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Deutsche Corona-Warn-App: Risiken bleiben trotz transparenter Entwicklung

In wenigen Tagen soll die seit März diskutierte deutsche Corona-Tracing-App an den Start gehen. Personen mit neueren Smartphones werden sich die Corona-Warn-App dann zur freiwilligen digitalen Nachverfolgung von Kontaktpersonen herunterladen können.

Viele der Forderungen von Reporter ohne Grenzen und anderen Digital- und Menschenrechtsorganisationen zum Schutz vor etwaigem Missbrauch einer solchen App als Überwachungstool wurden berücksichtigt.

Fachleute schätzen die technischen Maßnahmen zur Absicherung sensibler Daten bisher positiv ein. Dennoch lassen sich Angriffe auf die Anonymität der Nutzer nicht gänzlich ausschließen. Reporter ohne Grenzen (RSF) mahnt vor allem  Journalisten zur Vorsicht.

„Zahlreiche Regierungen setzen derzeit auf Tracing-Apps zur Eindämmung des Virus und nehmen dabei massive Einschränkungen der Pressefreiheit in Kauf. Umso wichtiger ist es, dass die deutsche App ein positives Beispiel setzt“, sagte Christian Mihr, Geschäftsführer von Reporter ohne Grenzen.

„Gerade Journalisten muss jedoch bewusst sein, dass auch diese App ein zusätzliches Risiko für die digitale Sicherheit darstellt. Zumindest bei vertraulichen Treffen sollte man das Handy am besten gar nicht erst mitführen, erst recht nicht mit laufender Tracing-App.“

Das deutsche App-Projekt hat nach anfänglich kritisierten Vorschlägen des Gesundheitsministers, beispielsweise der Sammlung von Standortdaten, durch einen transparenten Entwicklungsprozess und die Wahl eines dezentralen Ansatzes Vertrauen zurückgewonnen.

Meinungsumfragen zufolge erwägt eine Mehrheit der möglichen Nutzer die App zu installieren. Datensicherheit, Freiwilligkeit, der Verzicht auf die Ermittlung von Standortdaten und ein eindeutiges Enddatum spielten eine entscheidende Rolle für die Zustimmung der Befragten.

Die lange öffentliche Debatte über die Bedingungen des Einsatzes einer solchen Technologie hat sich anscheinend gelohnt.

Offene Sicherheitsfragen kurz vor dem Start

Dennoch stellen sich auch kurz vor Launch der App noch Sicherheitsfragen: Wegen mangelnder technischer Ausstattung werden viele Labore Testergebnisse nicht innerhalb der App übermitteln und bestätigen können. Stattdessen müssen Nutzer dann über eine Hotline ihr Testergebnis bestätigen, um ihre Kontakte mittels der App über ihre Erkrankung zu informieren.

Die Einbindung „externer Dienstleister“ schafft eine zusätzliche Angriffsfläche für Missbrauch und die etwaige De-Anonymisierung der Anrufenden. Auch das dauerhafte Aktivieren der Bluetooth-Funktion erhöht das Risiko digitaler Angriffe.
In den vergangenen Jahren mussten immer wieder Sicherheitslücken in Verbindung mit der Technologie geschlossen werden.
 

Kommentare

7 Antworten

  1. Opfer einer Pandemie – Kritiker der wissenschaftlichen Rationalität

    https://www.heise.de/tp/features/Opfer-einer-Pandemie-Kritiker-der-wissenschaftlichen-Rationalitaet-4783403.html

    In seinem „System der nationalen Ökonomie“ entlarvt Friedrich List den händlerischen Ungeist der liberalkapitalistischen Wirtschaftstheorien von Adam Smith und David Ricardo. Nach deren Meinung (bereits vorgeprägt durch David Hume 1691) wird der Wert der Güter nicht durch ihren Gebrauchs -, sondern durch ihren Tauschwert bestimmt. Mithin ist also nicht die werteschaffende Arbeit, sondern der wertevermittelnde Handel das Wesentliche. Entscheidend ist auch nicht, ob Güter sittlich oder unsittlich, nützlich oder schädlich, gesund oder ungesund sind, sondern daß es für sie einen Marktbedarf gibt.

  2. Wer soll dieser Regierung denn noch glauben?? Einmal waren Masken böse Krankheitsträger, dann waren sie plötzlich Lebensretter zum Beispiel. Ich würde mir nie eine solche App herunterladen, denn dann bin ich gläsern, egal, was man mir an Sicherheit verspricht, irgendeine ,,Hintertür“ hat sich der ,,Staat“ bestimmt offen gehalten, fürchte ich. Wie sagte Lenin so schön: Misstrauen ist gut – Kontrolle ist besser >>> aber WIR können gar nicht kontrollieren, und da liegt der Hase im Pfeffer.

  3. DDR 2.0 steht nicht nur vor der Tür, sie hat schon Einzug gehalten und an 3.0 wird schon gebastelt.
    Es ist hier schon viel benannt worden, aber bei dem üblich bekannten Vorgehen von Regierung und Anhang stellen sich Fragen und tun sich gleichzeitig Abgründe auf.
    „Viele der Forderungen von Reporter ohne Grenzen und anderen Digital- und Menschenrechtsorganisationen zum Schutz vor etwaigem Missbrauch einer solchen App als Überwachungstool wurden berücksichtigt.“ Das heißt dann wohl im Klartext, es wurden den unbequemen Fragestellern ein paar Brotkrumen hingeworfen, die sie wie sonst auch in Dankbarkeit aufgeklaubt haben. Denn sonst wäre diese App längst noch nicht am Start.
    „Fachleute schätzen die technischen Maßnahmen zur Absicherung sensibler Daten bisher positiv ein.“
    Was sind das für Fachleute? Ähnliche „Spezialisten wie die bei Corona, die ein Chaos verursacht haben? Wenn die Regierung von Spezialisten redet, bin ich mißtrauisch. Einfach nur aus der Erfahrung der letzten 15 Jahre. Vor allem, wenn die Absicherung sensibler Daten von solchen „Spezialisten“ als positiv bezeichnet wird. EINE SICHERE APP GIBT ES NICHT!
    „Dennoch lassen sich Angriffe auf die Anonymität der Nutzer nicht gänzlich ausschließen.“ Nicht gänzlich? Ja was denn nun? Positiv oder „nicht gänzlich“?? Mir steht vor lachen das Wasser in den Augen. Man muß schon mit einer beinahe unendlichen Naivität gesegnet worden sein, um solche „Spezialisten“ ernst nehmen zu können.
    „Reporter ohne Grenzen (RSF) mahnt vor allem Journalisten zur Vorsicht.“ Das sind ja mal dolle Reporter. Die Bürger zur Vorsicht zu mahnen kommt ihnen nicht in den Sinn. Warum auch.
    „Meinungsumfragen zufolge erwägt eine Mehrheit der möglichen Nutzer, die App zu installieren.“ Die „Ich-hab-nichts-zu-verbergen- u. Paaadie-iiiehwent Generation“ freut sich mehrheitlich, Erika freut sich auch.
    Im Grunde sind die Lücken in dem Artikel benannt, vor allem zum Ende hin, aber ich konnte mich nicht bergen und mußte noch etwas zuspitzen, da es nicht nur um Lücken, sondern um Scheunentore geht, durch die unsere Daten abgegriffen werden. Wenn dann noch die Politiker von „Datensicherheit, Freiwilligkeit, der Verzicht auf die Ermittlung von Standortdaten und ein eindeutiges Enddatum“ reden, dann wissen wir, oder sollten es alle wissen, daß hier das genaue Gegenteil gemeint ist. Die nächsten Monate werden meine Aussage bestätigen. Wozu sonst wird eine App eingerichten, wenn schon fast alles vorbei ist.

    1. Die EU wurde längst in eine Art Räte-Diktatur umgewandelt mit undemokratische EU Kommission und über 50 Lobbyisten von George Soros im Europa-Parlament usw.

      Aus der Schweiz http://www.zeit-fragen.ch Zeit-Fragen Magazin, siehe auch zu EU und Euro und direkter und dezentraler Demokratie mit Plebisziten und Volksabstimmungen und starken Kommunen und Regionen und starkem Föderalismus und Freihandel und EFTA

  4. Ich kann den Nutzen dieser App., bei rückläufigen Fallzahlen nicht nachvollziehen. Corona verzieht sich möglicherweise, die Überwachung bleibt, bzw kann auch leicht auf andere Situationen angewendet werden. Bei zunehmender Staatskontrolle, plädiere ich für Verweigerung.

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