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Frauen am Altar? – Die gesamte Heilsgeschichte kennt keine Priesterinnen

Im Regionalteil Rheine der „Münsterländischen Volkszeitung“ läuft seit einiger Zeit eine kontroverse Leser-Debatte zum Thema Frauenpriestertum.

Das klare Eintreten eines katholischen Lehrers und Familienvaters für die kirchliche Lehre führte paradoxerweise dazu, daß dieser engagierte Laie von einem Priester in Rheine während der Sonntagspredigt namentlich kritisiert wurde, wobei sich dieser kath. Pfarrer für die Weihe von Priesterinnen einsetzt. media-401265-2

Ein derartiges Vorgehen ist  – abgesehen vom inhaltlichen Aspekt – schon rein methodisch betrachtet nicht fair und letztlich ein Amtsmißbrauch.

Meine Leserzuschrift wurde am heutigen 25.10.2011 in der „Münsterländischen Volkszeitung“ leicht gekürzt veröffentlicht. Hier folgt nun der volle Wortlaut:

Die Kirche ist keine Willkürherrschaft, sondern an Gottes Wort und Willen gebunden

Den Leserbriefen, die sich kritisch zur Einführung eines Frauenpriestertums in der kath. Kirche äußern, stimme ich voll zu, auch der Zuschrift „Frauenpriestertum widerspricht kirchlicher Tradition“ von Rainer Kochinke in der Samstagsausgabe der MV.

Erfreulicherweise vertreten diese glaubensstarken Laien mutig und konsequent die biblischen und kirchlichen Standpunkte  –  und dies angesichts der traurigen Tatsache, daß selbst Priester hier von der legitimen katholischen Glaubensregel abweichen, indem sie fürs Frauenpriestertum eintreten.

Wenn dann auch noch, wie heute am Sonntagvormittag in Rheine geschehen, der Leserbriefschreiber Rainer Kochinke öffentlich in einer Predigt „abgekanzelt“ und hierbei namentlich angeprangert wird, ist dies nicht nur ein schwerer Verstoß gegen die guten Sitten, sondern dazu geeignet, die Gemeinde zu spalten statt zu versöhnen.

Dabei hatte der engagierte katholische Familienvater Kochinke lediglich in aller Sachlichkeit auf die bleibende Lehre der katholischen Kirche hingewiesen, wonach es keine Weihe für Frauen geben kann wird, weil eine solche der Bibel und der kirchlichen Tradition widerspricht.

Zudem würde dadurch die Annäherung an die orthodoxen Ostkirchen schwer belastet, die ebenfalls kein Frauenpriestertum kennen. polskaweb

Gerade deshalb, weil die Kirche Christi keine Willkürherrschaft ausübt, weil sie nicht nach eigener Lust und Laune und Machtvollkommenheit agiert und reagiert, sondern sich dem Willen Gottes verpflichtet fühlt, muß die Kirche das Priestertum auch weiterhin Männern vorbehalten.

Für die Kirche ist eben nicht der Zeitgeist verbindlich, sondern der Heilige Geist, nicht weltliche Wünsche, sondern die göttliche Offenbarung, die Selbstmitteilung Gottes in der Bibel und in der Heilsgeschichte.

Nun wird oft der Einwand vorgebracht, daß sich der Standpunkt des Alten und Neuen Testamentes insoweit aus einer verständlichen Anpassung an damalige Zeitumstände ergibt, die sich aber mittlerweile im Laufe der Frauenemanzipation geändert hätten.

Doch eben dieses Gegenargument einer damaligen Anpassung an die Umwelt trifft nicht zu, genau das Gegenteil ist wahr:

Israel kannte keine Priesterinnen, obwohl diese bei den heidnischen Völkern weit verbreitet waren, oft im Zusammenhang mit Fruchtbarkeitskulten oder der Verehrung angeblich hellseherisch begabter „weiser“ Frauen usw.  –  Hätte sich also das von Gott erwählte Volk den Zeitumständen angepaßt, dann hätte es dort ebenfalls Priesterinnen gegeben. PAX

Das zweite Argument, die Hebräer bzw das Volk Israel seien eben frauenfeindlich gewesen, ist noch unsinniger, auch hier stimmt exakt das Gegenteil:

Im  –  vielfach  kulturell durchaus hochstehenden  –  römischen Recht (das damals weltweit bewundert wurde)  besaßen die Frauen keinen Personen-Status; dieser kam allein dem männlichen römischen Bürger zu, nicht jedoch den Sklaven, Kindern und Frauen (!); diesen wurde lediglich ein „Sachwert“ als „Eigentum“ des römischen Hausherrn zugestanden. Dieser durfte übrigens auch entscheiden, ob er Neugeborene behält, aussetzt oder gleich ermordet.

Ein derartiges, uns heute mit Recht unverständlich erscheinendes, tatsächlich frauenfeindliches Rechtssystem war in Israel undenkbar. Der Einwand, im Alten Bund seien Ehebrecherinnen gesteinigt worden, zieht nicht, weil es männlichen Ehebrechern genauso erging (im Unterschied zum später entstandenen Islam).

Die sicherlich äußerst harte Todesstrafe sollte die Unantastbarkeit der Ehe schützen, doch enthielt sie keine Benachteiligung der Frau. Vielmehr dient die Ein-Ehe eindeutig dem Schutz der Frau vor Verstoßung durch männliche Willkür.

Zudem standen homosexuelle Handlungen von Männern im Alten Israel grundsätzlich unter Todesstrafe, nicht jedoch lesbisches Verhalten von Frauen; dieses wurde zwar abgelehnt, aber nicht mit der Todesstrafe geahndet. Es gab also auch Rechtsfälle einer Quasi-Benachteiligung der Männer.

Gemälde: Evita Gründler
Bild: Evita Gründler

Die Frau im Alten Israel besaß  –  verglichen mit der weiblichen Situation im damaligen Heidentum  –  eine recht hohe Stellung:

Es gab eine Reihe Prophetinnen, darunter Mirjam, Hulda oder Hanna; es gab die Volksführerin und „Richterin“ Deborah (bevor Könige eingesetzt wurden, bezeichnete man die Führer Israels als „Richter“), es gab Retterinnen und Volksheldinnen wie Esther und Judith. Also wurde das weibliche Geschlecht im Alten Bund beileibe nicht ins stille Kämmerlein verbannt.

Aber aufschlußreicherweise gab es bei den Hebräern keine Priesterinnen, auch keine Levitinnen (Altardienerinnen)  – obwohl dergleichen in der damaligen heidnischen Völkerwelt gang und gäbe war. Mit aller Selbstverständlichkeit hat sich das von Gott erwählte Volk hier von seiner Umgebung deutlich abgegrenzt, also gerade nicht angepaßt.

Daher ist es logisch, davon auszugehen, daß es sich hier um den Wunsch und Willen Gottes handelt, der dies dem Volk seines Bundes geoffenbart hat. Frauen als Staatschefin („Richterin“)? Kein Problem  – aber Frauen als Priesterin?  – Nein!

Diese heilsgeschichtlich klar erkennbare Linie wurde im Neuen Testament fortgeführt  – und zwar von Christus selbst, der seinem Menschsein nach ein Jude war und der von sich sagte, er sei nicht gekommen, um das Gesetz Gottes aufzulösen, sondern zu erfüllen.

An diesen Willen Gottes ist die katholische Kirche als Stiftung Christi gebunden  – wenn sie hiervon abweicht, würde sie ihren göttlichen Erlöser verraten und den Weg der Wahrheit verlassen.

Felizitas Küble, Münster

Kommentare

3 Antworten

  1. Keine Frauen am Altar?
    Aber doch! Überall sind sie und der „Nachwuchs“ — die Ministrantinnen — bei den „Eucharistiefeiern“ am und um den Altar!

    Was soll all diese Rhetorik, während man die „Traditionalisten“ ausgrenzt, ja sogar hindert, im Weinberg des Herrn zu arbeiten? Bei ihnen (St. Petrus und St.Pius-Bruderschaften) gibt es noch „Heilige Messen“ — und sie haben „Nachwuchs“!

    Der Bischof von Regensburg hat doch das Priesterseminar der Pius-Bruderschaft vor seiner Haustür. Ist er denn nicht bereit, sich dafür einzusetzen, dass die dort zahlreichen (!) Seminaristen einmal in seiner Diözese (und in Deutschland) als dringend benötigte Seelsorger arbeiten können?

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