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„Ein Riß geht durch die Kirche“

Rainer Kochinke zur Debatte um Prof. Magnus Striet

Kürzlich wurde hier im CF eine Stellungnahme von Felizitas Küble veröffentlicht, die sich kritisch mit einem Vortrag des katholischen Theologen Magnus Striet aus Freiburg auseinandersetzt, weil dieser modernistische Professor bei einem Vortrag in Rheine eine Reihe Irrlehren präsentierte, worüber die „Münsterländische Volkszeitung“ (MV) berichtet hatte (siehe hier). 

Zwei Tage später erschien in der MV eine Verteidigung des Theologen Striet durch den Zeitungsleser Herbert Huesmann (sein Text liegt nicht online vor). Nun hat sich der kath. Pädagoge Rainer Kochinke aus Rheine zu Wort gemeldet und in einer heute in der MV veröffentlichten Zuschrift grundsätzliche Glaubensthemen angesprochen, die von allgemeinem Interesse sind:

„Die beiden Leserbriefe von Felizitas Küble und Herbert Huesmann in der MV vom 14. bzw. 16.5. zeigen in aller Deutlichkeit, wie tief der Riss ist, der die katholische Kirche Deutschlands nach dem 2.Vatikanum spaltet.

Dr. Bernd F. Pelz
Dr. Bernd F. Pelz

Während Frau Küble in den im Pressebericht wiedergegebenen Ausführungen von Prof. Striet im Wesentlichen nur eine Demontage des katholischen Glaubens erkennen kann,  glaubt Herr Huesmann darin eine “Hilfe zur Erneuerung des Glaubens” zu sehen.

Hintergrund dieser konträren Sichtweisen ist offenbar eine gegensätzliche Auffassung von Ziel und Verwirklichung des 2. Vatikanischen Konzils.

Die Entwicklungen innerhalb der Kirche, die mit unterschiedlichen Interpretationen des Stichworts “aggiornamento” zusammenhängen, das Papst Johannes XXIII dem Konzil mit auf den Weg gab, erklären diese Diskrepanz.

Der Papst selber erläuterte die von ihm gemeinte Bedeutung dieses Begriffs als “Vertiefung des Glaubens, aber in einer Sprache, die die Menschen von heute verstehen“.

Dagegen wollten einige Konzilsväter und theologische Berater das “Aggiornamento” als Angleichung an das mehrheitliche Denken und Fühlen der modernen Gesellschaft verstanden wissen, schon deshalb, um dem Rechtfertigungsdruck gegenüber dem Dauervorwurf zu entgehen, die Lehre der Kirche sei nicht mehr zeitgemäß, sondern überholt und veraltet.

Genau das ist bis heute der entscheidende Punkt der innerkirchlichen Auseinandersetzung: Entweder gelten die 10 Gebote und das Evangelium unabhängig vom jeweiligen Zeitgeist, weil sie nicht Menschenwerk sind, oder aber die Lehre Christi und der Apostel war nur zeitbedingt und gilt so nicht mehr für die Menschheit von heute.

Zwischen diesen gegensätzlichen Auffassungen, die nach dem Konzil zu einer theologischen Lagerbildung geführt haben, können zwar Argumente ausgetauscht werden, aber ein Konsens ist logischerweise ebenso unmöglich wie Neutralität.

Der positive Aspekt dieser Situation ist, das jeder Gläubige der Frage nach der Wahrheit nicht mehr ausweichen kann, sondern auf den verwiesen ist, der von sich sagen konnte: “Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben”!

Die Nachkonzilspäpste Paul VI., Johannes Paul II. und Benedikt XVI. haben deshalb auch vor einer modernistischen Exegese gewarnt, die das Evangelium durch spitzfindige Beschränkung seines verbindlichen Geltungsbereichs auf das kulturelle Umfeld vor 2000 Jahren so weit verbiegen will, dass es auch für die Mitglieder der modernen Spaß- und Genussgesellschaft plausibel und akzeptabel wird. Besonders Benedikt XVI beklagte die Verweltlichung des Denkens innerhalb der Kirche und mahnte die Ent-Weltlichung an.

Wenn die Kirche sagt, sie habe nur in Treue das Vermächtnis Jesu Christi zu verwalten, und sei nicht ermächtigt, dieses zu verfälschen, wird ihr das als “Unnachgiebigkeit” vorgehalten.

In Wirklichkeit geht es um die tiefernste Verantwortung nicht zuerst für das zeitliche Wohlergehen, sondern in erster Linie für das ewige Heil der Gläubigen, die Christus eben nicht der Theologenzunft anvertraut hat, die in der Geschichte der Kirche immer wieder Irrlehrer hervorgebracht hat, sondern dem Petrus und seinen Nachfolgern als obersten Hirten.

Mit der Anerkennung dieser Verantwortung steht so viel auf dem Spiel, dass der Eifer bei der Argumentation für die gute Sache nicht nur gerechtfertigt, sondern wünschenswert ist, und die Kritik von Herrn Huesmann  an dem “polemisch–eifernden Ton“ von Frau Küble als unangemessen erscheint.“

Kommentare

5 Antworten

  1. Der „Riss“ geht nicht nur durch die Kirche, sondern selbst durch Familien!
    Man mag es auf das „Konzil“ zurückführen, oder eine bereits vorher sich anbahnende „Entwicklung“, aber es bleibt die Kritik an diesem unseligen „Konzil“, dass es nicht nur verheerende Folgen hat(te), sondern diese „vorherige Entwicklungen“ gar nicht zur Kenntnis nahm, ja bewusst ablehnte, dazu Stellung zu nehmen.
    .
    Lassen wir doch diese endlosen Diskussionen um das Konzil und wenden wir uns lieber diesen unverschämten Theologen und verantwortungslosen Bischöfen zu, die diesen „Riss“ noch vertiefen.
    Wer Gelegenheit hat, den Film “ Levebvre – Erzbischof im Sturm“ (als DVD erhältlich) anzusehen, wird erkennen, wie das zum „Riss“ kam….

  2. Ich hoffe ich kann nun meine Gedanken gut genug ausdrücken, denn der Riss geht nicht durch die Eine, Heilige, Katholische und Apostolische Kirche Gottes unseres Herrn, sondern nur durch die eine moderne Form des Ablasshandels betreibenden „Körperschaften öffentlichen Rechts katholische Kirche den deutschsprachigen Raumes“ die von Geld regiert wird, die im Sinne des Götzen Mammons antikatholisches fördert und den Menschen gefallen möchte die auch weil sie von dieser hören was sie hören möchten beklatschen.

    Auf der anderen Seite diejenigen die Gott dem Herrn, seinen Heiligen Willen und die an die Heilige Tradition seiner Kirche Glauben, Hoffen und Lieben, und daher auf die Unheiligen Früchte des II vatikanischen Konzils hinweisen und die nach besten Wissen und Gewissen Gott dem Herrn Gehorsam leisten und daher auch nicht Ungehorsamen Bischöfen, Priestern usw. folgen können und dürfen (Wenn diese offen Irrlehren verkünden!).

    Denn eines ist klar, in der heutigen vom unheiligen Geist des VK II geschwächten Volk Gottes unseres Herrn, herrscht vielmehr die Meinung vor JA Gott der Herr ich höre dich und ich folge Dir, ABER nur wenn du zum Beispiel das Zölibat abschaffst, den Ehebruch nicht mehr als Sünde bezeichnest, aktive Homosexuelle heiraten lässt usw. usw. Da sie dies nicht direkt bei Gott dem Herrn verlangen können, so greifen diese eben die Eine, Heilige, Katholische und Apostolische Kirche an, die ja zu allererst Gott dem Herrn dient und seinen Heiligen Willen behütet,

    Es gibt für einen rechtgläubigen Katholiken kein JEIN, sondern nur:

    Matthäus: 5. 37
    Euer Jawort sei vielmehr ein Ja, euer Nein ein Nein. Was darüber ist, das ist vom Bösen.

    Gottes und Mariens Segen auf allen Wegen

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