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Die Heilsgeheimnisse des Glaubens erlernen: Warum ich gerne den Rosenkranz bete

Unsere Leserin Jutta Schlittmeier aus Ulm wurde in diesem Jahr wieder in die katholische Kirche aufgenommen, in der sie als Kind und Jugendliche aufgewachsen war. In der Zeit „dazwischen“ lebte sie in evangelischen bzw. evangelikalen Konfessionen und Gemeinschaften.

Heute erhielten wir von Jutta einen nachdenklichen und alltagsnahen Beitrag über das Rosenkranzgebet, den wir gerne veröffentlichen:

Als Neukatholikin hatte ich anfangs große Schwierigkeiten mit der Gottesmutter. Es gibt so viel Verwirrendes und man hat tatsächlich Angst, als ehemalige evangelikale Glaubende, dass man Jesus, dem HERRN, etwas wegnehmen könnte, dass man gar „Götzenanbetung“ betreiben würde.

Also  –  was macht man? Man informiert sich: Im Katechismus der Katholischen Kirche, bei ernsthaften Katholiken, auf Blogs wie zB dem von Felizitas Küble usw.

Man erkennt, dass das Ave Maria bzw. der Rosenkranz wirklich fast komplett aus der Bibel heraus – sola scriptura? – entnommen ist, dass man an der Hand von Maria sozusagen in die Geheimnisse Jesu, wie es im katholischen Glauben heisst, mithineingenommen wird, und man sie meditieren lernt.

Ich sage für mich ganz besonders „lernen“, denn ich merke natürlich, wie oft ich leider unkonzentriert bin, die Gedanken abschweifen, mich hin und wieder Unsicherheit überkommt  – und doch ist es wie ein Geländer, an dem ich entlang gehen kann. Und dieses Geländer ist sehr wesentlich für meinen Glauben.

Ja, manche Evangelikalen sagen dazu: „Man soll nicht plappern wie die Heiden“ –  und damit meinten sie natürlich auch die Katholiken und/oder jene christlichen Gläubigen, die viele vorformulierte Gebete kennen. Auch das Vaterunser sei ja nur ein Mustergebet und mitnichten da, um es laut zu beten.

Aber wie oft habe ich Plappern gehört in Gebetsstunden, in den Gottesdiensten, vor allem von Frauen, die halbe Predigten gehalten haben in ihren Gebeten. Denn darin stimmen ja die strengen Brüdergemeinden mit der katholischen Kirche überein: keine Frau auf die Kanzel!  – Also „predigen“ manche auf dem Umweg über das Gebet.

MARIA zeigt uns den Weg: Was ER euch sagt, das tut!

Das würde Maria niemals tun bzw hätte sie nie getan, denn sie hat auf Christus verwiesen: Was ER euch sagt, das tut.

Hingegeben an Gott, hat sie auch nicht die Frage gestellt: Also, lieber Gott, wenn du schon die Menschen erlösen willst, wieso dann durch einen Sohn? Wieso nicht durch mich direkt?

Es gibt manches im Glauben, das wird uns – also mir auf jeden Fall – ein Rätsel bleiben. Der dreifaltige, wahre und einzige Gott, der sich durch den VATER, SOHN und HEILIGEN GEIST offenbart.

Es ist müßig, darüber zu diskutieren: Warum nicht durch eine Frau?

Maria zeigt uns, vor allem uns Frauen, was Gott an uns liebt: Sanftmut und Demut, die zusammen eine unglaubliche Stärke ergeben.

So erlerne ich durch den Rosenkranz auch diese Tugenden, die mich stärken.

Ich merke es, wie mir etwas fehlt an den Tagen, wenn ich aus irgendwelchen Gründen den Rosenkranz nicht gebetet habe. 

Auch als unverheiratete Frau, die von GOTT genauso gerufen ist, im Zölibat zu leben (Gott schenkt die Kraft zum Gehorsam und gebraucht auch den Kampf darum) – auch wenn ich die Enthaltsamkeit natürlich aufgeben kann, anders als ein Priester, sollte da ein Zukünftiger des Weges kommen – lerne ich zu erkennen, was für eine unglaubliche Sache das ist, dass Gott die Frau zur Hilfe des Mannes erschaffen hat.

Ja, offensichtlich –  am Anfang  – erstmal die Ehefrau für den Ehemann. Aber wir dürfen weiterdenken. Wenn mehr Frauen so wie Maria wären, was für eine Hilfe könnten wir den Männern sein, die heutzutage überforderter denn je sind.

GOTT gibt uns Kraft, nach seinem Wort zu leben

Und eines habe ich gelernt  –  und nun mehr denn je: GOTT gibt die Kraft, um zu leben, wie ER es uns in Seinem Wort offenbart.

Und das sind nicht immer besondere Aufgaben, Spektakuläres, Offensichtliches.

Und wenn man es herunterbrechen will, und moderner ausdrücken: es brauchte den neuen Mann und die neue Frau.

Man sagt, Maria ist die neue Eva.

Und ganz offensichtlich ist: Mann und Frau als Paar zerstören sich leider eher gegenseitig, als dass sie einander ergänzen und Hilfe sind.

Und: Maria ist uns als Geschöpf, als Mensch vielleicht manchmal näher als unser geliebter HERR und Heiland, auch wenn sie im voraus aufgrund Seiner Erlösung sündlos empfangen wurde. Aber eben nicht aus sich heraus wie ER, sondern im Hinblick auf IHN und sein Heilswerk.

Ja, auch ER ganz Mensch, auch ER wurde versucht in allem: ER, unser Hohepriester, der uns in allem versteht.

Und doch: Durch das Beten und die Beschäftigung mit den Heiligen, was ja auch neu für mich ist, darf ich erleben, dass ich als Gläubige nicht allein bin, auch das verdanke ich dem Rosenkranz.

Ich lebe ziemlich zurückgezogen, mit nur einer Aushilfsarbeit, muss lernen, das Altwerden meiner Eltern anzunehmen, deren Energie abnimmt und die aber – Gott sei Dank – ihren Alltag zu zweit in guter Gesundheit und selbstständig bewältigen, aber einfach sehr ruhebedürftig sind.

Ich möchte unbedingt ein Buch empfehlen, wobei ich aber denke, dass man es nur noch antiquarisch erhält: MARIA – Urbild des Glaubens – von B. Häring.

Brauchen wir „Zeichen und Wunder“?

Und kurz noch zu Erscheinungen: Ich habe meinen Frieden damit gemacht, auch mit denen, die nicht oder noch nicht kirchlich anerkannt sind.

Ich „brauche“ keine Erscheinungen für meinen Glauben, und ich habe mich auch gefragt: Wieso erscheint Maria? Warum nicht Jesus? Oder einer der Apostel? Wobei es sicherlich auch in dieser Hinsicht Privatoffenbarungen gibt, die aber eben privat bleiben.

Aber Maria ist eben diejenige, die verkündet: Was ER sagt, das tut – und ER spricht durch Sein Wort zu uns, ER ist das Wort.

Solange nichts berichtet wird, was dem WORT widerspricht – und das anmutig Weibliche wieder mehr ins Bewusstsein gerufen wird – wer bin ich, darüber zu urteilen?

Man darf aber auch darüber nachzudenken: Was erwarte ich, möchte ich etwas Spektakuläres erleben, brauche ich „Zeichen und Wunder“? Brauche ich „Beweise“? Denn gerade Frauen sind dafür sehr anfällig.

Das Schwarmgeistige ist generell zu verurteilen, egal ob im evangelikalen Bereich oder im katholischen, adventistischen etc. … und es wird viel geistlicher Schaden angerichtet, oft irreparabler Schaden.

Auch in dieser Hinsicht ist uns Maria ein Vorbild: sie ist nüchtern, durch und durch besonnen.

Was ER euch sagt, das TUT.

Titelgemälde: Evita Gründler

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