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Die MEHR-Konferenz und weitere Aktivitäten des Gebetshauses Augsburg

Kritischer Bericht von Felizitas Küble

Unter dem Titel „Charismatik auf katholisch“ erschien der folgende Artikel in der Zeitschrift THEOLOGISCHES vom August/September. Der ausführliche Beitrag hat zu vielen Diskussionen in konservativ-katholischen Kreisen geführt.  Nur für UMBRUCH (4)

So erfuhr ich z.B. von etlichen „Radio-Horeb“-Hörern, daß sie sich bei der Leitung dieses privaten katholischen Rundfunks darüber beschwerten, daß dort immer wieder charismatische Sendungen – mit oder ohne Dr. Hartl – ausgestrahlt wurden.

Mehrere kirchliche Weltanschauungsbeauftragte (Anti-Sekten-Experten) teilen meine skeptische Sichtweise. Natürlich gab und gibt es zugleich Reaktionen, welche die MEHR-Konferenz verteidigen bzw. meine Kritik überzogen finden.

Am heutigen Donnerstag, den 4. Januar 2018, beginnt wieder die jährliche MEHR-Konferenz in Augsburg, die bis kommenden Sonntag veranstaltet wird. Aus diesem Anlaß veröffentlichen wir hier den erwähnten Artikel aus dem „Theologischen“:

Jahr für Jahr organisiert das charismatisch-katholische, ökumenisch orientierte „Gebetshaus“ Augsburg die sogenannte MEHR-Konferenz im Januar mit tausenden von vorwiegend jugendlichen Teilnehmern, lautstarker Rock- und Popmusik sowie einem euphorischen „Lobpreis“.

Auch der recht wohlwollend gehaltene ARD-Bericht in den „Tagesthemen“ vom 8.1.2017 bezeichnete das fromme Spektakel als „Mischung aus Rock-Konzert, Festival und Gottesdienst“. (Quelle: https://www.facebook.com/tagesschau/videos/10154956887504407/?hc_ref=NEWSFEED)

Das Gebetshaus ist eigenen Angaben zufolge aus der „Katholischen Charismatischen Erneuerung“ hervorgegangen.

Das Team inkl. der Leitung besteht derzeit aus 17 katholischen und 11 evangelischen, meist freikirchlich-protestantischen Mitarbeitern. (Quelle mit Stand vom 9.4.2017: https://gebetshaus.org/about/mitarbeiter)

Zu den wichtigsten Referenten des diesjährigen Events 2017, der mit seinen rund 10.000 Teilnehmern für eine gewisse öffentliche Aufmerksamkeit sorgte, gehörte neben Vatikanprediger Raniero Cantalamessa der pfingstlerisch orientierte Pastor Ben Fitzgerald.

Typisch für die MEHR-Konferenz wirkt bereits ihr Motto „Holy fascination“. Nicht wenige katholische Medien von der „Tagespost“ über „Kath.net“ bis hinein ins traditionelle Lager waren des Lobes voll über diesen Mega-Kongress.

Dr. Hartls Fastenaufruf zur „Rettung Europas“

Zudem startete das Gebetshaus unter seinem Leiter, dem katholischen Theologen und Familienvater Dr. Johannes Hartl (siehe Foto) Ende Februar 2017 einen speziellen Fastenaufruf zur „Rettung Europas“ – genau genommen geht es um eine Hungerkur („Wasserfasten“).

Von einem „strategischen Fasten“ ist in seinem Appell die Rede, um die Herzen von Millionen zu bekehren.  

Allein die Ausdrucksweise läßt schon aufhorchen, stellt sich doch die Frage, wie weit solch eine „Strategie“ gegenüber Gott von einer Neigung zum magischem Denken geprägt ist. Schamanisch-heidnischen Vorstellungen ist es eigen, durch bestimmte Zeremonien, Mantras oder sonstige Worte und Handlungen die gewünschten Erfolge von den Himmelsmächten zu erzielen.

Zweifellos geht es Dr. Hartl und den Seinen nicht um Fruchtbarkeit, Regen oder Sonnenschein, gute Ernte oder bessere Jagderfolge, sondern um geistvollere Anliegen, in diesem Falle um nicht weniger als die Bekehrung eines ganzen Kontinents, weshalb er für seinen verstiegenen Zweck nicht weniger als zehntausend Fastenfreunde bzw. Hungerleider suchte.

Auf der Gebetshaus-Webseite (https://gebetshaus.org/news/40-tage-strategisches-fasten-europe-shall-be-saved) wird der Leser darüber informiert, daß Gott offenbar Großes mit Europa vorhat. Das weiß Dr. Hartl und sein Team deshalb so gut, weil man sich anno 2016 mit „Propheten, Evangelisten und Leitern großer Dienste“ getroffen hat:

„Quer durch den Leib Christi verbreitet sich Hoffnung und Menschen auf der ganzen Welt hören vom Herrn, dass dies eine besondere Zeit für Europa ist. Im letzten Jahr trafen sich Propheten, Evangelisten und Leiter großer Dienste aus der ganzen Welt, um sich über das auszutauschen, was Gott auf diesem Kontinent vorhat.“

Verheißungen „quer durch den Leib Christi“

Mit dem gewöhnungsbedürftigen Ausdruck „Quer durch den Leib Christi“ ist die konfessionsverschiedene Herkunft dieser Prophetenschar angesprochen, wobei eine solche Anschauung für einen katholischen Leiter bereits den doktrinären Rahmen sprengt, denn unter dem ecclesiologischen Begriff „Leib Christi“ versteht unsere Kirche keineswegs die ganze weite Christenheit, sondern konkret die Kirche Christi. (Daß die Gläubigen anderer Konfessionen mit ihr durch die Taufe und ggf. durch das Ehesakrament teilverbunden sind, steht auf einem anderen Blatt.)

Sodann hätte man gerne gewußt, auf welche Weise dieses Orakelteam „vom Herrn“ gehört hat, daß wir uns in einer „besonderen Zeit für Europa“ befinden. Offenbar sitzen die geistbegabten Herren – und vielleicht auch Damen – dem Allmächtigen gleichsam auf dem Schoß, zumal sie sich kenntnisreich über „das austauschen, was Gott mit diesem Kontinent vorhat“.

Befand sich die illustre Gruppe aus Evangelisten, Propheten und sonstigen Erleuchteten vielleicht gemeinsam in Ekstase? Wurde ihnen das „Wort der Erkenntnis“ geschenkt, wie es in Pfingstlerkreisen seit langem gang und gäbe ist? Warum hat der Höchste eigentlich nur mit Europa großartige Pläne, wo bleiben die anderen Kontinente?

Vermutlich erfahren wir darüber etwas beim nächsten Prophetentreffen unter Hartls Leitung.

(Sehn-)Sucht nach einem neuen Pfingsten

Immerhin erklärt er in seinem Fasten-Aufruf, warum 2017 ein so „strategisch bedeutsames Jahr“ ist, nämlich aufgrund von „500 Jahren nach der Reformation, 50 Jahren nach Beginn der Charismatischen Bewegung“ in der katholischen Kirche. Beides ein Grund zum Feiern?

Für Dr. Hartl zumindest ein Zeichen der Hoffnung:
„Wir glauben, dass dieses Jahr eine Veränderung im geistlichen Klima Europas bringen wird. Doch um diese Veränderung gilt es zu beten und zu fasten..Wir träumen von 10.000 Männern und Frauen, die im Zeitraum 1. März bis 9. April um Erweckung in Europa fasten und beten.“

Zum Thema Gebet schreibt er wie in einem Zustand höherer Eingebung: „Wie kann man konkret mitmachen? Indem man täglich die prophetische Aussage betet „Europe shall be saved!“, „Europa soll gerettet werden!“ und täglich mindestens 5 Minuten in diesem Anliegen betet.“

Hinsichtlich des Fastens ist der Meister anspruchsvoll, erwartet er doch nicht etwa – wie sonst in der katholischen Kirche üblich – lediglich die Beschränkung auf einmaliges tägliches Sattessen oder allenfalls einen Fleischverzicht einmal pro Woche.

Für die „Rettung Europas“ muß die Latte deutlich höher liegen:
„Das Fasten bedeutet hier Verzicht auf feste Nahrung. Manche wird der Herr zu einem kompletten Wasserfasten rufen (eine geistlich sehr besondere Erfahrung), manche zum Fasten bei Wasser und Saft oder Ähnlichem.“
Sollten bei einem Leser Bedenken auftreten, weiß er Trost und Rat: „Fasten ist generell gesundheitsfördernd, wenn es richtig durchgeführt wird.“

Daß im Gebetshaus Augsburg ein besonderer Draht nach oben wirksam ist, verwundert wenig. Immerhin zählt kein Geringerer als Daniel Kolenda zu den Gesinnungsfreunden.

Der evangelische Pfingstler aus den USA ist Nachfolger des extrem-charismatischen Starpredigers Reinhard Bonnke als Leiter der vor allem in Afrika aktiven Organisation „Christus für alle Nationen“ (CfaN). Bonnke bezeichnet sich aufgrund seiner angeblich enormen Missionserfolge auf Großveranstaltungen gerne als „Mähdrescher Gottes“.

Bei der „Feuer-Konferenz“, die Mitte Mai 2016 mit 2000 Teilnehmern stattfand, gehörte Kolenda ebenso zu den Rednern wie Dr. Johannes Hartl oder der ultracharismatische „Evangelist“ Todd Withe.

Zur CfaN-Connection paßt auch die vortragsreisende Pfingstlerin Monika Flach, die am 6. April 2017 im Gebetshaus Augsburg über das „Königreich Gottes“ und den „Gott aller Nationen“ sprach. (Quelle: https://gebetshaus.org/news/monika-flach-am-6-april).

„Neue Salbung für eine neue Zeit“

Die Protestantin aus Denkingen – sie leitet den Enthusiastenverein „Global Vision“ – scheint ebenfalls in die Pläne des Ewigen eingeweiht zu sein, denn sie spricht gerne euphorisch von einer künftigen weltweiten Erweckung bzw. einer „neuen Salbung für eine neue Zeit“.

Das Augsburger Gebetshaus schreibt bei der Ankündigung ihrer Rede hoffnungsfroh folgendes: 
„Wir leben in einer aufregenden Zeit. Unsere Länder werden erschüttert, aber gleichzeitig bereitet Gott uns für die Ernte zu. Es ist Zeit, dass Gebet und Mission zusammenkommen. Sind Sie dabei? Lernen Sie den Gott aller Nationen kennen und Ihr Leben bekommt Sinn und Ziel, denn er sendet Sie!“

Das Gebetshaus Augsburg hat aus der regen Beteiligung männlicher und weiblicher Pfingstprediger noch nie ein Geheimnis gemacht. Umso verwunderlicher erscheint es, wenn betont konservative Personen und Gruppen, die sonst mit einem überschäumenden Ökumenismus wenig am Hut haben und überdies Wert auf eine gediegene liturgische „Form“ legen oder direkt der überlieferten hl. Messe anhängen, Stimmung für die MEHR-Konferenz betreiben und das Gebetshaus Augsburg öffentlich loben und preisen.

Anscheinend regt nicht einmal die Tatsache zum kritischen Nachdenken an, daß im Gebetshaus Augsburg fleißig das charismatische „Ruhen im Geist“ praktiziert wird. Oder hält man dieses schwarmgeistige Phänomen ernsthaft für eine Manifestation des Heiligen Geistes? Handelt es sich bei diesem plötzlichen und tranceartigen Umkippen, wie Dr. Hartl behauptet, um eine „Kraftbezeugung Gottes“? Vermittelt dieser „Toronto-Segen“ (wie er in protestantischen Kreisen oft genannt wird) neuerdings eine besondere Gotteserfahrung?

Rückwärtskippen als Geistsendung von oben?

Wirkt unser HERR in solchen enthusiastischen Stimmungsmomenten auf ganz ungewöhnliche Weise? Zeigt er in der „Ohnmacht“ der Rückwärtskippenden seine außerordentliche „Macht“?

Daß auch in diesem Jahr auf der MEHR-Konferenz wieder dieser „um-werfende“ Charismatikersegen erteilt wurde, wird von Fan-Seite selber geschildert, so etwa unter dem bezeichnenden Motto „Viel Spass und viel Segen“: (Quelle: http://mightymightykingbear.blogspot.de/2017/01/viel-spa-und-viel-segen-teil-1.html038_35)

Hierbei handelt es sich nicht nur um Ausrutscher oder Auswüchse am Rande dieser Veranstaltung, zumal Dr. Hartl selber kein Geheimnis daraus macht, wie großartig er diesen Vorgang, den man im angelsächsischen Raum passenderweise als „Slain in the Spirit“ (Erschlagenwerden im Geist) bezeichnet. Dieser Charismatikersegen ist aus der pfingstlerisch-protestantischen Bewegung seit über 100 Jahren allgemein bekannt, seit Ende der 60er Jahre auch in entsprechend gepolten katholischen Kreisen.
Was einst beim „heiligen Chaos“ geschah

Der Gebetshausleiter schreibt in seinem Buch „In meinem Herzen Feuer – Meine aufregende Reise ins Gebet“ im Kapitel „Heiliges Chaos“ (!), bei dem Fallen „im Geist“ handle es sich um eine „Kraftbezeugung Gottes“, die er bereits 1999 bei einem von ihm geleiteten Jugendwochenende beobachtet habe.

Während der üblichen lautstarken Lobpreismusik ging es dort richtig rund – und dann kam ER (gemeint ist Gott):
„Doch während des 2. Liedes kommt er. Und übernimmt die Kontrolle. Ohne dass jemand sie berührt, beginnen Einzelne, umzufallen. Bum! Die Betroffenen berichten, sie seien von der Kraft Gottes überwältigt worden. Im ganzen Raum fallen Jugendliche um und bleiben liegen. Einige liegen ganz ruhig am Boden und berichten hinterher, den Frieden und die Liebe Gottes auf tiefe Weise erfahren zu haben.
Andere beginnen laut zu weinen, weil Gott Bereiche intensiven Schmerzes in ihnen berührt. Andere lachen, weil sie Gottes Freude in sich spüren, andere haben Visionen der geistlichen Realität, einige sogar über lange Zeit hinweg.“

Dr. Hartl wird nun klar: „Jemand hat mir die Leitung aus der Hand genommen. In alledem jedoch die überwältigende Präsenz von etwas Heiligem. Von jemand Heiligem.“

Wirkt der Heilige Geist wirklich ohne oder gar gegen den Verstand und das menschliche Bewußtsein? Erleuchtet Gottes Geist nicht vielmehr unsere Erkenntnis und unsere Vernunft mit dem Licht des Glaubens? Die Gnade baut auf der Natur auf – aber Gott überwältigt sie nicht, er „wirft sie nicht um“, denn Gott ist ein Freund der menschlichen Freiheit, die ER selber uns verliehen hat. 

Als Katholiken sind wir überzeugt, daß uns durch das Sakrament der Firmung die Sieben Gaben des Heiligen Geistes geschenkt werden, wobei wir diese Gnadengaben in unserem Leben fruchtbar machen sollen. Zu den „7 Gaben“ gehören interessanterweise auch die Gabe des Verstandes und der Wissenschaft (Erkenntnis) sowie der Stärke und Weisheit.

Soll man wirklich davon ausgehen, beim quasi-ohnmächtigem Umkippen seien Verstand, Weisheit, Stärke und Wissenschaft wirksam?

Es ist in zweitausend Jahren in keinem einzigen Fall bezeugt worden, daß bei einem Sakrament, das speziell den Heiligen Geist bzw. seine Gaben vermittelt (Taufe, Firmung, Priesterweihe) jemals ein Mensch „im Geist geruht“ hat. Nun wissen wir aber im Glauben, daß bei der sakramentalen Begegnung mit Gott tatsächlich auch seine wirksame Gnaden verliehen werden. Freilich kommt es hierbei keineswegs zu charismatischen Manifestationen wie dem Toronto-Segen, „Heiligem Lachen“, „Heiligem Weinen“, Zungenreden, „Prophetengabe“ usw.

Unser Glaube beruht nicht in erster Linie auf dem Gefühl, schon gar nicht auf ekstatischen, außer Kontrolle geratenen Emotionen oder Trance-Erfahrungen ähnlich wie bei Zen oder Yoga. Auch und gerade der Heilige Geist ist ein Gott der Ordnung, Besonnenheit und Nüchternheit, der Apostel Paulus die damaligen Gemeinden in seinen Briefen häufig ermahnt.

MEHR-Konferenz 2017 mit Erweckungspredigern

Passend zu diesen schwarmgeistigen Vorgängen verlief auch die Mehr-Konferenz im Januar dieses Jahres, an welcher der protestantische Star-„Evangelist“ Ben Fitzgerald als einer der vier Hauptredner teilnahm. Auf seiner Facebook-Seite wirbt er für die „Evangelisationsschule“ des extrem-charismatischen Heilungspredigers Reinhard Bonnke. (Quelle: https://de-de.facebook.com/benfitzgeraldandJesus)

In der erscheinungsbewegten und charismatisch geprägten Nachrichtenseite „Kath.net“ berichtete deren Leiter Roland Noé – wie zu erwarten: völlig unkritisch – über den Auftritt Fitzgeralds auf der MEHR-Konferenz, der dort für eine „neue Reformation“ geworben habe, freilich nicht als eine Neuauflage der Lutherischen Glaubensspaltung, sondern im charismatischen Sinne.  

Im Kath-net-Bericht heißt es sodann: „Der Prediger aus Melbourne hatte Ende 2002 eine tiefgreifende Umkehr erfahren, zuvor war er als Drogendealer tätig.“ – Dies ist ein recht häufiger Vorgang in der Lebensgeschichte charismatischer Prominenter. Bisweilen fragt man sich, ob diese Personen ihren Enthusiasmus gleichsam „umgelenkt“ haben: vom Drogen-Trip zum „Jesus-Trip“ bzw. einem Berauschtsein vom „Hl. Geist“.

Kritischer äußerte sich die „Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen“ in einem Artikel über eine Charismatiker-Konferenz in Nürnberg, auf der Starprediger Fitzgerald sprach. Demnach hat er dort die schwarmgeistige Erweckungslehre verkündet, derzufolge es vor der Wiederkunft Christi weltweit zu einer „Rettungswelle“ komme, die Christenheit einen herrlichen Aufschwung nehme und auch Fernstehende in großer Zahl zum Glauben finden.

Während gemäßigte Pfingstprediger für solch eine „Erweckung“ beten und Vorarbeit leisten wollen, glauben ultra-charismatische Kreise, dieser wunderbare Zustand sei bereits eingetreten. Laut EZW-Bericht erklärte Fitzgerald, „Erweckung sei nicht allein das, wofür gebetet und worauf gewartet werde, vielmehr habe sie bereits begonnen.“ – Es werde eine „Welle der Errettung über ganz Europa“ kommen, „die nicht mehr verebbt“.

Ermutigung durch Vatikanprediger Cantalamessa

Der italienische Pater Raniero Cantalamessa wurde bereits von Johannes Paul II. zum „Päpstlichen Hausprediger“ ernannt und hat seit über drei Jahrzehnten dieses Amt inne. Der Kapuziner konnte sich durch sein häufiges Lob für Martin Luther und seine Auftritte in der Pfingstlerszene bei protestantischen Charismatikern ebenso beliebt machen wie durch konservativ wirkende Ansprachen bei katholischen Erneuerungsbewegten.

Der päpstliche Hausgeistliche war 2017 als prominenter Redner auf der MEHR-Konferenz mit von der Partie. Vorigen Herbst trat er auf dem – weitgehend von freikirchlichen Protestanten geprägten – Kongreß „Pfingsten 21“ in Würzburg auf, ebenso Dr. Johannes Hartl. (Quelle: http://www.pfingsten21.de/)

Dabei ging es um die „Sehnsucht nach einem neuen Pfingsten im 21. Jahrhundert“ – also die typisch charismatische Erwartung einer allgemeinen Erweckung in der Christenheit als angeblicher Vorbote für die Wiederkunft Christi (wobei vielfach übersehen wird, daß vor unserem Erlöser erst der Antichrist auf der Bildfläche erscheinen wird).

Bei seiner Karfreitagspredigt 2016 im Vatikan hatte der Kapuziner wie so oft ein Loblied auf die Reformation gesungen. Zu den verheerenden Folgen der Glaubensspaltung (darunter ein sogar von Luther selbst eingeräumter Sittenverfall oder der 30-jährige Krieg) hat sich der Prediger freilich nicht geäußert.

Wie der katholische Nachrichtendienst ZENIT berichtete, erklärte Cantalamessa, Luther habe die „Wahrheit“ über Gottes „Gerechtigkeit“ erst wieder „ans Licht gebracht“:
„Luther kommt der Verdienst zu, diese Wahrheit wieder ans Licht gebracht zu haben, nachdem die christliche Verkündigung jahrhundertelang den Sinn dafür verloren hatte. Das ist es im Wesentlichen, was die Christenheit der Reformation verdankt, deren Fünfhundertjahrfeier nun bald ansteht.“

P. Cantalamessa spielte damit auf die lutherische Rechtfertigungslehre an, wonach allein der Glaube selig und vor Gott „gerecht“ mache; die Einhaltung der göttlichen Gebote und gute Werke seien zwar erfreulich, aber nicht heilsnotwendig. Angeblich habe die Kirche in den Jahrhunderten zuvor den Sinn für Gottes wahre Gerechtigkeit verloren, bedauerte er in seiner Karfreitagspredigt. Der Reformation sei es zu „verdanken“, daß sie wieder entdeckt worden sei.

Katholisches Lehramt gegen Werkgerechtigkeit

In Wirklichkeit hat die katholische Kirche schon in der Frühzeit des Christentums jede falsche Werkgerechtigkeit oder Leistungsfrömmigkeit abgelehnt, weshalb sie der Irrlehre des Pelagius entschieden widersprach und auch die sanftere Variante des Semipelagianismus ablehnte. Der Geistliche Pelagius hatte – vereinfacht gesagt – erklärt, die Gnade Gottes sei zwar eine helfende Zugabe, aber nicht absolut notwendig, da ein nach Gerechtigkeit strebender Gläubiger die Gebote Gottes letztlich auch aus eigener Kraft einhalten könne. 

Dem hat die katholische Kirche ihre biblisch begründete Gnadenlehre entgegengesetzt, wonach Gottes Erbarmen und seine zuvorkommende Gnade den Menschen überhaupt erst zum Glauben und zur Nachfolge Christi befähigt. Die Betonung der Gnade Gottes ist folglich keine „Entdeckung Luthers“, wie Pater Cantalamessa suggeriert, sondern seit jeher katholische Lehrauffassung gewesen und geblieben; sie wurde von Thomas v. Aquin ebenso betont wie vom Trienter Konzil bestätigt.

Was der römische Hausprediger laut einer Radio-Vatikan-Meldung vom 8.4.2017 diesmal in einer Fastenpredigt für den Papst und die Kurie verkündete, ist nicht weniger verstörend für katholische Ohren. Abgesehen davon, daß er den längst als Legende widerlegte Mythos vom „Anschlag der berühmten 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche von Wittenberg“ aufwärmt, beklagt er erneut, es sei „ein Irrweg gewesen, dass die Kirche vor allem den Wert der Werke betont“ habe.

Radio Vatikan berichtet weiter:
„Die „Lehre von der Rechtfertigung aus dem Glauben“, die von Luther ausgegangen sei, hat nach dem Urteil von Pater Cantalamessa „zweifellos eine Steigerung in der Qualität des christlichen Lebens zur Wirkung gehabt“. Und das, obwohl sie über Jahrhunderte den „Graben zwischen Katholiken und Protestanten“ markiert habe – übrigens auch, wie er hinzufügte, den Graben zwischen Christentum und Judentum.  

Die Katholiken hätten in dieser Optik „den jüdischen Ritualismus fortgesetzt und die Protestanten die christliche Neuheit“. Katholiken hätten im Lauf der Geschichte erst lernen müssen, dass „die Lehre von der Rechtfertigung durch den Glauben keine Erfindung des Völkerapostels (Paulus) war, sondern die zentrale Botschaft des Evangeliums“.“  (Quelle:http://de.radiovaticana.va/news/2017/04/08/wenn_luther_heute_wieder_auftreten_w%C3%BCrde_/1304353)

Man reibt sich die Augen: Während selbst Luther einräumte, daß die von ihm verkündete Rechtfertigungslehre zu seinem Leidwesen einen Verfall der guten Sitten begünstigt habe, während Bonhoeffer in diesem Kontext eindringlich vor einer „billigen Gnade“ warnte und die Notwendigkeit der „Nachfolge Christi“ erwähnte, fabuliert Cantalamessa gegenüber der (hoffentlich!) staunenden Kurie zu Rom, Luthers Sonderlehre habe „eine Steigerung in der Qualität des christlichen Lebens zur Wirkung gehabt“.

Gebote-Ethik des AT ist kein „jüdischer Ritualismus“

Die jüdische Betonung der Gebote Gottes und des mosaischen Religionsgesetzes herablassend als „jüdischen Ritualismus“ zu bezeichnen, entspricht auch nicht gerade dem aktuellen Stand des christlich-jüdischen Dialoges, ganz zu schweigen von seiner sowohl theologisch wie historisch unqualifizierten Bemerkung, Katholiken hätten damals nicht gewußt, daß die Glaubensrechtfertigung „keine Erfindung von Paulus“ gewesen sei. Mit solch flapsigen Sprüchen wird seriösen ökumenischen Bemühungen ein Bärendienst erwiesen.

2015 erklärte der päpstliche Hofprediger laut „Livenet“-Bericht auf einem evangelisch-charismatischen Kongreß sogar, er habe sich auf einer pfingstlerischen Veranstaltung in Kansas City 1977 gleichsam zum zweiten Mal „bekehrt“, als er dort die „Geistestaufe“ empfangen habe. Cantalamessa weiter: „Wir werden Busse tun über alle unsere Abspaltungen. Der Herr giesst seinen Geist in allen Kirchen aus.“

Zudem sagte er darüber: „Die Geisttaufe änderte meine Einstellung den anderen christlichen Kirchen gegenüber – nicht aufgrund von theologischen Überlegungen, sondern ganz spontan, ohne dass ich es selbst wahrgenommen hatte. Gemeinsam mit der Gabe des Geistes war die Gnade der Einheit gekommen.“ (Quelle: http://www.leiterkreis.de/file/17.Einheit%20%20Erweckung.pdf – dort auf S. 18 unten)

Endzeitschwärmerei der Charismatischen Bewegung

Zurück zur charismatischen Hoffnung auf ein „neuen Pfingsten“. Seit Jahrzehnten wollen Geistbewegte eine Zeit großartiger weltweiter Erweckung herbeireden, indem sie eine Art Neuauflage des Pfingstereignisses ankündigen. Diese Endzeitschwärmerei stimmt allerdings mit der nüchternen biblischen Prophetie nicht überein. Aber das enthusiastische Wunschdenken ist hier stärker als der Sinn für die Wirklichkeit.

In seiner vierten Vatikan-Fastenpredigt im Jahre 2009 erklärte Pater Cantalamessa diesbezüglich:
„Dieselbe Spannung zwischen Verheißung und Erfüllung, die in der Schrift hinsichtlich der Person Christi zu bemerken ist, ist auch hinsichtlich der Person des Heiligen Geistes festzustellen.

Wie Jesus zunächst in der Schrift verheißen und dann im Fleisch offenbar war und schließlich in seiner endgültigen Wiederkunft erwartet wurde, so wurde auch der Geist, einst „Verheißung des Vaters“, an Pfingsten gegeben und wird jetzt erneut „mit unausdrückbarem Seufzen“ vom Menschen und von der ganzen Schöpfung erwartet und angerufen, die die Fülle seines Geschenkes erwarten, nachdem sie dessen Erstlingsfrucht gekostet haben.“

Pfingsten war also demzufolge lediglich eine „Erstlingsfrucht“ des Heiligen Geistes, mit größeren pentekostalen Ereignissen ist noch in der Zukunft zu rechnen.

Theologischer Rückgriff auf Joachim von Fiore

Cantalamessa neigt zur Vorstellung des mittelalterlichen Abtes Joachim von Fiore über die „drei Zeitalter“, was von der Kirche nie anerkannt wurde, wenngleich er seine Thesen bisweilen zu spiritualisieren versuchte. Kurz auf den Nenner gebracht beinhaltet die Drei-Reiche-Lehre: Der Alte Bund war die Epoche des Vaters, der Neue Bund ist die Epoche des Sohnes – und in der Endzeit folgt die wunderbare Epoche des Heiligen Geistes, das „Dritte Reich“ (wie einige Joachimiten bzw. franziskanischen Spiritualen es damals nannten).

Pater Cantalamessa predigte weiter:
„Was meint Jesus, wenn er den Heiligen Geist „Verheißung des Vaters“ nennt? Wo hat der Vater diese Verheißung getan? Das gesamte Alte Testament ist, so könnte man sagen, eine Verheißung des Geistes. Das Werk des Messias ist ständig so präsentiert, daß es seinen Höhepunkt in einer neuen universalen Ausgießung des Geistes Gottes auf Erden findet.

Der Vergleich mit dem, was Petrus am Pfingsttag sagt, zeigt, daß Lukas insbesondere an die Prophezeiung Joels denkt: „In den letzten Tagen wird es geschehen, so spricht Gott: Ich werde von meinem Geist ausgießen über alles Fleisch“ (Apg 2,17).“

Der Kapuzinerpater bezieht sich auf folgendes Bibelwort: „Ich werde meinen Geist ausgießen über alles Fleisch. Und eure Söhne und Töchter werden weissagen, eure Greise werden Träume haben, eure jungen Männer werden Gesichte sehen – und selbst über Knechte und Mägde werde ich in jenen Tagen meinen Geist ausgießen.“ (Joel 3,1 f.)

Die Joel-Prophetie und ihre angemessene Auslegung

Wie es scheint, ist diese Verheißung in der Charismatischen Bewegung erstaunlich in Erfüllung gegangen. Gibt es dort nicht zahlreiche Prophetien, Träume, Visionen, „Geistesgaben“ in Hülle und Fülle?

Eine derartige Auslegung übersieht drei Gesichtspunkte:
1. Die Ankündigung wurde durch das Pfingstereignis bereits grundlegend erfüllt. Petrus selber verweist auf die Verheißung in Joel 3 zur Erklärung des Geistausgießung in Jerusalem (vgl. Apg 2,16 f). 
2. Eine mögliche „Voll-Erfüllung“ dieser Prophetie bezieht sich am ehesten noch auf die endzeitliche Bekehrung Israels, die Paulus hinsichtlich der Wiederkunft Christi ankündigt (Röm 11,12 und 11,26). – Auch im Alten Testament wird dies angedeutet: „Aber über das Haus Davids und über die Bewohner von Jerusalem gieße ich den Geist der Gnade und des Flehens aus und sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben“ (Sach 12,10).
3. Daß es sich bei der Vollendung der verheißenen Geistausgießung wohl um ein Phänomen der Endzeit handelt, geht auch aus Joel 3 selber hervor, wenn es dort heißt, daß dies geschieht, „bevor der Tag des Herrn kommt“ (Joel 3,4) und daß Gott dann das „Schicksal Judas und Jerusalems wenden wird“ (Joel 3,4).

Mit der Charismatischen Bewegung jedenfalls hat dieser biblische Kontext nichts zu tun. Es war immer schon ein Kennzeichen schwarmgeistiger bzw. häretischer Strömungen, einzelne Schriftworte aus ihrem Zusammenhang zu reißen, sie zu verabsolutieren und ihnen eine eigenwillige Deutung unterzuschieben.

Ekstatisches Pfingstlertum pur: Heidi Baker

Die 56-jährige Dr. Heidi Baker, geboren in Südkalifornien, lebt seit einigen Jahren mit ihrem Mann Rolland in Mosambik, wo sie Evangelisation und Sozialarbeit betreiben. Das Ehepaar gehört zu den weltweit bekanntesten Gestalten der protestantisch-pfingstlerischen Bewegung. 

Anfang Januar 2016 war sie der „heimliche Stargast“ auf der MEHR-Konferenz in Augsburg, wie das christliche Internet-Medienmagazin PRO unter dem bezeichnenden Titel „Deutschland braucht meeeeeeeeehr von Jesus“ schreibt.

Es heißt in diesem Artikel, der insgesamt durchaus positiv über diesen Mega-Kongreß berichtet, weiter:
„Am zweiten Tag der Konferenz ist die Halle bis auf den letzten Platz gefüllt mit Menschen, die neugierig sind auf die amerikanische Missionarin, die in Mosambik Waisenkinder beherbergt. Wer auf YouTube nach ihren Predigten sucht, findet Auftritte, bei denen sie weinend, singend und in Sprachen betend auf dem Boden liegt oder kniet.

Bei einem Auftritt – Predigt kann man es schwerlich nennen – in der kalifornischen Bethel-Kirche liegen Jugendliche um sie herum. Heidi Baker kriecht durch die Reihen, legt ihnen die Hände auf den Kopf und ruft Worte wie „Feuer“. Die Betenden reagieren mit Schreien, Weinen und Zucken.“

Die Webzeitschrift erwähnt danach den „extrem-charismatischen Dunstkreis“ um die Theologin und Afrika-Missionarin Baker.  

Sollen wir Gott eindringlich-beschwörend herbeizitieren? Auf der MEHR-Konferenz rief Baker vor tausenden Zuschauern den dreieinigen Gott in einer erregten Weise herbei, als würde es sich gleichsam um ein Schamanen-Ritual handeln:

„In Augsburg beginnt die dynamische 56-Jährige mit einer Art Meditation. „Komm, Jesus, komm“, ruft sie in einem Singsang, den das Publikum erwidert. Etwa eine Viertelstunde werden auf diese Weise die drei Personen der Dreieinigkeit herbeigerufen. „Gib mir Feuer, Herr, dass die Welt mich brennen sieht“, ruft Baker.“
Was hier auffällt, ist zum einen die aufdringliche Art, Gott gleichsam herbeizurufen (statt ihn im Gebet darum zu b i t t e n ), zum anderen eine egozentrische „Frömmigkeit“, die sich darin zeigt, daß Frau Baker wünscht, die „Welt“ (!) möge sie (!) „brennen“ sehen.

Die Starpredigerin wirkte aber durchaus eindrucksvoll und dynamisch auf die religiös-begeisterte Menge, was natürlich Massensuggestionen erleichtert.
(Hier geht es zu ihrem Auftritt auf der MEHR-Konferenz: https://www.youtube.com/watch?v=_nvowdTI8zI)

„Bekehrung“ durch Umkippen in Trance

In der evangelischen Pfingstler-Zeitschrift „Charisma“ (Nr. 117/2001) heißt es unter dem Titel „Unser Auftrag ist Liebe“ über Heidi Baker, daß sie mit einer schweren Lungenentzündung 1996 in die extrem-pfingstlerische Airport-Gemeinde nach Toronto kam, wobei sie das „Ruhen im Geist“ erlebte, also trance-artig rückwärts zu Boden fiel.

Angeblich handelt es sich hierbei um ein vom Hl. Geist bewirktes Phänomen, das in diesen Kreisen häufig vorkommt und oftmals die „Bekehrung“ zum vermeintlichen Pfingstgeist einleitet. Das Charisma-Magazin berichtet hierzu: „Dort erlebte sie zum ersten Mal, dass die Kraft des Heiligen Geistes sie so stark berührte, dass sie zu Boden fiel.“ – Zwei Jahre später reiste sie mit ihrem Mann Rolland erneut nach Toronto: „Wieder fiel die Kraft Gottes auf Heidi“, heißt es in dem Beitrag.

Aber nicht nur das, denn die vermeintliche „Kraft Gottes“ hatte Frau Baker eine ganze Woche lang buchstäblich lahm gelegt:
„Jeden Tag verbrachte Heidi während dieser Konferenz auf dem Boden, außerstande, sich zu bewegen. Sie spürte, wie ihr ganzer Körper von der Kraft Gottes durchströmt wurde und sie unfähig war, aus eigener Kraft etwas zu tun. Das ging sieben Tage lang so.“

Später wirkte der Heilige Geist in Toronto erneut „wieder mächtig an Heidi“, wobei sie von ihm folgende Eingebung erhalten haben will: „Du wirst sehen, dass Tote auferstehen, Blinde sehen und Wunder und Heilungen geschehen.“

Zeichen, Wunder und Heilungen sind der Schwärmer liebstes Kind – und ohnehin die begehrtesten Zauberworte in der Charismatikerszene.

In dem Artikel heißt es vollmundig weiter, Heidi habe in drei Jahren eine halbe Million Menschen zum Glauben geführt. Angenommen, die Zahl würde zutreffen – welcher „Glaube“ mag das wohl sein?

„Gebetsheiler“ Dr. Arne Elsen mit „Draht nach oben“

„Leidenschaftlich, explosiv und voller Möglichkeiten, einem faszinierenden Gott zu begegnen!“ – Mit diesen Worten wurde die MEHR-Konferenz vom Januar 2014 auf der Webseite des Gebetshauses Augsburg vollmundig angepriesen.

Zu den prominenten Rednern zählte damals Dr. Arne Elsen aus Hamburg, der sich zu einem stundenlangen enthusiastischen Vortrag aufschwang. Er ist eng verbunden mit dem charismatischen Verein „Glaube und Heilung“, der ebenfalls in der Hansestadt ansässig ist. Der 1961 geborene Arne Elsen ist Mediziner im Fachbereich Diabetik und leitet ein entsprechendes Zentrum in Hamburg.

Seine Rede, die mitunter von seiner „spontan“ auftretenden „Zungenrede“ begleitet war (ohne daß eine Auslegung der vermeintlichen „Sprachengabe“ erfolgte), wurde vom Livestream der MEHR-Konferenz direkt übertragen und danach auf youtube präsentiert.

In der Ankündigung der Veranstalter heißt es über ihn, er habe „hunderte“ von „Heilungen“ erlebt, die von Gott bewirkt worden seien. Entsprechend gestaltete sich auch der Auftritt Elsens, der ständig von den – durch seine Gebete bewirkten – Heilungen erzählte, wobei vom Kopfschmerz über Gehirntumor bis zum Rheuma kaum ein Leiden unerwähnt blieb, das durch seinen gesegneten bzw. gesalbten „heißen Draht nach oben“ verschwunden sei.

Während der „normale Christ“ bemüht ist, den Willen des Höchsten anhand der göttlichen Gebote sowie durch Vernunft und „gesunden Hausverstand“ zu erkennen, dabei sicherlich auch auf die „Sieben Gaben des Heiligen Geistes“ vertrauen, läuft das bei Dr. Elsen auf viel direkterem Wege.

In seiner Rede zitierte er mehrfach wörtliche Einsprechungen des Allmächtigen, der offenbar einen recht hemdsärmeligen Kontakt mit ihm pflegt, z.B.: „Der HERR sagte: „Arne, ich möchte, daß Du…“ (dies oder jenes unternimmst etc.). Er kündigte eine Vortragstour durch Deutschland an: „Der HERR sagte, es werde eine Offenbarung des Geistes geben!“ – Sodann erfolgte erneut die Kundgabe, es werde ein „neues Wirken des Heiligen Geistes entstehen“.

Das Thema der Elsen-Ansprache lautete „Gott heilt auch heute noch!“ und brachte damit Programm und Erwartungshaltung charismatischer Frömmigkeit auf den Punkt. Dabei berichtete er von der schweren Erkrankung seines einst dreijährigen Sohnes, für den er lange gebetet und dabei „Jesu Sieg proklamiert“ habe: „Die Krankheit muß weichen! Du hast uns Gesundheit verheißen!“

Dieser drängende Stil ist kennzeichnend für charismatisches „Beten“, das Gott gleichsam vorschreibt, wie er zu reagieren und zu handeln hat.
Dies wird gerne mit wohlklingenden Worten umnebelt („Den Sieg Jesu proklamieren“), so daß die Anmaßung wie eine fromme Tugend erscheint. Dazu paßt auch die ständige Ausrufung „Halleluja“, welche die Ansprache Elsens von A bis Z durchzog.

Dabei wurden auch Tendenzen eines charismatischen „Wohlstandsevangeliums“ sichtbar, wenn Elsen etwa erklärte, daß es „uns so gut geht“, sei eine Auswirkung des Heiligen Geistes.

Fixierung auf „Lobpreis“ verdrängt sittliches Ethos

Typisch schwärmerisch auch die einseitige Konzentration auf den sog. „Lobpreis“, der möglichst oft und unentwegt vollbracht werden solle. Die sittlichen Gebote des Christentums scheinen weniger zu interessieren; vielmehr stehen „Zeichen und „Wunder“, Heilungen, besondere „Geistesgaben“ und sog. übernatürliche „Salbungen“ im Zentrum der Aufmerksamkeit.

Zu seiner Schmalspur-Theologie paßt es, daß Elsen rundweg erklärte: „Gott ist kein strenger, strafender, sondern ein liebender Gott“ – so ganz der Kuschelgott von heute.

In der Heiligen Schrift werden theologische Zusammenhänge anders erkennbar, zB. in folgenden Worten Christi (Mt 7,21 ff):
„Nicht jeder, der HERR, HERR zu mir sagt, wird ins Himmelreich eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters erfüllt. Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: HERR, HERR, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt, haben wir nicht in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und in deinem Namen viele Wunderwerke getan? – Und dann werde ich ihnen sagen: Ich habe euch niemals gekannt; weichet von mir, ihr Übeltäter!“

Nach einem öffentlichen „Übergabe-Gebet“, das Dr. Elsen vorsagte und das die Konferenz-Teilnehmer Wort für Wort nachsprechen sollten, rief er in die Runde: „Applaus für Jesus! – Halleluja!“ – Als ob der göttliche Erlöser auf solch banalen Beifall und Theaterdonner angewiesen wäre. In seinen Kurzgebeten am Ende der Predigt wurde Gott u. a. dafür gedankt, „daß Du jeden hier berührst“, „daß Du uns einen großen Sprung nach vorne schenkst“, „daß Du jetzt so eingreifst“, „daß Du Gesundheit wiederherstellst“, „daß wir uns die Butter nicht vom Brot nehmen lassen“.

Daß sich charismatische „Starprediger“ ungern die Butter vom Brot nehmen lassen, ist allerdings bekannt.

US-Charismatiker Bob Fraser bietet „sieghaften“ Glauben

Zur MEHR-Konferenz des Jahres 2014 erschien der Leiter einer Initiative namens „Joseph International“, Bob (Robert) Fraser, in Augsburg. Er war dort bereits ein Jahr zuvor als umjubelter Gastredner präsent.
Seine Internetseite (http://josephinternational.org/) bietet eine pfingstlerische Version der evangelischen Rechtfertigungslehre und eine „Geisttaufe“ samt einer sog. „Versiegelung“ für den „Tag der Erlösung“, was immer das sein mag. Obwohl die Heilige Schrift anderes lehrt, verkündet Bob Fraser eine absolute Heilsgewißheit für alle Christen: „We believe that when Christians die, they pass immediately into the blessed presence of Christ.“  

Es wird demzufolge behauptet, alle Christen würden nach ihrem Tod mit der Gegenwart Christi gesegnet, also in den Himmel kommen. Weiter heißt es, Taufe und Abendmahl seien zwar als Anordnungen der Kirche „zu beachten“, aber sie seien „kein Mittel des Heils“. – Somit wird die Heilsnotwendigkeit der Taufe bestritten.

Typisch schwarmgeistig ist die Erwartung glorreicher Zeiten für die gläubige Schar. Die Kirche werde noch „in großer Macht zum Sieg gelangen“. Die Endzeit bringe eine gewaltige „Ernte von Seelen“ und die Ausbreitung einer „siegreichen“ Kirche; diese werde eine „beispiellose Einheit, Reinheit und Macht des Heiligen Geistes erleben“ etc.

Bezeichnend für die überwiegend von Frauen geprägte Pfingstbewegung ist auch die folgende Aussage: „We believe that women, no less than men, are called and gifted to proclaim the gospel and do all the works of the kingdom.“

Obwohl Christus in den Kreis der 12 Apostel keine Frauen berufen hat, schreibt Fraser, daß Frauen nicht weniger als Männer dazu berufen seien, das Evangelium zu verkünden und in allen Tätigkeiten des Reiches Gottes zu wirken – in „allen“? 

Natürlich sollen auch Frauen ebenso laienmissionarisch tätig sein wie Männer, zumal Frauen zur Jüngerschar Jesu und zum Mitarbeiterkreis des Völkermissionars Paulus gehörten. Doch die apostolische Sukzession bzw. die Priesterweihe ist laut biblischem Befund allein Männern vorbehalten. Es gab auch im Alten Bund keine Priesterinnen, aber große, vorbildliche Frauen, darunter Prophetinnen (z.B. Miriam, Hannah, Deborah) und tapfere Rettergestalten wie Judith oder Ester.

Die Auflistung der erwähnten, teils sogar extrem-pfingstlerischen Redner auf den MEHR-Konferenzen, aber auch die von Dr. Hartl selbst erzählte Geschichte seiner Hinführung zur Charismatik sowie die gesamte Programmatik des Gebetshauses Augsburg sollte zu nüchterner Skepsis veranlassen.

Dies gilt besonders für katholische Amtsträger, die dazu berufen und verpflichtet sind, das Kirchenvolk vor theologischen und spirituellen Gefährdungen zu warnen, wozu nicht zuletzt der „Schwarmgeist“ gehört, der sich gerne in den Mantel der Frömmigkeit hüllt und daher für unerfahrene Gläubige nicht immer leicht zu durchschauen ist.

Die Autorin Felizitas Küble leitet den KOMM-MIT-Jugendverlag und das Christoferuswerk in Münster, das dieses CHRISTLICHE FORUM betreibt. –  Mail-Kontakt: felizitas.kueble@web.de

Kommentare

32 Antworten

  1. Der Angriff auf die Wahrheit
    Georg Walter

    Wie Postmoderne, Charismatik, Neoevangelikalismus, Gnostizismus und Psychologie das Evangelium verändern

    Paperback, 480 Seiten

    Produktbeschreibung
    Niemals dürfen wir die Wahrheit opfern. Die ewigen Wahrheiten der Bibel müssen unbedingt mehr zählen als der Konsens der menschlichen Meinungen. Wenn absolute Werte dem Relativismus weichen, wenn Gehorsam gegenüber Gottes Geboten vor dem modernen Pragmatismus kapituliert, wenn biblische Lehre einem interreligiösen Dialog Platz macht und Einheit sowie Toleranz um jeden Preis angestrebt werden, entgleitet uns das Wesentliche des Evangeliums.

    Georg Walter hat sich intensiv mit der Geschichte des Evangelikalismus auseinandergesetzt und legt dabei einen besonderen Schwerpunkt auf die pfingstlich-charismatische Bewegung sowie neuere evangelikale Strömungen. Er bietet eine äußerst aktuelle und gut dokumentierte Bestandsaufnahme und eine wichtige Informationsquelle für alle, die sich mit zeitgeschichtlichen Strömungen unter den Evangelikalen befassen möchten.

    https://clv.de/Sonstiges/Archiv/Der-Angriff-auf-die-Wahrheit.html

    Am 16.05.2012 schrieb Friedhelm
    „Der Angriff auf die Wahrheit“ von Georg Walter ist ein faszinierendes Buch über die Hintergründe der evangelikalen Entwicklung der Neuzeit. Vielen Christen ist nicht bewusst, unter welchen Einfluss sie in der Vergangenheit geraten sind oder noch geraten können. Der Autor scheut sich nicht davor, Roß und Reiter beim Namen zu nennen, ohne die Verantwortlichen an den „Pranger“ zu stellen. Wegen der Komplexität ist es unmöglich, an dieser Stelle auf den Inhalt einzugehen oder Stellung zu beziehen. Persönlich hat mich dieses Buch um Meilensteine nach vorne gebracht. Es ist eines der besten Bücher, wenn nicht das beste Buch (außer der Bibel natürlich), welches ich bisher gelesen habe. Es ist nicht nur zu empfehlen sondern eine Pflichtlektüre für jeden ernsthaften Christen. Einen umfangreichen Dialog unter der Leserschaft würde ich mir sehr wünschen.
    Geschrieben am 16. Mai 2012 von friedhelmseelig@hotmail.de

  2. Als Paulus nach Ephesus kam, fragte er einige Jünger, ob sie den HI. Geist empfangen hätten. «Wir haben nicht einmal gehört, dass ein HI. Geist ist?» (Apg 19) Heute könnte Paulus an vielen Orten Ähnliches erleben. Man ist katholisch und ist es doch nicht. Die Gabe des Verstandes liegt brach, weil die materialistische Sicht die Christen umnebelt. Damit wird eine Unterscheidung der Geister — der guten und der dämonischen — unmöglich. Diese Webseite soll Grundlagen vermitteln.
    Angst vor dem Hl. Geist?

    Katholiken glauben an den HI. Geist. Sie nennen lhn bei jedem Kreuzzeichen und im Credo. Aber sie denken selten an Ihn. Sie hören nicht auf Ihn, well sie die Konsequenzen fürchten. Er ist der vergessene Gott! Wir bauen mehr auf unsere Klugheit und Taktik als auf Ihn. Deshalb bleibt der Segen aus. Die Taktik der Urchristen war das Vertrauen auf den HI. Geist und die Erfolge waren wunderbar.

    Der Heilige Geist ist Feuer. Viele fürchten das Feuer. Alle Perioden des Zerfalls in der Kirchengeschichte lassen sich auf die Angst vor dem Heilig-Geist-Feuer zurückführen. Jede Erneuerung begann mit einem neuen Pfingsten voll Sturm und Feuer, denn nur Er führt ein in die unteilbare Wahrheit, die Gott durch lhn offenbart! Dann folgt aber nur das Ja oder das Nein. Das diplomatische schaukeln zwischen “Richtungen», hat keinen Platz, entweder ist man ganz katholisch oder überhaupt nicht. Wohl deshalb sagen so wenige ein beherztes Ja, weil sie sich vor dem ‚B‘ fürchten. Der HI. Geist ist der Heiligmacher und möchte jeden zur Heiligkeit führen, zur Nachfolge Christi. Zeit- und Weltgeist stehen diesem Weg entgegen. Die katholische Religion ist wesentlich Religion einer Gegenwelt: der Beginn einer Zivilisation der Liebe. Der HI. Geist ist das Licht, das uns den Weg leuchtet.

    http://kath-zdw.ch/maria/hl.geist.unbekannter.gott.html

    http://kath-zdw.ch/maria/hl.geist.html

    http://kath-zdw.ch/maria/hl.geist.suenden.wider.html

    Als Paulus nach Ephesus kam, fragte er einige Jünger, ob sie den HI. Geist empfangen hätten. «Wir haben nicht einmal gehört, dass ein HI. Geist ist?» (Apg 19) Heute könnte Paulus an vielen Orten Ähnliches erleben. Man ist katholisch und ist es doch nicht. Die Gabe des Verstandes liegt brach, weil die materialistische Sicht die Christen umnebelt. Damit wird eine Unterscheidung der Geister — der guten und der dämonischen — unmöglich. Diese Webseite soll Grundlagen vermitteln.
    Angst vor dem Hl. Geist?

    Katholiken glauben an den HI. Geist. Sie nennen lhn bei jedem Kreuzzeichen und im Credo. Aber sie denken selten an Ihn. Sie hören nicht auf Ihn, well sie die Konsequenzen fürchten. Er ist der vergessene Gott! Wir bauen mehr auf unsere Klugheit und Taktik als auf Ihn. Deshalb bleibt der Segen aus. Die Taktik der Urchristen war das Vertrauen auf den HI. Geist und die Erfolge waren wunderbar.

    Der Heilige Geist ist Feuer. Viele fürchten das Feuer. Alle Perioden des Zerfalls in der Kirchengeschichte lassen sich auf die Angst vor dem Heilig-Geist-Feuer zurückführen. Jede Erneuerung begann mit einem neuen Pfingsten voll Sturm und Feuer, denn nur Er führt ein in die unteilbare Wahrheit, die Gott durch lhn offenbart! Dann folgt aber nur das Ja oder das Nein. Das diplomatische schaukeln zwischen “Richtungen», hat keinen Platz, entweder ist man ganz katholisch oder überhaupt nicht. Wohl deshalb sagen so wenige ein beherztes Ja, weil sie sich vor dem ‚B‘ fürchten. Der HI. Geist ist der Heiligmacher und möchte jeden zur Heiligkeit führen, zur Nachfolge Christi. Zeit- und Weltgeist stehen diesem Weg entgegen. Die katholische Religion ist wesentlich Religion einer Gegenwelt: der Beginn einer Zivilisation der Liebe. Der HI. Geist ist das Licht, das uns den Weg leuchtet.
    «Es werde Licht!»

    Schon einmal war es wüst und leer. Finsternis lag über dem Abgrund. Da schwebte der Geist GOTTES über den Wassern. Und es ward Licht — und Leben — und Fruchtbarkeit — und Ordnung — und Schönheit. Der erste Frühling kam. Der Schöpfungsbericht ist ein Pfingst-Evangelium. Der zweite Frühling kam im Urchristentum. An Pfingsten begann die junge Kirche zu knospen und zu blühen. Es ward Licht in der Finsternis des Heidentums.

    Wann wird es wieder Frühling werden?

    Wenn Macht und Weisheit der Menschen am Ende sind.

    Wenn die gottlose Sintflut des Neuheidentums alles zu überspülen droht.

    Wenn die Not unvorstellbar wird.

    Wenn das göttliche Strafgericht unaufhaltsam wird.

    Wenn die Christen vom Versagen ihrer Vernunft überzeugt sind und nach dem HI. Geist rufen.

    Wenn der unbekannte Gott wieder sehnsüchtig herabgerufen und verehrt wird.

    Wenn die Christenheit um die HI. Eucharistie —im Opfer und in der Kommunion— im Abendmahlssaal um Maria versammelt ist, wie am Vorabend des ersten Pfingstfestes.

    Der 3. Frühling kommt. Er wird wieder von oben kommen. Pfingsten ist das Fest des übernatürlichen Optimismus.

    Ein neues Pfingst-Zeitalter?

    Verschiedene Päpste (Enzykliken: Divinum illud munus von Leo XIII., Mystici Corporis von Pius XII., Dominum et vivificantem von Johannes Paul II.) und das 2. Vatikanum weisen darauf hin, dass wir einem neuen Pfingstzeitalter entgegengehen. Natürlich ist Gott allgegenwärtig, auch der Sohn und der HI. Geist. Allerdings oft verborgen und unbeachtet. Die Leugnung des Übernatürlichen —die Haresie unserer Zeit— hat den HI. Geist durch den liberalen Naturalismus ersetzt.

    Wer ist der Hl. Geist?

    In seinen Abschiedsreden spricht Jesus vom HI. Geist (Joh 13-17): «Alles was der Vater hat, ist mein. Deshalb habe ich gesagt: Er wird von meinem nehmen und es euch verkünden.» Deshalb heisst der HI. Geist, der Geist des Vaters in absolut gleicher Weise auch der Geist des Sohnes.

    Der eingesperrte Hl. Geist

    Im 1. Korintherbrief werden die Gaben des HI. Geistes aufgezählt: Geistesgaben (12. Kap. Vers 1), Gnadengaben (= Charismen, V4), Ämter (V5), Wunderwirkungen (V6), Offenbarungen (V7). Wer glaubt heute noch an die Kraft und Macht des HI. Geistes, die Gaben und Charismen, die er verleihen kann? Wer gibt lhm Raum zur Entfaltung? Die Apostelgeschichte schildert uns die damaligen Anschauungen vom HI. Geist. Die Weissagung Jesu ist jetzt erfüllt (Mt 10,19f; Apg 1,8). Alle Christen sollen den Geist empfangen. Er hat sie reichlich mit Zuversicht (Apg 4,8+32), Kraft (Apg 6,8) und mit Weisheit (Apg 6,10) erfüllt und sie zu wirksamen Dienstleistungen ausgerüstet (Apg 6,35 + 11,24). Der HI. Geist war es, der die Schranke zwischen Juden und Heiden aufhebt (Apg 10,9) und Barnabas und Paulus auf die erste Missionsreise ausgesandt hat (Apg 13,24). Der Gemeindeauftrag war so eng mit dem Geist GOTTES verbunden, dass alle, die das Evangelium verwarfen, als dem HI. Geist widerstrebend gelten (Apg 7,51). Die ausserordentlichen Wirkungen wie das Zungenreden und die Prophezeiung waren Beweise, dass jemand den HI. Geist empfangen hat (Apg 2,4 + 10,44f + 19,6). Der «Geist des Herrn entführte den Philippus» (Apg 8,39) und gab dem Stephanus eine ekstatische Vision (Apg 17,55f). Der Geist bevollmächtigte Paulus, Wunder zu tun (Apg 13,9f). Er sah seine Predigt mit dem Übernatürlichen bestätigt (Röm 15,19; 1 Kor 2,4; 1 Thess 1,5). Die Heilungsfähigkeit, Wunderwirkung, Weissagung, Unterscheidung von Geistern und das Zungenreden sind Gaben des Geistes (1 Kor 12,1f +28f). Paulus blieb nicht hierbei stehen. Er stellt den HI. Geist als eine göttliche Kraft vor, die im Inneren der Seele wirkt und das ideale Leben hervorbringt, das durch Gerechtigkeit und Liebe gekennzeichnet ist.

    Sprachengabe und

    Zungenreden

    So geheimnisvoll und vielfältig das Wirken des HI. Geistes in der Urkirche war (Joh 3,8), so kennt auch die Sprachengabe verschiedene Formen:

    – Am 1. Pfingstfest sprachen die Apostel in fremden Sprachen (Apg 2,4f, vorausgesagt in Mk 16,17). Es symbolisierte — als Gegenstück zur babylonischen Sprachenverwirrung —, dass der Neue Bund völkerumfassend war.

    Der Neue Bund sprengt alle Grenzen! Die Apostel sprachen am 1. Pfingstfest in fremden Sprachen (Apg 2,4f). Dieses vom Hl. Geist gewirkte Sprachenwunder erschütterte die zuhörenden Juden, Kreter, Araber usw. aus den verschiedensten Völkern, und 3000 liessen sich taufen.

    – Davon zu unterscheiden ist das Zungenreden (= Glossolalie), das vor allem in der korinthischen Gemeinde (1 Kor 12,10 + 14,2f), in Cäsarea (Apg 10,46) und Ephesus (Apg 19,6) auftrat. Es war ein ekstatisches Reden in unverständlichen Lauten und Worten. Es brauchte einen Dolmetscher mit dem Charisma der Erklärung (1 Kor 12,10). Paulus kannte aber die Gefahren und Missbrauche hemmungsloser Glossolalie (1 Kor 14). Er erliess Weisungen, sie einzudämmen (1 Kor 14). Sie galt ihm als niedrigstes Charisma, obwohl er es selbst besass (1 Kor 14,18).

    Vom Geist und den Geistern

    Die Glossolalie ist auch im Alten Testament mehrmals erwähnt (2 Kön 9,11 Jer 23,30f, Jes 8,19) und auch im Judentum bekannt. Im Griechentum und bei vielen Stammesreligionen spielen die Ekstasen eine ebenso wichtige Rolle wie bei den Derwischen und Sufis der Mohammedaner, den Teufelstänzern der Hindus. Der griechische Dionysos-Kult war ein orgiastischer «Gottesdienst, mit lärmender Musik. Zum Tanz gehörten Schütteln und Schwingen des Kopfes bis zum «heiligen Wahnsinn». Heute werden diese Rituale weltweit ebenso zelebriert wie die Schamanenriten. Die ekstatischen Zustände bei Teilnehmern an Veranstaltungen sogenannter Erweckungsbewegungen lassen bei nüchterner Wertung das Gemeinsame nicht übersehen.
    Solche Bewegungen tauchen in regelmässigen Abständen wie Epidemien auf und die Schilderungen ähneln sich: «Zuerst ergriff das Herz und dann den ganzen Körper ein Wärmegefühl. Dann folgte ein Gähnen oder Schäumen des Mundes, ein Zucken der Arme, ein Auftreiben des Bauches und überhaupt krampfhafte Zuckungen. Meistens fielen sie unter heftigen Krampfen nieder auf die Erde und sprachen dann,
    Es gibt nur einen Hl. Geist, aber viele dämonische Geister! Die alte Schlange, der Lügner von Anbeginn versteht es, seine Opfer mit seinen als Tauben getarnten Helfern zu überlisten.

    ausgestreckt auf dem Rücken liegend mit bleichem Gesicht und geschlossenen Augen das ihnen gegebene Wort ohne eigenes tätiges Bewusstsein und Hinzutun, so dass sie meist nicht mehr wussten, was sie gesprochen. Die begeisterte Rede fand meist nach einem aufregenden Psalmengesang statt…». Solche «Propheten» gelten dann als passive Werkzeuge des HI. Geistes — und eine neue Sekte ist geboren. Verzückungen und Ekstasen gehören weder im Alten noch Neuen Testament zu Weissagungen! Der Kampf zwischen Licht und Finsternis ist das Dauerthema der Weltgeschichte. Wer die dämonischen Geister leugnet, wird auch kaum die Gabe zur Unterscheidung der Geister erhalten.

    http://kath-zdw.ch/maria/hl.geist.zeitalter.html

    Sammlung von Litaneien

    http://kath-zdw.ch/maria/litaneien.html

    http://kath-zdw.ch/maria/hl.geist.gaben.fruechte.html

    Die 7 Gaben des Hl. Geistes
    Die 12 Früchte des Hl. Geistes
    Zu Gott dem Heiligen Geist
    Die Firmung

    Waffenrüstung GOTTES

    Die hl. Firmung kann man nur einmal empfangen. Sie prägt unserer Seele ein unauslöschliches Merkmal ein. Wer weiss, dass GOTT selbst als dritte göttliche Person, als GOTT Heiliger Geist zu uns kommt, bereitet sich mit Eifer auf diesen Tag vor, um den himmlischen Gast würdig zu empfangen.

    Christus erfüllt uns mit dem Heiligen Geist, damit wir den Glauben standhaft bekennen, gegen die Feinde (den Teufel und seinen Anhang, Verführungen und Verlockungen dieser Welt, die eigene Begierlichkeit) unseres Heiles tapfer kämpfen und an der Heiligung der Welt mitarbeiten.

    http://kath-zdw.ch/maria/hl.geist.suenden.wider.html

  3. In EkstASE GERATEN gab und gibt es sehr wohl – in der frühen Kirche und beim Apostel Paulus und bei den Kirchenvätern und in der Patristik und bei vielen Mystikern und Heiligen wie dem christlichen Neuplatoniker und Mystiker Dionysios Areopagita und der Heiligen Hildegard von Bingen als Kirchenlehrerin und Meister Eckhart und teilweise auch bei den frühen christlichen Mönchen und Wüstenvätern und beim Heiligen Bernhard von Clairveaux usw.

    Es handelt sich bei den 4 bzw. 5 Elementarprinzipien um seelisch-psychische astralische Wirkkräfte auf der Ebene des Logos der Stoiker als „Weltseele“ und „Weltvernunft“ bzw. Astral-Ebene des Limbus, wozu der Apostel Paulus im Neuen Testament der Bibel auch die beiden Stoiker Aratos und Kleanthes zum höchsten Gott und zum göttlichen Logos zitiert, der „Weltseele“ und „Weltvernunft“ als Weltgesetz der Philosophenschule der Stoiker in der philosophischen Lehre der „Stoa“ als göttlicher Schöpfungsordnung des Kosmos. Dort wirken die Elementarkräfte als astralische Kräfte auf der seelisch-psychischen Ebene bzw. Astral-Ebene, und sie sind dem Analogie-Denken und der Sympathie-Lehre gemäß die den physischen Erscheinungen der Elemente und auch von Naturkräften wie der Erdanziehungskraft bzw. Schwerkraft bzw. Gravitation zugrundeliegenden Prinzipien und Wirkursachen. Naturphilosophie. In Indien sagen die Inder zu diesen Astralkräften auch die Tattwas, sie nennen den von Paulus zitierten LOGOS der Stoiker auch Brahman als die „Weltseele“ und „Weltvernunft“! Die Taoisten bzw. Daoisten in China nennen diese seelisch-psychische astralische Ebene das Tao oder auch Dao. Der Heilige Thomas von Aquin nennt diese Ebene des Logos den LIMBUS. Der Heilige Albertus Magnus als Heiliger und Kirchenlehrer und hermetischer Philosoph und die Heilige Hildegard von Bingen als Kirchenlehrerin nennen diese seelisch-psychische Ebene den MAKROKOSMOS, wie auch Paracelsus und der Heilige Bernhard von Clairveaux, welcher dem Mikrokosmos Menschen gegenübersteht in in analoger und sympathischer wirkender Beziehung dazu steht usw.

    Die 4-Elemente Lehre auch bei Hildegard von Bingen und Albertus Magnus usw.
    http://www.kathpedia.com/index.php?title=Vier-Elementen-Lehre

    Die Philosophen Platon und sein Schüler Aristoteles waren auch in die eleusinischen Mysterien bzw. Mysterien-Kulte von Eleusis eingeweiht in denen philosophisches und symbolisches priesterliches antikes und hermetisches Wissen vermittelt wurde. Die Philosophie der Hermetik als Religionsphilosophie und auch Naturphilosophie usw.

    Auch der Philosoph Pythagoras war in die antiken hermetischen Mysterien-Kulte eingeweiht in denen die hermetische Philosophie der Hermetik vermittelt wurde, auch der monotheistische Prophet und Religionsgründer Zarasthustra bzw. Zoroaster, von denen persisch-medische „Magoi“ aus dem Osten als die sterndeutenden „Magier“-Priester der Zarathustrier bzw. Zoroastrier laut Neuem Testament der Bibel bei Jesu Christi Geburt anwesend waren. Auch die persisch-medischen Zarathustrier bzw. Zoroastrier warteten nämlich auch einen Messias und Erlöser, und sie brachten ihm ihrer Religion gemäß Gold und Weihrauch als astrologisch bei Griechen und Persern der Sonne zugeordnete sakrale symbolische astralische Weihe-Geschenke als Erlöser und spirituellen König und Herrscher des neuen Äons. U.a. auch deswegen feiern die Christen am Sonntag am dem – auch bei Platon – der Sonne zugeordneten Wochentag. Im Alten Testament war noch der dem Samstag als Sabbat und jüdischem Feiertag zugeordnete Planet Saturn der Königsstern der Juden. Dies änderte sich im Neuen Testament. Siehe auch beim Apostel Paulus die „Engel der 7 Gemeinden“ als den antiken 7 Planeten bzw. astrol. Planeten-Sphären zugeordnet.
    Im antiken Weltbild und der griechisch-römischen Philosophie war jedem der 7 Wochentage einer der 7 antiken Planeten zugeordnet. Astrol. Sternen-Symbolik gibt es auch im Alten und Neuen Testament der Bibel und auch im äthiopischen Henoch-Buch, aus dem der Apostel Paulus im Neuen Testament im Judas-Brief auszugsweise zitiert und welches die Kopten Äthiopiens bis heute noch zu ihrem breiteren und engeren Bibel-Kanon rechnen, wie auch das von den Kirchenvätern wie Epiphanias und Origenes noch hochgeschätzte Jubiläen-Buch welches zitiert wurde und für die Angeologie oder Engelslehre noch sehr bedeutsam ist.
    Die „Magoi“ im Neuen Testament der Bibel erfüllten die Prophezeiung des Propheten Daniel aus dem Alten Testament der Bibel bezüglich des kommenden Messias und Erlösers Jesus Christus. Auch die persisch-medischen monotheistischen Zarathustrier bzw. Zoroastrier warteten auf das Kommen eines Erlösers, sie hatten als Gottes-Symbol aber die Sonne.
    Hermetiker bzw. hermetische Philosophen waren auch die Propheten und Verfasser der Henoch-Literatur wie dem äthiopischen und slawischen Henoch-Buch und der Merkabah-Mystik und Hekhaloth-Literatur und der kabbalistischen Schriften der jüdischen Mystik und mystischen Kabbalah und beispielsweise der jüdische Theologe und Philosoph Philon von Alexandrien und Justin der Märtyrer und der Heilige Irenäus von Lyon und Clemens von Alexandrien als heiliger Klemens und sein Schüler Origenes und Dionysios Areopagita usw.

  4. Guten Tag, Frau Küble,

    da haben Sie wieder alles Mögliche zusammengetragen, um vor der angeblich so bösen Charismatik zu warnen. Allein lohnt sich die inhaltliche Auseinandersetzung mit Ihren Ausführungen nicht mehr. Jedenfalls aus meiner Sicht.

    Ich persönlich will jedenfalls tatsächlich MEHR von Christus, seinem Wirken, seinem Geist und seinem Reich im Hier und Jetzt erfahren. Und ich bin absolut davon überzeugt, dass das der Schrei meines von oben wiedergeborenen Geistes ist. Im 1. Johannesbrief Kap. 1, Verse 1-4 lesen wir diese bewegenden Worte:

    „Was von Anfang an war, was wir gehört haben, was wir gesehen haben mit unsern Augen, was wir betrachtet haben und unsre Hände betastet haben, vom Wort des Lebens – und das Leben ist erschienen, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das Leben, das ewig ist, das beim Vater war und uns erschienen ist –, was wir gesehen und gehört haben, das verkündigen wir auch euch, damit auch ihr mit uns Gemeinschaft habt; und unsere Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus. Und dies schreiben wir, auf dass unsere Freude vollkommen sei.“

    Sie verkündeten ihre SINNLICHE und GEISTLICHE ERFAHRUNG MIT CHRISTUS, DEM WORT DES LEBENS.

    Und nachdem ich davon ausgehe, dass Gott seither nicht weniger erfahrbar ist als damals, darf auch ich mich nach mehr von Gott in meinem Leben ausstrecken.

    Wenn Sie das pauschal als „Wundersucht“ oder „schwarmgeistig“ oder dergleichen verteufeln, ist das allein Ihr Problem und nicht meines. Natürlich muss ich dabei die Geister prüfen. So what? Die Aufforderung, alles zu prüfen, wäre überflüssig, wenn sich bei der Prüfung nicht auch echte Manifestationen herausstellen würden. Dann wäre es einfacher alles nur abzulehnen. Ja, und das Prüfen ist bisweilen mühsam und braucht Zeit. Man kann sich sogar irren. Aber Gott scheint uns das zuzumuten.

    Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass auch Sie, Frau Küble hungrig und durstig nach mehr von unserem wunderbaren Gott sind.

  5. Es steht GESCHRIEBEN …
    Wenn DAS EVANGELIUM WELTWEIT hinausgetragen WIRD, dann ist es SOWEIT….
    Dann ist der RETTER nicht mehr weit.

    Das UMFALLEN ist eine HYSTERIE.
    Eine Sehnsucht nach einem IDOL.
    Doch UNPASSEND, da JESUS dadurch DEGRADIERT WIRD zu einem NORMALEN MENSCHEN, der ER NICHT WAR.
    Er wurde ERHOBEN DURCH GOTTVATER.
    SCHWARMGEIST IST PASSEND FÜR DIESE MASSENVERBREITUNG DER NUR VERMEINTLICHEN BEKEHRUNGEN HIN ZUM GLAUBEN.
    Zeugen der WAHRHEIT FEHLEN .. NEU.
    Siehe,ich mache alles NEU…

  6. Ich habe mich selbst mehrfach öffentlich kritisch, sehr kritisch zur Charismatik geäußert und bleibe dabei.

    Die Ursachen aber für dieses Phänomen sind mehrdimensional und vor allem wird gerade in der katholischen Kirche diese Bewegung seit langem durch die Hirten gefördert..
    Paul VI. stand der Bewegung nah, Johannes Paul II. sowieso extrem (!), Benedikt XVI. hat sich immer nur lobend über sie geäußert soweit ich das rezipiert hatte, und Franziskus ist gewissermaßen ein „Obercharismatiker“.
    Die katholische Kirche hat sich niemals so entschieden gegen das „Schwärmertum“ gewehrt, wie das zunächst im Protestantismus der Fall war. Wenn es ihr in den Kram passte, ließ sie es so lange zu, solange die Schwärmer sich nicht von ihrem Allmachtsanspruch distanzierten.

    Die Sachlage ist sehr schwierig. Ich dachte früher auch, diese Bewegung käme aus dem Protestantismus. Das ist aber durchaus nicht wirklich geklärt. Es ist genauo wie mit der Bibelexegese, die an der Bibel nichts so stehenlassen will, wie es klingt bzw nur das, was gerade passt. Katholisch indoktriniert wusste ich lange auch nur, dass diese Methode irgendwie protestantisch sei, bis ich eines Tages las, dass die Abwertung der Schrifttexte zur Strategie der katholischen Kirche gehörte, um ein höheres Recht des Lehramtes zu „beweisen“, aber zu dem Behuf auch durch nachreformatorische katholische Theologen sehr bald und schon früh diese Methode der Schriftexegese erfunden wurde.

    So konnten etwa hugenottische Exegeten wie Louis Cappel ihre entsprechenden wissenschaftlichen Arbeiten nicht in protestantischen Organen veröffentlichen, sondern nur in katholischen. Will sagen: diese Methode war der RKK immer recht, die Protestanten lehnten sie lange ab, bis sie auch dort einbrach.

    Warum dann im 19. Jh die RKK ein großes Geschrei wegen liberaler Textkritik veranstaltete und warum Pius X. völlig durchdrehte vor lauter Panik vor „Modernisten“, versteht man nur, wenn man erfasst, dass es ihm nicht um die Schrift und die echte Tradition ging, sondern um eine Dekonstruktion des Papsttums, die natürlich durch peinliche wissenschaftliche Nachweise entsprechender Lügen und Fälschungen (die außer Zweifel stehen in der Wissenschaft) auch im Raum stand.

    Der Charismatismus war der Kirche in allen Schattierungen immer so lange recht, solange er die Leute abhielt davon, selber intensiv sich mit der Schrift und Tradition zu befassen. Solange sie ersaufen in Emotionalität und ihren Privatprobleme (hauptsächlich mit dem Sex), wird es aus Rom gefördert.

    Wen hat Rom denn immer verfolgt?
    Es waren die, die ernsthaft und eigenständig Schrift- und Traditions-Exgese betrieben.

    Der Charismatismus treibt die überkonfessionelle Herde ganz leisetreterisch und mit viel Klamauk und Individualismus und Rauschdrogenmentalität zurück unter die Autorität Roms.

    Es ist vieles anders, als man denkt.

    1. Tatsache ist aber natürlich auch, dass im Neuen Testament der Bibel steht, man solle nach den Gnadengaben streben (die Charismen und Wunderkräfte eben) und man solle Zungenrede nicht hindern! Der Geist weht eben wo er will…

      1. Paulus hält jedoch nicht viel von der Zungenrede. Er ist eben vorsichtig und haut nicht gleich mit Prügeln auf alles ein – Zungenrede erbaue nur den, der sie betreibt, nicht aber die Gemeinde, und darum sei sie wenig nütze. Er spreche lieber fünf vernünftige Sätze für die Gemeinde, als stundenlang zu lallen.

        Allerdings achtet Paulus das Prophetenamt sehr hoch. Es ist grundsätzlich für jeden und jede gedacht. Grundsätzlich hat niemand zu bestimmen, außer dem Hl. Geist, wer dieses Amt innnehat. Wie auch im AT beruft der Herr sich seine Propheten an jedem angeblich übergeordneten „Amt“ vorbei.
        Der Prophet entlarvt sich selbst über kurz oder lang, wenn er falsch ist. Was er sagt, muss mit dem Evangelium übereinstimmen.
        Paulus war – im Gegensatz zum „Magisterium“ der Kirche – so demütig, dass er sich selbst unter das Anathem einschloss, wenn er etwas anderes verkündigen würde als das, was „wir alle“ empfangen haben. Und anders als dieses anmaßende Magisterium hielt er es durchaus für möglich, dass auch er Falsches verkünden könnte…
        Die Kirche maßt sich in der Neuzeit an, selbst zu bestimmen, was wahr ist, indem der Papst zu einem Superwächter und -propheten mit quasigöttlichem Rang erhoben wurde, der den automatisierten Beistand des Hl. Geistes“ habe und darum nichts wesentlich Falsches „definieren“ oder regierend erlassen könne. Das ist – verglichen mit dem Befund im NT – geradezu blasphemisch. Jeder kann immer und jederzeit irren: auch ein Papst. Auch dann, wenn er gegen das Gewissen der Kirche etwas definieren zu müssen meint (lt. V I darf er ja sogar das: gegen die gesamte Kirche!). Ich weiß nicht, wie tief menschliche Abgründe sind, aber die Vorstellung, dass ein Papst in dieser Allmacht auch den boshaften Impuls haben könnte, bewusst irrig zu lehren, um mal zu sehen, ob Gott ihn wirklich abhält davon – wer weiß es, was in diesen Männern da oben vorgeht? Sind sie nicht dieselben miesen Sünder wie wir anderen, geplagt von ihren Schwächen und versucht vom Bösen und erliegend, nicht anders als Du und ich?
        Ich bin schon auch misstrauisch: die Kirche hasst es natürlich, wenn sie sich durch echte Propheten korrigieren lassen müsste, nicht anders als Israel im AT, und hat daher das gesamte prophetische Potenzial dem Papst zugeschlagen (seit dem Vaticanum I) und den Rest der Kirche davon förmlich und ausdrücklich ausgeschlossen. Ich frage mich: warum? Angenommen, Päpste würden sich vergaloppieren (und man muss das befürchten, wenn man Realist ist), warum dann diese hasserfüllte Abwehr gegen jegliche Korrektur?!?! Woher kommt dieser irrsinnige Hochmut? Müsste sich das Magisterium, wenn es wirklich von Gott ist, nicht sogar gerne korrigieren lassen, wenn ein Grund vorliegt?
        Hat nicht auch David sich korrigieren lassen von Nathan und dessen Spruch gebeugt?

        Die Kirche sitzt in dieser Falle und darin geht sie – zumindest in dieser äußerlichen und abgefallenen Gestalt – auch zugrunde, denn ein Dogma kann sie nicht rückgängig machen, sonst müsste man alle bisheigen Dogmen auf den Prüfstand stellen und von vorne anfangen zu forschen (was vielleicht nicht einmal das Schlechteste wäre bei der verheerenden Bilanz der Kirche!). Ich bezweifle jedoch, dass es danach besser würde: der Mensch lernt nichts aus der Geschichte.
        Was ist überhaupt ein Prophet heute und auch früher?
        Er oder sie ist ein Mahner, der erinnert an die Ernsthaftigkeit des eigentlichen Evangeliums, einer oder eine, die ein tiefes Verständnis des Glaubens geschenkt bekommt und das auch verbalisieren kann, einer oder eine, der oder die Dinge entlarvt und die Folgen voraussieht und ankündigt mit einer erkennbaren und spürbaren sprachlichen Vollmacht.

        Und ich sage Ihnen etwas: solche Propheten sind auch unter Charismatikern nicht erwünscht.
        Die wollen es bequem haben und brauchen ihren Dauer-Hype. Sie wollen irdischen Erfolg haben im Glauben, ganz wie ihre Mutter, die Kirche.
        Es ist jetzt schon klar, dass auch das nach einer Phase des aufgeblasenen Bauches in sich zusammensacken wird.

        Es ist nur erstrebenswert, das zu erreichen, was nach Wegfall aller Aufgeblasenheit bleibt.
        Und da zittere jeder und jede, DASS da etwas geblieben sein wird.
        Da zittere auch ich: was wird bleiben?
        Auch wir werden „offenbar“ werden.
        Möge Gott uns niemals aus seiner Hand rutschen lassen.

    2. Calvin war ein Attestamentarisierer…die Calvinisten bzw. Puritaner (die unbiblischerweise wie heute die selbsternannten „Zeugen Jehovas“ auch das sich Bekreuzigen und Kreuzzeichen ablehnten) waren nach den muslimischen und jüdischen Kaufleuten in den traditionell liberalen Niederlanden bzw. Holland und England und Amerika die größten Sklavenhändler der Weltgeschichte und ziemlich gnadenlose Zins-Wucher, die das Wucher-Verbot im Alten und Neuen Testament mißachteten.
      Weswegen ihnen die NEUTESTAMENTARISCH ausgerichteten christlich-protestantischen piestistischen Quäker dann auch Unaufrichtigkeit und Unehrlichkeit vorwarfen. Und mit Recht, denn die Calvinisten bzw. Kalvinisten und Purtianer sind unter das Alte Testament und den an sich abgelösten und vom neuen Bund ersetzen alten mosaischen Bund mit dem vollen harten strengen Gesetz zurückgefallen (ohne sich aber wirklich voll an dieses zu halten, wie die Pharisäer), und aus der Gnade und spirituellen Führung des Neuen Bundes nach Jesus Christus und der Leitung des Heiligen Geistes und der Heiligen Dreifaltigkeit herausgefallen.
      Doch wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet werden – wer sich auf den alten Bund und das alte mosaische Gesetz beruft – der wird auch nach diesem mosaischen Gesetz des AT und darunter leben müssen und danach gerichtet und beurteilt werden.

      Zwingli wiederum hatte zwar Philosophie studiert, und hätte damit an sich sehr gute Grundvorraussetzungen gehabt, um ein guter Theologe zu werden. Aber leider hatte er nur ein einziges Semester Theologie studiert. Seine theologischen Kenntnisse waren also absolut unzureichend und mangelhaft. Wie die vieler protestantischer Kirchenzerstörer und vermeintlicher Aufklärer.

      Als positives Gegenbeispiel nenne ich hiermit etwa die neutestamentarisch ausgerichteten protestantischen Quäker und Pietisten, siehe etwa das Fräulen Katharina von Klettenberg und in den mystischen Kreisen um sie gelesene mystische Schriften usw.
      Oder auch evangelische traditionelle Lutheraner wie Horst Koch oder die Baptisten.
      Oder auch den protestantischen Theologen und Rosenkreuzer Jan Comenios.
      In den Kreisen um Katharina von Klettenberg wurden auch Welling oder meines Wissens nach van Helmonte oder Knorr von Rosenroth und Reuchlin und Pico de la Mirandola gelesen. Auch Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller wurden von ihr beeinflusst. Die gesamte deutsche Klassik und Romantik wurden davon mitgeprägt.
      Die pietistischen Quäker haben mit ihren Meditationen immerhin eine echte Spiritualität vorzuweisen. Und waren oftmals Sklavenbefreier usw.

  7. Kleiner Tip:
    einfach diese Videos mal ohne Ton laufen lassen.
    Wer dann nichts merkt, dem ist nicht MEHR (und auch nicht weniger) zu helfen.

  8. Die Christen sind das Neue Gottesvolk. Das Neue Israel.

    Wichtig ist wie immer der Kontext:
    Die endgültige Rettung Israels: 9,1 – 11, 36

    Die gesamte lange Passage ist wichtig – aber in Kürze zusammengefasst:

    „Ich frage also: Hat Gott sein Volk verstossen?Keineswegs!Denn auch ich bin ein Israelit, ein Nachkomme Abrahams, aus dem Stamm Benjamins.Gott
    hat sein Volk nicht verstoßen, das er einst erwählt hat.“ Römer 11,1-3

    „Es ist jedoch nicht so, als ob das Wort Gottes versagt hätte. Denn nicht alle, die von Israel abstammen, sind wirklich „Israel“. Auch sind sie nicht
    alle Kinder, weil sie Abrahams Same sind, sondern: „Was ‚dein Same‘ genannt werden wird, wird durch Isaak kommen.“ Das heißt nicht, die Kinder des Fleisches sind wirklich die Kinder Gottes, sondern die Kinder der Verheißung werden als der Same gerechnet. […]
    Wenn nun Gott, obwohl gewillt, seinen Zorn zu zeigen und seine Macht kundzutun, die Gefäße des Zorns, die zur Vernichtung passend gemacht sind, mit viel Langmut duldete, damit er den Reichtum seiner Herrlichkeit an Gefäßen der Barmherzigkeit kundtun könnte, die er zur Herrlichkeit im voraus bereitet hat, nämlich uns, die er nicht nur aus den Juden berufen hat, sondern auch aus den Nationen, was dann? Es ist so wie er auch in Hosea sagt: „Die nicht mein Volk sind, will ich ‚mein Volk‘ nennen und sie, die Nichtgeliebte, ‚Geliebte‘; und an dem Ort, wo zu ihnen gesagt wurde: ‚Ihr seid nicht mein Volk‘, dort werden sie ‚Söhne des lebendigen Gottes‘ genannt werden.“

    Ferner ruft Jesaja in bezug auf Israel aus: „Obwohl die Zahl der Söhne Israels wie der Sand am Meer sein mag, ist es der Überrest, der gerettet werden wird.“
    Jesaja aber erkühnt sich und sagt: „Ich wurde von denen gefunden, die mich nicht suchten; ich wurde denen offenbar, die nicht nach mir fragten.“ In bezug
    auf Israel dagegen sagt er: „Den ganzen Tag habe ich meine Hände nach einem Volk ausgebreitet, das ungehorsam ist und widerspricht.“
    Ich frage also: Gott hat doch nicht etwa sein Volk verworfen? Das geschehe nie! Denn auch ich bin ein Israelit, vom Samen Abrahams, vom Stamm Benjamin. Gott hat sein Volk nicht verworfen, das er zuerst anerkannt hat…“

  9. Liebe Frau Küble,

    Sie schreiben:

    So erfuhr ich z.B. von etlichen „Radio-Horeb“-Hörern, daß sie sich bei der Leitung dieses privaten katholischen Rundfunks darüber beschwerten, daß dort immer wieder charismatische Sendungen – mit oder ohne Dr. Hartl – ausgestrahlt wurden.

    Können Sie vielleicht sagen, wie die Verantwortlichen von Radio Horeb auf diese Beschwerden reagiert haben?

    ______

    Unter anderem die charismatischen Sendungen auf Radio Horeb sind wesentlich dafür verantwortlich, dass ich diesen Sender seit Jahren nicht mehr höre. Für jemanden, der die traditionelle katholische Spritualität praktiziert, sind solche Sendungen nämlich unerträglich!

    1. Guten Tag,
      die Betreffenden haben sich teils schriftlich, teils telef. beschwert, doch um Näheres über die Reaktion von Radio Horeb zu erfahren, müßte ich erst bei den Kritikern nachfragen, wobei ich mir nicht alle Namen und Adressen merkte. Eine jener Damen meinte kürzlich zu mir, im Horeb-Programm habe sich bislang keine merkliche Änderung gezeigt. Vielleicht braucht man dort etwas länger, bis sozusagen der Groschen fällt.
      Einige Kritiker beschränken sich inzwischen auf das Hören bodenständiger Vorträge und meiden die schwärmerischen Sendungen.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

  10. In der katholischen Kirche hat diese Art der Charismatik nichts zu suchen, da sie protestantisch ist. Sie ist 1967 aus dem Protestantismus durch einige katholische Studenten in die katholische Kirche hineingetragen worden. Seitdem breitet sich diese Charismatik als Fremdkörper immer mehr in der katholischen Kirche aus. Dagegen muss angegangen werden, weil jede Art des Protestantismus da, wo sie in der katholischen Kirche praktiziert wird, die katholische Spiritualität zerstört.

      1. Spiritualität so ganz vage und allgemein nicht, da haben Sie recht, aber christliche Spiritualität muss sich auf die Gemeinde beziehen bzw. die Kirche („Kyriake“ = dem Herrn gehörig) und es kommt nicht von Ungefähr, dass das Credo das Bekenntnis zum Hl. Geist mit dem zu dieser „Kyriake“ verknüpft, die auch als „ecclesia“ bezeichnet wird und die Versammlung der Mündigen meint.
        Machen Sie es sich nicht zu einfach!

        Ob man die Problemlage allerdings mit diesem Protestantismus-Totschläger bearbeiten kann, bezweifle ich ebenso, da es ja die Protestanten waren, die von Anfang an in aller Schärfe (schärfer als die RKK!) das damals sogenannte „Schwärmertum“ bekämpften.

        Ich weiß, dass auch heute weite protestantische Kreise sogar auffallend ablehnend gegenüber den postmodernen Charismatikern sind. Hier auch wiederum viel deutlicher und klarer als die RKK.

      2. Ich spreche von der katholischen Spiritualität, und die ist selbstverständlich an die katholische Kirche gebunden. An was denn sonst? Wäre sie nicht an die katholische Kirche gebunden, dann wäre sie nicht katholisch! Der Ursprung der katholischen Spiritualität ist der Heilige Geist!

      3. Tatsache bleibt allerdings, dass auch die Zungenrede ein „Charisma“ bzw. eine Gnadengabe des Heiligen Geistes ist, die dieser als Wunderkraft verleihen kann. Und das man laut Neuem Testament ausdrücklich nach diesen „Gnadengaben“ des heiligen Geistes streben soll.

        Der Heilige Paulus im Neuen Testament der Bibel dazu ausdrücklich positiv bejahend:

        >>>>5 Ich wünschte, ihr alle würdet in Zungen reden, weit mehr aber, ihr würdet prophetisch reden. Der Prophet steht höher als der, der in Zungen redet, es sei denn, er übersetzt sein Reden, damit die Gemeinde aufgebaut wird.<<<<

        http://www.geistestaufe.de/42259.html

        http://www.arche-jugend.de/andachten/1-korinther-12-die-gaben-des-heiligen-geistes

    1. Der fremde Wundertäter: Markus 9,38- 41

      Da sagte Johannes zu ihm: Meister, wir haben gesehen,
      wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb; und wir
      versuchten, ihn daran zu hindern, weil er uns nicht
      nachfolgt. Jesus erwiderte: Hindert ihn nicht! Keiner,
      der in meinem Namen Wunder tut, kann so leicht
      schlecht von mir reden.Denn wer nicht gegen uns ist,
      der ist für uns. Wer euch auch nur einen Becher Wasser
      zu trinken gibt, weil ihr zu Christus gehört – amen,
      ich sage euch: er wird nicht um seinen Lohn kommen.

      Der fremde Wundertäter: Lukas 9,49 – 50

      Da sagte Johannes: Meister, wir haben gesehen, wie
      jemand in deinem Namen Dämonen austrieb, und wir
      versuchten, ihn daran zu hindern, weil er nicht mit
      uns zusammen dir nachfolgt. Jesus antwortete
      ihm:Hindert ihn nicht!Denn wer nicht gegen euch ist,
      der ist für euch.

      Auch als überzeugter Christ kann man also andere
      christl. Konfessionen oder eingeschränkt die Juden als Gott
      verehrend akzeptieren. Wenn auch noch unvollkommen.

  11. Um es vorweg zu nehmen: Ich persönlich halte vom kollektiven Rückwärtskippen der Gläubigen nix. Alles, was irgendwie schwärmerisch daher kommt, ist mir zu sehr mit Gefühlen überlagert, die den Menschen in der persönlichen Gottesbeziehung nur marginal weiter bringen.
    Prophetien überlasse ich den Propheten, die, so zeigt es uns die Geschichte, nur dann als solche erkannt werden, wenn sie längst das Zeitliche gesegnet haben. Machen wir es wie Jesus: Gehen wir ruhig und gelassen unseren Weg. Nach seinen Angaben können wir nur seine Jünger sein, wenn wir den Willen des Vaters tun.
    Dabei steht es uns nicht zu, über zukünftige Dinge zu spekulieren oder gar Weisheiten zu verkünden; die hat der Vater in seiner Weisheit und Allmacht schon für uns bereitet – so unser Herr. Das Leben Jesu zeigt eine ungeahnte Souveränität im Reden und Handeln. Als man ihn steinigen wollte, schritt er gelassen durch die Menge. So wird es auch den Christen ergehen, die ihren ganzen Glauben, ihre ganze Hoffnung auf die ungeteilte Liebe zu Gott setzen.
    Für den Rest haben wir den Rat des hl. Paulus: Unterscheidet, das Gute behaltet.
    Dazu brauchen wir gar nicht MEHR. Das kann jeder in seiner Kammer mit Jesus besprechen.

    1. @Gerd:

      Hinzuweisen wäre aber auch auf Folgendes:

      1) In der Bibel steht im Neuen Testament das man nach den Gnadengaben bzw. Charismen und Wunderkräften bzw. Wundergaben als Zeichen der Anwesenheit des Heiligen Geistes (die vom Heiligen Geist als Geist Gottes verliehen werden) streben soll. Und das man Zungenrede nicht hindern soll, auch wenn sie freilich eines der geringeren Charismen ist.

      2) Diese Charismen bzw. Gnadengaben und Wunderkräfte können durchaus wichtig zur Heilung von seelischen Leiden und körperlichen und psychischen Krankheiten sein, sehr nützlich ist natürlich die Gabe der geistigen Heilung und spirituellen Heilfähigkeiten bei Charismatikern und charismatisch Begnadeten Mystikern und auch die Fähigkeit zum Exorzismus, hinter manchen psychischen Krankheiten wie etwa manchen Fällen der Schizophrenie können sich durchaus auch dämonische Einflüsse und Besessenheit und echte dämonische Besessenheiten verbergen. Siehe dazu etwa die „Zeugen der Wahrheit“ Website und die charismatisch begnadete katholische Charismatikerin und Mystikerin Gabriele Bitterlich mit ihrem Engel(s)werk und den dortigen wirksamen und aktuellen Exorzismen oder auch den katholischen Charismatiker Padre Pio bzw. Pater Pio usw.

      3) In der Bibel steht im Neuen Testament, dass der „Heilige Geist“ bzw, „Geist Gottes“ in den letzten Tagen die Kirche verlassen wird – und mit „die Kirche“ ist mit ziemlicher Sicherheit eben gerade die katholische Kirche als die große allgemeine allumfassende Kirche nach dem Apostel Petrus gemeint. Wie es im Neuen Testament der Bibel steht.
      Die Verwirrungen und Irrgeister in der Kirche sind nun der Modernismus und Postmodernismus und Relativismus als ideologische freimaurerische und auch satanische und satanistische Geistmächte und zersetzende und irreführende und verwirrende Einflüsse. Die alten Griechen und ihre Philosophen hätten auch unlogisch und irrationale Sophistik und Rabulistik dazu gesagt, dämonisch und teuflisch, und nicht mehr dem LOGOS gemäß. Gültig ist für jeden wahren Christen nach wie vor das Neue Testament der Bibel.
      Deshalb, siehe das Zitat zum „fremden Wundertäter“ im Neuen Testament der Bibel, ist auch ein jeder Katholik und Christ berechtigt, ökumenisch mit anderen christlichen Kirchen und Gruppen in denen der Heilige Geist aktuell noch anwesend und lebendig ist um den Heiligen Geist und seine Gnadengaben als Geist Gottes zu beten. Denn Gott in seiner vorrausschauenden Weisheit hat gütig vorgesorgt, und dafür gesorgt das es auch andere christliche Gruppen und Kirchen gibt mit denen wir um den Heiligen Geist beten können und dürfen und sollen. Das ökumenische Gebet um den Heiligen Geist etwa mit den orthodoxen und orientalischen Kirchen des Ostens wie der russisch-orthodoxen Kirche und der syrischen Kirche und den Kopten und anderen Ostkirchen ist für jeden Katholiken und Christen sehr sinnvoll und empfehlenswert. Man sollte nicht zu stolz und zu träge dazu sein.
      Auch die orthodoxen und orientalischen Kirchen des Ostens wie die armenische Kirche und die Thomas-Christen und Thomas-Kirchen Indiens und andere Ostkirchen stehen in apostolischer Tradition und bischöflicher Nachfolge der Apostel und apostolischer Sukzession. Die syrische Kirche etwa nach dem Evangelisten Markus und mit der Jakobus-Liturgie und mit der Gemeinde von Antiochia als Zweitältester Gemeinde der Welt nach der Urgemeinde in Jerusalem und dem den angeschlossenen Thomas-Kirchen und Thomas-Christen Indiens nach dem Apostel Thomas. Das iro-keltische Christentum der britischen Inseln und der Bretgane in Frankreich und Galiziens in Spanien usw. wurde einst von den Kopten aus Alexandria begründet, auch katholische Heilige und Kirchenlehrer wie St. Patrick und Johannes „Scottus“ Eriugena gehörten ihm an, dies war die iro-schottische Johannes-Kirche bzw. das keltisch-koptische Johannes-Christentum nach dem Apostel Johannes. Des Lieblingsjüngers Jesu Christi, den dieser im Neuen Testament der Bibel am Kreuz hängend mit den dafür damals üblichen Worten bzw. der entsprechenden jüdischen Formel zum „Adoptiv-Sohn“ Marias machte bzw. Jesu Mutter Maria zu dessen Adoptiv-Mutter. Er wird auch neben dem Apostel Petrus und dem Herrenbruder Jakobus als Drittes zu den „Säulen des Glaubens“ im Neuen Testament der Bibel gezählt bzw. gerechnet….!

  12. die Teilung des Leibes Christi durch adjektivische Ergänzungen wie „konservativ-„katholisch oder „extrem-charismatisch ist zu unterlassen

    1. Aber irgendwie muss man doch die verschiedenen Katholiken, die unterschiedlichen Strömungen angehören, voneinander unterscheiden. Man kann die Katholiken aufgrund ihrer unterschiedlichen Richtungen nicht in einen Topf werfen.

  13. Anstatt sich zu freuen, wenn in unserem geistlich vertrockneten Land Tausende meist junge Menschen Gott loben, wird gerichtet. In meiner Bibel steht „richtet nicht!“.
    Dieses Land braucht Gott und ich bin dankbar für alle Gemeinden und Werke, die Gott den Menschen nahebringen, Gebet leben und Gott ehren. Das ist doch die Wahrheit, denn Gott freut sich an Anbeter, ob laut oder leise!

    1. Sie wissen aber schon, dass Jesus warnte und sagte: „Nicht alle, die Herr, Herr sagen, werden das Himmelreich sehen.“
      Und dass er warnte vor Leuten, die sagen „Hier ist Christus, da ist Christus“ und uns einschärfte, ihnen NICHT zu folgen.

      Ich möchte Ihnen einen kleinen intellektuellen Anstupser geben: Wenn Sie mal Ihre Harmoniegefühle ausblenden und kurz einfach nur kühl und nüchtern nachdenken, heißt diese Warnung was?

      Ich war selbst vor Jahren auf der MEHR-Konferenz: das ist eine große Party für narzisstische Geister, und man suggeriert ihnen, man könne auch als Narzisst Christ sein.
      Es geht immer nur um das Ich. Ich ich ich.
      Es geht nicht um Gott.
      Er wird nicht um seiner selbst willen gelobt, sondern weil man so besoffen von ihm und verliebt in ihn ist. und warum das? Weil Hartl einem erzählt, dass Gott toal in mich verliebt sei.

      Welcher Gott wird hier verhandelt?

      1. @ Rätz
        Ich würde Ihnen nicht raten, Ihre Harmoniegefühle auszublenden, sondern sie zu behalten, zugleich aber „kühl und nüchtern“ zu bleiben. Beides sollte durchaus zusammengehören, denn ohne Harmonie im Herze, werden Sie untergehen, wie sie auch trotz Harmonie, aber ohne „Kühle“ und „Nüchternheit“ untergehen werden.

        Das ICH ist in der Charismatischen Erneuerung sehr ausgeprägt. Das darf nach christlicher Lehre nicht sein. Diese Art der Charismatik ist daher egoistisch!

        Zudem ist in der CE alles auf Gesundheit, Wohlgefühl und Wohlstand ausgerichtet im negativen Sinne. Es ist ja gut, gesund zu leben, alles, was einem begegnet, irgendwie positiv zu betrachten und evtl. auch Wohlstand im Sinn zu haben, um anderen Menschen, die ihn nicht haben, mit diesem Wohlstand ganz zu helfen. Es ist aber nicht gut, Gesundheit, Wohlgefühl und Wohlstand zum eigenen Zweck auszurichten, um dann auch zu sagen, Hauptsache, ich bin gesund, das sei das wichtigste, Hauptsache, ich fühl mich wohl, ohne an die anderen zu denken, die sich nicht wohl fühlen, Hauptsache, ich habe Wohlstand, ohne an die zu denken, die ihn in meiner Nähe nicht haben.

        Ich kenne eine Charismatikerin der CE, die nicht so denkt, sondern die über alle herzieht, die Gesundheit, Wohlgefühl und Wohlstand nicht wie sie haben. Alle diese seien von Gott verachtet. Sie hat keine Barmherzigkeit mit ihnen und stellt sich hochmütig über sie. Sie ist reich, sehr reich, nimmt aber arme Leute noch aus, um sich einige EUROs zu sparen. Sie macht das taktisch: Beispiel: Sie befindet sich mit einem materiell armen Bekannten in einem Café, in dem sie sich auf ihr Tablett einiges zu Essen und zu Trinken drauf tut. Sie wartet dann so lange, bis der Bekannte an der Kasse gleich hinter ihr steht, um dann zur Kassiererin dreist zu sagen: „Der hier bezahlt das!“
        Wenn sie in ihrer Wohnung Arbeit verrichtet haben will, etwa die Wohnung streichen, dann versucht sie es immer bei mir, weil sie weiß, dass ich gerne helfe, wo ich kann. Doch hat diese Dame sich bei mir geirrt, da ich für eine Sache extra nur 3 lächliche EURO verlangt habe, um sie zu prüfen, ob sie meine Hilfe auch bei drei lächerlichen EUROs ablehnt (Normalerweise hätte ich bei ihr [nicht bei anderen} 5 EUROs verlangt). Sie tat es nicht und hat offenbar einen Dummen gefunden!

        Das ist zwar eine extreme Haltung von der charismatischen Dame, die andere Charismatiker wohl nicht haben (wer weiß), die aber zeigt, wie Charismatiker der CE teils wohl ausgerichtet sind – auf das ICH. Natürlich kann ich das nicht anhand einer einzelnen Person ausmachen, doch zeigen andere Beispiele, die ich von anderen erfahren habe, ähnliches. Es ist also keineswegs ein Einzelfall in dieser charismatischen Szene!

        Hinzu kommen in diesem Zusammenhang all die Reichen der führenden Charismatiker, die den Wohlstand besitzen, aber keinen Finger rühren, ihren Wohlstand für die Armen zu nutzen.

        Dass ich besonders den Reichtum erwähne in diesem Zusammenhang, hat den Zweck, andere dazu zu animieren, den Umgang mit dem Wohlstands/Reichtum der Charismatiker, die Sie kennen, genauestens zu beobachten. Denn die Charismatik hat den Geist in Richtung negativen Wohlstand.

  14. Wer SUCHT, der FINDET…
    Doch TATENLOS HUNGERN, um etwas ERREICHEN zu wollen – NIEMALS SO!
    Das ist, wie wenn ein KIND E R P R E S S E N wollte.
    Niemand KENNT weder Tag noch Stunde.
    SO….HANDELT Gott.

    1. „Doch TATENLOS HUNGERN, um etwas ERREICHEN zu wollen – NIEMALS SO!“
      Stimmt. Denn dieses Fasten, von dem hier berichtet wird, läuft auf eine Art Erpressung hinaus: Ich faste und du, Herr, hast darum gefälligst meinem Willen zu folgen. – Da geht es nicht mehr um „Dein Wille geschehe“, sondern um „Mein Wille geschehe“. Das ist eine Umkehr der Nachfolge, Gott hat uns zu folgen. Inwieweit das noch mit der Bibel zu tun hat, soll jeder selbst überprüfen. Ich zumindest finde in der Bibel nichts dergleichen. Zusätzlich geht es hier auch um Extremfasten. Das ist wie im finstersten Mittelalter das Selbst-Kasteien.

  15. Oh GOTT …
    Das ist keine EHRFURCHT vor dem Herrn!!!
    Als ob ER sich befehlen ließe!
    JEDER MUß ERSTMAL vor SEINER Haustür kehren.
    Das heißt: im HERRN leben nach SEINEN Geboten.
    Und NICHT NUR EUROPA….
    WELTWEIT fehlt FRIEDEN.
    Aber sie sehen den Balken NICHT in sich SELBER.
    Man kann NICHT um Hilfe FASTEN, wenn EINES MENSCHEN – AUCH CHRISTEN – LEBENSWERK GOTT NICHT GEFÄLLT.
    IN EXSTASE GERATEN GIBT ES N I C H T !
    DAS IST ESOTERISCHER KRAM!
    GOTT IST KEIN MENSCHENSCHINDER!!
    Nicht jeder, der HERR,HERR ruft, findet EINLASS….
    UNSER HERR HAT DAS NICHT UMSONST GESAGT!!!!

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