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Die große Bedeutung des Vaters bei der Abtreibungsproblematik

Mathias von Gersdorff

In der öffentlichen Diskussion werden ungewollte Schwangerschaften und die Abtreibungsproblematik als Themen behandelt, die ausschließlich Mütter betreffen. Die Realität sieht aber ganz anders aus, erklärt ein Spezialist für Epidemiologie Elard Koch PhD vom „Melisa-Institute“:

Zu den meisten Abtreibungen kommt es aufgrund von Druck seitens Dritter. Sein Beitrag erschien in der chilenischen Zeitung „El Mercurio“ am 19. Juni 2016. images (2)

In den Vereinigten Staaten gaben 64 Prozent der Frauen an, man hätte sie zu einer Abtreibung gedrängt.

In Chile  –   einem Land, in welchem zurzeit eine Liberalisierung der Abtreibung im Parlament debattiert wird  –  gaben 44 Prozent der Frauen an, man habe Druck auf sie ausgeübt; in über 50 Prozent der Fälle sei es der Vater des Kindes gewesen.

Studien zeigen, dass mangelnde Unterstützung durch den Vaters ein entscheidender Grund für eine Abtreibung ist (Journal of Mental Health & Addiction 2009).

Das „Melisa-Institute“ fand heraus, dass in 18 Prozent der Fällen von schwanger gewordenen Jugendlichen die schiere Angst vor einer negativen Reaktion des Vaters zu einer Abtreibung führt.

Es überrascht kaum, dass die fehlende Unterstützung oder gar das Verschwinden des Vaters die Entscheidung für eine Abtreibung begünstigt. Bei 21 Prozent der Abtreibungen in Chile war der Druck des Vaters entscheidend.

Nicht minder wichtig sind die psychologischen Folgen für die Väter: Während das „Post Abortion Syndrom (PAS)“ bei Frauen schon recht umfassend erforscht wurde und die Literatur dazu umfangreich ist, wissen wenige, dass auch Väter nach einer Abtreibung unter ähnlichen psychologischen Belastungen leiden. Dieser Sachverhalt sollte in der öffentlichen Diskussion eine größere Rolle spielen.

Unser Autor Matthias von Gersdorff leitet die Frankfurter Aktion „Kinder in Gefahr“ und publiziert seine aktuellen Artikel u. a. hier: http://mathias-von-gersdorff.blogspot.de/

Kommentare

2 Antworten

  1. Sehr geehrter Herr von Gersdorff,

    Sie schreiben relativ unkonkret, geradezu nebulös, auf Frauen sei „Druck“ ausgeübt worden abzutreiben bzw. seien zu einer Abtreibung „gedrängt“ worden?!

    Sie müssen schon deutlicher werden, denn das „Druck“ ausüben bzw. „drängen“ kann zum einen als strafbare Nötigung gem. § 240 StGB ausgelegt werden, kann aber auch so verstanden werden, dass die Frau lediglich „gebeten“ oder „aufgefordert“ bzw. zur Abtreibung „angehalten“ wurde OHNE dass der Tatbestand der Nötigung erfüllt war.

    Im Interesse der Abtreibungsgegner, nicht im Interesse der BefürworterInnen des unabdingbaren Rechtes auf ABtreibung darf ich Sie bitten, ergänzenden und konkretisierenden Sachvortrag zu leisten.

    Freundlichen Gruß
    Michael Markus WOLF

  2. Ja, ich bin auch der Ansicht, dass die Rolle der Väter (bzw. „Erzeuger“) dort oft unterschätzt oder vernachlässigt wird.

    Zwar ist das nicht immer so… Hierzulande gibt es durchaus Frauen, die Wert auf ihre „reproduktive Gesundheit“ legen und „selbstbestimmt“ auch ihr Sexualleben ausleben wollen – und die Konsequenzen beiseite schaffen, wenn nötig.

    Aber oft ist es auch so, dass der Mann Druck auf die Frau ausübt, weil er sich der Aufgabe als Vater nicht gewachsen fühlt (oder sich auch einfach weiter „selbst verwirklichen“) will. Diese Sache wird natürlich noch schlimmer, wenn das schwangere ledige Mädchen keine Unterstützung von ihrer Familie bekommt und die sozialen Vorkehrungen auch nicht gut sind. Ob das in Chile so ist, weiß ich nicht genau.

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