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Die Kirche ist ihrem Wesen nach missionarisch

Von Dr. Josef Bordat

„Die Kirche ist keine Fußballmannschaft auf Fansuche“, soll Papst Franziskus gesagt haben. So steht es auf der Titelseite der heutigen Ausgabe der Rheinischen Post.  christus

In welchem Zusammenhang er die Aussage getätigt hat, steht dort nicht. Wenn der Heilige Vater dies allerdings tatsächlich so gesagt und auch in der RP-Lesart gemeint haben sollte, als Verurteilung des „Abwerbens von Gläubigen anderer Bekenntnisse“ (so die Rheinische Post), dann wäre das ein Paradigmenwechsel.
Denn dann kippte Papst Franziskus den Missionsauftrag Christi:
„Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiß: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt“ (Mt 28, 18-20).
Zudem änderte er die Grundausrichtung der Kirche. Die Katholische Kirche ist nämlich apostolisch, also missionarisch, das heißt, sie ist „als Gesandte unterwegs“ (Ad gentes, Nr. 2) und ihrem Wesen nach darauf ausgerichtet, die Botschaft Jesu Christi allen Menschen zu verkünden. Wer darin unlautere Fansuche sieht, kann alles sein, aber nicht katholisch.
Schließlich hinkt die Allegorie auch noch auf der Bildseite: Eine Fußballmannschaft will in erster Linie gut spielen, auf dem Platz überzeugen und dadurch Fans gewinnen. Sie geht nicht direkt auf die Suche nach Fans, sondern sie versucht, über Leistung und Auftreten alte Anhänger zu binden und neue zu gewinnen. Vielleicht sollte sich die Kirche das dann doch mal zum Vorbild nehmen. Und Fußballfreund Franziskus seine Defensivtaktik überdenken. Denn: Vorne hilft der liebe Gott.
Erstveröffentlichung des Beitrags von Dr. Bordat hier: https://jobo72.wordpress.com/2016/11/19/mission-impossible/
 

Kommentare

5 Antworten

  1. An „Nero“: Neues Testament: Jesus sagt zu Petrus „Du bist Petrus der Fels, auf diesem Felsen werde ich meine Kirche bauen… Dir übergebe ich die Schlüssel des Himmelreichs, alles, was Du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und alles, was Du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein.“ – Also doch „Schlüsselgewalt“.

  2. „Die Kirche ist keine Fußballmannschaft auf Fansuche“, soll Papst Franziskus gesagt haben. So steht es auf der Titelseite der heutigen Ausgabe der Rheinischen Post. In welchem Zusammenhang er die Aussage getätigt hat, steht dort nicht.“
    ————————————
    Die nicht ganz wörtliche Wiedergabe ist aus einem Papstinterview, das am 18.11. 2016 auf „Radio Vatikan“ veröffentlicht wurde.
    – wörtlich steht dort:
    „Papstinterview: Konzil „zur Hälfte“ umgesetzt
    […]
    Dem Proselytismus erteilt der Papst eine klare Absage:
    „Die Kirche ist keine Fußballmannschaft, die Fans sucht.“ Ebenso dürfe man Fragen der Lehre und Fragen der Pastoral nicht gegeneinander ausspielen, fährt er fort. So müsse der ökumenische Einsatz der Kirchen für Arme und Bedürftige Hand in Hand gehen mit der theologischen Auseinandersetzung, es gehe nicht darum, theologische Fragen angesichts einer tätigen Ökumene „beiseite zu schieben“: „Den Armen zu dienen bedeutet Christus zu dienen, denn die Armen sind das Fleisch Christi. Und wenn wir den Armen gemeinsam dienen, bedeutet das, dass wir Christen uns darin vereinen, die Wunden Christi zu berühren.“ Positiv hervor hebt Franziskus hier ein Ergebnis seiner Reise ins schwedische Lund, nämlich die auf den Weg gebrachte Zusammenarbeit der katholischen und lutheranischen Hilfswerke.“
    Quelle:
    http://de.radiovaticana.va/news/2016/11/18/papstinterview_konzil_%E2%80%9Ezur_h%C3%A4lfte%E2%80%9C_umgesetzt/1273106
    MfG

  3. Kardinal Marx, der in Jerusalem sein Kreuz vor den Blicken der Öffentlichkeit versteckt hat, wird dies nicht ohne Rückendeckung von ganz oben getan haben. Deshalb würde ich meine Hände nicht dafür ins Feuer legen, daß der Papst noch hinter dem Missionsauftrag der Kirche steht.

  4. Die Kirche hat in vergangenen Jahrhunderten vielfach zweifelsohne mit unlauteren Mitteln missioniert bzw. zum „rechten Glauben“ unter teilweise grauenvollen Gewalttaten gezwungen.
    Und ich persönlich glaube, dass wir so dahingegeben sind, wie es ausschaut, WEIL diese schwersten Lästerungen an dem, was Jesus uns aufgetragen hat, noch im 20. Jh von der großen Linie der Hierarchie verteidigt worden sind, wiederum mit Zähnen und Klauen und bösartigsten, erpresserischsten Methoden, und viele der gemäßigten Geister von den Ultrareaktionären verhetzt, bespitzelt und teilweise übelst niedergemacht wurden.
    Ja, ich glaube, was geschrieben steht: Wer Wind sät, wird Sturm ernten. Das gilt auch für die sichtbare Kirche und ihre Vertreter, die sich schleichend an die Stelle Christi gesetzt haben.
    F. ist nicht der Erste, der alles besser weiß als Jesus. Aber er betreibt dieses Geschäft verbal am primitivsten und an exponierter Stelle. Und was man über seinen Regierungsstil hört, dürfte es dabei nicht besser aussehen. Man ist nicht deswegen demütig, weil man eine schmuddelige weiße Soutane trägt.
    Alleine die Redeweise: „Fansuche“ ist vulgär.
    Es geht nicht darum, dass uns einer „anhängt“ oder uns „toll findet“. Wir spielen auch nicht für das Geld anderer Leute ein belangloses Spiel.
    Es geht um das Heil der Seelen und darum, dass sie nach diesem Äon bei Gott ankommen.
    Aber bitte: Ich sagte es neulich schon: Dieser Papst ist die Folge des Vaticanum I, das beharrlich verweigerte, darüber nachzudenken, was denn ist, wenn der Papst eben doch macht, was er will, jetzt, da er per Dogma vom Menschen eine unüberwindbare absolutistische Macht zugesprochen bekommen hat.
    Und „Ester“ antwortete, dass uns Gott nach dem Dogma von 1870 vielleicht diesen steilen Abwärtspfad geschickt hat, um uns zu zeigen, dass die Kriche auf das Falsche gesetzt hatte.
    Ich wiederhole noch einmal meine Meinung: Die scheinbare Reduktion der Papstunfehlbarkeit war das an sich inhaltlich irrelevante Sahnehäubchen dieses Dogmas. Denn es ging von vornherein um die absolute Macht des Papstes. Und sie wurde letztendlich auch durchgesetzt.
    Und ihretwegen brach dann die Kirche zusammen, denn der Autor hat uns dankenswerterweise ja oben zitiert, was unser Herr sagte. Jesus sagte nicht: Dem Petrus ist alle Gewalt, die Machtfülle etc. blabla gegeben. Auch nicht auf Erden! Im Gegenteil – sagte ihm die Kreuzigung voraus! Nirgends fänden wir eine solche Aussage im NT.
    Jesus sagte:
    „Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern…“
    Nur weil Jesus die Machtfülle hat, deswegen dürfen wir missionieren.
    Eine Kirche, die davon lebt, dass der Papst machtvollkommen ist, hat nur zwei Möglichkeiten: Entweder raubt, vergewaltigt und brandschatzt sie in den Seelen, oder sie wendet sich angewidert von diesem Kurs ab und fällt ins andere Extrem.
    Aber eines ist tröstlich: ER HAT ALLE GEWALT IM HIMMEL UND AUF ERDEN!
    Nichts kann uns deshalb zerstören für die Ewigkeit, wenn wir bei ihm bleiben. Der Papst soll doch machen, was er will – der Herr bleibt der Herr.

  5. Wenn Franziskus spricht: „Die Kirche ist keine Fußballmannschaft auf Fansuche“, dann frage ich mich, wie sehr ist die Kirche und sind ihre obersten Hirten auf den Hund gekommen. Allein schon der Vergleich mit einer Fußballmannschaft wertet die christliche Botschaft, die die Menschen durch einen starken Glauben und Vertrauen zu Gott durch die Klippen des Lebens tröstlich steuern soll, dramatisch ab.
    Dann kommt noch das Bedenken hinzu, dass eben dieser Papst in seinem Bestreben nach einer einheitlichen Weltreligion vielleicht auf besten Wege ist, Absolutismus für die von Menschenhand verbogene Glaubensinterpretation als Zeichen der Unterwerfung für jeden einzuführen. Selbst im Neuen Testament wird dieser Anspruch nach absolutem Gehorsam durch Jesus nicht erhoben, allein weil er weiß, jeder Mensch ist ein individuelles Geschöpf Gottes, der eine schwächer und der andere stärker, und er fordert auf „Nehmet einander an“, sozusagen dass dem Menschen das Urteil des Schöpfervaters nach unserem Sterben nicht zusteht.
    Nicht umsonst steht in der Bibel auch, der Mensch ist unvollkommen. Der einzige Weg zu missionieren ist die Liebe und die Stärke im Vertrauen zum Glauben, nicht die Unterwerfung, um Menschen aus dem Labyrinth des Irrtums zu befreien und sie zur Tränke, zum Kraftquell des Vertrauens im Glauben zu führen.
    Keine totale Kontrolle und Unterwerfung durch den Menschen. Für mich war der Respekt vor Päpsten, wenn sie gute Hirten waren, die ihre Herde fürsorglich am Glauben labten, selbstverständlich und dazu muss man kein Katholik sein, aber Päpste, so empfinde ich Franziskus leider, die ihre christliche Herde zum Abschuss für irdische Macht-Herrschaft freigeben und absolut über diese bestimmen wollen, haben diese Respekt nicht verdient.
    Ein Papst muss auch immer Hüter des christlichen Glaubens sein, bei Franziskus wird das immer mehr zur Fehlanzeige. Man kann es auch mit einer Stelle der Bibelübersetzung von Martin Luther untermauern Matthäus 23/2/3
    „Auf Mose Stuhl sitzen die Schriftgelehrten und Pharisäer (könnte auch auf Päpste als irdische Wesen zutreffen) Alles was sie Euch sagen, das tut und haltet, aber nach ihren Werken sollt ihr nicht handeln, denn sie sagen es zwar, aber sie tun es nicht. “ Bei Vers 23/3 hatte ich meine Stolperfalle, weil wenn zum Beispiel Franziskus auffordert, die Völkerwanderung aufzunehmen, wo auch Christenschlächter drunter sind, welcher vernünftige Mensch, der den Wert des anderen Menschen achtet, folgt diesem Selbstmordkommando? #
    Vielleicht liegt ja auch die Problematik darin, dass wir uns vor der Völkerwanderung nicht drücken können, Lösungen in den Ländern vor Ort brauchen, und einem Papst, der seine christliche Herde in Gefahr bringt, den Gehorsam zu verweigern, weil wie „Zeitschnur“ so schön diesen Aspekt formuliert hat, dass der Christusglaube nicht durch den Papst-Glauben ersetzt werden kann. Der Papst ist nun mal ein Mensch und kein Gott. Das Vertrauen zu einem guten Hirten, der auch in seiner Mission als Hüter des Glaubens ein Papst sein kann, ist durchaus angebracht, aber es ist nicht angebracht bei einem Papst, der ein schlechter Hirte ist und den Glauben für die weltliche Macht opfert und durch Häresie verhöhnt.

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