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Erscheint die „Madonna von Zaro“ seit 1994 auf der Insel Ischia bei Neapel?

Von Felizitas Küble

Es sind bereits 25 Jahre vergangen, seitdem die himmlische Mutter angeblich drei vorpubertären Kindern – alle unter zehn Jahre alt  – im Wald von Zaro erschienen sein soll. Diese Stätte befindet sich auf der Insel Zaro im Golf von Neapel.

Die Ereignisse von Medjugorje in der Herzegowina sind noch älter – dort soll sich die Madonna bereits am 24. Juni 1981 einer Gruppe von Jungen und Mädchen gezeigt haben.

In beiden Fällen dauern die Erscheinungen bis heute an, wobei sich „Maria“ stets an einen vorgegebenen Zeitplan hält:

Auf der Insel Ischia kommt sie pünktlich am 8. und 26. Tag eines jeden Monats, wobei der einstige Seherknabe Ciro Vespoli (er ist inzwischen Priester) keine Offenbarungen mehr erhält, jedoch die Visionärinnen Simona und Angela nach wie vor ihre Botschaften empfangen.

Die Verlautbarungen von „oben“ sind denen in Medjugorje im Sprachduktus und dem oft sentimentalem Inhalt zum Verwechseln ähnlich, lediglich das Prinzip „Zuckerbrot und Peitsche“ wird im Wald von Zaro gründlicher eingehalten, das heißt:

Dort gibt es mehr Katastrophen-Ankündigungen (Erdbeben, Vulkanausbrüche, Kriege, Massenterror), weshalb die Botschaften insgesamt etwas aufregender wirken als die flachen Allerweltssprüche aus der Herzegowina.

Auch das Erscheinungsbild der „Madonnen“ zeigt in beiden Fällen verwandschaftliche Merkmale: sie trägt einen Schleier, ein weißes oder graues Gewand, einen blauen Mantel und hat nackte  Füße, die Hände breitet sie fast wie ein Priester am Altar aus (Orante-Haltung). Im Falle der Ischia-Erscheinungen gibt es noch ein dornenumranktes Herz auf der Brust und einen goldenen Gürtel um die Hüften.

Nachdem die Zahl der Pilger und neugierigen Touristen ständig angewachsen ist, haben sich auch Medien für die dortigen Vorgänge interessiert. Die angesehene Schweizer „Weltwoche“ schrieb am 5. Juli 2017 sogar einen ausführlichen Bericht unter dem Titel „Wenn Maria spricht“: https://madonna-von-zaro.org/resources/weltwoche_zaro.pdf

BILD: Medjugorje-Madonna mit Schleier, grauem Gewand und blauem Mantel – ähnlich wie in Zaro

Aber auch der zuständige Bischof konnte die Ereignisse auf Dauer nicht ignorieren, so daß er eine Untersuchungskommission einschaltete, die aus mehreren Theologen, Kirchenrechtlern und einem Psychiater besteht. Ein abschließendes Urteil läßt noch auf sich warten, was aber für kirchliche Verhältnisse nicht ungewöhnlich ist. 

Eine Anerkennung der „Offenbarungen“ ist freilich äußerst unwahrscheinlich. Immerhin wurden in Italien seit 1930 über 100 Erscheinungsstätten gemeldet, von denen die Kirche keine einzige approbiert (genehmigt, gebilligt) hat.

Zudem hat der Ortsbischof bereits in kritischer Weise eingegriffen, als er vor einigen Jahren anordnete, daß die vermeintlichen Botschaften Mariens den Pilgern nicht mehr direkt nach ihrer „Erscheinung“ verkündet werden dürfen. Vielmehr müssen sie ihm zuerst vorgelegt werden – und dürfen allenfalls beim nächsten Stelldichein der „Madonna“ vorgelesen werden.

Laut Bericht der „Weltwoche“ sind die zuständigen kirchlichen Stellen vor allem von den Panik-Kundgaben wenig angetan.

Natürlich hat sich die erscheinungsbewegte Internetseite „Kath.net“ sehr wohlwollend über die Vorgänge im Wald von Zaro geäußert: www.kath.net/news/60204

Am 8. Juli 2017 verwies „Kath.net“ abschließend auf das Zeugnis von Pater Gabriele Amorth, dem verstorbenen Exorzisten aus Rom. Dieser habe sich kurz vor seinem Tod positiv über die Geschehnisse auf der Insel Ischia geäußert.

Dies erstaunt allerdings wenig, immerhin war der Geistliche nicht nur ein entschiedener Anhänger von Medjugorje, sondern verlangte sogar von den Gläubigen die Zustimmung zu den dortigen Phänomenen, was ganz dem kirchlichen Standpunkt zu Privatoffenbarungen zuwiderläuft.

Dies haben wir im CHRISTLICHEN FORUM bereits im Jahre 2011 – zu seinen Lebzeiten also – kritisiert: https://charismatismus.wordpress.com/2011/11/02/ex-exorzist-verlangt-den-glauben-an-medjugorje/

Wenn die Erscheinungs-„Madonna“ nicht gerade mit Katastrophenmeldungen und Warnungen vor göttlichen „Strafgerichten“ zugange ist, beschränkt sie sich in ihren Mitteilungen auf fromme Banalitäten ähnlich wie in Medjugorje.

So heißt es u.a. in ihrer nagelneuen „Botschaft“ vom 26. Februar 2019 an die Seherin Simona laut der deutschsprachigen Zaro-Werbe-Seite:

„Liebe Kinder, seht, ich komme zu euch, um euch Frieden, Liebe, Gelassenheit  und Gerechtigkeit zu bringen.

Meine geliebten Kinder, ich komme nochmals, um euch um Gebet zu bitten, Gebet für diese Welt, die sich immer mehr im Verfall befindet, immer mehr vereinnahmt vom Bösen, immer mehr erfüllt vom eigenen „Ich“ und immer weiter von Gott entfernt.

Nur in Gott ist Liebe, nur in Ihm ist Frieden, nur in Ihm ist die wahre Freude!

Ich liebe euch, meine Kinder, ich liebe euch. Jetzt gebe ich euch meinen heiligen Segen. Danke, dass ihr zu mir geeilt seid.“

Die Ähnlichkeit mit dem süßlichen Medjugorje-Gesäusele ist unverkennbar – bis hin zum Abschlußsatz: „Danke, dass ihr zu mir geeilt seid.“ – In Medju endet fast jede Botschaft mit der Floskel: „Danke, dass ihr meinen Ruf gefolgt seid.“

Kommentare

6 Antworten

  1. Eigentlich könnte es sich die Gottesmutter in der heutigen Zeit doch sparen, hier zu erscheinen und dort zu erscheinen und dann auch noch an diesem und jenem Ort. Sie könnte sich auf einen Ort konzentrieren und ihre Botschaften finden dann, bei der heutigen Technologie, denn Weg in die Welt in sekundenschnelle. Ob sie den technischen Fortschritt nicht ganz mitbekommen hat? Auch die Besucher der Orte müssten dann nicht dauernd in der Weltgeschichte herumfahren.

    1. Ave Maria, gesegnet sind die Botschaften der Mutter Gottes. Es ist auch gut so dass die Mutter Gottes die Botschaften so oft wiederholt, denn die Menschheit hört erst wenn es schon fast zu spät ist. Daran kann man erkennen wie wichtig wir der Mutter sind, wie kleine Kinder die immer wieder an die Hand genommen werden müssen . Auch ist in den BOTSCHAFTEN die Barmherzigkeit Gottes zu erkennen . Danken wir unserer Mutter für diese Gnadenorte.
      AVE MARIA.

      1. Gelobt sei Jesus Christus.
        Gott hat sich uns zugewandt und zu uns gesprochen, in dem er uns seinen Sohn gesandt hat.
        Was die Evangelisten geschrieben, ist Gottes Wort, welches er uns selbst gelehrt.
        Warum sollte die Mutter Maria ihre Botschaften „oft wiederholen weil die Menscheit erst hört wenn es fast zu spät sei?“
        Welchen Wert hätten dann die Worte unseres Heilandes gehabt, wenn seine Mutter jetzt nochmal mit Nachdruck und Wiederholung und in eigener Sache unterwegs ist?

        Waren Jesu Worte nicht wahr und endgültig?
        Hat er irgendetwas vergessen, was er uns noch sagen wollte und jetzt seine Mutter vor- bzw. nachschickt?
        Werden die Worte Jesu durch den täglichen Redefluss der Gnadenmutter nicht verdrängt oder verwässert? Hätte Gott dann nicht lieber Maria zuerst schicken sollen, anstatt Jesus? Wäre sie mehr an der „Sache dran geblieben“ durch ständige und nachdrückliche Wiederholung? Wäre sie damit „erfolgreicher“ gewesen als Jesus? – Es müsste einem so scheinen, wenn man betrachtet, wie der Himmel seine Heilsvermittlung inzwischen auf Maria umgestellt haben soll.

        Danken wir unserem Heiland für seine Worte, die er uns gegeben hat, Danken wir ihm, dass er uns durch sein Wort führt und leitet und im Glauben stärkt, dass er gegenwärtig ist in seinem Wort, dass er uns lehrt, Gottes Willen zu tun, und dass er sich in Gehorsam und Demut zum Opfer gegeben hat. Danken wir unserem Heiland für seine Gegenwart im Sakrament.
        GELOBT SEI JESUS CHRISTUS.

      2. Jörg Himmrich schrieb:

        „Es ist auch gut so dass die Mutter Gottes die Botschaften so oft wiederholt, denn die Menschheit hört erst wenn es schon fast zu spät ist.“

        Das ist wirklich beeindruckend. Ich frage mich dabei nur, welche Wiederholung und aus welchem Jahrgang die Menschheit lesen soll, bevor es dann endgültig zu spät ist? Reicht da nicht die oder eine letzte warnende Fassung kurz vor dem Ende? Sie schreiben ja selbst, dass die Menscheit erst hören wird, wenn es schon fast zu spät ist. Das sollte dann aber zur Rettung reichen – oder was meinen Sie?
        Sie, als Eingeweihter, wissen selbstverständlich, dass es sich bei all den „Botschaften“ und „Gnadenorten“ nur um die „Mutter Gottes“ handeln kann.

        „Daran kann man erkennen wie wichtig wir der Mutter sind, wie kleine Kinder die immer wieder an die Hand genommen werden müssen .“

        Aha – Sie haben für sich erkannt, dass Sie immer wieder an die Hand genommen werden müssen. Das lässt selbstverständlich Rückschlüsse zu, dass Sie neben respektablen Fortschritten im Glauben – auch immer wieder dringend eine mütterliche Rundumbetreuung in Gestalt neuer und gehaltvoller „Botschaften“ bedürfen, damit Sie nicht vom wahren Glauben abfallen. Um wie Sie Fortschritte im Glauben zu machen, sollte man es wirklich einmal mit noch mehr „Botschaften“ versuchen.

        MfG

  2. Einer der Seher ist mittlerweile Priester? Da hätte die Madonna von Ischia einen besseren Treffer gelandet wie ihre Kollegin, die Madonna von Medjugorje. Denn die beiden männlichen Seher dort haben zwar erst behauptet, zum Priesterberuf „ausersehen“ zu sein, sind es aber dann nie geworden. Einer ist mittlerweile Millionär, hat eine Villa in den USA und eine ehemalige Schönheitskönigin geheiratet (soviel zu „Maria, Königin des Friedens“ in Medjuorje)
    Es wäre interessant zu wissen, wie sich der Ischia-Erscheinungs-Priester mittlerweile zu den Ereignissen äussert. Schweigt er, weil er weiss, dass damals bis heute gelogen wurde und wird? Unterstützt er die Glaubhaftigkeit der Seherinnen und der Botschaften? Gründet sich seine Berufung auf die Erscheinung?!
    In Italien hat die Madonna eindeutig mehr einen Hang zum Katastrophen-Ausruf.
    Passt sie sich dort einer anderen Mentalität an? Eine eigene Mentalität scheint sie ja nicht zu haben, wenn sie sich je nach Erscheinungsort mal so oder so gibt. Auch der himmlische Kleidungswechsel ist interessant: Ein bisschen Medju, ein bisschen Fatima, ein bisschen Lourdes. Wer weiss, vielleicht wechselt die angebliche Erscheinung auch noch die Haarfarbe!
    Leider lässt sich unsere Kirche bei der Beurteilung solcher Phänomene viel Zeit. Hätte man sich auch beim Thema Umgang mit Missbrauch weniger Zeit gelassen, wäre unsere Kirche nicht so gedrängt worden. Man reagiert ja scheinbar in Rom und anderswo eh nur, wenn sich etwas nicht mehr verbergen lässt. Bei der Beurteilung der Erscheinungen hat unsere Kirche ein grosse Verantwortung. Bis diese sich geäussert hat, ist schon die nächste Erscheinungsstätte entstanden. Nur müssen sich die Seher unterschiedlicher Erscheinungsstätten ein Alleinstellungsmerkmal zulegen, damit ihnen eine andere Erscheinung nicht das Wasser (der Gnadenquelle) abgräbt.
    Bei so viel Konkurzenz muss an sich echt was einfallen lassen, um die Leute zu beeindrucken!

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