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Eritrea: 21 Männer und Frauen am Karfreitag verhaftet

Anhaltende Christenverfolgung seit zehn Jahren

Wie das christliche Hilfswerk Open Doors von örtlichen Kontaktpersonen erfahren hat, sind in Eritrea am Karfreitag 21 Christen verhaftet worden. Militärbeamte überraschten die elf Frauen und zehn Männer am 6. April, als sie im Militärausbildungslager Sawa heimlich einen Gottesdienst feierten. Die Verhafteten sind allesamt Lehrer und waren in dem Lager im Westen des Landes nahe der Grenze zum Sudan stationiert. Den Informationen nach sind sie auch dort in Metallschiffscontainern eingesperrt und werden hart bestraft.
Auf dem Weltverfolgungs-Index rangiert Eritrea derzeit auf Platz 11 und gehört damit zu den führenden Ländern, in denen Christen am stärksten verfolgt werden.  Etwa die Hälfte der mehr als fünf Millionen Einwohner Eritreas sind Christen; sie gehören überwiegend der orthodoxen Kirche an. Die andere Hälfte ist muslimisch.
Vor zehn Jahren setzte die Diktatur in Eritrea mit einem Dekret den Startpunkt für die Unterdrückung, Gefangennahme und Folter von Hunderten von Christen: Am 12. Mai 2002 ordnete das Regime ein Verbot aller religiösen Aktivitäten außerhalb der staatlich anerkannten Eritreisch-Orthodoxen und Katholischen Kirche sowie der Evangelisch-Lutherischen Kirche an.
Wenngleich auch deren Aktivitäten kontrolliert werden, können diese drei Konfessionen weitgehend ungestraft ihre Gottesdienste feiern. Auch der Islam ist staatlich anerkannt.
Jede andere religiöse Gemeinschaft oder christliche Hausgemeinde wurde zur Registrierung beim Amt für religiöse Angelegenheiten aufgefordert. Doch bislang hat Open Doors zufolge keine einzige Gemeinde einen positiven Bescheid auf ihren Registrierungsantrag erhalten.
Hausgemeinden sind seitdem ebenso illegal wie Bibelstunden und Gebetstreffen in Privathäusern. Jegliche unkontrollierte religiöse Gemeinschaft wird kriminalisiert. Hausdurchsuchungen und Festnahmen gehören zum bitteren Alltag für Christen, die sich dennoch treffen. Sie gelten nahezu als Staatsfeinde.
Schätzungsweise 1000 Männer und Frauen sind derzeit landesweit in Polizeistationen, Militärlagern oder Schiffscontainern eingesperrt.
Doch auch anerkannte Konfessionen  stehen unter Druck und werden durch Einmischung in kirchliche Angelegenheiten bedrängt.
Ende des vorigen Jahres wurden 65 Mitglieder einer lutherischen Kirche in der Stadt Adi Keyh festgenommen. Der Patriarch der Eritreisch-Orthodoxen Kirche, Abune Antonios, war – offenbar auf staatlichen Druck hin – 2006 von der Synode abgesetzt worden und steht seitdem unter Hausarrest. Er hatte gegen die Einmischung der Regierung in Kirchenangelegenheiten protestiert.
 

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