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Doppelte Moral anno 2011 – auch bei Bücherverbrennungen

Im Iran wurde mehrfach hunderte Bibeln verbrannt

Am 8. Februar 2011 wurden ca 300 Bibeln durch iranische „Revolutionsgarden“ öffentlich verbrannt, wie die Frankfurter IGFM (Internationale Gesellschaft für Menschenrechte) berichtet hatte.

Finden sich empörte Artikel darüber in bundesdeutschen MSM (Mainstream-Medien)?   –  Weit gefehlt.  Hierzulande kräht kein Hahn danach, erst recht kein Politiker oder führender Kirchenmann; es wird auch keine Stirne gerunzelt  – jedenfalls nicht öffentlich.

Offenbar besteht kein Anlaß für pflichtschuldige Beschwerden,  geschweige für einen Aufschrei des Entsetzens. Wellen der Empörung gab es hingegen weltweit, wochenlang und von höchster politischer Warte (darunter US-Präsident Obama), nachdem ein unbekannter Sektenprediger namens Terry Jones voriges Jahr für den 11. September eine Koranverbrennung ankündigte (aber nicht ausführte).

Bundeskanzlerin Angela Merkel  protestierte ebenso entschieden dagegen wie muslimische Verbände, Kirchen und christliche Dachverbände. Die Ansage einer Koranverbrennung führte überdies zur Ermordung vieler Christen im Rahmen islamischer „Proteste“.

Dies steigerte sich, als derselbe Sektenprediger im März 2011 im Rahmen eines „Gemeindetribunals“, das quasi über den Islam „zu Gericht saß“, einen Koran verbrannte. Obwohl US-Präsident Obama die verantwortungslose Aktion scharf kritisierte, führte diese nicht-öffentliche Koranverbrennung zu islamischen Ausschreitungen in Afghanistan:

Anfang April 2011 wurden allein in Kandahar mindestens 12 Menschen (darunter 7 Mitarbeiter der UNO)  ermordet und über hundert Menschen (meist Afghanen) verletzt wurden. Diese Mordwelle ging sogar dem UN-Sicherheitsrat zu weit (zumal UN-Mitarbeiter betroffen waren)  –  und er verurteilte die Pogrome.

Allerdings hat die Verbrennung von dreihundert Bibeln im Iran keine Verurteilung des diktatorischen Regimes seitens der UNO nach sich gezogen,  obwohl sie längst vor der Koranverbrennungsaktion durch Terry Jones stattfand, also nicht als „Vergeltungsaktion“ hierfür angesehen werden kann.

Diese Einseitigkeit ist freilich nichts Neues unter der Sonne: Bereits 2010 wurden im Iran Hunderte von Bibeln verbrannt. Sogar mitten in Deutschland wurde die Heilige Schrift angezündet, teils vom Fernsehen selbst, teils von Linksradikalen in Berlin:

In einem Bericht vom 24.9.2010 wies die evangelikale Nachrichtenagentur „Idea“ darauf hin, daß Politik, Medien und Öffentlichkeit bei Bücherverbrennungen völlig unterschiedlich reagieren, je nachdem, ob es sich um den Koran oder um die Bibel handelt:  Die Ankündigung einer Koranverbrennung genüge für einen weltweiten „Aufschrei“, bei Bibelverbrennungen im großen Stil herrsche hingegen vielsagendes Schweigen im Blätterwalde  – so etwa nach folgendem Ereignis:

Ende Mai 2010 wurden in der west-iranischen Grenzstadt Sardasht hunderte Bibeln beschlagnahmt und verbrannt. Dies geht aus Internetveröffentlichungen  paramilitärischen Revolutionsgarden hervor: Demnach wurden hunderte Bibeln von Aserbaidschan aus ins Land geschmuggelt. Allerdings seien diese „pervertierten Torahs und Evangelien“ im Iran beschlagnahmt und verbrannt worden.

Aber auch Bibelverbrennungen in Deutschland rufen keine Welle des Entsetzens in Medien und Politik hervor; sie sorgen allenfalls für Randnotizen. So wurde z.B. im Juli 2007 in einem Beitrag des Hessischen Rundfunks für die kirchenkritische Sendung „Hardliner des Herrn“ eine Heilige Schrift verbrannt.

Tilman Jens, der Autor des Films, erklärte damals, daß es ihm darum gehe, die Bibel als  „Instrument der Angst“ und als „Gottes Feuerschwert“ vorzuführen. Unions-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Bosbach (CDU) fragte vor vier Jahren immerhin,  was wohl in Deutschland passieren würde, wenn es der Koran  gewesen wäre, der in einer Fernsehsendung verbrannt worden wäre.

Hier ein weiteres Beispiel einer Bibelverbrennung, die keinerlei empörte Reaktionen in Mainstream-Medien und Politik auslöste, sondern weitgehend totgeschwiegen wurde:

Am 26.9.2009 demonstrierten über tausend Lebensrechtler in Berlin in einem friedlichen „Marsch für das Leben“ gegen Abtreibung. Dabei wurden schweigend 1000 weiße Kreuze getragen, um an die getöteten Kinder im Mutterleib zu erinnern, die das Licht der Welt nicht sehen durften.

Linksextreme Randalierer hatten jedoch eine Heilige Schrift angezündet und sie  den Lebensrechtlern entgegengeschleudert. Das brennende Buch landete vor den Füßen von Martin Lohmann, dem Leiter des BVL (Bundesverband Lebensrecht). Ein beherzter Christ trat das Feuer sofort aus und reichte die Bibel an Lohmann weiter. Dieser übergab das angekokelte Exemplar an den österreichischen Weihbischof Andreas Laun, der es beim Gottesdienst in der Berliner Hedwigskathedrale hochhielt.

Diese linksradikale Bibelverbrennung geschah in der Nähe jenes Bebelplatzes, auf dem 1933 eine Bücherverbrennung der Nationalsozialisten stattfand.

Felizitas Küble, Vorsitzende des Christoferuswerks in Münster

 

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