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Eine wachsame Stimme gegen den „Warnungs“-Sumpf wünscht weitere Aufklärung

„Es ist gar entsetzlich, was sich hier abspielt“

Heute erreichte mich ein eindringliches Schreiben, das man schon fast als Verzweiflungsruf ansehen kann. Ich kenne den Namen der Autorin, doch er tut nichts zur Sache, um die es nachfolgend geht; lassen wir zunächst diese wache, im guten Sinne kritische Katholikin zu Wort kommen, die uns in knappen Worten schildert, was im Leserforum der „Warnungs“-Botschaften abgeht:

„Bitte nehmen Sie sich doch nochmals der Wahnwitzigkeit der dubiosen Warnungs-Botschaften an. Es ist gar entsetzlich, was sich hier abspielt. Was die Leser-Zuschriften bei „TheWarnung.net“ betrifft, lässt sich Zusammenfassend folgendes feststellen:

Es wird hier nicht mehr gebetet, sondern verurteilt. Statt für Papst Franziskus beten hier manche Gläubige stur für Benedikt weiter. Die Medien seien der Garant für ein adäquates Urteil, was die Vertrauenswürdigkeit unseres Papstes anbelangt (ein Leser schreibt, die Medien berichten gut über Franziskus, aus diesem Grund sei er im Bunde mit dem Antichristen).

Es ist gar abscheulich, was sich hier abspielt. „Betet für Eure Feinde“  –  nicht mal dieser Aufforderung würden die Warnungs-Anhänger nachkommen, wenn es so wäre, dass Franziskus im Bunde mit dem Antichristen sei. Schreibt man selbst solche Hinweise fürs Gebet, werden diese zwar vielleicht gelesen, aber es wird munter weiter fantasiert.   0023

Diese Bewegung ist derart fürchterlich. Satan leistet hier ja wohl volle Arbeit. Das prophezeite Schisma wird von Warnungs-Anhängern selbst herbeigeführt. Es wird aufgefordert, der Kirchenobrigkeit gegenüber ungehorsam zu sein.

Ich bitte Sie inständig: Schreiben Sie darüber, was sich unter Warnungs-Gläubigen abspielt.

Ich kenne selbst in meinem Bekanntenkreis eine große Anzahl Christen, die felsenfest an diese fürchterlichen Botschaften glauben. Wissen Sie, was das Schlimmste an der ganzen Sache ist: Es sind fast ausschließlich treue Kirchgänger und Rosenkranzbeter, die dieser Irrlehre aufsitzen. Sonntagschristen tangieren die Botschaften eher weniger.

Ich selbst fühle mich schon  langsam als Einzelkämpfer. Wenn ich nicht wüsste, dass es dennoch viele Christen gibt, die diese Irrlehre enttarnen, ich würde am Verstand der Katholiken zweifeln.“

SOWEIT unsere fast schon entnervte Briefschreiberin.

Am besten halten wir dazu grundsätzlich ein paar Punkte fest:

1. Die Kirche hat noch nie in ihrer zweitausendjährigen Geschichte eine „Privatoffenbarung“ ernst genommen, geschweige anerkannt, die von einer „anonymen“ Seherin ausgeht  – wie jener Urheberin der „Warnungs“-Prophetie.

Wie sollte das kirchliche Hirtenamt denn die Persönlichkeit einer Visionärin untersuchen, ihren Umfeld, ihren religiösen Hintergrund und-so-weiter, wenn sie nicht einmal weiß, um welche Person es geht? 

Zudem hätte es früher Gelächter ohne Ende auch in frommen Kreisen ausgelöst, wenn Leute irgendwelche „Botschaften“ von „verborgenen“ Sehern herumgereicht hätten. Selbst das erscheinungsbewegte Lager hätte gelangweilt abgewinkt.

Daß in den letzten drei Jahren dieser offensichtlich und noch dazu anonyme Unfug erfolgreiche Kreise ziehen kann, beweist einmal mehr, daß die Hemmschwelle für baren Unsinn im frommen Mäntelchen immer niedriger ausfällt.

2. Ihre Beobachtung, daß gerade religiös ernste Kirchgänger  der „Warnung“ auf den Leim gehen, kann ich nur bestätigen. Dies ist freilich typisch für die Botschaftszene allgemein, denn die Verführung durch Falsch-Mystik ist keine Versuchung für Modernisten oder laue Sonntagschristen, sondern gerade für das fromme Spektrum.

Konservative bis traditionalistische Gläubige kann der „Kellergeist“ nicht etwa durch moderne Irrlehren inhaltlich zu Fall bringen, sondern nur durch religiöse Täuschungen  –  also vor allem durch die schwarmgeistige oder erscheinungsbewegte Schiene. Wasser-008-2-4-2

Dabei müssen diverse Falschpropheten nicht unbedingt direkt von Finsternismächten beeinflußt oder umsessen sein, denn die verhängnisvolle Wirkung kommt auch dann zustande, wenn ein „Visionär“ sich psychopathologisch in religiösen Wahnvorstellungen verfängt oder „Botschaften“ in betrügerischer Absicht erfindet.

Das Ergebnis führt so oder so zur spirituellen Verwirrung, zu Spaltung unter Gläubigen, zur Distanzierung von der Kirche, zur wachsenden Offenheit für Täuschungen von „unten“.  Schon Paulus warnte seinerzeit die urchristlichen Gemeinden davor, daß der Satan als „Engel des Lichtes“ erscheinen kann. Natürlich, denn würde er seine „Visitenkarte“ vorzeigen, wäre ihm ja kein Erfolg im frommen Lager beschieden.

3. Dabei arbeitet die Falschmystik bzw. der Botschaftszirkus stark mit Plus-Minus-Emotionen, mit einer aufregenden Achterbahn der Gefühle:

Sowohl das Bedürfnis nach großartiger Zukunftsperspektive wird befriedigt, sei es durch die charismatische Vorstellung von einer weltweiten Erweckung, einer Art kommenden Paradies auf Erden oder universalem christlichen Friedensreich bzw. „Zweites Pfingsten“ und-soweiter   –   o d e r  durch die Panik-Grusel-Version von demnächst eintreffenden Katastrophen, dem jetzigen Papst als „Falschen Propheten“ des Antichristen (obwohl derselbe doch noch gar nicht präsent ist). Es gibt eine merkwürdige „Lust am Gruseln“, die durch solche Panikbotschaften bedient wird.

4. Zum Thema Papst: Das Petrusamt ist wichtiger als die Person des Papstes, das hat paradoxerweise gerade Benedikt verdeutlicht, auch als er um des Amtes willen zurücktrat, also seine Person zurücknahm, damit das Amt nicht etwa Schaden leide durch seine gesundheitliche Hinfälligkeit. Immerhin hatte er schon im Jahre 2005 einen Herzinfarkt mit Blutvergiftung  –  so etwas bleibt nicht in den Kleidern hängen.

Als katholische Christen benötigen wir freilich keinen naiven Personenkult, das Amt des Papstes ist uns vor allem wichtig. Von daher war es auch richtig, daß die Gläubigen auf dem Petersplatz am 13. März begeistert gejubelt haben, als weißer Rauch aufstieg: damit war klar, daß ein neues Oberhaupt gewählt war, wenngleich das Kirchenvolk noch nicht wußte, wer es war.

Der von manchen Journalisten und Theologen als „verfrüht“ bezeichnete Beifall war in Wirklichkeit kernkatholisch und zeigte genau diesen Respekt vor dem Amt, vor der Sendung des Papstes   –  noch vor der Klarheit über die Person. Schwärmerischer Personenkult um den Papst ist nicht nötig, ist auch gar nicht angebracht, aber noch viel weniger jene Dauerstänkerei und unseriöse Gerüchteküche, wie sie in einem Teil des Tradi-Lagers derzeit abgeht (zB. vielfach auch im Leserforum von Gloria-TV)  –  ganz zu schweigen von den irrsinnigen Falschprophetien der „Warnung“ über Franziskus als Helfershelfer des Antichristen etc.0018

5. Das Grundprinzip der Falschmystik ist vor allem die unterschwellige Verdrängung: Die Heilige Schrift spielt kaum eine Rolle (allenfalls noch die Apokalypse, die jedoch  meist falsch verstanden wird). Die Bibel wird letztlich durch Botschaften ersetzt, der Katholische Katechismus bzw. die Lehr der Kirche durch Privatoffenbarungen.

Nicht mehr die Zehn Gebote Gottes und die Fünf Kirchengebote stehen im Vordergrund sittlichen Strebens, sondern eine überzogene Askese (zB. in Medjugorje das zweimalige Fasten am Mittwoch und Freitag bei Wasser und Brot) und eine Art Leistungsfrömmigkeit der Gebete unter dem Vorwand, nur so könnten viele Seelen gerettet werden.

Lassen wir uns nicht irreführen, verfallen wir nicht auf irrgeistige „Botschaften“, bleiben wir vielmehr der  e i n e n  Botschaft Gottes treu, wie sie in der Heiligen Schrift und der Lehre unserer Kirche aufleuchtet und treu überliefert ist:  Darin liegt das Heil unserer Seele und die Rettung der Welt.

 

Felizitas Küble, Leiterin des Christoferuswerks in Münster

Kommentare

7 Antworten

  1. Es ist schon seltsam.

    Einerseits sind wir alle aus „Glas“, wir werden durchschaut, viele Infos von uns sind bekannt.

    Andererseits ist aber doch vieles so anonym, dass nicht mal Experten in der Lage sind,
    bestimmte Personen ausfindig zu machen.

    ich dachte, in der heutigen Zeit kann man Menschen schon ausfindig machen, wenn sie vorm
    PC sitzen.

    Wenn man einen bestimmten Verdacht gegen eine Person hat, wird doch heutzutage überwacht, wo es nur geht.

    In unserem PC kann gelesen werden, wir können per Web-Cam beobachtet werden
    (wenn wir sie nicht abgeklebt haben). Gespräche mit Handy und Telefon können ohnehin
    abgehört werden – ja man kann andere Personen sogar mit dem Handy oder I-phone
    filmen und finden.

    Technisch ist heutzutage so viel möglich, da kann ich mir nicht so gut vorstellen,
    dass man nicht in der Lage ist, eine gewisse Person zu finden, die Botschaften
    verbreitet oder eine bestimmte Homepage hat.

    Sind wir doch nicht aus GLAS ?

    Gibt es doch noch PRIVATLEBEN`?

    1. Das Verbreiten von Irrbotschaften ist strafrechtlich nicht relevant und so gibt es auch keine Grundlage für Überwachung und Ausforschen von Daten. Solange selbsternannte Propheten keine Gesetzesbrecher sind, ist ihre Privatsphäre rechtlich geschützt.
      Konsultieren wir lieber den Heiligen Geist!

  2. Liebe Warnungs Anhänger liest Euch das bitte durch!!!

    20. März 2013 AM / ass

    Botschaft der lieben Gottesmutter

    Meine geliebten Kinder:

    Ich habe euch gesagt, dass jetzt Dinge geschehen werden, die ihr noch nicht verstehen könnt.

    Ja, viele fragen sich, weshalb mein Priestersohn, Benedikt XVI, nicht mehr im Dienste des Nachfolger Petri steht. Aber, meine geliebten Kinder: Auch er bleibt ein Nachfolger Petri. Doch der HERR hat ihm eine andere Aufgabe zugeteilt. Ihr werdet das jetzt noch nicht verstehen.

    Doch der Heilige GEIST hat nun einen Priestersohn zum jetzigen Nachfolger Petri auserwählt. Ja, ER hat einen auserwählt, der die Armut kennt!

    Denn Europa, ja, ganz besonders der deutsch sprechende Raum, versinkt im Reichtum und steht am Abgrund. Es wird GOTT nicht mehr gedient. Sie glauben, ohne GOTT zu sein! Ja, alles können sie tun. Aber, sie sind in Sünde verstrickt!

    Und darum hat der Heilige GEIST einen bestimmt, der nicht im Reichtum aufgewachsen ist!

    Aber er wird heute schon kritisiert, weil er arm sein will, wie es einst Franziskus war. Deshalb hat er auch diesen Namen gewählt. Doch auch ihm droht Verfolgung. Denn immer noch sind die Verräter bis nach Rom. Und es gibt solche, die auch ihm nach dem Leben trachten !

    Darum bitte ich euch, meine geliebten Kinder:

    Betet für ihn! Denn er bittet auch um das Gebet. Und er weiss um seinen Auftrag.

    Doch denkt daran, der Apostel Petrus und auch Paulus lebten in Armut und in einfachen Kleidern, nicht in Reichtum und Prunk. Wohl soll man, wenn man am Altar steht, zur Ehre GOTTES dem HERRN mit schönen Kleidern dienen. Der Überfluss aber führt zum Verderben!

    Betet für diesen Diener, den der HERR erwählt hat. Ja, ER hat ihn erwählt. Doch sein Amt wird schwer sein. Ja, das Kreuz wird schwer sein. Denn er trägt es auch für so viele Mitbrüder im Priesteramt, die es weggeworfen haben. Betet für ihn!

    Nochmals sage ich, dass ihr jetzt vieles noch nicht verstehen werdet. Aber der Tag und die Stunde sind nicht mehr weit, da ihr es verstehen könnt.

    Bleibt auf dem engen Weg und verlasst ihn nie. Denn jetzt ist die Reinigung schmerzvoll und Dunkelheit wird herrschen. Doch, gebt mir eure Hand und ich werde euch führen. Bleibt GOTT treu und bleibt dem heiligen Evangelium treu.

    Betet. Ja, betet und bleibt Licht. Bittet die treuen Priestersöhne, dass sie euch stets mit den heiligen Sakramenten nähren und heilen. Betet für diese, aber auch ganz besonders für jene, die in die Irre gegangen sind, dass sie die Gnade zur Umkehr annehmen. Ja, dass sie dieser Gnade folgen und zu GOTT und Seiner Lehre zurückkehren. Betet meine Kinder, betet.

    Myrtha: „Oh Mutter, ja, so vieles ist jetzt geschehen. Oh GOTT: Wir sind Sünder und auch wir gehören zu diesem Land, wo niemand mehr dienen will.

    Pater Pio, Bruder Klaus, Schwester Faustina: Bleibt unsere Fürbitter in allem, was jetzt kommt.“

    Nun beginnt das sehr schwere Sühneleiden zur heiligen Messe.

    Gelobt sei Jesus Christus!!!!!

  3. Wobei ich die „Warnung“ nicht mit Medjugorje vergleichen würde, denn in Medje wird von „Liebe“ gespr ochen und nie von ihr müsst oder so – es wird uns ans Herz gelegt. Die Botschaften sind pure Liebe, die der Warnung eher super kalt und aggressiv!

  4. Die betreffende Person sollte mal auf die „Haupt-Warnungsseite“ gehen und dort die (entlarvenden) Kommentare von „GelobtSeiJesusChristus“ und auch „Stephan“ lesen. Seit fast zwei Jahren wird dort schon versucht alles zu entlarven und was das „Seltsamste“ ist, die Kritiker geben nicht auf…obwohl es sich manchmal – bei den Kommentaren der Anhänger – wie eine Sysyphus-Arbeit anmutet.
    Aber natürlich ist es gut, daß Frau Küble dem Wunsch nach weiterer Aufklärung nachgekommen ist, aber ich habe die Befürchtung, daß es auf taube Ohren stößt; irgendwann wird aber das Erwachen kommen und was dann? Die Warnung kann durch die relativ vielen Prophezeiungen nicht zu einer Endlos-Botschaften-Schleife werden wie Medjugorje. Nach einigen Jahren, wenn kein Antichrist aufgetaucht ist und keine Warnung geschehen ist, können sich die Botschaften der – mit Bedacht anonymen – Seherin nicht mehr halten.

    1. Der Antichrist ist schon längst gegenwärtig, er wird nur von den Allermeisten nicht erkannt, weil diese unter seiner Einwirkung nicht mehr zum erkennenden Bewußtsein aufsteigen. Wer aber aufsteigt, wird ihn nicht nur erkennen, sondern auch ÜBERWINDEN. Denn überwunden werden kann nur, was erkannt (bewußt) wurde.

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