Mehr als 1000 katholische Geistliche in England und Wales haben einen Offenen Brief gegen Pläne zur Einführung gleichgeschlechtlicher Ehen unterzeichnet. Es handelt sich etwa ein Viertel aller Priester beider Länder. Zu den 1067 Unterzeichnern gehören fünf Bischöfe und zwei Benediktiner-Äbte.
Der geplante Regierungs-Entwurf zur Ausweitung des Ehebegriffs würde die Möglichkeit ernsthaft beschränken, daß Katholiken in ihren Schulen, Wohlfahrtseinrichtungen und Kirchen „die Wahrheit über die Ehe lehren“.
Das steht in dem Schreiben, das die Tageszeitung „Daily Telegraph“ in ihrer Wochenend-Ausgabe abdruckte.
Die Geistlichen argumentieren, es sei sinnlos, der Kirche und anderen Religionen einzuräumen, weiterhin ihre Sicht der Dinge öffentlich vertreten zu können, wenn von ihnen gleichzeitig erwartet werde, als Staatsbürger genau gegensätzliche Meinungen mitzutragen.
Sie bezeichnen die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau mit dem Ziel der Familiengründung als wesentlichen Baustein der Gesellschaft.
Die Unterzeichner erinnern daran, daß der einstige Versuch von König Heinrich VIII., am traditionellen Ehebegriff zu manipulieren, jahrhundertlange Spannungen zwischen Staat und Kirche zur Folge hatte. Der machtbewußte Monarch war sechsmal verheiratet.
Heinrich VIII. brach 1533 mit dem Papst, weil dieser sich weigerte, die erste Ehe des Königs mit Katharina von Aragon für ungültig zu erklären.
Der König setzte sich 1534 selber als Oberhaupt einer neuen anglikanischen Staatskirche ein; damit begann die Unterdrückung der Katholiken, die sich unter Oliver Cromwell sogar zur blutigen Verfolgung steigerte.
Quelle: Radio Vatikan Gemälde: Evita Gründler