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Die Panik-Lust am Weltuntergang – schon die alten Germanen kannten sie…

Apokalyptische Szenarien haben Hochkonjunktur. Jüngstes Beispiel war die Voraussage des Weltuntergangs für den 21. Dezember 2012, den  esoterische Kreise unter Berufung auf ein angebliches Ende des Maya-Kalenders angekündigt hatten.

Doch auch in der Vergangenheit gab es immer wieder Seher und Phantasten, die den globalen Untergang vorhersagten. Warum üben solche Prophezeiungen eine derart große Faszination aus?  ulrike_schiesser_12_pr_61375a2589

Dieser Frage geht die Wiener Psychotherapeutin Ulrike Schiesser (siehe Foto) in der Januar-Ausgabe vom „Materialdienst“ des EZW (Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen) in Berlin nach. Frau Schiesser ist auch Mitarbeiterin der österreichischen Bundesstelle für Sektenfragen.

Nach ihren Worten reicht die Bandbreite der Untergangsszenarien von atomarer Bedrohung (Atomkrieg, Reaktorunfall), ökologischen Gefahren (Klimaerwärmung, Artensterben) demografischen Bedrohungen (Überbevölkerung, Überalterung), medizinischen Herausforderungen (Aids, resistente Keime) bis zu technologischen Entwicklungen, die als bedrohlich wahrgenommen würden, etwa die Gentechnik.

Sowohl Menschen mit einem spirituellen als auch einem säkularen Weltbild wollten Warnungen aussprechen, Veränderungen herbeiführen, belehren und bekehren und letzten Endes ihre Vision einer „besseren“ Gesellschaft verwirklichen:

„Die bevorzugte Methode, um Aufmerksamkeit und Unterstützung dafür zu gewinnen, sind Horrorvisionen von Untergang und Zerstörung des gesamten Planeten, Bilder einer gewaltigen globalen Bedrohung.“

Gemeinsames Sterben erscheint erträglicher

Die Psychotherapeutin sieht aber auch eine individuelle Komponente: „In der Angst vor dem Ende der Welt kann unter Umständen die Angst vor dem eigenen, ganz persönlichen Ende mitschwingen und mitbearbeitet werden.“ – Der Gedanke, gemeinsam zu sterben, scheine für manche Menschen leichter erträglich zu sein, als allein in den Tod gehen zu müssen.

Zugleich ist die Beschäftigung mit dem Weltuntergang auch ein großes Geschäftsfeld: „Katastrophenszenarien befriedigen ein Bedürfnis nach Angst-Lust, nach Sensation, nach Event und Spaß.“

Konsumenten würden Bücher, Kurse und Ideologien verkauft. Mit der Angst und der Faszination rund um das Thema Weltuntergang könne man viel Geld verdienen oder zumindest Aufmerksamkeit erreichen: „Die neue Währung im Informationszeitalter“.

Der Psychotherapeutin zufolge haben sich schon die Germanen mit apokalyptischen Vorstellungen befasst. Sie hätten an ihren Lagerfeuern Erzählungen über die Weltenschlange gelauscht, die die Erde verschlinge:

„Der Internet-Surfer heute besucht Seiten über den bevorstehenden Polsprung  –  die Faszination der ‚Erzählung von den letzten Dingen‘ scheint ungebrochen.“

Quelle (Text/Foto): www.idea.de

Kommentare

2 Antworten

  1. Wenn die Germanen vor 2000 Jahren oder mehr vom Untergang sprachen, hatten sie gewiß gute Gründe für ihre Befürchtungen: Die Bedrohung bestand schon damals in der Kollektiven Neurose der zivilisierten Gesellschaft und zu dem Zeitpunkt durch die von dieser Krankheit befallenen Römer. Davor waren es andere „Hoch“-Kulturen, die daran untergegangen sind. Oswald Spengler hat den Mechanismus in seinem Werk „Der Untergang des Abendlandes“ beschrieben.
    Wenn man sich darauf beschränkt, von den ersten „Städtekulturen“ auszugehen, dann hat sich die Kollektive Neurose vom Indus-Tal aus in verschiedene Richtungen ausgebreitet. Einerseits nach Westen, andererseits auch nach Osten. Die weitere Entwicklung ist im Westen schlimmer verlaufen als im Osten. Im Westen ging das Bewußtsein für die göttliche Lebens-Energie völlig verloren (bei den Germanen aber erst durch die Einflußnahme der Römer), im Osten blieb sie weitgehend erhalten bzw. wenigstens teilweise.

    Der Einfluß der Kollektiven Neurose, die damit verbundene „latente Angst“ und einige weitere psychische, seelische Störungen prägten die sich wandelnde „Normalität“ der zivilisierten Gesellschaft und die wachsende Entfremdung vom wahrhaft spirituellen Bewußtsein eienrseits und die immer größer werdende Verlagerung auf den rationalen Verstand und seine krankhafte Überbetonung. Aufgrunddessen sind die Befallenen nicht fähig, ihre wirkliche Wirklichkeit wahrzunehmen und wissen folglich auch nicht, was sie tun (soll[t]en).
    Das wußte auch schon Jesus – und hat es ausgesprochen.

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