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Aus einem Artikel von Domkapitular Prof. Dr. Josef Kreiml:

Am heutigen 2. Oktober feiert die katholische Kirche den Gedenktag der heiligen Schutzengel. Romano Guardini (1885 – 1968), ein herausragender Priester und Theologe des 20. Jahrhunderts, hat in seinem kleinen Buch „Engel. Theologische Betrachtungen“ über die Existenz dieser Boten Gottes nachgedacht.

Der Religionsphilosoph Guardini stellt die ursprüngliche biblische Bedeutung der Engel heraus und will die himmlischen Geister einer sentimentalen Verharmlosung entreißen.

In seiner Ansprache „Die Engel der Kinder“ betont Guardini, dass „das christliche Wissen um den Schutzengel“ in erster Linie an die Christusworte des Evangelisten Matthäus (Mt 18,1-6.10) anknüpfen muss. Gottes Schöpfung enthält nicht nur das „bisschen Erde“, sondern auch übermenschliche, mit Freiheit ausgestattete Wesen.

Nicht nur dem Kind, sondern jedem Menschen stellt Gott einen Engel als Beschützer zur Seite.

In seiner Predigt zum Schutzengelfest stellt Guardini fest, dass diese himmlischen Boten  in der Heilsgeschichte eine „große Bedeutung“ erhielten. Sie sind gewaltige Wesen, die dem Menschen „Gottes Nähe zu Bewusstsein bringen“.

Eine unvoreingenommene Analyse zeigt, dass der Mensch ein „seltsames“ Wesen ist. In ihm sind „große Kräfte“, aber auch Armseligkeiten und Böses. Da er der ständigen Gefahr unterliegt, „wie Gott sein zu wollen“, stellt der Schöpfer jedem Menschen einen Engel als „Gefährten“ und „Freund“ an die Seite, der sein „Eigentliches“ schützt: das Ich des Menschen, das nur in seiner Gottesbeziehung Bestand hat.

Der von Gott „ins Einvernehmen der Vorsehung“ gezogene Engel kennt den ihm anvertrauten Menschen „bis in den innersten Grund“. Sofern der Mensch jedoch in seiner von Gott geschenkten Freiheit den Anruf Gottes missachtet, kann der Engel nur hilflos und in unbegreiflichem Schmerz daneben stehen.

Im Vertrauen auf das Wort Jesu (vgl. Mt 18,10) können für den Menschen die Stunden der Einsamkeit einen „neuen Sinn“ gewinnen. Selbst in der tiefsten Einsamkeit darf sich der Mensch der Solidarität seines Engels, der ein Mitgeschöpf ist, gewiss sein.

Quelle und weitere Hinweise hier: https://bistum-regensburg.de/news/prof-kreiml-ueber-das-theologische-verstaendnis-der-engel

Kommentare

3 Antworten

  1. Beim jüdischen Theologen und Merkaba-Mystiker und hermetischen Philosophen bzw. Hermetiker Philo(n) von Alexandrien findet man in dessen zweitem Buch auch die Engelsnamen des Engel(s)werkes nach Gabriele Bitterlich. Siehe ferner Kardinal Nikolaus von Kues als Cusanus und den Jesuiten Athanasius Kircher zur Hermetik.

  2. In der heutigen Morgenmesse der KFD (Katholische Frauen Deutschlands) wurden die Engel derartig vermenschlicht, dass es schmerzte. Dass Engel himmlische Wesen sind, ganz Geist und mächtige Kenner des Angesichtes Gottes, und nicht rein menschliche Helfer, scheint nicht mehr Allgemeingut in unserer Kirche zu sein, traurig. Der Priester stand wortlos daneben. Daher mein großer Dank an euch, dass ihr mit euren Texten zur Katechese beitragt. Gott befohlen.

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