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Mein Einspruch zum Synodalen Irrweg

Von Ursula Zöller

Grüß Gott, Herr Bischof Bätzing!
In meiner bayerischen Heimat gibt es zum Glück diese schöne Begrüßungsformel, die einerseits auf Gott verweist, andererseits Menschen wie mir ermöglicht, beispielsweise auf die Anrede „Sehr geehrter Herr Bischof“ zu verzichten, denn sie wäre in meinem Fall mehr als eine gewohnte höfliche Floskel, sie fiele mir wirklich schwer.

Natürlich ehre ich Sie als Mensch, der die unzerstörbare Würde eines Kindes Gottes hat und als Ebenbild Gottes gedacht ist. Und selbstverständlich ehre ich Sie als Priester, der bei der Wandlung in Persona Christi handelt.

Vermutlich werden Sie diese Bemerkung als Stützung des Klerikalismus einordnen. Aber das ist es nicht. Es ist vielmehr, was der HERR unserer Kirche, Jesus Christus, Ihnen und allen Priestern zu unserem Heil aufgetragen hat, als ER sprach: Tut dies zu meinem Gedächtnis.Er sagte es zu den zwölf Jüngern im Abendmahlssaal.

Sie und die Mitglieder des ZdK haben sich im Synodalen Weg daran gemacht, das Priesteramt für alle zu öffnen. Es soll eine Kommission eingerichtet werden, die sich „mit der Thematik des sakramentalen Amtes von Menschen jeden Geschlechts“ befasst. Wobei man sich im Rahmen der Gendervorgaben von der Zweigeschlechtlichkeit verabschiedet hat.

Und obwohl Papst Johannes Paul II. ein für allemal entschieden hat, dass Frauen nicht zum Priester geweiht werden können, wollen die Synodalen im Widerspruch zu Rom genau das. Von Nichtmännern, wie man heute sagt, wenn man nicht weiß, wie man Frauen definieren soll, war damals noch nicht die Rede. Welch schöne Ironie aber, dass Dank Genderideologie wieder der Mann Maßstab ist.

Das Fordern der Priesterweihe für Frauen hat man nun vorsichtshalber erst einmal zurückgestellt, aber festgelegt, dass man Diakoninnen weihen werde. Sie, Herr Bischof, sind mit dafür verantwortlich. Es ist aber nicht möglich, dass eine Teilkirche ein neues Weiheamt einführt.

Außerdem wurde beschlossen, dass in Deutschland in Zukunft gleichgeschlechtliche Paare gesegnet werden dürfen. Natürlich kann und soll jeder einzelne Mensch, der das wünscht, gesegnet werden. Aber solche Partnerschaften zu segnen bedeutet nach der Lehre der Kirche – nachzulesen auch in deren immer noch gültigem Katechismus – die Sünde zu segnen. Das ist unbiblisch und von Rom logischerweise verboten.

In der anglikanischen Kirche haben solche Segnungen jetzt zur Trennung von 14 Provinzen geführt, die 75 Prozent der rund 85 Millionen Anglikaner repräsentieren, denn die Church of England habe den „Weg der falschen Lehre eingeschlagen“. Genau das geschieht derzeit bei uns.

Was Rom sagt, spielt offenbar kaum noch eine Rolle. Man ignoriert es oder deutet um, was dort gefordert wurde. Und auch die mahnenden Briefe so vieler ausländischer Bischöfe tut man ab, als wären nur Sie und das ZdK im Besitz der alleinigen Wahrheit, die sich neuerdings nicht mehr nach der Lehre der Kirche zu richten hat, sondern nach dem, was eine angebliche Mehrheit für gut hält. Man nennt so etwas Populismus. Der ist selten richtig und sicher nicht Aufgabe der Kirche.

Quelle und FORTSETZUNG des Beitrags hier: https://frauenundkirche.wordpress.com/2023/03/17/von-synodalen-wegen-nichtmannern-narren-und-entchen/

 

Kommentare

7 Antworten

  1. Ein hervorragender Brief von Frau Zöller an Bischof Bätzing.
    Allem kann man sich aus vollem Herzen anschließen.
    Dass ein katholisches „Reform-“ Gremium, das jahrelang tagt, nicht mit einem Wort auf schon viele Jahre drängende Fragen von Leben und Tod von Menschen eingeht, ist über aus enttäuschend. Hier wäre z.B. eine Umkehr und Hinwendung, ja eine echte Reform bitter nötig gewesen! Der Papst hat schon beim vorletzten Ad-limina-Besuch unserer DBK in einem langen Passus viel mehr Einsatz im Lebensschutz angemahnt! Nichts ist bisher geschehen. Weiter gibt es keine engagierte Unterstützung der Märsche für das Leben, nicht einmal durch Werbung!
    Auch die meisten Diözesan-Gremien sind völlig dem Mainstream gleichgeschaltet und verlieren keine Silbe zum aktiven politischen Kampf um den Lebensschutz! Das Lebensrecht des ungeborenen Kindes ist dem Synodalen Irrweg keinen Satz wert. Meint Kardinal Marx, der tönt, dass nur eine glaubwürdige Kirche gehört werde, dass wir bis auf den St. Nimmerleinstag warten sollen mit Anstrengungen zur Neuevangelisation und mit klaren Ansagen zum Lebensschutz?? Denn was er als „Glaubwürdigkeit“ bezeichnet, das wird nie eintreten! Selbst eine katholische Kirche, die sich bis zur Unkenntlichkeit „reformiert“ hätte, wird deshalb nicht plötzlich glaubwürdiger. Man wird uns dann eben die 2000 Jahre „falsche Lehre“ und „Knechtung der Freiheit“ als 2000jährigen „Geistlichen Missbrauch“ vorhalten und die Kirche in den Orkus werfen wollen. Die Kirche wird nicht glaubwürdiger durch Frauen im Priesteramt, schwule Seelsorgerpaare im Pfarrhaus, Segnung aller Sexualverpaarungen, und Weihe von zu „Männern“ umoperierten Frauen zu Priestern, die lebenslang täglich Hormone brauchen, damit sie – nach außen- „Männer“ bleiben! Wir aktiven Lebensrechtler müssen uns leider selber immer noch mehr anstrengen – und das ohne Geld und kirchliche Apparate – , da die offizielle Kirche frei nach Luther hierzulande eine „ecclesia incurvata in se ipsa“ derzeit zu sein scheint: Eine in sich selbst eingekrümmte Kirche, eine selbstreferentielle Kirche ohne positive Außenwirkung. Bald interessiert sich niemand mehr wirklich für das, was diese Bischöfe sagen! Ihr Surfen unter der Buntstreifen-Fahne wird von etwa 65 Prozent der Katholiken nicht gutgeheißen: Aber das schert diese Leute nichts. Noch nie im Leben habe ich solch vernichtende Urteile über einzelne Bischöfe nach der Messe in Gesprächen an den Kirchentüren gehört!
    Glaubwürdig jedoch ist die Kirche, wenn sie von Gott, vom Tod und von Sünde, vom ewigen Leben, von der Auferstehung der Toten, von Christus als Salvator Mundi, von Maria und Josef als der Heiligen Familie für alle Verzweifelten redet.
    Nehmen wir den Heiligen Josef als Beschützer des ungeborenen Jesus als Vorbild:
    Kommen Sie unbedingt zum Münchner Marsch fürs Leben am Samstag, den 25. März! 13 Uhr Königsplatz. Maria Verkündigung! Welch ein Tag – auch für den Heiligen Josef!
    Ab ca.1 6 h schon wieder Rückfahrt mit Bussen und Bahnen möglich.
    Weitere Infos: http://www.marschfuersleben.de

  2. Vorschlag:

    1) Aufhebung des Pflicht-Zölibates für Priester, stattdessen Freiwilligkeit des Zölibates bzw. der Ehelosigkeit. Wie in der alten syrischen bzw. assyrischen Kirche von Antiochia in der Nachfolge des Apostels Petrus und nach Thaddäus und Thomas in apostolischer bzw. bischöflicher Nachfolge und Tradition und Sukzession stehend.

    2) Zulassung des Diakonates für Frauen (NICHT aber des Frauen-Priestertums!).

    3) Orientierung am Engel(s)werk nach Gabriele Bitterlich als Mystikerin.
    Die Engel(s)namen findet man im zweiten Buch des Philo(n) von Alexandrien.

    Ansonsten weitgehende Zuwückweisung der Forderungen des synodalen Weges.

      1. @Konrad Kugler:

        Irrtum, es ist biblisch erlaubt und legitimierbar. Und auch von der reichhaltigen und oft in Vergessenheit geratenen Kirchentradition der katholischen Kirche her durchaus möglich. Siehe hierzu auch den 1. Clemensbrief und den Barnabas-Brief und den Benediktiner Odo Casel.

        Manifest „Neuer Anfang“ gegen synodale Irrwege
        04.10.21

        Manifest „Neuer Anfang“ gegen synodale Irrwege

        Arbeitskreis Christliche Anthropologie schlägt einen neuen Anfang
        des Reformprozesses in der Katholischen Kirche verbunden mit einer Unterschriftaktion vor

        (MEDRUM) Nach Auffassung seiner Initiatoren will der Arbeitskreis Christliche Anthropologie (ACA) für den Reformprozess in der Katholischen Kirche Deutschlands ein neues Gespräch eröffnen, das aus dem Evangelium heraus begründet ist. Dazu hat der Arbeitskreis ein Manifest „Neuer Anfang“ herausgegeben, das von Gleichgesinnten mitunterzeichnet werden kann. … weiterlesen

        https://medrum.de/node/16187

        Christuswege

        http://www.christuswege.net

  3. Der Kommentar von Frau Zöller spricht mir ganz aus der Seele. Allen darin enthaltenen Klagen schließe ich mich überzeugt an. Bitten wir heute, am 19. März, den Heiligen Josef, Vorbild für alle demütigen Bischöfe, um seine Hilfe.
    Wilderich Freiherr von Ketteler-Tinnen

    1. Vielen Dank.
      Ich schließe mich ihren Worten mit an.
      Bleiben Sie mutig, Frau Zöller .

      Leider müssen wir uns unsere Oasen teils weit von den Heimatgemeinden suchen. Sonst geht uns wohlmöglich noch die Freude am Glauben verloren.
      Allen Lesern hier im Forum eine gesegnete Fastenzeit.

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