelle Weiden,

Tanja Wein, eine ihrer Klientinnen,

Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller,

Prof. Dr. Manfred Spieker, Professor em. für Christliche Sozialwissenschaften und Autor des Buches „Der verleugnete Rechtsstaat“,

Philipp Graf Lerchenfeld, Vorsitzender des Diözesankomitees  –  und

Monsignore Bernhard Piendl, Caritasdirektor.

Die Veranstaltung begann mit einem Vortrag von Prof. Dr. Manfred Spieker. Darin ging er auf die Rechtsfunktion des Beratungsscheins ein. Seit der Reform des Paragraphen 218 im Strafgesetzbuch im Jahr 1992, so der Professor, „verwandelt der Schein die Straftat der Tötung eines ungeborenen Kindes in eine medizinische Dienstleistung“.

Er werde damit zur Tötungslizenz, denn würde dem Arzt kein Beratungsschein vorgelegt, würde er mit einer Abtreibung die Straftat einer Tötung begehen. Desweiteren ging Prof. Spieker auf den Konflikt zwischen einem erheblichen Teil der deutschen Bischöfe und Rom bezüglich des Scheins ein. Zum Abschluss beleuchtete er aus der philosophischen Perspektive die Frage „Heiligt der gute Zweck das schlechte Mittel?“

In der Podiumsdiskussion betonte Bischof Gerhard Ludwig: „Jeder neu gezeugte Mensch im Mutterleib ist ein Geschenk Gottes.“

Bischof Müller mit junger Mutter (Tanja Wein)

Da der Lebensschutz ein zentraler Teil der Sendung der Kirche sei, lasse weder die Kirche allgemein noch das Bistum Regensburg im Besonderen Frauen in Konfliktsituationen im Stich.

Deshalb treffe ihn die Behauptung zutiefst, die Kirche sei aus der Schwangerenberatung ausgestiegen. Es sei nicht Realität, dass die Kirche die Frauen alleine lasse, erklärte der Regensburger Oberhirte. Allein im Bistum Regensburg gebe es elf Schwangerenberatungsstellen der Caritas. „Ich bin froh und dankbar für die vielen Beraterinnen der Caritas“, so der Regensburger Bischof.

Für die Unterstützung der Caritas ist auch Tanja Wein dankbar. Sehr anschaulich schilderte sie, wie ihr die Schwangerenberatungsstelle der Caritas in Weiden in schweren Zeiten geholfen hat.

Tanja Wein befand sich wegen einer Schwangerschaft in einem akuten Konflikt. Mit Hilfe ihrer Beraterin Marie-Luise Schindler fand sie den richtigen Weg. Auch nach der Geburt ihres Kindes erhielt sie bei der Caritas weiterhin die nötige Unterstützung: „Ich weiß, dass ich bei den Caritas-Beratungsstellen gut aufgehoben bin“, sagte die 29-Jährige.

Engagiert nahmen die zahlreich erschienenen Zuhörer an der anschließenden Debatte teil. Es herrschte große Übereinstimmung darüber, dass Abtreibung, wie bereits das Zweite Vatikanische Konzil (1962-65) lehrt, ein Verbrechen ist. Dass sich die Kirche nicht an der Vergabe von „Tötungslizenzen“ beteiligen darf, fand breite Zustimmung.

Kommentare

2 Antworten

  1. Das Ja-Sager-Gremium von Müllers Gnaden hat getagt. Mir war klar, daß
    hier die katholische Schwangerenberatng heilig gesprochen und Organi-
    sationen wie „donum vitae“ verketzert werden.
    Trotzdem unterstütze ich weiterhin donum vitae, weil es Frauen positiv
    berät, aber nicht bevormundet oder gar dämonisiert.

    1. Guten Tag,
      das können Sie so sehen, aber aus meiner Sicht ist Ihre indirekte Unterstellung nicht berechtigt, wonach Frauen bei der amtlich-katholischen Schwangerenberatung bevormundet oder gar dämonisiert werden – davon kann keine Rede sein.
      Natürlich wird dort die katholische Haltung zum umfassenden Lebensrecht vertreten. Wenn die Frau sich aber hiervon nicht überzeugen läßt, wird sie nicht überredet – vielmehr ist es ihr unbenommen, eine andere Beratung aufzusuchen.
      Zudem finde ich es nicht fair, wenn Sie abwertend von einem „Ja-Sager-Gremium von Müllers Gnaden“ sprechen – die Teilnehmer an der Podiumsdiskussion sind selbstständige Persönlichkeiten, auch die junge Mutter, ebenso ihre Beraterin. Wenn sie mit Bischof Müller in puncto Lebensrecht übereinstimmen, ist das gut so.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

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