„Kirche muss eine Heimat für alle bleiben“
Eine einseitige Politisierung der Kirchen befürchten führende hessische CDU-Politiker. Die Kirchen dürften sich nicht „vor den Karren von Parteien spannen lassen“, sagte der Vorsitzende des hessischen Evangelischen Arbeitskreises der CDU (EAK), Staatsminister Axel Wintermeyer (siehe Foto), am 5. September bei einem Redaktionsbesuch der evangelischen Nachrichtenagentur IDEA in Wetzlar.
„Mit großer Besorgnis“ sehe er, dass die Spitzenkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen, Katrin Göring-Eckardt (Berlin), ihre kirchlichen Spitzenämter während des Bundestagswahlkampfs lediglich ruhen lässt.
Sie hätte sie laut Wintermeyer aufgeben sollen, weil die Kombination der beiden Funktionen nicht kompatibel mit der wünschenswerten überparteilichen Ausrichtung der Kirche sei. Frau Göring-Eckardt ist nach dem Ratsvorsitzenden, Nikolaus Schneider (Berlin), die zweithöchste Repräsentantin der EKD.
„Kirche muss eine Heimat für alle bleiben“, erklärte Wintermeyer. Wo dies nicht beherzigt werde, sei ein weiterer Mitgliederschwund vorprogrammiert, weil eine Trennung zwischen der spirituellen Funktion von Kirchen und politischer Parteinahme nicht mehr möglich sei.
Kirchen sollten sich „entpolitisieren“
Zunehmend ist, wie Staatsminister Wintermeyer sagte, bei gesellschaftlichen und politischen Äußerungen der evangelischen Kirchen damit das christliche Wertefundament oft kaum noch zu erkennen. Er nannte Beispiele dafür, dass sich ihre Stellungnahmen oftmals einseitig mit Forderungen von SPD und Grünen beschäftigten. (…)
Laut Wintermeyer müssen die Kirchen selbst für eine „Entpolitisierung“ ihrer Strukturen sorgen. Sonst gingen ihnen noch mehr Mitglieder verloren. Bürgerliche und Liberale seien nicht in erster Linie interessiert an politischen Diskussionen in der Kirche. Sie fühlten sich eher von geistlichen und seelsorgerlichen Predigten angesprochen. Wo dies praktiziert werde, seien die Kirchen voller.
Quelle: www.idea.de
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