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Die Pfarrei „Heilig Kreuz“ in Münster – eine lebendige katholische Gemeinde?

Von Prof. Dr. Hubert Gindert

In der Münsteraner Pfarrei „Heilig Kreuz“ wurde vor wenigen Monaten die Bewegung „Maria 2.0“ von Frau Lisa Kötter und Andrea Voß-Frick gegründet. Die Bewegung „Maria 2.0“ fordert bekanntlich u.a. die Zulassung von Frauen zum Priesteramt.

Was ist das für eine Pfarrgemeinde, aus der eine solche Initiative hervorgegangen ist, die bundesweit Schlagzeilen macht?

Diese Pfarrei in Müünster hat über 10.000 Kirchenmitglieder, 120 Messdiener und rund 250 Ehrenamtliche. „Der Gottesdienstbesuch ist einer der geringsten im Bistum Münster: Die regelmäßige Sonntags-Kerngemeinde bilden etwa 100 Personen“.

Damit liegt die Gottesdienstbeteiligung bei rund 1%. Offensichtlich gehen nicht einmal alle Messdiener und die 250 Ehrenamtlichen zum Sonntagsgottesdienst. So sieht also der katholisch-vitale Ausgangsort der Initiative „Maria 2.0“ aus. 

Der derzeitige Pfarrer Stefan Jürgens, der bereits vor zwei Jahren in einem Vortrag die Zulassung von Frauen zu allen Weiheämtern in der Kirche gefordert hatte, verlässt im September die Pfarrei.

Sein Vorgänger Pfarrer Thomas Frings hat die Pfarrei „Heilig Kreuz“ wegen des „unaufhaltsamen Bedeutungsverlustes des in der Kirche gelebten Glaubens und der zu starken Serviceorientierung in der Sakramentenpastoral“ verlassen.

Diese Service-Orientierung hat anscheinend bei 80 Taufen, 25 kirchlichen Trauungen und 68 Kommunionkindern im Jahr 2018 noch funktioniert. Aber dieser Pastoralservice führt offensichtlich wie auch andernorts nicht zu einer Kirchenbindung und zu einem persönlichen Glauben.

Unser Autor Prof. Hubert Gindert leitet den Dachverband „Forum Deutscher Katholiken“ und die Monatszeitschrift DER FELS

Quelle für die Infos: Konradsblatt, Nr. 30/2019, S. 20 bis 22.

Kommentare

0 Antworten

  1. In der Tat war die Abschaffung der alten tridentinischen Messe als traditionaler „Heiliger Messe aller Zeiten“ und traditioneller Messe für Katholiken und der katholischen Kirche eine spirituelle Katastrophe ersten Ranges. Eine einzige liturgische Katastrophe und modernistische Dauer-Misere seitdem. Siehe auch die „Zeugen der Wahrheit“ (ZDW) Website dazu und den Kirchfahrter Archangelus und das Kreuzgang-Forum und den Catwalk-Weblog und den „Bund Katholischer Ärzte“ (BKA) Deutschland und den Weblog „Philosophia Perennis“ des Theologen und Journalisten und Philosophen David Berger und Gloria.TV und Kath.Net und so weiter.

  2. Zu Statistiken:

    1. Es gab in Deutschland Ende 2018 ca. 23.000.000 Katholiken.

    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Religionen_in_Deutschland

    2. Im Jahr 2018 wurden statistisch rund 2,13 Millionen katholische Gottesdienstbesucher gezählt. „Laut Quelle werden die Teilnehmer an den Gottesdiensten jeweils am zweiten Fastensonntag und am zweiten Sonntag im November gezählt, also an möglichst „normalen“ Sonntagen des Kirchenjahres.“

    Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/2637/umfrage/anzahl-der-katholischen-gottesdienstbesucher-seit-1950/

    Da hier steht „Teilnehmer an DEN GottesdiensteN jeweils …“ ist davon auszugehen, dass natürlich die besucherzahhlen an allen Gottesdiensten an dem jeweiliugen Sonntag gemeint ist und nicht nur an einem Sonntagsgottesdienst. Anders macht das ja auch keinen Sinn. Denn ermittelt werden soll ja, wie viele Katholiken den Gottesdienst besuchen. Das würde man nicht herausfinden, wenn man nur einen Soinntagsgottesdienst in Betracht zieht.

    Damit betrug die Gottesdienstquote 9,26 % im Jahr 2018.

    3. In der Heilig Kreuz Kirche in Münster findet an jedem Tag der Woche ein Gottesdienst mit Eucharistiefeier statt. Unabhängig von der Statistik sind daher lediglich 100 Gottesdienstbesucher pro Woche sicher unzutreffend.

    https://www.heilig-kreuz-muenster.de/gottesdienst/

    Jedenfalls war wohl der Einführungsgottesdienst des neuen Pfarrers gut besucht. Es scheint daher grundsätzlich ein hohes Interesse zu geben.

    https://www.wn.de/Muenster/2016/08/2501986-Neuer-Pfarrer-in-Heilig-Kreuz-Wirken-auf-Augenhoehe

  3. Falscher Ansatz

    Ich nehme jetzt mal an, dass in der Pfarrei „Heilig Kreuz“ in Münster in der ganzen Woche mehrere Gottesdienste stattfinden. Insofern sind die Berechnungen des Herrn Dr. Gindert so wohl unzutreffend. Denn die Besucherzahlen pro Woche wären wohl zu addieren. Abgesehen davon: In dem Stadtteil einer bayerischen Mittelstadt mit ca. 250.000 Einwohnern, in dem ich lebe, wohnen 25.600 Menschen. Ich gehe mal davon aus, dass davon ca. 50 % Katholiken sind. Das wären dann ca. 12.800 Personen. Wenn ich mal einen katholischen Sonntagsgottesdienst besuche (was zugegeben recht selten passiert), habe ich dort nach meiner groben Schätzung noch nie viel mehr als 100 Besucher gesehen. Große Feiertage nehme ich aus, da dies die Ausnahmen sind. Und das alles ohne Maria 2.0. Das heißt, auch dort liege ich pro Gottesdienst bei ca. 1 %. Wie gesagt, es sind dort Sonntags drei Gottesdienste, dazu noch welche unter der Woche. Also kommt man vielleicht zusammengerechnet noch auf 5 – 7 % der Katholiken, die einen Gottesdienst pro Woche besuchen.

    In der nahe gelegenen Freikirche, die dem Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden KdöR angehören, besuchen am Sonntag im Hauptgottesdienst ca. 200 Personen (oder mehr), im zweiten Gottesdienst noch mal ca. 100 Personen den Gottesdienst. Dazu findet parallel Kinderarbeit statt mit gesamt ca. 120 Kindern (zusammengerechnet an beiden Gottesdiensten). Das sind über 90 % der Gemeindemitglieder.

    Das Problem des geringen Gottesdienstbesuchs in der katholischen Kirche liegt nicht an Maria 2.0. Es liegt darn, dass die römisch-katholische Kirche in Deutschland (ähnlich auch in anderen Industrienationen des Westens) über 90 % ihrer Schäfchen nicht mehr erreicht. Das wiederum liegt auch daran, dass jeder als Säugling getaufte Katholik als „gläubiger Katholik“ gilt.

    Die Ursache(n) dieser Problematik mögen Andere ergründen. Für mich liegen sie klar zu Tage.

    1. Guten Tag,
      die amtlichen Gottesdienstzahlen (Sonntagsmesse!) deutschlandweit liegen für die katholische Kirche derzeit bei ca 10%. Es gibt hierbei grundsätzlich nur Sonntagszählungen. Ihr Werktagsmessen-Argument ist insofern hinfällig (denn woanders werden sie auch nicht mitgezählt). Natürlich sind die Zahlen für Großstädte meist schlechter als für ländliche Gebiete, aber 1% ist für Verhältnisse in Münster sehr schwach.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

      1. Liebe Frau Küble,

        ganz ehrlich: Ob es jetzt 7 % sind, wie ich hochgerechnet habe oder 10 %, wie Sie sagen, spielt doch gar keine Rolle. Ich fand hier dieses interessante Interview mit dem früheren Pfarrer Thomas Frings der Pfarrei „Heilig Kreuz“, der auch in seiner Zeit schon von entsprechend niedrigen Gottestdienstbesucherzahlen berichtet:

        https://www.youtube.com/watch?v=1QF1F4k9Z-Y

        Wie würden Sie die Frage beantworten, dass in der Pfingstgemeinde (die es übrigens hier schon seit ca. 30 Jahren gibt, wo niemand nach hinten umfällt und im Gottesdienst nicht mal jemand in Sprachen betet u.a.) 90 % der Mitglieder die Gottesdienste besuchen und bei den Katholiken nur 10 %?

        1. Guten Tag,
          es ging um die schwachen 1% in der Hl-Kreuz-Gemeinde in Münster, nicht um die 7% Ihrer allgemeinen Schätzung. Die 10%, die ich als deutschlandweite Durchschnittszahl nannte, sind immerhin amtlich.
          Es ist doch ein längst bekanntes Phänomen, daß sich in Freikirchen, Bekenntnisgemeinden und religiösen Sondergruppen weitaus mehr Aktive und Engagierte finden – und somit auch Kirchgänger – als bei den Volkskirchen, bei den Evangelischen ist die Kluft mit 3% (EKD) noch deutlicher, zumal sowohl Freikirchen wie Landeskirchen zum Protestantismus zählen, der innere Vergleich hier also noch angebrachter ist.
          Freundlichen Gruß!
          Felizitas Küble

      2. Es mag schon sein, Frau Küble, dass Sie aus Ihrem Blickwinkel alles nichtkatholische (außer das Orthodoxe) zum Protestantismus zählen. Es ist aber irrelevant.

        1. Guten Tag,
          das tue ich keineswegs, es gibt auch noch die altorientalischen Kirchen, über die koptische beispielsweise habe ich schon x-mal geschrieben, auch deren Gottesdienste besucht….
          Aber da Sie diesen altorient. K. nicht angehören, zugleich aber als Pfingstler nicht protestantisch sein wollen (obwohl sich die Pfingstbewegung sehr wohl als Teil der evangelischen Christenheit versteht), dann können Sie privat natürlich mental gerne im konfessionsfreien Raum schweben, nur ändert es nichts daran, daß Pfingstkirchen nun einmal protestantisch sind.
          Freundlichen Gruß!
          Felizitas Küble

      3. @Anonymous:

        Dazu gehört aber auch, dass leider eine liturgische Katastrophe geschehen ist – die Abschaffung der alten tridentinischen Messe ald traditionaler „Heiliger Messe aller Zeiten“ und traditioneller mystischer Messe für Katholiken. Siehe auch die „Zeugen der Wahrheit“ (ZDW) Website dazu und das Kreuzgang-Forum und den Catwalk-Weblog und den Kirchfahrter Archangelus und Kath.Net und Gloria.TV und den „Bund Katholischer Ärzte“ (BKA) Deutschland und den Weblog „Philosophia Perennis“ des Theologen und Journalisten und Philosophen David Berger.Für Traditionalisten. Traditions-Katholiken und wahrhaft Gläubige.

  4. In der Münsteraner Kirchengemeinde „Heilig Kreuz“ kann man modellhaft den Bankrott der nachkonziliaren deutschen Kirche im Endstadium besichtigen.
    Wenn der Glaube restlos verdunstet und „Pastoral“ zum Dauerpalaver verkommen ist, schlägt die Stunde der Quatsch- und Querköpfe, welche – wie die Aktivistinnen von „Maria 2.0“ – ihre subversive Agenda in Szene setzen.
    Die Geistlichkeit schaut entweder hilflos zu oder unterstützt die Rebellion noch, um „anschlussfähig“ zu bleiben.
    Manche haben die Orientierung völlig verloren und wollen in Auflösung und Streik gar das Wirken des Heiligen Geistes erkennen.
    Herr, erbarme dich.

    1. „Komm, Heiliger Geist, erleuchte unseren Verstand, damit wir die Inhalte unseres Glaubers besser verstehen und nicht den fehlbaren Menschen als Maß aller Dinge betrachten!“

    2. @Thomas May:

      Die Kirche hätte sich niemals auf die liturgische Katastrophe der weitgehenden Abschaffung und Aufgabe der alten tridentinischen Messe als traditionaler „Heiliger Messe aller Zeiten“ (ZDW) und traditioneller mystischer katholischer Messe für Katholiken einlassen dürfen.
      Siehe auch den Catwalk-Weblog und das Kreuzgang-Forum und den Kirchfahrter Archangelus und die „Zeugen der Wahrheit“ (ZDW) Website und Gloria.TV usw.
      Oder auch den „Bund Katholischer Ärzte“ (BKA) Deutschland und den Weblog „Philosophia Perennis“ des Theologen und Journalisten und Philosophen David Berger und so weiter.

  5. In unserer Gemeinde am Niederrhein ist im Sterbefall an einem Wochentag kein Priester oder Pastoralreferent zu erreichen. Soviel zum Thema Service.

    Im übrigen ist es ziemlich lächerlich, 1% der Gemeindemitglieder zum Bestreiken der Gottesdienste aufzufordern, wenn es schon 99% aktiv tun.

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