Von Felizitas Küble
Kürzlich erhielten wir unter den Kommentaren bei dem Artikel Pater Bernhard Vosicky: „Exorzist und Heiler?“ eine Leserzuschrift von Dr. Rosa Stummer. Auf meine Rückfrage dort, ob wir einige Abschnitte, soweit sie von allgemeinem Interesse sind, in einem eigenen Beitrag beantworten können, gab Frau Stummer mir freundlich ihre Zustimmung.
Es ging in unserem Artikel unter anderem um die sog. „Befreiungsgebete“, die einer Teufelsaustreibung ähnlich sind, aber in der charismatischen Szene meist ohne bischöfliche Genehmigung (die für einen Exorzismus erforderlich ist) praktiziert und den Betroffenen vielfach regelrecht aufgedrängt werden, wie ich von Aussteigern immer wieder erfahre.
Zur „Befreiungsszene in Österreich“ schreibt nun Frau Dr. Stummer Folgendes:
„Eine Freundin (psychisch krank und okkult belastet), ist vor 1 Jahr durch eine magische Praktik, empfohlen auf dem Endzeitforum von einem „Seher“, in große Not geraten und konnte monatelang nicht mehr schlafen.
Sie hat von einem Priester gehört, der helfen könnte und via Telefon hat er zweimal für sie gebetet und eine „Abtrennung“ von einem okkult sehr belasteten Mann gemacht, woraufhin alles sich zum total Schlechten gewandelt hat.“
Magie: Zauber und Gegenzauber
Dieser Vorgang ist typisch für die „Szene“ – hierzu einige Anmerkungen:
1. Ob die psychisch kranke Freundin wirklich „okkult belastet“ ist, sei dahingestellt, in charismatischen Kreisen wird das vor allem seelisch labilen Personen oft eingeredet. Wenn sie sich tatsächlich „magisch“ betätigt hat, wird es durch eine ebenfalls magische (!) „Anti-Magie“ – sozusagen eine Art Gegenzauber – nicht besser, sondern noch schlimmer, denn das Problem dreht sich im „Zauberkreise“.
2. Gerade der Ausdruck „Abtrennung“ ist in der Panik-Szene an der Tagesordnung: Selbsternannte „Befreiungspriester“ betreiben auf rituellem – oft telefonischem – Wege per Sprechakt eine „Abtrennung“ (etwa so: „Ich trenne Dich ab von Vorfahrensschuld, Flüchen, okkulten Bindungen“…), als ob sie gleichsam über eine geheimnisvolle Formel mit übersinnlicher Kraft verfügen würden.
Manchen Betroffenen geht es dann sogar kurzfristig „besser“, vielleicht wegen des inneren und äußeren Erwartungsdrucks, doch danach fallen sie häufig in ein „tiefes Loch“, das unter Umständen jahrelang andauert.
„Sie leidet unter Verdammungsgewissheit“
Unsere Leserin berichtet weiter über ihre Freundin:
„Sie bekam Fluchzwänge, konnte sich nicht mehr selbst versorgen, machte einen schweren Selbstmordversuch und ist auch jetzt noch verzweifelt und leidet unter Verdammungsgewissheit. Ich selbst habe dann mit dem Priester telefoniert und er hat mir erzählt, er macht diese Befreiungsgebete am liebsten während der Fahrt auf der Autobahn!“
Dies entspricht genau dem, was ich seit Jahrzehnten von Aussteigern höre und lese – und zwar als Auswirkung von „Befreiungsgebeten“: Unheilsgewißheit (dazu bekam ich noch gestern einen verzweifelten Brief einer Betroffenen aus der Schweiz), Höllenangst, schwere Depressionen, Selbstmordneigungen.
Die charismatischen Geistlichen – manchmal sind es übrigens auch Laien – vollziehen ihre „Abtrennungs“-Rituale häufig per Telefon quasi zwischen Tür und Angel – oder wie hier eben auf der Autobahn (was ja auch für den Priester selber wegen Unfallgefahr gefährlich werden kann).
„Im Milieu der falschen Erscheinungen unterwegs“
Zudem schreibt Frau Dr. Stummer:
„Jetzt bin ich auch in Sachen Exorzismus nicht kompetent genug, um eine Diskussion mit diesem Priester aufnehmen zu können, aber ich glaube, so hätte das nicht laufen dürfen, denn es wurden vor der Abtrennung keine Eintrittspforten eruiert und geschlossen.
Außerdem war meine Freundin hauptsächlich im Millieu der falschen Erscheinungen und Visionen unterwegs…
So eine Befreiung muss ja immer mit einer Bekehrung einhergehen. Das ist ja an jahrelange Seelsorge und Gehorsam gegenüber dem Priester gekoppelt und nicht in einem 10 minütigen Telefonat zu erledigen mit einer Person, die ich vorher und nachher nie gesehen habe und nicht weiß, wo sie steht und wer ihr im Notfall dann hilft.“
Sie haben recht, „so“ hätte das nicht laufen dürfen, ist aber in der Befreiungsszene an der Tagesordnung. Die Freundin sollte sich wirklich „abtrennen“ – aber ganz anders, nämlich aus eigener Einsicht und Antrieb von den irrgeistigen Erscheinungen! Hier liegt nämlich der „Hund begraben“.
Doch gerade diese „Befreiungspriester“ hängen ja meist selber „am Tropf“ irgendwelcher Seher/innen.
Charismatisch „heilende“ Handauflegung
Dr. Stummer äußert sich zudem zur charismatischen Handauflegung, die oft durch Laien geschieht, bisweilen auch durch Geistliche, was die Sache aber nicht besser macht:
„Zum Thema Handauflegung durch Priester sagen: ich habe von einigen Frauen, als ich noch in Wien arbeitete, gehört, dass sie große Probleme hatten nach einer Handauflegung durch Priester – und ich selbst hatte auch 2 x bei Priestern – beide charismatische Medjugorje-Fans – anschließend ganz große Probleme.
Vor ein paar Wochen habe ich das einem Priester gegenüber angesprochen und er sagte mir, dass der Priester unbedingt im Stand der Gnade sein muss dazu. Eigentlich ist die Handauflegung ein Weiheakt und ein Segensgestus ist nicht gleich eine Handauflegung. Das ist meine Meinung.
Ich kann davor auch nur warnen, denn manche meinen, sie hätten den Hl. Geist und haben ihn doch offensichtlich nicht.“
Ihre Warnung ist berechtigt, allerdings geht es nicht allein darum, ob der Priester im „Stande der Gnade“ ist oder nicht, das kann man ihm sowieso nicht von außen ansehen.
Die mit großen „Heilserwartungen“ verbundene Handauflegung als solche ist das Problem, wird doch behauptet, dadurch eine „Geistausgießung“, gar „Geistestaufe“, zumindest aber eine „innere Heilung“ zu erhalten. Was dabei herauskommt, ist nichts dergleichen, im schlimmsten Fall das glatte Gegenteil.
„Sich bekehren kann man auch zuhause“
Abschließend heißt es in dem Leserkommentar:
„Ich kenne einige Personen, die schwer krank aus Medjugorje zurückkamen, eine sogar besessen. Sich bekehren und beichten kann man auch zu Hause. Warum fährt man nicht nach Lourdes? Warum muss alles immer sensationell und neu sein?
Was mich auch sehr ärgert ist, dass die Kalasantiner in Wien so oft nach Montichiari und Medjugorje gewallfahrtet sind, obwohl sie hätten wissen müssen, dass Montichiari längst vor dem 2. Vatikanum vom Bischof abgelehnt wurde. Und hätte jemand gesagt, er möchte nicht zur Gospa nach Medjugorje mitfahren, dann hätte man ihn wohl zu einem Exorzismus geschickt.
Glückliche Tradition, Du hast diese Irrtümer durchschaut und nicht mitgemacht!“
Auch hierzu einige Anmerkungen:
1. Es ist immer viel von den „Früchten“ die Rede, die sich bei Medjugorje-Pilgern angeblich einstellen. Das mag hier und dort der Fall sein, aber nicht wegen der „Marienbotschaften“, sondern weil in dieser Pfarrei schließlich auch hl. Messen gefeiert und die Sakramente gespendet werden.
Zudem gibt es auch die „Früchtchen“, die sich total an die vermeintlichen Erscheinungen hängen und dann teilweise hinterher seelisch und spirituell aus dem Gleichgewicht geraten, einige landen gar in der Psychiatrie (ich kenne solche Schicksale persönlich).
Montichiari ebenfalls nicht anerkannt
2. Der italienische „Erscheinungsort“ Montichiari-Fontanelle ist tatsächlich kirchlich auch nicht anerkannt, hier wird die „Rosa Mystica“ verehrt. Auch diese irrgeistigen, freilich zunächst sehr fromm klingenden „Botschaften“ haben wir hier im CF längst gründlich entzaubert.
3. Tatsächlich gibt es nicht wenige Medju-Fanatiker, die schnell mit dem Besessenheitsvorwurf zugange sind, wenn jemand sich klar von diesen Erscheinungen abgrenzt. Auch mir wurde das schon vorgehalten, teils mit dem „netten“ Hinweis, nun verstärkt für mein „Seelenheil“ zu beten.
Eine befreundete Aussteigerin erhielt Briefe von einem konservativen Priesterseminaristen, mit dem sie zuvor nach Medju gepilgert war, aber danach kritisch wurde: sie habe damit die Gottesmutter „verraten“, warf er ihr vor, sie sei nun vom Teufel „umgarnt“ usw…
Zu Ihrem Schlußwort „Glückliche Tradition, Du hast diese Irrtümer durchschaut…“: Tatsächlich war die „vorkonziliare“ Kirche in Sachen Erscheinungen, Visionen, erst recht in puncto Charismatik weitaus nüchterner, vorsichtiger und auch strenger – man erinnere sich an die harten kirchlichen Maßnahmen gegen die „Erscheinungen“ von Heroldsbach in den 50er Jahren (Exkommunikation der Seherinnen, Amtsenthebung von Anhänger-Priestern usw).
Unsere Autorin Felizitas Küble leitet den KOMM-MIT-Verlag und das Christoferuswerk in Münster, das dieses CHRISTLICHE FORUM betreibt
23 Antworten
Eines der heilsamsten Kirchengebote ist „Wenigstens 1mal pro Jahr zum Beichten gehen“. Am besten wohl mindestens etwa alle 2 Monate! Wenn man das sein Leben lang tut, oder jetzt sofort damit wieder anfängt, dann heilt dies Vieles! Psychopharmaka müssen in ihrer Dosierung immer wieder ärztlich überprüft werden, sonst ist man ja ein anderer Mensch – und auch religiös nicht voll auf der Höhe in seinen Entscheidungen. Der Einbruch der Beichtpraxis und die Ablehnung der Beichte durch die Protestanten ist verheerend und bewirkt m.E. ganz viele psychische Leiden. Die Beichte ist ein Sakrament, das ungeheuer viele Gnaden spendet, wenn man sie demütig und wirklich auch mal sich selbst mit eigenen Worten ehrlich anklagend empfängt. Sich an einen Menschen, einen Priester oder Dinge oder Riten oder Botschaften zu fesseln, das ist Sünde! Damit hat man einen Götzen ! Der Mensch muss seine Freiheit verteidigen – und die bekommt er wieder bei der Lossprechung. Da braucht man keine Befreiungsgebete und keine Abtrennungsgebete aus der Ferne, an deren Magie man sich wieder fesselt und von denen man sein Schicksal abhängig macht.
Körper & Geist, Medizin & Alternatives Heilen
Mehr als nur Placebo: Achtsamkeitsmeditation kann Schmerzen wirklich lindern
https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de/mehr-als-nur-placebo-achtsamkeitsmeditation-kann-schmerzen-wirklich-lindern20241001/
https://www.grenzwissenschaft-aktuell.de
@Dr. Rosa Stummer: Zur Bibel gehört auch die 4 bzw. 5 Elemente-Lehre von den Elemente-Prinzipien als „Principiis“ bzw. Elementarkräften. Im Ayurveda als der traditionellen indischen Heilkunst Indiens auch die „Tattwas“ genannt. Auch die beiden Heiligen und Kirchenlehrer Albertus Magnus und Hildegard von Bingen sowie Origenes und Philo(n) von Alexandrien als jüdischer Theologe und Merkaba-Mystiker und Hermetiker kannten und verwandten sie. Man findet sie auch in der Hildegard-Medizin der Heiligen und Kirchenlehrerin Hildegard von Bingen und so weiter usw.
Vier-Elementen-Lehre
https://www.kathpedia.com/index.php?title=Vier-Elementen-Lehre
@Dr. Rosa Stummer:
Da waren zahlreiche Kirchenmänner wie Kardinal Nikolaus von Kues als Cusanus oder auch der Heilige und Kirchenlehrer Albertus Magnus (der auch ein Buch über das Heilen mit Edelsteinen und Kristallen schrieb) oder der Jesuit Athanasius Kircher und auch der Heilpraktiker Paracelsus anderer Meinung. Siehe auch die Heilpraktikschule der Hygieniker im 18. und 19. Jahrhundert, die noch die volle hermetische Paracelsus-Medizin praktizierte. Siehe auch die Hildegard-Medizin nach der Heiligen und Kirchenlehrerin Hildegard von Bingen, die auch die Sympathie-Lehre und die hermetische Mikrokosmos-Makrokosmos-Lehre kannte.
Wissenschaftlich nachweisbar sind die Biophotonen als Zellsignale zur Zellkommunikation (Biophotonen-Therapie) und die Akupunktur-Meridiane der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und auch die Phononen als Kristallgitterschwingungen auf Quantenebene, die das Heilen mit Edelsteinen und Kristallen erklären können.
Schon in der Genesis steht übrigens, dass Gott dem Menschen den Lebensatem („Ruach“) oder – Odem einbläst. Diese Lebenskraft ist also auch in der Bibel bekannt.
Ebenso der LOGOS in der Areopag-Rede des Apostels Paulus auf dem Areopag in Athen, wo er die beiden stoischen Philosophen Aratos (zum höchsten Gott) und Kleanthes (zum göttlichen Logos, bei ihm die „Weltseele“ oder „Weltvernunft“) zitiert. In der Weisheitsliteratur wird auch das „Wissen über die Elemente“ erwähnt.
@Dr. Rosa Stummer:
Der Apostel Paulus unterscheidet im Neuen Testament der Bibel Körper und Seele (griechisch „Psyche“) und Geist. Zwischen Körper (materiell) und Geist (spirituell) mittelt und vermittelt die Seele (Psychisch). Notwendig ist eine harmonische Entwicklung und Reinigung und Ausgeglichenheit von Körper UND Seele UND Geist.
Auch die Seele muss gepflegt und gereinigt und harmonisiert werden. Ansonsten kann es, etwa bei einem Ungleichgewicht der Elemente-Energien in der Psyche (etwa wenn man schlecht geerdet und deswegen seelisch-psychisch labil ist), zu seelisch-psychischen Krankheiten und Störungen und Erkrankungen kommen.
Dies wussten auch die beiden Heiligen und Kirchenlehrer Albertus Magnus
und Hildegard von Bingen, die auch die 4 bzw. 5 Elemente-Lehre kannten, und
Bonaventura und die Heiligen Bernhard von Clairveaux und Stephen Harding und Hugo de Payens und der Selige und Märtyrer Raymundus Lullus bzw. Ramon Lull und so weiter…nur wer die Seele pflegt wird auch Erfolge im geistig-spirituellen Bereich haben. Denn zwischen Körper und Geist mittelt und vermittelt die Seele.
Und die ist bei vielen Menschen disharmonisch und energetisch blockiert usw.
Kein Wunder, dass es mit dem Heiligen Geist bei vielen Menschen nicht so recht „klappen“ will…sie pflegen die eigene Seele als Grundlage ihrer Entwicklung nicht ausreichend, ganz speziell in der technokratischen westlichen Welt äußerst mangelhaft. An den SYMPTOMEN wird dann häufig mit Medikamenten und Pharmazeutika rumgedoktert. Aber an die eigentlichen innerseelischen und tiefenpsychologischen Ursachen geht man nicht heran. Das machen die Asiaten besser. Dem LOGOS der Bibel gemäß müsste man eben auch Wissen über die Elemente-Prinzipien als „Principiis“ (siehe etwa auch „Weisheitsliteratur“ des AT) haben. Siehe auch die Logos-Theologie nach Justin dem Märtyrer und dem Heiligen Irenaeus von Lyon als Kirchenlehrer und Kirchenvater, der diese von ihm übernahm und weiterentwickelte. Siehe auch die Hildegard-Medizin nach Hildegard von Bingen. Auch dies gehört zur Bibel und zur katholischen Kirchentradition dazu.
Vier-Elementen-Lehre
https://www.kathpedia.com/index.php?title=Vier-Elementen-Lehre
Ich möchte auch auf den medizinischen Aspekt einer Stoffwechselstörung im Gehirn hinweisen, die zu Wahnideen und Halluzinationen (z.B. Stimmenhören) führen können.
Betroffenen empfehle ich auch ein Gespräch mit einem, sofern möglich, christlichen Psychiater. Jesus Christus kann auch durch Ärzte, andere Therapeuten und Medikamente heilen, bitten Sie IHN um Erkenntnis (Jakobus 1, 5-8).
Sehr geehrter Herr Dieterle!
Meine Freundin nimmt viele hochpotente Psychopharmaka (würde ich die Dosis nehmen, würde ich nie wieder aufwachen) schon seit vielen vielen Jahren und mit allen schweren Spätfolgen.
Sehr verehrte Frau Dr. Stummer,
die Nebenwirkungen sind auf der Packungsbeilage aufgeführt. Ich möchte Ihrer Freundin empfehlen, sich durch einen Psychiater beim Sozialpsychiatrischen Dienst des nächst gelegenen Gesundheitsamtes beraten zu lassen. War sie schon mal in einer Klinik? Macht sie auch eine Psychotherapie?
Beste Grüße und Genesungswünsche!
Claus F. Dieterle
Sehr geehrter Herr Dieterle!
Sie war vor der tragischen Verschlechterung schon in ständiger ärztlicher Begleitung und Medikation und war auch vor dem Suicidversuch Monate lang stationär. Danach kam es zum Suicidversuch und danach wieder ein monatelanger stationärer Aufenthalt immer ohne Besserung des Zustandes, außer, dass sie wieder schlafen kann.
Allerdings kenne ich auch einen tragischen Fall, wo ich einer Frau, die auch magische Praktiken angewandt hat, empfohlen habe in die Psychiatrie zu gehen und die dann zu meinem Entsetzen in der Psychiatrie im Ausland verstorben ist.
Ein Exorzist (P.Peter Glas) sagt auch immer: Besessene gehören nicht in die Psychiatrie und, wenn sie keine entsprechende Hilfe bekommen, wählen sie oft den Suicid, weil die Leiden unerträglich sind. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Psychiatrie und Kirche ist schwierig, weil es wenige christliche Psychiater und Therapeuten gibt (ich kenne außer Prof. Bonelli niemanden und der fühlt sich nur für Menschen zuständig, die sehr viel zahlen können) und auch wenige Exorzisten, die lege Artis arbeiten. Die wirkliche Lösung hat Frau Küble im Artikel schon angesprochen. Aber danke, dass sie versuchen zu helfen. Ich habe aus all den Dingen gelernt, dass man sehr demütig, vorsichtig und besonnen agieren muss mit so schwierigen Situationen. Es bleibt ja noch das Fürbittgebet und Gott ist doch allmächtig.
Zur christlichen Psychologie siehe Christa Meves.
Zeit-Fragen Magazin aus der Schweiz zur personalen Psychologie
http://www.zeit-fragen.ch
Psychiater dürfen Psychopharmaka (Drogen) verschreiben. Das ist der wichtigste Grund warum der Gang zum Psychiater mitunter notwendig sein kann. In den meisten Fällen ist das auch der einzige Grund. Es ist natürlich fürchterlich, dass Ihre Freundin davon gezeichnet ist. Die modernen sollen die Physiognomie weniger entstellen, in geringer Dosierung gar nicht. Die Psychiatrie bewegt sich ständig an der Grenze zum Machtmissbrauch. Das ist ein schwieriges Thema. Die Kirche tut gut daran, sich da komplett heraus zu halten. Wir glauben ja auch nicht, dass die Kirche mit Augenärzten zusammenarbeiten sollte weil Jesus Blinde geheilt hat.
Sehr geehrte Frau Küble!
Ich würde gerne noch etwas zum Thema Passendes ergänzen: Es geht da um einen charismatischen Priester, der sich aus einer narzistischen Kindheitsverletzung (seine Eltern haben ihn erst geschätzt und geachtet, als er Priester war) seine Berufung selbst genommen hat (er sagte: „Denen zeig´ich´s“) und natürlich erfolgreicher und berühmter sein möchte, als der vom Bischof für den Exorzismus beauftragte Priester in der Region.
Ich habe von seinem Wirken gehört und es selber öfters gesehen und es ist schaudervoll. Es ist sehr problematisch, wenn ein Priester unbedingt „Erfolg“ im Sinne von Heilungen „produzieren“ muss, um seinen Selbstwert zu nähren, denn der liebe Gott läßt sich ja zu nichts zwingen und nicht vor so einen „kranken Karren“ spannen.
Ich bin auch sehr skeptisch, was die Priesterberufungen in Medjugorje betrifft. Kardinal Schönborn sagte ja, er würde das Priesterseminar in Wien schließen können, wenn es nicht Medjugorje gäbe.
Mir kommt vor, da der Novus ordo so wenige Berufungen hat, nehmen die einfach jeden auf, egal, wie berufen oder gesund er ist oder nicht. Da kenne ich auch wieder einen in Medjugorje Berufenen, der sehr tief verwundet ist aus seiner Kindheit, so daß es sicherlich nicht aufgearbeitet ist und in sein seelsorgliches Wirken hineinspielt.
Ich kann dem lieben Gott nur öffentlich von ganzem Herzen danken, dass er mir in den letzten 5 Jahren gute Beichtväter geschenkt hat. Meine Erfahrung: es lohnt sich, weite Entfernungen auf sich zu nehmen, um zu einem guten Beichtvater zu gelangen und zu einer trident. Hl. Messe.
Man muss halt viel für die Heiligung der Priester beten und die guten Seminare finanziell unterstützen, damit wieder mehr gute Priester zur Verfügung stehen.
Viel Heilung und Befreiung geschieht durch die Hl. Beichte und auf dem ordentlichen Heilsweg, einem guten katholischen Lebenswandel.
Meist ist der Leidensdruck sehr groß, besoders bei psychisch Kranken, aber gerade da sollte man sich unbedingt die Zeit nehmen, einen guten Priester für die Begleitung zu finden. Nicht alle Priester tun sich leicht mit psychisch Kranken oder okkult Belasteten. Das kann bis zur Verachtung von Hilfesuchenden gehen, wo der Priester dann eher genervt und angewidert ist, als dass er Mitleid hätte. (Ich möchte den Satz nicht wiedergeben, den ein Priester über eine Frau gesagt hat – übrigens der Priester, durch dessen Handauflegung ich in eine Extremsituation kam).
So wie in jedem anderen Beruf ist es wichtig, einen Priester zu suchen, der gut ausgebildet ist und die Regeln seines Standes einhält, besonders im Exorzismus. Alles andere ist im geistlichen Bereich extrem gefährlich und da geht es ja nicht nur um das irdische, sondern um das ewige Leben.
Bis man so jemand gefunden hat, ist das Rosenkranzgebet und die Zuflucht zum unbefleckten Herz Mariens ein Rettungsanker. Mir hat auch die Anrufung der Mutter Gottes in der Lauretanischen Litanei schon einmal die ersehnte Hilfe und Wende gebracht. Danke, vielgeliebte Gottesmutter!
Sehr geehrte Frau Dr. Stummer,
zunächst nochmal herzlichen Dank für Ihre vielen Hinweise und Erfahrungsberichte samt diesen weiteren Ergänzungen.
Es ist gut, daß Sie diese Beobachtungen und Eindrücke so nüchtern einordnen.
Was die „Berufungen“, die von Medjugorje ausgehen, anbelangt, so mag manches Hand und Fuß haben (Gott kann auf krummen Zeilen gerade schreiben – nicht „wegen“, sondern „trotz“ Medju), aber auch ich weiß von reichlich „schrägen“ Schicksalen.
Manche Ehe ging daran kaputt, weil ein Partner – meist die Frau – voll auf dem Medju-Trip war und damit ständig ihre Familie vollgetextet und „genervt“ hat.
Ich bekam erschütternde, seitenlange Briefe von Aussteigern, die das Problem irgendwann erkannten, als aber die Ehe schon in Trümmern lag.
Auch sexueller Mißbrauch durch charismatische Geistliche – mit oder ohne Medju-Kontext – wurde mir mehrfach von Betroffenen berichtet.
Ihre Beobachtung, daß unreife Motive für die „Berufung“ zum Priester eine große Rolle spielen können, trifft ebenfalls bisweilen zu.
Wichtig ist, daß es uns nicht um diese schwärmerische „Heilung und Befreiung“ geht, sondern schlicht und gläubig um das HEIL und die Freundschaft mit Christus, um ein Leben in der Gnade Gottes. Der Alltag ist Prüfstein unseres Glaubens, vor allem die Nächstenliebe – und nicht die (Sehn-)Sucht nach dem Außergewöhnlichen, nach Trance, Erlebnissen, Ekstase usw.
Gottes Liebe will nicht „genossen“, sondern umgesetzt werden.
Dazu kommt, daß Medju und Co. ein Zerrbild der Marienverehrung liefern, als ob die wahre Madonna so dumm und geschwätzig wäre die das Medju-Phänomen.
Wie das Magnificat zeigt, hat die echte, die biblisch bezeugte Gottesmutter in wenigen Worten viel gesagt, viel Inhaltliches gesprochen.
In Medju und den sonstigen aktuellen Erscheinungen wie Sievernich etc. wird hingegen ständig viel „frommes“ Stroh gedroschen.
Freundlichen Gruß
Felizitas Küble
Die ersten christlichen Mönche oder auch „Wüstenväter“ haben ihre Zustände charismatischer Geist-Begeisterung immer zuerst auch auf dämonische Einflüsse überprüft. Und eben dies tut das Engel(s)werk nach Gabriele Bitterlich.
Dessen Engelsnamen findet man im zweiten Buch des Philo(n) von Alexandrien.
Cessationismus – der Notausstieg für Ungläubige
https://hauszellengemeinde.de/cessationismus-notausstieg/
Das westliche Denken der Kirche
https://philosophia-perennis.com/2019/03/20/beile-ratut-hinterfragt-in-einem-essay-das-westliche-denken-der-kirchen/
https://philosophia-perennis.com
Evangelische Allianz und Freimaurertum
https://hauszellengemeinde.de/allianz-freimaurertum/
Allerdings gab es in der vor-konzilaren katholischen Kirche auch noch die alte tridentinische Messe als „Heiliger Messe aller Zeiten“ und den kleinen Laien-Exorzismus. Zur Falsch-Mystik siehe die „Zeugen der Wahrheit“ Website (ZDW) https://kath-zdw.ch/ Siehe auch das Engel(s)werk nach Gabriele Bitterlich.
Zur Schwarmgeisterei bei Horst Koch https://horst-koch.de/schwarmgeistiges/
Die Gaben des HEILIGEN GEISTES
https://hauszellengemeinde.de/die-gaben-des-heiligen-geistes/
TO TELEION – das Vollkommene
https://hauszellengemeinde.de/teleion-das-vollkommene/
Vielen Menschen würde auch eine energetische Reinigung bzw. eine Lösung von Energieblockaden gut tun, denn viele psychisch Gestörte sind energetisch blockiert und unausgeglichen und haben einen disharmonischen Fluss der seelisch-psychischen Energie. Prof. Bernd Senf aus Berlin nach dem Psychologen Wilhelm Reich und dem Anthropologen James DeMeo http://www.berndsenf.de „Lebensenergieforschung“ – siehe auch TCM und Orgon-Therapie und Prof. Fritz-Albert Popps Biophotonen-Therapie – ferner Biomagnetismus und Magnetfeld-Therapie – die Akupunktur-Meridiane der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) sind mittlerweile wissenschaftlich nachweisbar – ebenso sind die Biophotonen nach Prof. Fritz-Albert Popp als Zellsignale zur Zellkommunikation wissenschaftlich nachweisbar und belegt.
Sehr geehrter Herr Jahndel!
Was Sie da empfehlen,mit dem bin ich gar nicht glücklich, bzw. würde ich ALLE Praktiken rundweg für mich ablehnen und davon abraten.
Alle diese „energetischen“ Praktiken sind ein auch ein Irrweg und mit dem christlichen Glauben nicht vereinbar. Die Erklärungen hierfür würden zu lange dauern, aber bitte glauben Sie mir.
Wissen Sie, wenn ich gut gebeichtet und innig und ehrlich gebetet habe, habe ich keine Blockaden, sondern bin im Frieden, auch, wenn man vielleicht da oder dort Schmerzen hat, weil man nicht gut auf sich geschaut hat im Leben. Bewegung und gute Ernährung tun den Rest. Wer in der Liebe ist, der ist in Gott und Gott ist in ihm, da gibt es keine Disharmonie.
Ich würde nie eine Veranstaltung mit diesen charismatischen Priestern besuchen.
Man kann es nicht anders nennen als geistiger Missbrauch von den Priestern, wie hier im Artikel erwähnt.
All jene gehören beim Bistum angezeigt. So viele Menschen werden dadurch in Nöte gebracht bis hin zur Alltagsuntauglichkeit .
Einfach den nüchternen Glauben annehmen und diesen leben.
Wir müssen den Verstand, den gesunden Menschenverstand nicht an der Garderobe abgeben, wenn wir glauben … meist sind es hochsensible Menschen mit einem skrupulösen Gewissen, die in die Falle tappen .. ihnen ist leicht Angst zu machen .. ich kann das gut nachvollziehen, bin in manchem auch gefährdet – Gewissen zB, aber doch hatte ich immer eine gesunde Skepsis und hab mich selbst zur Ordnung gerufen, wenn ich gemerkt habe, ich möchte „Mehr“ … denn diese Moment gibt es, vor allem, wenn man Wüstenzeiten hat, keine Gebetserhörungen usw … das kennen wir ja alle.
Und das ist ja grauenhaft – ich habe darüber nicht viel gelesen, aber dafür gehört solch ein Priester angezeigt, eigentlich.
Wie kann man mit so wenig Respekt und Mitgefühl und ohne Ehrfurcht vor Gott so etwas machen?
Ich denke, damit punkten solche Charaktere: weil man als Laie denkt, man hat zu wenig Ahnung … und dann traut man sich nicht, zu widersprechen … lieber einmal zu viel widersprochen und sich selbst geschützt, als auf solche Scharlatane hereinfallen.
Der Heilige Geist unterstützt den gesunden Menschenverstand und wird dann helfen, wenn man sich traut, nein zu sagen ..
Wir haben so viele schöne nüchterne Gebete zu Jesus Christus, zur Gottesmutter .. und wenn man gar nicht mehr weiterkommet, das Gebet, was der bline Bartimäus (Apostelgeschichte?) geschrieen hat: Jesus, Sohn Davids, erbarme dich meiner .. auch Jesusgebet genannt.
Ich bete das oft nachts, wenn ich aufwache, oder auch kurz vor dem Morgenaufwachen und manchmal leichte Panik habe ..
Und anschliessend meistens nach dem Morgenkaffee den Rosenkranz.
Spürbar sind die Himmlischen da und helfen, stärken, wenn auch nicht spektakulär, aber wozu braucht man Spektakuläres?
Es ist ohnehin besser, auch bei Krankheit und Depression, wenn es langsam vorbeigeht .. denn die Natur verträgt kein Vakuum … das heisst: im Langsamen und sich Bewusstmachen, was eigentlich wirklich belastet, kann das Belastende durch stille Freude ersetzt werden .. und Stabilität verleihen .. und darum gehts.
Danke, Frau Küble, für die unermüdliche Aufklärungsarbeit.
Seien Sie behütet von Gott, vor den Angriffen .. und den Miesmachern.