Heutige liturgische Lesung der kath. Kirche:
Eph 2,19-22:
Brüder! Ihr seid jetzt nicht mehr Fremde ohne Bürgerrecht,
sondern Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes.
Ihr seid auf das Fundament der Apostel und Propheten erbaut;
der Schlußstein ist Jesus Christus selbst.
Durch IHN wird der ganze Bau zusammengehalten
und wächst zu einem heiligen Tempel im HERRN.
Durch IHN werdet auch ihr im Geist zu einer Wohnung Gottes erbaut.
Eine Antwort
Wenn man diesen Text ernstnimmt, ergibt sich daraus, dass es weder Prophetennachfolger, noch Apostelnachfolger geben kann – denn es geht hier klar um eine einmalig verkündete Grundbotschaft, zuerst durch die Propheten, dann durch die Apostel. Alles, was dann folgt, muss durch die Gesamtheit der „lebendigen Steine“ (wie Petrus es in seinen Briefen nennt) geschehen. Aber sie gründet auf dem, was die Propheten und Apostel überliefert haben und bildet nicht selbst eien Nachfolge aus. Denn nach der Logik könnte es auch Prophetennachfolger geben.
Es ist ein heilsgeschichtliches Szenario: Der Urgund ist sowieso Christus – er „ist, ehe Abraham war“. Er ruft historisch Propheten, danach Apostel, danach diese Angesprochenen – nämlich alle Christgläubigen. Das Ende bildet der Herr, der auch den Anfang gesetzt hat („A und O“).
Daraus wird ersichtlich, dass an der kirchlichen Hierarchiekonzeption etwas nicht stimmen kann.