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Ehem. Realo-Grüner Otto Schily kritisierte Kindersex-Beschlüsse bereits 1985

Otto Schily war Mitbegründer der Grünen, in den 80er Jahren zudem ein bekannter Vertreter des sog. „Realo“-Flügels der Partei, gehörte also zum gemäßigteren Teil der Grün-Alternativen (im Unterschied zum „Fundi“-Flügel). Der Jurist wechselte jedoch 1989 zur SPD und amtierte von 1998 bis 2005 als Bundesinnenminister.

Schily gehörte zu den wenigen grünen Prominenten, die sich damals bereits deutlich von jenen skandalösen Beschlüssen distanziert haben, die heute für Diskussionsstoff sorgen: ein halbes Dutzend grüne Landesverbände hatten Mitte der 80er Jahren Straffreiheit für sog. „einvernehmlichen“ Sex von Erwachsenen mit Kindern gefordert, wollten also pädokriminelles Treiben legalisieren.

„Den Beschluß könnten unsere Gegner erfunden haben“

In einem Interview mit der Frauenzeitschrift „Cosmopolitan“ (Nr. 11/85) wurde er auf den  –  so wörtlich  –  „unsäglichen Kindersex-Beschluß“ angesprochen. Schily hierzu:

„Den könnten unsere Gegner erfunden haben. Wenn jemand die Grünen zugrunde richten will, dann muß er so etwas fabrizieren. Das war Toleranz am falschen Platz, die zudem völlig unserem ökologischen Grundverständnis widerspricht.

Denn wenn man einen richtigen Begriff vom Kind hat, dann weiß man, daß freie Sexualität zwischen Kindern und Erwachsenen nicht möglich ist. Kinder sind immer in einem Zustand der Machtlosigkeit, und ein Erwachsener hat sich jeden Zugriffs auf das Kind für seine eigenen Gelüste zu enthalten, nicht?“

Ähnlich äußerte sich der damals noch grüne Politiker gegenüber der Illustrierten „Stern“ (Nr. 14/85). Auf deren Hinweis „In NRW haben die Grünen mit dem Vorstoß zur Freigabe von Sexualität mit Kindern für Turbulenz genug gesorgt“, antwortete Schily:

„Das war wirklich ein abstruser Vorschlag. Wir können uns nicht jede Kapriole leisten. Wir fabrizieren leider immer noch zu viele Pannen…“

Felizitas Küble, Leiterin des Christoferuswerks in Münster

Kommentare

3 Antworten

    1. Guten Tag,
      der „Sexologe“ Kinsey und seine „Ergebnisse“ wurden nicht von bürgerlichen Kreisen, sondern vor allem von der sog. „sexuellen Revolution“ der 68er nach oben gespült, was doch aus dem von Ihnen verlinkten Artikel klar hervorgeht.
      Daß sich später auch bürgerliche Parteien davon beeinflussen ließen, ist bekannt, doch wollen wir mal nicht Ursache und wirkung verwechseln. Die grün-alternative Ideologie der „sexuellen Befreiung“ hat sicherlich mehr mit Kinsey zu tun als das bürgerliche Lager. Im Übrigen waren es katholisch-fromme Psychologen, die Kinsey schon früh entschieden widersprachen, zG. Alois Gruber bereits 1956 (!) in seinem Standardbuch „Jugend im Ringen und Reifen“. Noch Fragen?
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

      1. Wer Ursache und Wirkung verwechselt, spricht von Abstraktum „Revolution“ als treibende Kraft. Das ist Unsinn. Treiben ist eine Folge eines menschlichen Willensakts. Norman Dodd nennt das Wirken der großen amerikanischen tax-exempt foundations auf Kollektivismus hin gerichtet. Spielarten sind Kommunismus und „Freier“ Markt. Letztere wird von Vertretern, die dem bürgerlichen Lager zugerechnet werden, vertreten. Hayek, den Sie bislang sehr positiv im Christlichen Forum begleiteten, ist einer ihrer Protagonisten.

        „Freier“ Markt als agens movendi des Kollektivismus ist für viele neu. Hier halte ich mich kurz, verweise aber gerne auf die Soziallehre der Kirche, die Kommunismus genauso wie reinen Kapitalismus ablehnt. Sie führen zu Machtkonzentration. Gefährden das Prinzip der Subsidiarität.

        Mit freundlichen Grüßen,
        Ihr Christoph Rebner

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