1. Anmut sparet nicht noch Mühe,
Leidenschaft nicht noch Verstand.
Daß ein gutes Deutschland blühe
wie ein andres gutes Land.
2. Daß die Völker nicht erbleichen 
wie vor einer Räuberin,
sondern ihre Hände reichen
uns wie andern Völkern hin.
3. Und nicht über und nicht unter
andern Völkern wolln wir sein,
von der See bis zu den Alpen
Von der Oder bis zum Rhein.
4. Und weil wir dies Land verbessern,
lieben und beschirmen wir’s.
Und das Liebste mag’s uns scheinen,
so wie andern Völkern ihrs.
Berthold Brecht
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2 Antworten
Verehrte Frau Küble,
was soll diese „Kinderhymne“ von dem Kommunisten Brecht?
Dazu die folgende, heute passierte Episode: Am Ende des „Montagsspaziergangs“ in Werder/Havel schlug jemand vor, doch die Nationalhymne zu singen, weil heute ja unser Nationalfeiertag sei. Darüber wurde dann kurz basisdemokratisch diskutiert und dann, beschlossen, die Nationalhymne nicht zu singen. Begründung: Damit rücken wir in die rechte Ecke. Verschiendene Teilnehmer bekundeten auch grundsätzliches Fremdeln mit der aus der „BRD“ aufoktroyierten Nationalhymne, und ein Teilnehmer sagte, er bevorzuge die von Brecht 1945 vorgeschlagene Version (s. o.).
Guten Tag,
mit dem Kommunisten Brecht haben Sie recht, aber wir haben auch schon Gedichte von dem Freimaurer Goethe und Prosatexte von dem Sozialisten Tucholsky gebracht, wenn sie inhaltlich – zumindest größtenteils – in Ordnung waren.
Man kann hierbei doch Person und Sache trennen!
Im übrigen haben wir in der vorigen Woche zweimal – einmal als Poster, einmal als Gedicht – die „Hymne an Deutschland“ gebracht, die von dem frommen evangelischen Liederdichter Rudolf A. Schröder stammt – und früher schon mehrfach unsere Nationalhymne als Plakat, was wir ja nicht jedes Jahr wiederholen können. Immerhin gibt es diesen Blog seit 12 Jahren….
Freundlichen Gru0
Felizitas Küble