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Die CSU auf Abwegen: Wo bleibt das „C“?

Von Peter Hahne

„Da vom ,C‘ ja nicht mehr viel übrig ist, gehts jetzt anders himmelwärts!“, mailte mir eine Kollegin nach der traditionellen Klausur der CSU. Einer der Beschlüsse grenzt an Gaga oder Größenwahn: ein Weltraumbahnhof für Satelliten in der Nordsee.

Nein, es war nicht der 1. April oder „Fastnacht in Franken“, als das „zukunftsweisende Projekt“ der staunenden Weltöffentlichkeit präsentiert wurde.

Ich weiß nicht, was Corona mit Hirnen macht, aber ich habe eine Ahnung davon, was – biblisch gesagt – „zur Zeit oder zur Unzeit“ stattfindet.

Während rings herum das normale Leben zum Erliegen kommt, eine Pleite-Lawine rollt, Impfstoff-LKW heiße Luft statt tiefgekühltes Serum transportieren, Alte ungeschützt und ungetröstet sterben müssen und Kinder in die Verhaltensstörung getrieben werden, befasst sich die Christlich(!)-Soziale(!)-Union mit einem Weltraumbahnhof.

Eine Partei, die noch vor Jahren als letztes Bollwerk gegen all das stand, was „die da in Berlin“ dem wehrlosen Bürger überstülpen wollen, beispielsweise „Asyltourismus.“ Auf München war immer Verlass, sei es gegen Gender, Islamisierung oder „Ehe für alle“. Ging es um das Kreuz oder das Leben ungeborener Kinder: die CSU war zur Stelle.

Meine Eltern wählten die westfälische CDU, weil es den bayerischen „Franz Josef“ gab. Und als der Markus das Ruder übernahm, startete er mit dem „Kreuzerlass“ und widerstand zunächst allen Anfeindungen, selbst denen der klerikalen Kreuzleugner vom Tempelberg. Auch als Herr Marx zu meinen glaubte, „der Begriff Abendland hat etwas Ausgrenzendes“, gab es noch ein Mucken und Zucken in der CSU-Spitze.

Doch dann ging es im Affenzahn auf die Rutschbahn Richtung Nordsee mit Zwischenstopp Berlin: Das mit dem Kreuz in den Amtsstuben sei ein Fehler gewesen, die „Ehe für alle“ etwas ganz Tolles, die Grünen echt sympathisch. Und Klima-Greta wurde zur Göttin in einer Partei, die Gott offenbar verloren hat.

Der einstige Anwalt der Pendler hat sich in CO2-freier Luft aufgelöst. Die Benzinpreise explodieren. Man könnte noch unzählige Themen nennen. Und das alles in rasendem Tempo.

Im Schatten von „Corona“ wird die Abrissbirne gegen die Fundamente von Ethik und Werten geschwungen — wie drohende Drohnen vom parteieigenen Nordsee-Bahnhof. Wissen die Christen in der Union nicht mehr, was auf dem Spiel steht? Wird dem schnellen (Umfrage-)Erfolg auch der letzte Markenkern für das Linsengericht einer Grünen-Koalition geopfert?

Selbst Wirtschafts-Laien wissen: Das führt langfristig in die Pleite. Und jeder Christ weiß: Darauf ruht kein Segen. Aber die Kollegin oben hat ja recht: Wenn das „C“ unter den Wanderdünen des Zeitgeistes
verschwunden ist, braucht man Ersatzdrogen, um Polit-Karrieren zu sichern.

Unvergessen: Ich lud einen der prominentesten CSU-Politiker in meine Sonntagssendung. Antwort: „An dem Tag haben wir im Wahlkreis die Segnung der Felder. Wenn ich da nicht dabei bin, brauche ich erst gar nicht wieder zu kandidieren…..“
Das war erst vor knapp zehn Jahren. Da blickte man noch himmelwärts.

Wir danken Peter Hahne für die freundliche Abdruckerlaubnis dieses Beitrags, der zuerst in der katholischen Wochenzeitung „Tagespost“ vom 21. Januar erschienen ist. Hahne ist evangelischer Theologe, ehem. ZDF-Moderatur und Bestsellerautor – u.a. mit dem Buch „Seid ihr noch ganz bei Trost! Schluß mit Sprachpolizei und Behördenterror“ (Lübbe-Verlag).

Kommentare

17 Antworten

  1. Der Feminismus der dritten Welle ist ein sophistischer Existenzialismus usw.

    https://juergenfritz.com/2020/04/28/der-feminismus-der-dritten-welle-ist-ein-sophistischer-existenzialismus/

    Postmoderne Ideologen zerstören die Universitäten – und bald auch die gesamte Gesellschaft und Familie

    https://www.thecathwalk.de/2019/12/22/postmoderne-ideologen-zerstoren-die-universitat-und-bald-die-gesamte-gesellschaft/

    https://www.thecathwalk.de/

  2. Sehr spritzig geschrieben.
    Die CSU tut alles, um eine Koalition CDU/ CSU/ Grüne bilden zu können.
    Dann müssen diese Überlegungen mit dem Weltraumbahnhof selbstverständlich diskutiert werden.
    Das C ist schon lange nicht mehr massgebend in der Partei.
    Immer nur Dmpfplauderei, um das konservative Lage ruhigzustellen.

    Zeigen wir CDU/CSU, wo der Hammer hängt und wählen diesmal eine andere alternative Partei.

  3. Das mit einem Weltraumbahnhof wäre gar nicht so schlecht, wenn ,,WIR“ noch in dieser wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Liga spielen würden. Da sind wir noch nicht einmal mehr Kreisliga, um im Bild zu bleiben. Bei Bildung und Wissenschaft belegen ,,WIR“ nur noch hintere Plätze – und jetzt geht per Staatsverfügung ein ganzes Schuljahr verloren, dabei hinken ,,WIR“ sowieso schon um Längen hinterher. Aber die Zustimmungswerte für die verantwortlichen Politiker gehen durch die Decke. Das verstehe, wer will.
    Denken wir nur an die Manie mit dem eigentlich nutzlosen, selbst gehäkelten Mundschutz, der die Viren natürlich nicht fernhalten konnte (man schützt seine Garten gegen Ratten und Mäuse ja auch nicht mit einem Jägerzaun). Und jetzt der Beweis: Man muss Operationsmasken tragen (die auch nicht richtig gut sind) oder FFP2-Masken, aber nur 75 Minuten, dann braucht man 30 Minuten zur Erholung (das entspricht in etwa den Arbeitsschutzbestimmungen). Das ist der Beweis, dass man fast ein Jahr sinnfreie Masken trug, auch da war Bayern Vorreiter. Was geschieht jetzt mit den Millionen von nutzlosen Masken? (Ich habe selbst 50 Stück davon). ..WIR“ wurden auch von Herrn Söder und Merkel ein Jahr so richtig dumm gehalten. ,,Wenn das Virus gefährlicher wird, braucht man auch einen besseren Schutz“, sagte er. Ob das Virus wirklich gefährlicher wurde, weiß man nicht, aber dicker wurde es nicht. Söders Argument zielt also auf Volksverblödung – und da sind wir wieder beim Weltraumbahnhof.

  4. Flugtaxis? War dies nicht das letzte und neuste vom großen C aus Bayern? Wird es den Gutmenschen in diesem ehemals unserem Lande zu langweilig? Wollen die jetzt zum Welcomeklatschen auf den Sateliten Bahnhof? Welcomeklatschen und Bahnenausteilen für Ausserirdische (Exoterristen)? Hoffentlich sind bei den Exoterristen nicht so viele Terorristen dabei wie beim letzten großen Asyltourismus. Der Gutmensch braucht halt seine Abwechslung. Da gibt es nach Oben keine Grenzen.
    Die zu erwartenden Ausserirdischen sind natürlich im Gegensatz zu den von uns schon länger hier lebenden „innerlich irgendwie reicher und wertvoller“.
    Die Ausserirdischen gehören zu Deutschland!

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