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Der Visionär Barnabas Nwoye aus Nigeria und seine kuriosen „Botschaften“

Von Felizitas Küble

Selbsternannte Seher und „begnadete Sühneseelen“ gibt es heutzutage in Fülle und allen Erdteilen, auch auf dem afrikanischen Kontinent. Einer von ihnen, ein besonderer Verehrer des „Kostbaren Blutes“, stammt aus Nigeria und heißt Barnabas Nwoye.

Er erhält seit langem Einsprechungen von oben, meistens von Christus oder bisweilen auch von Heiligen.

Gebetszettel und Heftchen über seine Botschaften machen hierzulande die Runde und werden auf erscheinungsbewegten Webseiten beworben, z.B hier: https://www.jochen-roemer.de/Gottes%20Warnung/Hintergrund/Archiv/Beitraege/Botschaften%20Jesu%20an%20Barnabas%20(Nigeria)%20mit%20Nihil%20Obstat%20und%20Imprimatur.pdf

Wie viele Visionäre hat auch er einen Extra-Rosenkranz „geoffenbart“ bekommen, in diesem Fall den „Rosenkranz vom Kostbaren Blut“ (Gebetszettel siehe Foto). Natürlich handelt es sich dabei um die „größte Andacht für unsere Zeit“ (das verkündet stolz der Untertitel).

Auch sonst fehlt es nicht an Merkwürdigkeiten. So berichtet Barnabas am 5. April 2000 von einer Botschaft „Christi“ über einen Vorgang im Alten Bund (2 Chr 26,16-21), als König Usija von Gott mit Aussatz bestraft wurde, weil er in seinem Hochmut auf dem Altar geräuchert hat, obwohl dies allein den Priestern vorbehalten war, die ihn vor seiner Tat vergeblich gewarnt hatten.

Nun vergleicht der Visions-Jesus von Barnabas die damalige Situation mit den heutigen Ehrfurchtslosigkeiten im Altarraum und gegenüber der hl. Eucharistie. Dann heißt es: „Meine Barmherzigkeit wird meinen arroganten Kindern gewährt, die beständig mein Heiligtum missbrauchen, nach all meinen Warnungen und Ratschlägen. So wird auch mein Vater Usija um Vergebung bitten, dass er ihn mit Hautausschlag geschlagen hat.“

Das wird Gott-Vater sicher nicht tun, denn Gott handelt immer gerecht und gut, daher muß er niemanden „um Vergebung bitten“.

Barnabas erzählt sodann von einer Erscheinung der heiligen Cäcilia (einer bekannten Blutzeugin aus frühchristlicher Zeit) am 14.7.2000, die ihn als „Sohn des Geliebten“ bezeichnet habe und ihm (!) ihre „Dankbarkeit“ aussprach „für die Liebe, die Jesus zu dir hat“. (Wenn schon, sollte dann ihre Dankbarkeit doch Christus selber gelten.)
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Damit nicht genug des Kuriosen, erklärt sie ihm weiter: „Jesus erleidet in mystischer Weise ein tägliches Martyrium wegen eurer Sünden…Der ganze himmlische Hof fürchtet das zitternde Licht der „Göttlichen Gegenwart“ am heiligen Altar.“
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Warum sollte es sich am Altar um ein „zitterndes“ Licht handeln? Weshalb sollte der „ganze himmlische Hof“ dieses Licht „fürchten“? Warum sollte der auferstandene und verklärte Christus in seiner ewigen Glückseligkeit noch „leiden“, gar ein mystisches „tägliches Martyrium“? – Im Himmel gibt es ohnehin keine Zeit im irdischen Sinne, alles ist dort immerwährende Gegenwart.
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Unter der Überschrift „Was ist ein Heiligtum?“ wird folgende Einsprechung zitiert: „Ich bin Jesus, das geopferte Lamm, das ihr verschmäht, den HERRN DER HERREN , den ihr nicht mehr fürchtet. So sei du ein kleiner Tropfen, der mich tröstet, durch die vielen bitteren Schwertern, die mein armes Herz durchstoßen, das euch so sehr liebt.“
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Warum sollte sich der göttliche Erlöser derart jammerselig und wehleidig äußern  – und weshalb von seinem „armen Herzen“ sprechen? Warum sollte er auf den „Trost“ von Barnabas angewiesen sein? – Übrigens kommt genau dieser Punkt in vielen „Botschaften“ vor: Der jeweilige Seher wird vom Erscheinungs-Jesus dafür gelobt, daß er ihn erfreut und „tröstet“.
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Erstens tut das dem Ego des „Begnadeten“ gut, zweitens entsteht der Eindruck, als sei der „HERR der Herren“ in Wirklichkeit gleichsam ein armer Tropf, der menschlichen Trost sucht.
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In Wahrheit ist der dreieinige GOTT in sich selber Gemeinschaft, die drei göttlichen Personen sind miteinander verbunden in gegenseitiger Liebe und Einheit. Dazu kommen die Engel und die Heiligen des Himmels, die den Höchsten verehren. Unser HERR benötigt gewiß keinen Barnabas oder sonstigen „Seher“, der ihn „tröstet“….

 

Kommentare

19 Antworten

  1. Selbst in Fatima, das eindeutig kirchlich anerkannt wird, hat die Muttergottes erklärt, dass sie Sühneseelen braucht und dass sie und Jesus wegen unserer Sünden leiden. Sie zeigte den Kindern ihr Herz mit der Dornenkrone und dass die Dornen wegen der Sünden ihr Herz immer noch maltretieren, ebenso ist es mit Jesu Herz. Was ist daran armselig, wenn in verschiedenen anerkannten Visionen Jesus sich traurig zeigt?

  2. Die Botschaften an Barnabas Nwoye sind echt, das sagt mir mein Herz und meine innere Stimme. Es geht darin auch viel um die würdige Heilige Messe, das merkt doch jeder Tote, daß die Handkomunion falsch ist und das wird zum Leidwesen aller Gottesdienstbesucher so ausgeübt, oder auch der Denkansatz, man könnte doch einfach Frauen zu Priestern weihen ist geprägt von dieser Gefühllosigkeit gegenüber der Heiligen Messe. Also diese Botschaften sind ganz klar echt,

    Iris Hofmann

  3. Gelobt sei Jesus Christus und seine heiligste Mutter und Jungfrau Maria.

    Sie schreiben aus Unwissenheit und Trotz.
    Sie veröffentlichen das was Sie selbst verwerfen weil es Ihnen persönlich nicht passt und dabei sind Sie der Festen Überzeugung Gott damit großen Gefallen zu tun…richtig?!

    Ich bete für Sie und Ihres gleichen um Licht und Heilung am Herzen.
    Der in Gottesfurcht lebender Zöllner ist Gott immer wohlgefälliger, als der sich selbst verehrender Pharisäer.

    Bedenken Sie auch daß nicht die Kugel tötet sondern eine zweischneidige Zunge!

    Gott sei Lob und Dank
    Karin Cwielag

    1. Guten Tag,
      vielleicht ist Ihnen entgangen, daß ich klare Sachkritik geübt habe, was gerade nichts mit „zweischneidiger Zunge“ zu tun hat.
      Wenn hier jemand sich für großartig und geistlich hält, dann Sie – schon drollig, wenn ausgerechnet Sie auf Ihrem vermeintlichen Hochstand mir dann Pharisäertum unterstellen.
      Kümmern Sie sich besser um die Probleme vor Ihrer eigenen Haustür!
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

  4. Wenn jemand vom kath. Glauben keine Ahnung hat, sollte er sich vor solchen falschen Kommentaren hüten. Offensichtlich hat der Verfasser keine Ahnung von der Barmherzigkeit und Liebe von Jesu. Er hat sich aus Liebe geopfert, um uns zu erretten. Doch er wird jeden Tag immer wieder aufs Schlimmste beleidigt durch all unsere Sünden.

  5. Bald darf sich die „erleuchtete“ F. Küble für alle Lästereien verantworten.
    Und das gönne ich ihr von Herzen.
    Aber wer lieber den Kontakt mit der fragwürdigen „gwup“ hält – mit Freimaurern und Atheisten – ist sowieso nicht glaubwürdig, sondern nur arm im Geiste.
    Die „Zungengeschichte“ von einst war ein Warnschuss…
    Das nächste Mal wird wohl nicht so glimpflich sein….

    1. Hallo Anonymous,

      Ihr Kommentar verwundert mich etwas. Ich lese daraus Verachtung und fast schon Hass und Schadenfreude. Sie ärgern sich anscheinend sehr über die theologischen Überlegungen von Frau Küble. Das kann man herauslesen. Sie müssen diese Meinungen auch nicht teilen. Wenn Sie Frau Küble darauf hinweisen möchten, dass Ihre Überlegungen falsch sind, dann wäre es evtl. sinnvoll, das vom Heiligen Geist inspiriert mit Liebe und Respekt zu tun. Denn Gott ist barmherzig, gerecht und gut. So wie er auf Ihre hoffentlich guten Absichten sieht, schaut er auch bei Frau Küble auf ihre guten Absichten. Frau Küble stellt in ihren Beiträgen theologische Überlegungen an. Das darf sie und ist so sogar biblisch fundiert gewünscht. „Prüft aber alles und das Gute behaltet“ , heißt es. Der Katechismus lehrt, dass man dem eigenen Gewissen folgen soll. Das Gewissen kann sich irren. Sicher. Aber dennoch sollen wir das Gewissen bilden, prüfen und dem Gewissensurteil folgen, zu dem wir kommen. Das tun Sie bestimmt. Frau Kübler tut das sicher auch. Das Frau Kübler mit Freimaurern sympathisiert, halte ich für ein Gerücht. Und atheistisch ist sie ziemlich sicher ebenfalls nicht.

      Ich lese seit Jahren immer wieder die Beiträge in diesem Forum bzw auf diesem Blog. Einige Meinungen teile ich mit Frau Küble, andere nicht. Tendenziell stelle ich aber fest, dass ich einige meiner Meinungen sogar mittlerweile in Richtung der Meinungen von Frau Küble korregieren durfte. Keiner von uns weiß sicher, dass seine aktuellen Meinungen wirklich korrekt im Lichte des Herrn sind. Wir sollten versuchen, anderen Meinungen stets wertschätzend zu begegnen. Wir müssen diese Meinungen nicht teilen. Doch egal wer Recht hat: Am Ende überzeugt die Liebe. Lassen wir uns vom Heiligen Geist führen und begegnen wir uns mit Liebe, Respekt und Wertschätzung. In diesem Sinne. Gottes Segen Ihnen allen. Viele herzliche Grüße Simone Victoria Meier

    1. Guten Tag,
      erstens wird das Imprimator (Nihil obstat ist ja dasselbe in grün) nicht belegt (welches Datum? Welches Bistum? Welcher Bischof/Generalvikar?), zudem weiß man nicht, auf welche der Schriften es sich bezieht. Schließlich wird kein Imprimatur für alles und jedes gegeben, schon gar nicht im voraus, sondern für einzelne Druckwerke.
      Selbst wenn er ein Imprimatur hätte, so ist das keine kirchliche Empfehlung, sondern nur eine Druckerlaubnis, also ein Nicht-Verbot – und vielleicht ausgestellt von einem Generalvikar, der mit dieser Causa erheblich überfordert ist oder selber erscheinungsgläubig….
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

      1. Nihil Obstat:
        Rev. Fr. Stephen Obiukwu, Censor Deputatus Chairman, Doctrine and Faith Committee Archdiocese of Onitsha, Anambra State,
        Nigeria, 1. July 1999

        Imprimatur:
        Ayo-Maria Atoyebi, O.P. Bishop of Ilorin, Diocese Ilorin, Kwara State Nigeria, 17. June 2001

        Gottes reichsten Segen
        Karin

          1. Hallo, ist der Rosenkranz von Kostbarem Blut jetzt Kirchlich anerkannt oder nicht und stammt dieses Heilungsgebet auch von Barnabas Nwoye
            Befreiungsgebet

            zum Kostbaren Blut Christi

            B e f r e i u n g s g e b e t
            Herr Jesus Christus versiegle mich mit Deinem Kostbaren Blut und durch Dein Kostbares Blut.

            Befreie mich von allem Bösen, versiegle mich gegen das Böse, und beschütze mich vor allem Bösen. Von ganzem Herzen bereue ich meine Sünden. Ich bitte Dich, verbanne aus mir all das, was die Ursache zu Bösem sein könnte; zerreiße auch alle Ketten, die mich immer noch fesseln und reinige mich innerlich und äußerlich

            mit Deinem Kostbaren Blut.

            Herr Jesus Christus

            Versiegle mit Deinem Kostbaren Blut

            auch meinen Geist, meine Seele, mein Herz, meinen Verstand, meinen Körper, ja mein ganzes Sein.

            Versiegle mit Deinem Kostbaren Blut

            auch meine Familie, jeden Einzelnen von uns. Schütze uns vor den Machenschaften des bösen Feindes, vor denen seiner Helfer und Helfershelfer und selbst vor all jenen Personen, die uns Schaden zufügen können oder Schaden zufügen wollen.

            Versiegle mit Deinem Kostbaren Blut

            all unsere Unternehmungen des heutigen Tages und alle Menschen, mit denen wir zu tun haben oder die uns heute begegnen werden.

            Versiegle mit Deinem Kostbaren Blut

            auch unsere Geschwister und ihre Familien, unsere Freunde, unsere Feinde und alle, die uns besonders nahe stehen, alle, an die wir denken, alle, über die wir reden, auch alle, denen wir unser Gebet versprochen haben, besonders jene, die vom rechten Wege abgeirrt sind.

            Versiegle mit Deinem Kostbaren Blut

            ganz innig unsere Kranken und Leidenden.

            Versiegle mit Deinem Kostbaren Blut unser Haus

            – von innen und außen, jedes Zimmer und alle Dinge, die sich darin befinden, auch alle unsere Mitbewohner und alle, die unser Haus heute betreten oder uns besuchen werden, auch unsere Nachbarn.

            Versiegle mit Deinem Kostbaren Blut

            unsere Beichtväter, Seelsorger und Priester, damit sie von Deinem Geist beseelt – uns den wahren Geist vermitteln, der uns die unverfälschten Werte des Lebens erkennen lässt.

            Versiegle mit Deinem Kostbaren Blut

            die Ordensleute und alle, die in Deinem Dienste stehen.

            AMEN

            Entnommen aus dem Buch Rosenkranz zum Kostbaren Blut

            Dieses Gebet finde ich nicht im meien Büchlein Rosenkranz von kostbaren Blut ISBN 976-288022-868-2
            Bin in einen Gebetskreis wo das kurze Zeit gebetet wurde, nachdem ich gedroht hate aus dem Gebetskreis auszutetten wurde es entfernt.
            kann mir beim besten willen nicht vorstellen das dieses Gebet von der Kirchen anerkannt ist, bitte um Ihre Stelungsnahme dazu,Danke.

          2. Guten Tag,
            weder der Spezialrosenkranz von „Barnabas“ noch seine sonstigen Anrufungen und Sondergebete sind kirchlich anerkannt, seine „Visionen“ zählen nicht zu den genehmigten Privatoffenbarungen, wie das bei den meisten Sehern heute der Fall ist. Zudem ist diese beschwörende Form des Betens nicht angemessen, eine „Versiegelung mit dem Kostbaren Blut“ gibt es in keinem einzigen amtlichen oder liturgischen Gebet der Kirche.
            Zudem ist es in sich widersprüchlich, wenn „besonders die, die vom rechten Weg abgeirrt sind“, mit Jesu Blut „versiegelt“ sein sollen, mit dieser „Logik“ kann man ja gleich die ganze Welt „versiegeln“ – und was soll das dann? Die Allerlösung herbeiführen?
            Sie haben also völlig recht, wenn Sie in Ihrem Gebetskreis dafür sorgen, daß solcher Unfug abgestellt wird.
            Die Gläubigen sollen den ganz normalen Rosenkranz der Kirche beten, der sich seit Jahrhunderten bewährt hat – und keinen selbstgebastelten oder „visionären“ Schmarrn.
            Freundlichen Gruß
            Felizitas Küble

    2. Ja, die römisch katholische Kirche, nach reiflicher Prüfung, hat alle Gebete und Betrachtungen, auch das Agonie Kreuz, anerkannt.
      Barnabas Nwoye steht unter der Aufsicht vom Bischof Ayo Maria Atoyebi.
      Karin

  6. Schwer vorstellbar, wie solche sich jeweils widersprechenden Privatoffenbarungen nebeneinander existieren bzw. Anhang finden können.
    Muss da nicht bei den Lesern irgendwann ein Überhang entstehen? Alles gleicht sich irgendwie, alles im theologischen Widerspruch und alles beansprucht DAS geistige Allheilmittel unserer Zeit zu sein! Wenn man so viele Privatoffenbarungen hintereinander liest, und vielleicht daran glaubt, kann man doch die einzelne Privatoffenbarung gar nicht richtig ernst nehmen, sondern nur lediglich im Vorbeigehen „mitnehmen“.
    Bestimmt liegt es auch an bestimmten kleinen Verlagen, die davon leben, solche Sachen zu Drucken, zu Verbreiten und dazu die Neugier wundersüchtiger Käufer zu wecken. Leider finden sich solche Traktate auch an den Schriftenständen der Kirche, manchmal ungefragt ausgelegt, aber auch- schlimm genug- mit ausdrücklicher Erlaubnis des zuständigen Pfarrers.

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