Wie das Hilfswerk „Open Doors“ erfuhr, haben Sicherheitskräfte am 3. Dezember 2011 in der Stadt Keren im islamisch gepägten, ostafrikanischen Eritrea acht Christen verhaftet.
Die Männer gehören zur „Full Gospel Church“, die von der diktatorischen Regierung nicht anerkannt wird. Sie hatten sich am Samstag zu einem Gebetstreffen in einem Privathaus versammelt. Nach Augenzeugenberichten wurden die Christen zu einer Polizeistation in der Kleinstadt Elabered – 25 Kilometer von Keren entfernt – gebracht.
Bereits Anfang November kam es bei einer Hausdurchsuchung durch die Polizei im nördlichen Nakfa (Provinz Sahel) zur Festnahme von 15 Christen. Die Gruppe hatte sich ebenfalls zu einem Gebetstreffen versammelt. Augenzeugen berichteten, daß die fünf Frauen und zehn Männer von den Beamten geschlagen wurden, bevor man sie in einem LKW wegbrachte. Von der Polizeistation Nakfa aus kamen sie an einen bislang unbekannten Ort.
1500 Christen gefangen
In Eritrea sind Christen Tag für Tag dem Risiko ausgesetzt, aufgrund ihres Glaubens festgenommen zu werden und in Lagerhaft zu kommen, etwa wenn sie sich in Privathäusern zum Gebet versammeln oder einer unabhängigen Gemeinde angehören.
Immer wieder erhält Open Doors besorgniserregende Nachrichten über die Situation der Christen in dem abgeschotteten Land. Eritrea steht auf Platz 12 des Weltverfolgungsindex. Diese Liste zeigt an, wo Christen am stärksten verfolgt und benachteiligt werden.
Das diktatorische Regime hält an seinem scharfen Kurs gegen Christen, die sich außerhalb staatlich genehmigter Kirchen versammeln, fest. Nur vier Religionsgemeinschaften sind erlaubt. Wie einheimische Kirchenleiter berichteten, sind derzeit nahezu 1500 Christen in Militärlagern, unterirdischen Zellen (Erdbunkern) und Frachtcontainern eingesperrt. Dort sind sie Folter und Mißhandlung ausgesetzt.
Quelle: Open Doors