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Dr. med. Wolfgang Furch: Kritik an künstlicher Befruchtung, PID und Abtreibung

Trotz enormer Fortschritte birgt die sog. Reproduktionsmedizin vor allem aus ethischer Sicht zahlreiche Gefahren. Diese Einschätzung gab der Gründer der Lebensrechts-Initiative ProVita, der im Ruhestand befindliche Gynäkologe Dr. Wolfgang Furch gegenüber der evangelischen Nachrichtenagentur IDEA.  

Anlaß für seine Äußerungen ist ein Bericht der Bild-Zeitung vom 29.1. 2013 über eine 36-Jährige, die nach einer künstlichen Befruchtung Vierlinge erwartet:

Ihr waren ursprünglich zwei Embryonen eingesetzt worden. Diese hatten sich aber im Mutterleib geteilt, so daß die Frau nun zwei eineiige Zwillinge erwartet. Ihr Frauenarzt habe ihr geraten, um zwei Kinder „zu reduzieren“, weil die Risiken der Schwangerschaft zu groß seien. So könnte etwa ein Kind behindert sein oder zwei an Unterversorgung sterben. Im schlimmsten Fall könne die Mutter gar alle Kinder verlieren, weil ihre Gebärmutter nur sechs Kilogramm tragen könne und nicht genug Platz für vier Babys biete. Dem Bericht zufolge hat sich die Frau, die in der 17. Schwangerschaftswoche ist, trotzdem entschieden, die Kinder auszutragen. images (2)

Wie Dr. Furch gegenüber IDEA erläuterte, bedeute der Begriff „reduzieren“ nichts anderes, als daß eines oder mehrere Föten im Mutterleib getötet würde. Meist werde das mit Gefahren für das Leben der Mutter begründet. In der Tat könnten bei einer Vierlings-Schwangerschaft Komplikationen auftreten. Aus medizinischer Sicht sei es daher verständlich, wenn der behandelnde Frauenarzt die Mutter darüber aufkläre.

Eine Abtreibungn sei aber nicht nur für die Frau eine große seelische Belastung, sondern auch für den Arzt, der den Eingriff vornehmen muss. Denn er müsse entscheiden, welches Kind leben darf und welches nicht. Auch aus diesem Grund habe ProVita schon sehr früh von künstlichen Befruchtungen abgeraten, so der Gründer der Organisation. In Deutschland gibt es jedes Jahr schätzungsweise 80.000 künstliche Befruchtungen; in 20 Prozent davon kommt es zu Mehrlingsschwangerschaften.

Reproduktionsmedizin führte zu „katastrophaler Entwicklung“

Es sei nicht gut, wenn sich der Mensch zum „Mitschöpfer“ aufschwinge. Mit der Reproduktionsmedizin sei eine „katastrophale Entwicklung“ losgetreten worden, die niemand mehr bremsen könne.

Das zeige sich u.a. bei der Präimplantationsdiagnostik (PID). Dabei werden die bei einer künstlichen Befruchtung entstandenen Embryonen vor der Einpflanzung in den Mutterleib auf mögliche genetische Defekte untersucht. Lebensrechtler befürchten, daß kranke Embryonen „aussortiert“ werden und so der Weg zum „Designer-Baby“ gebahnt wird. Doch diese Art von „Qualitätssicherung“ stehe dem Menschen nicht zu, so Furch.

„Lebenshilfe“ und Evangelische Allianz befürchten Aufweichung des PID-Gesetzes

Unterdessen warnt die Deutsche Evangelische Allianz vor einer Aufweichung des vom Bundestag beschlossenen PID-Gesetzes, das der Anwendung dieser Technologie enge Grenzen setzt. Der Allianz-Beauftragte am Sitz von Bundestag und Bundesregierung, Wolfgang Baake, befürchtet, daß die Praxis durch eine Rechtsverordnung, über die der Bundesrat am 1. Februar 2013 abstimme, verändert werden soll. Die Allianz schließe sich hier der Kritik der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, der Bundesärztekammer und des Deutschen Ethikrats an.

Auch die Vorsitzende der Bundesvereinigung Lebenshilfe eV für Menschen mit geistiger Behinderung, die frühere Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD), sei der Meinung, daß die vorgesehene Rechtsverordnung dem Willen des Gesetzgebers widerspreche. Der Bundestag habe ein PID-Verbot mit eng begrenzten Ausnahmen beschlossen; hingegen ermögliche der Rechtsverordnungsentwurf eine breite Anwendung.

Quelle: www.idea.de

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