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Die große Bedeutung der HEIMAT für unser zeitliches und ewiges Glück

Von Dr. theol. Udo Hildenbrand

Von „Heimat“, gar noch von der „deutschen Heimat“ zu sprechen, war und ist bei uns –  insbesondere in den linken Multikulti-Kreisen  –  jahrzehntelang weithin verdächtig, verpönt, nahezu tabuisiert.

Wer „Heimat“ in den Mund nahm, war bestenfalls ein kitschliebender Romantiker, viel eher jedoch ein Ewiggestriger, ein Rechtsaußen, ja sogar ein schrecklicher Nazi.
Gewiss: Das Wort „Heimat“ ist durch die Nazis arg missbraucht worden. Doch sind nicht nahezu alle guten Dinge dieser Welt in Gefahr, missbraucht zu werden?
Werden etwa zentrale menschliche Grundgegebenheiten wie Liebe, Glaube, Vertrauen, Religion usw. nicht ständig, sogar täglich missbraucht? Der Missbrauch einer Sache entscheidet also keineswegs über deren Werthaftigkeit und bleibende Gültigkeit. Die Heimat, das menschlich Normalste wurde und wird jedenfalls allzu lange Zeit unverständlicherweise in Misskredit gebracht.
Umso erstaunlicher war es, nach der letzten Bundestagswahl eine Politikerin im grünen Gewande zu vernehmen, die plötzlich wie selbstverständlich das Wort „Heimat“ in den Mund nahm. Ich glaubte, meinen Ohren nicht zu trauen. War das echt, eine endlich vertieft gewonnene Erkenntnis oder doch nur Folge des katastrophalen Wahlergebnisses?
Jedenfalls zählt das, was Heimat ist, zu unseren menschlichen Ur-Sehnsüchten und Ur-Erfahrungen. Kein Mensch will heimatlos sein.

Selbst Menschen, die sich als „Weltenbürger“ verstehen, die von sich sagen, überall auf der Welt daheim zu sein, kehren meist immer wieder an einen oder zumindest an eine kleinere Anzahl festgelegter Orte zurück.
Wie bedauernswert sind die Kinder, die ohne Heimat aufwachsen, die alten Leute, die sich plötzlich entwurzelt fühlen. Ebenso die Massen von Flüchtlingen, die gerade wieder in unserer Zeit aus ihrer Heimat vertrieben werden. Wieviel Leid war und ist mit dem Zwangsschicksal von Heimatlosigkeit verbunden!
Wie viele Menschen fühlen sich nicht „daheim“, sondern „in der Fremde“. Was Heimat bedeutet, merken viele wohl erst dann, wenn sie ihre Heimat verloren haben
Wohl jeder Mensch sehnt sich nach einem menschlichen Umfeld, nach einem Ort, wo er sich sagen kann: „Hier bin ich angekommen, hier fühl ich mich wohl, geborgen, daheim.“  
Bezeichnenderweise sagen viele nicht „Ich bin zuhause“, sondern „Ich bin daheim.“ – Wer keine Heimat hat, oder wer kein Gefühl der Beheimatung entwickeln kann, ist wirklich arm dran.
Persönlich-emotionale, auch ortsgebundene Erfahrungen und Bindungen unterschiedlicher Art formen unser Heimatgefühl. So ganz grundlegend: Elternhaus und Familie, Verwandtschaft, Nachbarschaft, Freundes- und Bekanntenkreis. Dazu kommen Wohnort und Landschaft, in denen ein Mensch lebt und die ihn mitprägen.
Auch sein Herkunftsland mit seiner Sprache, den orts- und landestypischen Traditionen und Brauchtumsformen. All dies wird zum Heimatland.
Die meisten Menschen haben nicht nur eine Heimat, sondern mehrere. Sie fühlen sich an mehreren Orten daheim: In der Ursprungsheimat, zudem in einer neuen, durch Heirat und/oder berufliche Bedingungen gewählten Heimat. Auch ein oft besuchter Urlaubsort kann zur Heimat werden, so dass man zu bestimmten Zeiten seines Lebens sogar parallel in zwei Heimaten leben kann.
Wer aus eigener Erfahrung um den hohen Wert der eigenen Heimat weiß, wird sein Heimatgefühl niemals exklusiv, gar nationalistisch verstehen. Er wird keinen Gegensatz herstellen zwischen seiner Heimat und der Heimat anderer Menschen überall auf der Welt.
Eines unserer schönsten Abendlieder, das zugleich ein Heimatlied ist, beginnt mit den auf die (überall gedachte) Heimat bezogenen Worten: „Kein schöner Land in dieser Zeit als hier das unsre weit und breit …“.
Der Rheinländer, der Ruhrpottler, der Schwarzwälder, der Sachse, jeder Mensch, wo immer er auch lebt, kann diesen Liedtext singen und ihn dabei auf seine jeweilige Heimat beziehen.
Was Heimat ist, kann sich noch in weitere Lebensbereiche hinein entfalten. So fühlt sich mancher auch in der Musik daheim  – oder in seinem Fußballclub, auch in seiner Partei. Für mich ist die Kirche von Kindheit an ein ganz wesentliches Stück Heimat. Durch sie fand ich vor allem auch meine Heimat in Gott.
Dabei ist mir bewusst: Unsere irdisch-menschliche Heimat ist immer zeitlich begrenzt. Für mich gilt, was der Apostel Paulus verheißungsvoll an die Gemeinde von Philippi schreibt: Unsere eigentliche und bleibende Heimat ist im Himmel (Phil 3,20).
Mit dieser künftigen Heimat kann ich mich schon jetzt vertraut machen, vor allem aber mit dem, der das endgültige Heimatglück, das „ewige Daheim“ schenken kann und will. Dennoch leb ich noch ganz gern in meiner jetzigen irdischen Heimat mit ihren verschiedenen „Heimaten“, jedoch mit vertrauensvollem Ausblick in die Heimat im Himmel.
Übrigens hätte die grüngewandete Politikerin, zeitweise Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, ihren grünen Multikulti-Parteigenoss/innen schön längst das biblische, auch das anthropologische Verständnis von Heimat nahebringen können. Vielleicht nimmt sie jetzt die Gelegenheit dazu wahr.

Unser Autor Dr. theol. Udo Hildenbrand aus Bühl in Baden ist katholischer Priester und Spiritual eines Klosters im Schwarzwald.
Von ihm stammt u.a. das Buch “Wortmeldungen zum Islam” (siehe Abbildung); es ist für 11,80 € portofrei bei ihm erhältlich  – per Mail: udo.hildenbrand@gmx.de
 

Kommentare

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  1. „Voll Glauben sind diese alle gestorben, ohne das Verheißene erlangt zu haben; nur von fern haben sie es geschaut und gegrüßt und haben bekannt, dass sie Fremde und Gäste auf Erden sind.“ (Hebräer 11,13)
    Hieraus ergibt sich sehr schön, dass das, was wir irdische Heimat nennen, für einen Gläubigen nicht Heimat ist, sondern fremde Durchgangsstation. Tatsächlich ist irdische Heimat etwas sehr Flüchtiges, meist nur eine Kindheitserinnerung, die wir uns nicht selten schöndenken und schönreden. Für die aber, die bekannt haben, „dass sie Fremde und Gäste auf Erden sind“ und auf die ewige Heimat bei Gott hoffen, gibt es eine besondere Wertschätzung von Gott:
    „Darum schämt sich Gott ihrer nicht, er schämt sich nicht, ihr Gott genannt zu werden; denn er hat für sie eine Stadt vorbereitet.“ (Hebr. 11,16)
    Jesus Christus sagt, dass er für die Seinen eine Wohnstätte = eine Heimat im Vaterhaus bereiten werde:
    „Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten? Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin.“ (Joh. 14, 3-4)
    Es ist ein wichtiger Prüfstein für das eigene Christsein, ob man diese Sehnsucht nach der ewigen Heimat hat oder am man dem Hier und Jetzt verhaftet bleibt, das dereinst untergehen wird.
    Ich wüsste daher nicht, weshalb die irdische Heimat eine große Bedeutung für unser zeitliches und ewiges Glück haben sollte. Sie mag ein Schattenbild des Künftigen sein, mehr nicht. Aber selbst als Maßstab dafür taugt sie nicht wirklich. Denn das Künftige übersteigt das Irdische dermaßen, dass wir keine Worte dafür finden können, weil unsere begriffliche Erfahrung dafür nichts bereithält. So erzählt Paulus in 2. Kor. 12 davon, in das Paradies entrückt worden zu sein, wo er unsagbare Worte hörte, die ein Mensch nicht aussprechen kann.

  2. Es scheint zur Conditio humana zu gehören, dass man irgendwo hingehört oder glaubt, irgendwohin zu gehören. Es ist aber auch urmenschliche Erfahrung, dass genau das brüchig ist. Nicht zuletzt der Tod hebt all diese Bindungen auf.
    Personengruppen, bei denen das nicht so ist oder nicht so scheint, waren oft suspekt, weil sie in den Heimaten anderer herumzogen und dort auch Unheil anrichten konnten. Man holte die Wäsche rein, „wenn die Zigeuner kamen“. Die oft durch Erfahrungen untermauerte Meinung der Leute kam daher: Heimatlose, die von Luft und Liebe leben, können nichts erwirtschaften und stehlen daher mit hoher Wahrscheinlichkeit. Im Reichtag des kaiserlichen Deutschland wurden die Jesuitengesetze in der Debatte damit begründet, dass es sich bei ihnen um „heimatlose Gesellen“ handle, wobei diese sogar gezielt in diesen Stand versetzt werden von ihrem Orden, um für den Papst und die Kirche überall unlautere Kämpfe und Intrigen zu spinnen. Man sah darin die fehlende Moral und hinterhältige Gesinnung der Kirche, dass sie solche Männer förmlich erzeugte, um in dieser Welt alle Macht an sich zu reißen und auch die anderen Menschen zu entwurzeln: Undergroundtypen, die keinerlei Wurzeln oder Bindungen mehr achten. Nota bene: der ideologisch Vorläufer dessen, was wir heute erleben, ist in der Kirche zu suchen und wurde von den Zeitgenossen der katholischen Kirche zugeordnet (eine ideologisch erzeugte Bindungs- und Heimatlosigkeit). Bei den Juden und dem „ewigen Juden“ oder Ahasver sah man es als Gottes Strafe an, dass sie heimatlos geworden waren und nun beherrscht wurden von denen, die sie einst verfolgten. Wegen der Heimat- und Bindungslosigkeit hatte man sie in ähnlichem Verdacht wie die Jesuiten, wobei man nicht sah, dass die Juden unfreiwillig, die Jesuiten dagegen freiwillig und militärisch-zweckgebunden so lebten.
    Dass nun ausgerechnet die Welt das idealisiert, was zuvor unter größtem Argwohn stand und entweder als Gottesstrafe oder eine kirchlich systematisch erzeugte Perversion betrachtet wurde, also gewissermaßen jedermann unter das Joch des „ewigen Juden“ gezwängt wird, und dies unter der Anführerschaft freiwilliger, militärisch gedrillter Heimatloser, von denen nun auch endlich nach 500 Jahren einer im Vatikan an den Schalthebeln sitzt und gerade heuer auch das zweithöchste Amt mit einem der Seinen besetzt hat – was sagt uns das?
    Der Mensch braucht tatsächlich auch im irdischen Leben Orte, an die er zurückkehren kann, an die er irgendwie gehört.
    Es ist aber auch wichtig, dass er sich nicht an eine „Scholle“ zu sehr bindet und flexibel bleibt, denn wie Paulus schreibt, ist es „böse Zeit“, und wir haben hier „keine bleibende Statt“. Der Menschensohn hatte nicht einmal einen Ort, an den er sein „Haupt legen konnte“. Ein echter Christ weiß, dass er hier in diesem Leben aus dem Koffer lebt, allerdings nicht zu dem Zweck, die Welt zu unterwandern und einem irdischen Machthaber zuzuführen, der sich religiös gibt. Im NT wird der, der sich hier Schätze sammelt, als Narr bezeichnet. Man solle sich lieber Schätze im Himmel sammeln. Nehmen wir das ernst? Wenn man die übervollen Kassen der Kirche ansieht, ihre Versessenheit darauf, hier Ort und Macht zu haben, wird einem sofort klar, dass alleine deswegen hier etwas nicht stimmt. Wenn man das Himmlische Jerusalem so sehr „symbolisieren“ will, dass am Ende das Symbol wichtiger und realer angesehen wird als das, was es symbolisiert, dann ist der Glaube zerstört.

  3. Was ist das für ein schön gesungendes Volkslied.
    Ich kenne das Lied aus meiner Kindheit, wenn gesellige Abende zu Ende gingen. Aber wir haben nicht so schön gesungen wie diese drei.
    Jedoch ist es so vielen bekannt.

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