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Ein Missbrauchsbetroffener kritisiert das Kesseltreiben gegen Benedikt XVI.

Einen kritischen Blick auf die Medienkampagne gegen Benedikt XVI. wie auch auf das Münchner Kanzlei-Gutachten wirft der katholische Publizist Bernhard Meuser, wie die Stifung Tagespost“ in ihrem aktuellen Newlsetter berichtet.

Meuser veröffentlichte dazu kürzlich auf seiner Facebook-Seite einen Beitrag, aus dem hier einige Ausschnitte folgen:

Als Betroffener von Missbrauch bezeuge ich: Kein Papst vor ihm und leider auch keiner nach ihm – auch keine andere Person in Rom – hat für die Aufarbeitung von Missbrauch mehr unternommen als der Präfekt der Glaubenskongregation und spätere Papst Benedikt XVI – und zwar gegen denkbaren Widerstand kurialer Kreise.

Die Dinge sind bestens dokumentiert, etwa in Kap. 68 der großen Benedikt–Biographie von Peter Seewald.  

Wer immer den fast 95-jährigen Emeritus bei der Abfassung seiner Stellungnahme zu den Vorwürfen beraten hat – er hätte klugerweise darauf hinweisen sollen, dass sie nicht in den Händen von Forensikern und kühl abwägenden Rechtsanwälten verbleiben würde.

Wo ist im gesamten Gutachten auch nur einziger gerichtsfester Beweis, der Benedikt der aktiven Vertuschung oder der bewussten Falschaussage überführt?

Es mag Gedächtnisfehler geben. Es mag Fehleinschätzungen gegeben haben. O Wunder: Auch der Papst ist nur ein Mensch!

Bei vielen, die heute genau wissen, was damals zu tun gewesen wäre, wächst die Moral mit dem Abstand zu den Ereignissen.

„Benedikt der Lügner“ ist nur eines: eine die Ehre abschneidende, infame Unterstellung, bei der ich erstens rate, die zu betrachten, die schon seit Jahrzehnten in der Anti-Ratzinger-Kampagne („Panzerkardinal“) mit Schmähreden und Diffamierungen unterwegs sind.

Der dicke Skandal kommt denen entgegen, die sich gerade ganz, ganz dünnemachen, weil eine Menge Unvorteilhaftes aus jüngerer Zeit über sie im Gutachten zu lesen. Ist. Es müssten wahrhaft andere Leute nach vorne- oder besser gleich zurücktreten.

Kommentare

6 Antworten

  1. «Reden Sie, Sie müssen die Wahrheit sagen!»: Papst Benedikt hat den Missbrauch in der Kirche zum Thema gemacht – nur will sich heute niemand mehr daran erinnern

    Das Münchner Gutachten zum Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche wirft ein schlechtes Licht auf Papst Benedikt. Doch es blendet vieles aus. Wie ich den Papst in seinem Vorgehen gegen Missbrauch selbst erlebt habe.

    Manfred Lütz ist Psychiater, Psychotherapeut, Theologe und Buchautor. Seit 1997 ist er Mitglied der Päpstlichen Akademie für das Leben und des Dikasteriums für Laien, Familie und Leben. 2003 organisierte er den ersten vatikanischen Missbrauchskongress.

    https://www.nzz.ch/feuilleton/benedikt-im-missbrauchsskandal-sie-muessen-die-wahrheit-sagen-ld.1667314

  2. Dank an Herrn Bernhard Meuser für seine Stellungnahme! Es ist anscheinend für einen Großteil der Deutschen Bischöfe kein Mittel zu schlecht, unseren emeritierten Papst Benedikt schlecht zu machen !

  3. Prima Stellungnahme. Papst Benedikt ist der Aufklärer des Jahrhunderts gewesen in dieser Missbrauchscausa.
    Es geht doch nur um die eine Sitzung, an der Papst Benedikt soll teilgenommen haben. Oder gibt es noch andere Vorwürfe?
    Gut er war doch dabei gewesen. Es ist schon sehr lange her, als das alles stattfand.

    Das bedeutet nicht, dass vertuscht wurde. Damals war es einfach nicht vorgeschrieben, diese Missbrauchsfälle zur Anzeige zu bringen. Soweit ich weiß, auch nicht im Vatikan melden zu müssen. Die Diözesen mussten selbst handeln und beurteilen. Leider ist man häufig den Weg der Versetzung gegangen.
    Was denken sich die Journalisten und deren Leserschaft eigentlich, dass diese die damaligen Entscheider so scharf verurteilen? Spielt Auflagenrekorde und damit Geld eine Rolle?

    Es gibt nur einen Weg, und das ist die Aussöhnung und das Verzeihen durch Gott bei den Tätern und zwischen den Opfern und den Tätern. Vertuscher selbst können ebenfalls den Weg der Versöhnung mit Gott durch die Beichte gehen.
    Und eine angemessene Entschädigung für die Opfer.
    Aber die Opfer sollen nicht nach dem Tod des Täters erst mit ihrer Anklage kommen. Zu Lebzeiten wäre fairer der Kirche gegenüber.

  4. Danke an Hr Meuser.
    Und ja, es ist auch seltsam, oder besser gesagt mir kommt das auch sehr seltsam vor, dass Papst Franziskus kein Wort dazu findet, oder habe ich geschlafen?

    Auch Bischof Oster äußert sich glücklicherweise sehr klar,
    https://www.die-tagespost.de/kirche-aktuell/aktuell/oster-stoert-benedikt-einfach-wenn-ja-warum-art-225192
    und eine katholische Theologin:
    https://www.die-tagespost.de/kirche-aktuell/aktuell/heereman-hass-auf-benedikt-zeigt-ablehnung-der-lehre-jesu-art-225194

    Werden wir 2 Kirchen haben, wenn das durchgestanden ist?

    Möge der Herr sich über Benedikt XVI erbarmen … man möchte IHM vorschlagen, ihn zu entrücken … wie einst Henoch .. dann darf er sehen und anbeten, was er geglaubt hat und glaubt .. und wird entschädigt für all den Dreck, den er jetzt im hohen Alter noch über sich ergehen lassen muss. Dass diese Leute sich nicht schämen … und für Kardinal Marx finde ich ja schon gleich gar keine Worte .. er, der das Kreuz in Jerusalem abgenommen hat, um ja nicht anzuecken .. schon seinetwegen hoffe ich, dass die Kirche verarmt …

    1. Vielen Dank, Jutta, Sie haben wunderbar treffende Worte gefunden – nicht zuletzt auch bzgl. des gegenwärtigen Münchner Kardinals, dem von Anfang eines wichtig ist: „bella figura“ zu machen für die Medien, vor allem in seiner Zeit als Vorsitzender der Bischofskonferenz.

      Bernhard Koch

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