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Die Coronakrise aus theologischer, ethischer und medizinischer Sicht

Rezension von Cordula Mohr

Buch-Daten: Coronakrise. Überlegungen aus naturwissenschaftlicher und theologischer Sicht von Dr. Heinz-Lothar Barth und Dr. Josef Heinskill. 300 Seiten. Alverna-Verlag in CH-Wil, 16 Euro –  ISBN-13 978-3-906902-21-0

Dieses zugleich gehaltvolle und verständlich geschriebene Buch über die Coronakrise erweckte schnell mein Intresse – und hier besonders die theologische Sichtweise des Verfassers Dr. Heinz-Lothar Barth aus Bonn, die im ersten Teil ausführlich dargelegt wird.

Diese grundsätzliche und zeit(geist)kritische Analyse  ist bislang auf dem Büchermarkt einmalig, denn die anderen Publikationen über die Corona-Thematik befassen sich meist mit medizinischen oder höchstens noch mit allgemein ethischen Fragen.

Der Co-Autor hat viele seiner Aussagen mit Fussnoten und Anmerkungen versehen, so dass der Leser die Quellen erfahren und ggf. auch selbst weiterrecherieren kann.

Auf den ersten Seiten wird der vieldiskutierte Vigano-Aufruf katholischer Kardinäle (darunter Zen und Müller) sowie Bischöfe vom Sommer des Vorjahres besprochen. Ex-Glaubenspräfekt Gerhard L. Müller wurde damals wegen seiner Unterzeichnung dieses Appells in linken Medien und progressiv-kirchlichen Kreisen scharf kritisiert.

Es ging den Beteiligten mit ihrer Erklärung vor allem um die Unabhängigkeit der Kirche vor staatlicher Unterwerfung in Gottesdienst und Seelsorge, verbunden mit einer Mahnung vor einer falschen Obrigkeitsbeflissenheit, die sich nicht mehr wirksam um die Freiheit der Kirche kümmert. Dies betraf und betrifft auch Oberhirten bis hinauf zu Papst Franziskus.

Zugleich wurde vor weiteren Globalisierungs-Schritten in Richtung einer künftigen Weltregierung gewarnt. Diese Zielsetzung werde durch Gleichgesinnung in den Medien und wachsende Kontrolle in Staat und Gesellschaft begünstigt.

Der Autor nennt Belege und Beispiele von prominenter Seite, die zugunsten dieser Agenda eines Weltstaats aussprechen, darunter sogar Bischöfe wie den Trierer Oberhirten Hermann-Josef Spital (vgl. seine Sylvesterpredigt aus dem Jahr 2000). Zugleich erwähnt der Verfasser Aussagen von Päpsten, die sich gegen diese Eine-Welt-Konzeption gewandt haben.

Dr. Barth befaßt sich sodann mit den laizistischen „Aufklärern“ des 18. und 19. Jahrhunderts – sei es in oder außerhalb von  Freimaurerlogen – mit ihrer antikirchlichen und revolutionären Zielsetzung. Es geht hierbei um einen „Humanismus“ ohne Religion, zumindest ohne verbindlichen christlichen Glauben.

Das Buch beschäfigt sich auch kritisch mit der Asyl- und Migrationspolitik der Bundesregierung ab 2015, als Merkel quasi im Alleingang die Grenzen öffnete – damals noch unter Protest der CSU.

Der Autor beschreibt danach die aktuelle Entwickelung der Kirche in der Coronakrise. Es geht ihm vor allem das Recht der Gläubigen auf die heilige Messe und die Sakramente sowie den Besuch des Kirchenraumes für das persönliche Gebet.

Er listet detailgenau auf, was von den christlichen Konfessionen in dieser Hinsicht versäumt wurde. Daß die kath. Kirche auf die öffentliche Zelebration der hl. Messe verzichtet, sei in der gesamten Kirchengeschichte noch nicht vorgekommen. Hier erwartet Dr. Barth mit Recht mehr Stärke und Durchsetzungswillen von Seiten der Bischöfe für die Rechte des Kirchenvolks auf den Gottesdienst vor allem am Sonntag.

Stattdessen gab es sogar mehrere Oberhirten, die ernsthaft davor warnten, die Eucharistiefeier „überzubewerten“  – bis hin zu der Frage von Bischof Wilmer, ob die Klagen über Gottesdienstausfälle nicht fast ein „Luxusproblem“ seien?

Dr. Heinz-Lothar Barth beleuchtet sehr fundiert die theologische Auslegung des Altarsakramentes durch Heilige, Märtyer und Kirchenväter – auch die Sonntagspflicht in ihrer Wichtigkeit für das Seelenheil der Gläubigen.

Aber Teile der katholischen Hierarchie nahmen die Coronakrise sogar zum Anlaß, um Katholiken die Mundkommunion zu verbieten. Dazu kamen Gesangsverbote und weitere Einschränkungen. Das Buch bringt für vieles interessante Beispiele, wodurch die Lesbarkeit erleichtert wird.

Der radikale Lockdown hat zu einer Halbierung der praktizierenden Gottesdienstbesucher geführt, weil diese sich mittlerweile daran gewöhnt haben, auch ohne eine Messe auszukommen. Der Autor stellt klar, wie verhängnisvoll dieser Abwärtstrend für Kirche und Seelsorge ist. 

Die Frage, ob und wie sich sich Christen gegen das Heraufziehen von totalitären Strukturen wehren können und sollen, wird sehr ausgewogen und nüchtern betrachtet. Zu einem ernsthaften Widerstand sind laut INSA-Meinungsforschung nur etwa 10 % bereit. Sicher trägt dazu auch die linksgerichtete Meinungsmache in den Medien bei, wodurch Proteste gegen Coronamaßnahmen ständig als rechtsextrem gebranntmarkt werden.

Zum Abschluss des ersten Teils verweist der Verfasser auf die inhaltsreichen Schriften der Kirchenväter und Glaubenszeugen, die uns Vorbild und Fürsprecher sind.

2. Teil des Buches: Corona aus medizinischer Sicht

Hier geht es nun um die naturwissenschaftlichen Erwägungen von Dr. Josef Heinskill. Der Arzt beschreibt das Virus auf den ersten Seiten und erläutert, welche Symtome auftreten könnnen. Bei bestimmten Vorerkrankungen und insbesondere für ältere Menschen ist das Risiko für einen schwerwiegenden oder gar einen tödlichen Verlauf erhöht.

Anhand vor Erklärungen und wissenschaftlichen Belegen nennt der Autor die weiteren Abläufe der Infektion und die aufkommenden Tests, besonders der PCR-Test wird ausführlich erklärt.
Die Äußerungen der CDU-Politikerin Ursula von der Leyen und ihre Aussagen zu Coronatoten in Deutschland werden zahlenmässig auseinandergenommen.

Der Verfasser verdeutlicht: In kritischen Situationen sollte man Ruhe und Besonnenheit bewahren – und genau das Gegenteil findet statt, nämlich vielfach Panikmache im Sinne einer gewünschten Schockwirkung.

Die Kollateralschäden zu Lasten der Menschen werden ausführlich beschrieben, darunter gesundheitliche Nachteile, verschobene Operationen, die Versorgung der Pflegebeürftigen. Auch beim Thema Suizid wird die fatale Situation mit den erhöhten Rettungseinsätzen des Vorjahres verglichen.

Die monatelange soziale Isolation führte zu psychischen, psychosomatischen oder gar psychiatrischen Störungen. Dabei werden Berichte aus anderen Länder vom Autor miteinbezogen.

Ein wichtiges Kapitel ist meines Erachtens die Beschreibung der Obduktionen von Prof. Klaus Püschel. Dr. Drosten sah darin eine Gefahr, sich anzustecken, weshalb er meinte, eine Obduktion sei nicht ratsam. Prof. Püschel hingegen setzte sich tapfer darüber hinweg.

Das Ergebnis wurde allgemein bekannt und somit auch klar: Corona ist kein Killervirus. Vielen Dank an diesen Mediziner, der mit seiner Heldentat viele Menschen beruhigen konnte. Nun wurde immer deutlicher: Ein großer Teil der „Corona-Toten“ starb nicht „an“, sondern „mit“ dem Virus.

Auch das Impfthema wird von Dr. Heinskill ausgiebig beleuchtet – sowohl medizinisch wie ethisch. Erwähnt wird z.B. das Dokument der päpstlichen „Akademie für das Leben“,  worin das moralische Problem der Verwendung von Zell-Linien abgetriebenen Föten behandelt wird. 
In der am 2. Dezember 2020 von fünf Bischöfen herausgegebenen Erklärung wird dieser Konfliktstoff um die Corona-Impfung deutlich angesprochen.

Das Thema Maskenpflicht wird von beiden Autoren – sowohl Dr. Barth wie Dr. Heinskill  –  ausführlich beschrieben. Ein wirksamer Nutzen wird bezweifelt und das Für und Wider wissenschaftlich aufgearbeitet. Auch die psychosozialen Aspekte, besonders bei Kindern, werden dazu deutlich analysiert.

Etwa ein Jahr nach Erscheinen des inhaltsreichen Werkes ist die Impfmaschinerie in Deutschland voll im Gange und wir stehen womöglich sogar vor einer Impfpflicht im Jahre 2022. Das Buch bleibt jedoch nach wie vor sehr informativ und lesenswert.
 
Auch Dr. Josef Heiskill hat seine Texte mit Fussnoten versehen und dem Leser jeweils die Quellenangaben bereitgestellt.

Unsere Autorin Cordula Mohr aus Rheine ist aktive Lebensrechtlerin: ALfA-Vorsitzende des Münsterlandes und CDL-Vorstandsmitglied von NRW

Bestellung des Buches bei uns: Tel. 0251-616768 – Mail: felizitas.kueble@web.de  (Die Porto- und Überweisungskosten aus der Schweiz sind weitaus teurer.)

 

Kommentare

3 Antworten

  1. Im Vorwort des Buches heißt es zu den Beweggründen der Verfasser:
    „Die Autoren möchten … nicht erleben, wie es in der deutschen Geschichte schon vorgefallen ist, daß man Menschen, die aus welchen Gründen auch immer geschwiegen haben, später, zu Recht oder zu Unrecht, vorwirft, sich nicht gewehrt zu haben und damit mitschuldig an einer katastrophalen Entwicklung geworden zu sein, die man vielleicht jetzt noch aufhalten oder zumindest etwas bremsen kann.“
    Das schrieben Dr. Barth und Dr. Heinskill im Dezember 2020.
    Ein Jahr später konstatiert Peter Hahne: „Es ist [rot-grün-schwarzer] Faschismus, was wir erleben“ (https://reitschuster.de/post/es-ist-faschismus-was-wir-erleben/).
    Gegenwehr, Widerstand, Verweigerung – dringlicher kann die Ansage nicht mehr sein.

    1. Vielen Dank für die wichtige Ergänzung.
      Wenn das ganze politisch und theologisch nicht so schwierig einzuschätzen wäre.

      Der normale Bürger ist mit diesen Vorgängen richtig überfordert.
      Möge Gott unsere Welt beschützen. Beten wir in diesen Anliegen den Rosenkranz. Mittwochs um 18 Uhr.

  2. Dr. Heinz-Lothar Barth ist einer (oder DER) fähigste Schreiber. Er hat ja schon viele tolle Bücher geschrieben.

    Ich durfte ihn mal persönlich treffen.

    Allen Menschen wünsche ich viel Kraft und Gnade. Besonders hilfreich für Ängstliche: Psalm 91 lesen. TÄGLICH! In manchen Bibeln ist es der Psalm 90.
    Der Titel des Psalmes lautet „Unter dem Schutz des Höchsten“. Und natürlich den Rosenkranz nicht vergessen.

    Herzliche Grüße und Gottes reichsten Segen.

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