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Erschien die Himmelskönigin in Marpingen?

Von Felizitas Küble

Zu jenen „Botschaften“, die in der erscheinungsbewegten Szene hierzulande oft und gern zitiert werden, gehören auch die Worte der „Madonna“ zu Marpingen.

In jener saarländischen Gemeinde, in der schon einst zur Bismarckzeit angebliche (kirchlich nicht anerkannte) „Erscheinungen“ stattgefunden haben,  soll sich die Gottesmutter Ende der 90er Jahre erneut einigen Mädchen im Erwachsenenalter gezeigt und ihnen „Botschaften“ übermittelt haben. Diese Privatoffenbarungen aus dem vorigen Jahrhundert wurden kirchlich ebenfalls nicht bestätigt. 1069810

Doch das ficht die Schar der Getreuen nicht an, unter denen sich auffallend viele Medjugorje-Anhänger befinden, zumal hinsichtlich des Schrifttums über Marpingen, darunter zB. Pater Jörg Müller oder Pfarrer Albrecht von Raab-Straube.

Ein immer wiederkehrendes Plädoyer für die Marpingen-Visionen findet sich in einem Buch, das den rational klingenden Titel trägt: „Visionen und die Frage ihrer Echtheit“.

Diesen Sammelband mit sechs Autoren hat der erscheinungsgeneigte Oros-Verlag in Münster-Altenberge herausgebracht.

Wer nun aufgrund des Buchtitels ein eher distanziertes, zumindest wissenschaftlich zurückhaltendes Werk erwartet, sieht sich weitgehend enttäuscht, geht es doch vor allem um Empfehlungen für Medjugorje und Marpingen, stellenweise sogar um Zustimmung für Heroldsbach.

Diese „Marienerscheinung“ (Bistum Bamberg) aus dem 50er Jahren des 20. Jahrh. wurde kirchlich strikt abgelehnt  –  und dieses Nein des zuständigen Bischofs und der vatikanischen Glaubenskongregation damals sogar von Papst Pius XII. (siehe Abbildung) persönlich bestätigt. pabst-pius-xii-

So gibt Pater Jörg Müller in seinem Beitrag (S. 11 ff) schon nach wenigen Einleitungssätzen zu verstehen, daß die „Gottesmutter“ auch in Heroldsbach „Botschaften“ verkündet habe, darunter der „Gehorsam dem Papst gegenüber“  – was gerade im Zusammenhang mit Heroldsbach wohl etwas drollig wirkt.

Reichlich merkwürdig überdies die Behauptung Müllers schon auf der nächsten Seite, angeblich hätten sich die „Behörden und der Bischof“ gegen die Seherkinder von Medjugorje gestellt, „drohen mit Gefängnis und streuen Lügen unters Volk.“  –  Der haltlose Lügen-Vorwurf gegen den Bischof wird freilich ebenso wenig belegt wie die angebliche Gefängnisdrohung.

„Die Sonne verwandelte sich in ein Herz“

Natürlich ist auch Pater Müller ein begeisterter Anhänger der Erscheinungen zu Marpingen, schrieb er doch ein eigenes Buch hierüber mit dem nicht leicht nachvollziehbaren Titel: „Von Maria zu reden ist gefährlich“.

Für den Autor ist gleichwohl alles klar, zumal es in dieser saarländischen Gemeinde ein phänomenales „Sonnenwunder“ zur Bestätigung der Erscheinungen gab:

„In Marpingen zeigte das französische Fernsehen das halbstündige Drehen der Sonne mit dem Sprühen kleiner Sternchen und der Verwandlung der Sonne in ein Herz.“   media-372515-2

Herz, was will man mehr?!  – Die Frage nach der theologischen Bedeutung derartiger Mirakel wird verständlicherweise gleich gar nicht gestellt. Oder wie sollte eine einleuchtende Antwort aussehen?

Die „Botschaften“ von Marpingen sind mit den weichgespülten Dauersprüchen von Medjugorje eng verwandt bzw. kompatibel.

So läßt uns Pater Müller erfreut wissen, daß es keinen 3. Weltkrieg geben wird, weil das „Jesus“ der Marpinger Seherfrau Marion am 6.9.1991 offenbarte: „Hab keine Angst, es wird keinen dritten Weltkrieg geben…Ich bin kein strafender Gott.“

Zweifellos ein merkwürdiger Zusammenhang: Gott ist sehr wohl laut biblischem Zeugnis und kirchlicher Lehre auch ein strafender Gott (der das Gute belohnt und das Böse bestraft) –  und zwar unabhängig von der Frage nach einem 3. Weltkrieg.

Freilich vergißt der Verfasser nicht zu erwähnen, daß auch die Madonna zu Medjugorje am 12.7.1982 verkündet habe: „Es wird keinen dritten Weltkrieg geben.“

Wohlgemerkt: Unsererseits wird nicht das Gegenteil behauptet, sondern diese Frage vielmehr offen gelassen.

Immer dasselbe: Zuckerbrot oder Peitsche?

Es fällt freilich bei der Betrachtung der immer zahlreicher werdenden „Erscheinungen“ auf, daß die meisten davon entweder nach Zuckerbrot („Gott straft nicht…“) oder nach Peitsche (Drohbotschaften) klingen  –  es fehlt der gediegene, bodenständige Glaube jenseits von Panikmache und Süßholzgeraspel.

Ebenfalls auf S. 14 zitiert Pater Müller folgende Medju-Botschaft vom 12.10.1981: „Rußland verehrt Gott am meisten.“  – Abgesehen davon, daß der Allmächtige (im Unterschied zu den Heiligen) nicht nur „verehrt“, sondern angebetet wird, ist dieser Superlativ für Rußland angesichts der Realitäten nicht nachvollziehbar: Die Kirchenbesucherzahlen sind dort auch Jahrzehnte nach dem Ende der kommunistischen Diktatur sehr niedrig, die Faszination des Aberglaubens, der Scharlatanerie und der Esoterik aber umso stärker.

Natürlich hadert der Autor wie so viele Erscheinungsbegeisterte mit den „kirchlichen Behörden“, weil diese sich in aller Regel gegenüber außergewöhnlichen „mystischen“ Vorkommnissen reserviert geben.

Wenngleich er ihre grundsätzliche Berechtigung bejaht, beanstandet er, daß viele  Untersuchungskommissionen von vornherein „von Ablehnung und Widerstand geprägt“ seien: „Hier zeigt sich aber regelmäßgi das Unvermögen der Geistlichkeit im Umgang mit Mystik und Prophetie.

Der Geistliche ist davon überzeugt: „Das Volk hat die bessere Nase“   – und er zitiert den früheren israelischen Ministerpräsidenten David Ben Gurion mit seinem bekannten Spruch: „Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist.“

Weder Wundersucht noch Wunderflucht

Offenbar ist dem Verfasser nicht klar, daß es zwischen Wundersucht und Wunderflucht eine gediegene Grundhaltung gibt, welche sehr wohl die biblisch bezeugten Wunder bejaht, aber gleichwohl nicht bald jeder nachbiblischen Privatoffenbarung oder Vision hinterherläuft.

Sodann befaßt sich Pfarrer Albrecht von Raab-Straube ebenfalls mit der kirchlichen Einordnung von Erscheinungen unter dem sachlich-nüchternen Titel „Kriterien der Unterscheidung“ (S. 18 ff). 023_20A

Viele Passagen seines Beitrags, vor allem seine einleitenden Ausführungen sind  –  soweit sie das Thema allgemein beleuchten  –  größtenteils zutreffend. 

Immerhin wird Kardinal Prosper Lambertini (siehe Abbildung) zitiert, der spätere Papst Benedikt XIV., der bekanntlich auf klassische Weise die kirchliche Stellung gegenüber Privatoffenbarungen festlegte.  

Dabei stellte Lambertini schon vor vielen Jahrhunderten klar, daß auch kirchlich genehmigte Erscheinungen durchaus nicht verbindlich für die Gläubigen sind:

„Eine Zustimmung des katholischen Glaubens wird anerkannten Privatoffenbarungen in diesem Sinne nicht geschuldet und sie ist auch nicht möglich.“

Natürlich gilt dieses Prinzip erst recht für kirchlich nicht-anerkannte Erscheinungen.

Warum ist nun ein katholischer verpflichtender Glaube auch bei „anerkannten“ (gebilligten, genehmigten) Privatoffenbarungen weder nötig noch „möglich“? 

Weil die Kirche jene Privatoffenbarungen nicht mit ihrer übernatürlichen bzw. unfehlbaren Autorität bestätigt, sondern lediglich aufgrund von sog. „Regeln der Klugheit“, welche jene Erscheinungen als glaubwürdig und „wahrscheinlich“ darstellen, wie Lambertini erläuterte.

Kann Maria die Welt „retten“?

Ab S. 68 zitiert der Autor  eine Reihe „Botschaften“ von Marpingen, wobei er sicherlich jene Worte des „Himmels“ auswählte, die ihm theologisch besonders gut und ansprechend erscheinen.  media-443490-2

So soll Maria z.B. am 26.5.1999 der jungen Seherin Judith gesagt haben, daß der Rosenkranz ihr (der Madonna) „viel Macht in die Hand gebe“ – und zwar „um die Welt zu retten, um die Welt dem Vater zurückzugeben“.  

Maria ist aber keine „Retterin“, sondern als Königin der Heiligen unsere größte Fürsprecherin. Die Welt „gerettet“ hat allein Christus, der HERR, durch seinen Opfertod am Kreuz.

Sodann erfolgt die häufige Aufforderung, für die „Bekehrung der Sünder“ zu beten, wobei sich die Frage stellt: Sind wir etwa nicht alle „Sünder“? – Wäre daher nicht besser von einer Bekehrung der „Ungläubigen“ die Rede?!

Am 5.9. desselben Jahres soll die Himmelsmutter gesagt haben: „Ihr habt zwei sehr schlimme Kriege erlebt. Ich habe dies zugelassen, um zu zeigen, was geschieht, wenn ihr euch euch selbst überlaßt.“  – Etwas „zulassen“ (oder nicht zulassen) kann allein der allmächtige Gott, nicht jedoch ein Geschöpf wie die selige Jungfrau, selbst wenn sie das am meisten begnadete Geschöpf ist.

Am 8.8.1999 wendet sich die Erscheinungsmadonna von Marpingen wie folgt an die Seherin Judith: „Ich kenne auch jede Einzelheit eures Lebens, jeden Augenblick, jeden Herzschlag, jeden Atemzug, alles, alles was ihr tut, um all das weiß ich.“  –  Hierbei ist aber daran zu erinnern, daß die Gottesmutter als Geschöpf nicht allwissend ist, denn diese Eigenschaft ist allein göttlicher Natur.

Keine Angst mehr vor dem Tod?

Während Christus seinen Aposteln wirklichkeitsgetreu gesagt hat: In dieser Welt habt ihr Angst, aber siehe: Ich habe die Welt überwunden“  –  womit ER die kreatürliche (geschöpfliche) Angst bestätigt  – klingt dieser Punkt in Marpingen ganz anders, noch dazu ausgerechnet hinsichtlich der stärksten, einer existentiellen Furcht des Menschen: seiner Angst vor dem Tod.

Hierzu heißt es ganz locker durch die Visionärin Marion: „Man braucht keine Angst vor dem Tod zu haben, das ist so schön! Wir brauchen nichts zu fürchten.“

Die ebenfalls noch junge Seherin Judith bläst in dasselbe Horn mit folgender „Botschaft“ vom 17.10.1999: „Vor dem Tod braucht man keine Angst zu haben. Der Tod ist nur ein Übergang, ein Hinübergehen… Es gibt einen Himmel und es gibt eine Hölle, nur die Entscheidung, wo jeder einmal sein wird, trifft jeder Mensch selbst, Gott verdammt niemanden.“   0018

Abgesehen davon, daß es vor dem Endgericht neben Himmel und Hölle auch noch ein Fegefeuer gibt,  heißt es in der Heiligen Schrift ganz realistisch, daß der Tod ein großer Feind des Menschen ist. So stehen die Aktien! 

Und in 1. Kor 15,26 ist hinsichtlich der Wiederkunft Christi davon die Rede, daß „der letzte Feind, der vernichtet wird, der Tod ist“.   –  Es handelt sich also sehr wohl um einen „Feind“  – und vor einem solchen hat die Kreatur (dsa Geschöpf) eine ganz natürliche Furcht, Christen nicht ausgenommen, wenngleich sie durchaus von zuversichtlicher Himmelshoffnung geprägt sein dürfen und sollen. Das hebt aber die „existentielle“ Angst vor dem Tod nicht einfach auf.

Damit soll keineswegs Panik erzeugt, sondern nur die Lebenswirklichkeit der Menschen (auch der Gläubigen) nüchtern zur Sprache kommen.

Endzeitlicher Chiliasmus läßt grüßen!slider3-640x360

Typisch für diese weichgespülte Erscheinungtheologie ist dann auch die Irrlehre vom christlichen Paradies auf Erden, von einem universalen irdischen Friedensreich noch vor der Wiederkunft Christi.

Auch dieser  – von der Kirche seit jeher abgelehnte  –  Millenarismus bzw. Chiliasmus wird in Marpingen am 8.9.1999 verkündet:

„Ihr dürft euch dann auf die „neue“ alte Welt freuen. Dann nämlich wird es keine Gottlosen mehr geben. Alles wird im Einklang mit den 10 Geboten sein und das Böse wird es eine Zeitlang nicht mehr geben. Habt keine Angst.“

Abschließend kommt das viel strapazierte Wort von den „Früchten“ der Erscheinungen, wobei es aufschlußreich ist, was der Autor hauptsächlich unter „Früchten“ versteht, nämlich auffallende Phänomene und Schauwunder, die kirchlicherseits zu prüfen seien, wie er schreibt: „….oft behauptete Wunder, Heilungen und Sensationen wie Veränderungen an der Sonne, tränende Figuren, Düfte usw.“

Schon die bisherige Auswahl an Erscheinungs-Zitaten (die noch dazu allesamt von der Pro-Marpingen-Seite ausgewählt wurden!) zeigt zur Genüge, daß diese „Botschaften“ nicht vom Himmel kommen können, weshalb dort auch keine Madonna erschienen ist.

Felizitas Küble leitet den katholischen KOMM-MiT-Jugend-Verlag und das Christoferuswerk in Münster

 

Kommentare

11 Antworten

  1. Leute, was regt ihr euch so auf?
    Die Muttergottes erschien in Marpingen zur Zeit des Kulturkampfes Ende des 19. Jahrhunderts.
    Nicht alle mitterlweile erwachsenen Seherinnen blieben bei ihren Aussagen. „Vielleicht habe ich doch nichts gesehen“..,waren spätere Erkenntnisse.

    1982 – grosse Aufregung am Peter und Paulstag: wieder eine Erscheinung in Marpingen: „Ich stehe vor den Toren Deutschlands“, eine einzelne Seherin.
    Und dann nochmals das ganze Theater mit mehr Staffage und einer kleinen Frauengruppe im Jahre 1999.

    Der damalige zuständige Weihbischof hat die Befragung der Seherinnen von 1982 -1999 übernommen, vor geistlichen und weltlichen Zeugen (u.a. die Apothekerin aus Marpingen. als Zeugin<) Eine der Seherinnen hat bei der Befragung unverhohlen zugegeben, dass sie alles erfunden hat! Zugegeben vor Weihbischof und Zeugen!
    Die Untersuchung des Weihbischofs war dem Ortsbischof natürlich bekannt, darauf fusst ja die offizielle Stellungnahme, dass keine übernatürlichkeit vorliegt.
    Wenn nun nur eine Seherin aus den letzten dreissig Jahren gelogen hat, fällt der Rest der anderen Erscheinungen zusammen, da jede ihren Vorrat und Bestätigung aus der vorgegangenen Erscheinung gezogen hat.
    Leider wurden diese Einzelheiten nicht bekanntgeben, sie können aber vom Generalvikariat Trier nicht geleugnet werden.

    Man denke nur, wie die Erscheinungen abliefen, das Jesuskind erscheint, wird immer grösser, bis es ein Mann ist.
    Solche Zaubertricks kommen auch im Märchen "der gestiefelte Kater vor".
    Ausserdem haben die Seherinnen ihr Glaubensbekenntnis nicht gelernt.
    Denn Jesus kommt nicht mal eben wie in Heede mit seiner Mutter, die ihn auf dem Arm trägt.
    Jesus ist am Kreuz gestorben als erwachsener Mann, so ist er in den Himmel aufgefahren, bis er wiederkommt- aber nicht als kleines Kind, zur Rührung von bigotten Betschwestern, sondern als Erlöser und Richter.

    Leider macht das Bistum auch die Vorgeschichte von Marpingen nicht bekannt, wie es im Sommer 1999 zu so einem lächerlichen Theater kommen kann.
    Man denke nur an Frau Kuby, die in einer Fernsehsendung am 15. Sept. 99 erzählte, wie sie im Auto mit den Seherinnen, welche in der Kirche Erscheinungsverbot hatten, in der Gegend mit herumfuhr und vor dem Auto hätte – nur für die Seherinnen sichtbar – ein Engel geschwebt und die Richtung angezeigt, wohin das Auto fahren soll. Erzählt und geglaubt von Frau Gabriele Kuby in einer Fernsehsendung.
    Wahrscheinlich hat uns in diesem Jahre alle die Sonnenfinsternis zu schaffen gemacht…

  2. Wir wissen alle nicht, was echt und nicht echt ist.

    Es hilft wohl auch gar nicht, jahrelang zu diskutieren.

    Gott ist der : Ich bin da😁

    zu uns sagt er Komm

    zum Satan sagt er: Weiche von mir Satan.

    Wenn wir also alle gemeinsam beim Vertreiben von Satan aus dieser Welt helfen, dann klappt das schon.

    Jesus ist ja da, nur Satan der muß fort.

    Das ist alles keine große Staatsaktion, es ist nur mal die Kontrolle der eigenen Worte,

    Die Gedanken sind frei, aber die Worte eben nicht.

    Mehr ist das nicht.

    Wenn Satan von den Erscheinungsplätzen vertrieben ist, werden wir ja sehen, was noch so übrig bleibt.

      1. was hat sich diese osterglocke sich den eingepfiffen, ich dachte nur maiglöckchen wären giftig?!

        Wozu sind wir auf der Welt? Um Gottes Willen zu tun und in den Himmel zu kommen.
        Laut Osterglocke ist aber unsere bedeutendste Aufgabe gemeinsam den Satan aus dieser Welt zu vertreiben. Es sei nur eine Kleinigkeit, es benötige „nur Kontrolle der Worte“
        .
        Kann aber auch stressig werden, und erlöst wird man dabei auch nicht aussehen.
        Ja, liebe Osterglocke, „die Gedanken sind frei aber die Worte eben nicht.“
        Die Gedanken gehen Ihnen durch und die Worte stellen Ihnen ein Bein.
        Auch die Aufmachung als modernes Gedicht gibt ihrem Text nicht mehr Sinn.
        Warum sollte sich Satan ausgerechnet und bevorzugt auf Erscheinungsplätzen herumtreiben, wie sie das im letzten Satz andeuten.

        Ich habe selten so etwas sinnleeres gelesen wie dieses „osterglocken-gedicht“. Hohle Versatzstücke und Worthülsen, ohne Verstand und Gefühl zusammgebastelt.
        Bei diesem Gedicht wird wohl nur der Fehlerteufel gewirkt haben.

        Bitte nicht an Osterglocken und Maiglöckchen riechen- diese sind giftig und können Verwirrungszustände auslösen!

        .

  3. Der Unterschied zwischen Fr. Küble und mir ist z.B. der: Fr. Küble glaubt, dass jetziger Papst echt ist. Ich glaube dagegen, dass Heroldsbach echt ist.
    Hmm, dieser Vergleich gefällt mir sehr!

      1. Der Titel Miterlöserín wird noch verkündet werden.
        Und auch so ist es sonnenklar, dass Maria die Miterlöserin ist.
        Wer auch immer was anders sieht!

    1. Maria könnte nur insofern als Miterlöserin bezeichnet werden, als der Heilige Geist als Geist Gottes und „Geist der Weisheit und Offenbarung“ in ihr und mit ihr und durch sie wirkt.
      Denn der Heilige Geist ist als Paraklet wie Jesus Christus als Logos und göttlicher Erlöser der Mittler und Vermittler zu Gott. Maria könnte aber als Abbild und Abglanz der „Sonnenfrau“ der Johannes-Offenbarung und der personifizierten göttlichen Weisheit als „Sophia“ (griechisch, hebräisch chakhema oder chokmha) im Alten Testament bezeichnet werden. Und somit als Abbild und Abglanz des „Geistes des Weisheit und Offenbarung“, des Heiligen Geistes als Geist Gottes, denn eine Eigenschaft des Heiligen Geistes als Geist Gottes und als „Geist der Weisheit und Offenbarung“ ist die Weisheit, die dieser auch verleihen kann, und die laut Altem Testament als personifizierte weibliche Weisheit bzw. Frau Weisheit vor Gottes Thron tanzt und vor Gott steht. Eben die dritte Person der heiligen göttlichen Dreifaltigkeit, siehe dazu auch die theologische mystische „Sophiologie“ der russisch-orthodoxen Kirche und die „Weisheitsliteratur“ bzw. „Weisheit Salomos“ im Alten Testament der Bibel und auch die häufigen weiblichen Anreden und Bezeichnungen und Eigenschaften für Gott im AT und den „Geist Gottes“ in der Genesis (wo auch der Gottesname ELOHIM als ein Gott aber im Plural stehend steht, im Kontexte mit dem „Geist Gottes“ klar ein Hinweis auf die göttliche Trinität), welcher dort in personaler weibliche hebräischer Wortform steht und als Person handelnd auftritt und dort ausdrücklich über dem Wasser „brütet“! Wie ein weiblicher Vogel, eine Henne etwa – oder eben auch die Taube im Neuen Testament, als die der Heilige Geist bei der Taufe im Jordan durch Johannes den Täufer auf Jesus Christus herabkommt. Im Neuen Testament ist die „Sonnenfrau“ der Johannes-Offenbarung bzw. Apokalypse auch ein Symbol für die Kirche, in der der Heilige Geist lebt und durch die er wirkt. Maria kann, weil Jesus Christus sie im Neuen Testament der Bibel mit den entsprechendne Worten bzw. der dafür gebräuchlichen Formel nach damaligem jüdischen Recht zur Adoptiv-Mutter des Apostels Johannes machte, auch als Mutter der Kirche bezeichnet werden. Zahlreiche Marien-Erscheinungen geschahen in der Tat genau nach dem Abbild der „Sonnenfrau“ in der Johannes-Offenbarung des Neuen Testamentes. Bis hin zum Detail des blauen Mantels. Maria als Abglanz der Sophia Gottes.

      Nun, im Neuen Testament der Bibel wird der Heilige Geist auch „der Geist der Weisheit und Offenbarung“ genannt, siehe dazu auch die Septuaginta im Alten Testament. Die Sophia oder auch hebräisch „Chokhma“ bzw. „Chakhema“ ist dort die personifizierte „Weisheit Gottes“.
      Siehe auch die „Sonnenfrau“ in der Apokalypse im Neuen Testament, der Heilige Geist kam auch über Maria und steht in direkter Beziehung und symbolischer Verwandtschaft zu ihr.
      Die Verschwisterung der christlichen Theologie mit der griechischen Philosophie reicht bis in die Septuaginta des Alten Testamentes und zum jüdischen Theologen Philo(n) von Alexandrien, dessen Schriften der Apostel Paulus kannte, und bis zu Justin dem Märtyrer als Kirchenvater und Kirchenlehrer und dem Heiligen Irenäus von Lyon zurück, dem die orthodoxen und orientalischen Kirchen des Ostens bzw, Ostkirchen wie die russisch-orthodoxe Kirche eher den Vorzug geben – siehe auch die mystische theologische Sophiologie der orthodoxen Mystik.
      Im Alten Testament der Bibel steht der „Geist Gottes“ bereits in der Genesis in weiblicher hebräischer personaler Wortform als person und als eigenständiges Nomen und handelndes Subjekt. Zudem steht er „über dem Wasser“ (bzw. über den Wassern“ wortwörtlich BRÜTEND…wie ein weiblicher Vogel, etwa eine Henne oder auch eine Taube im Neuen Testament der Bibel (als die der Heilige Geist bei der Taufe im Jordan auf Jesus Christus herabkommt). In der Genesis wird zudem der im Plural stehende Gottesname ELOHIM verwendet, zu dem Jesus Christus auch als gütigem Vater „abba“ und gütigem Schöpfer am Kreuz rief. Siehe auch den noch heute von der syrischen und russischen und im breiteren Bibel-Kanon der Kopten auch von der koptischen Kirche verwendeten 1. Clemens-Brief, den noch der Heilige Irenäus von Lyon zum Neuen Testament der Bibel zählte (wie auch den Hirtenbrief des Hermas). Ferner steht im Neuen Testament der Bibel auch ausdrücklich, dass man Zungenrede nicht hindern und nach den Gnadengaben streben soll und das was man im Heiligen Geist tut rein ist. Der Apostel Paulus zitierte auch im Neuen Testament der Bibel auf dem Areopag in Athen die beiden stoischen Philosophen Aratos und Kleanthes mit einem Zitat zum göttlichen Logos. Dieser LOGOS der Stoiker entspricht alös „Weltseele“ und „Weltvernunft“ dem, was die Taoisten bzw. Daoisten in China das TAO oder auch DAO nennen. Und die Hindhuisten in Indien Brahman. Das ist das Weltgesetz bzw. die göttliche Schöpfungsordnung des Kosmos, die Heilige Hildegard von Bingen als Kirchenlehrerin sagte Makrokosmos dazu, ebenso der Heilige Albertus Magnus als Kirchenvater und Kirchenlehrer. Der Heilige Thomas von Aquin nannte diese seelisch-psychische Ebene des LIMBUS. Wie auch der Dichter Dante Alighieri auf seiner mystischen Seelenreise bzw. Astralreise durch die jenseitigen Sphären den Limbus besuchte, so verewigt in seinem berühmten Werk „Die göttliche Komödie“ als Weltliteratur. Auch der Jesuit Athanasius Kircher und Origenes und sein Lehrer Klemens von Alexandrien und Lactantius als Kirchenvater und Kirchenlehrer und der Heilige Bernhard von Clairvaux als Begründer der Zisterzienser und Hugo de Payens als Begründer der Templer und Kardinal Nikolaus von Kues als CUSANUS und Trithemius als Abt von Sponheim und Paracelsus und andere wussten darum. Die Einteilung in Körper und Seele (Psyche) und Geist beim Apostel Paulus ist eine universelle Einteilung bzw. Dreiteilung von Mensch und Kosmos die man auch in der griechischen und in der hermetischen Philosophie findet, ihr gegenüber steht die dazugehörige Einteilung und Dreiteilung des Kosmos in die drei Ebenen 1) materieller bzw. körperliche Ebene und stoffliche Ebene 2) seelisch-psychische Ebene 3) geistige bzw. mentalisch-platonische spirituelle Ebene…dem Körper des einzelnen Menschen steht dabei die materielle Ebene und der Seele bzw. Psyche des Menschen (auch der Heilige Augustinus kannte schon das Unterbewusstsein) als Mikrokosmos steht dabei die seelisch-psychische Ebene bzw. der Makrokosmos gegenüber (Hildegard von Bingen nennt es Makrokosmos, der Heilige Thomas von Aquin den Limbus) und dem unsterblichen Geist des einzelnen Menschen steht dabei die geistige bzw. spirituelle mentalisch-platonische Ebene gegenüber und Gott. Beim Philosophen Leibniz ist der Mensch eine einzelne Monade und Gott die Zentral-Monade des ganzen Kosmos.

      Sprüche 8,22–31
      JHWH schuf mich als Erstling seines Waltens,
      als Uranfang seiner Werke von damals.
      Seit jeher bin ich geformt,
      seit Anbeginn, seit den Urzeiten der Erde.
      Als es noch keine Urfluten gab, wurde ich geboren,
      als es noch keine Quellgründe gab, schwer vom Wasser.
      Bevor Gebirge eingesenkt wurden,
      vor den Hügelzügen wurde ich geboren,
      als er noch keine Erde gemacht hatte und keine Steppen
      und nicht die Masse des losen Erdreichs.
      Als er (dann) den Himmel festmachte, war ich dabei,
      als er den Horizont abgrenzte über der Urflut,
      als er den Wolken droben Kraft verlieh,
      als die Quellen der Urflut mächtig wurden,
      als er dem Meer seine Grenzen setzte …,
      als er die Fundamente der Erde festlegte.
      Ich war bei ihm, einem Meister,
      ich war (nichts als) Wonne Tag für Tag,
      lachend und scherzend vor ihm die ganze Zeit auf dem Festland seiner Erde
      (und meine Wonne ist es, bei den Menschen zu sein).

      Übersetzung: Othmar Keel

      https://www.kirche-heute.ch/kirche-heute/beitraege/5impuls/2011-33-Impuls.php

      Sophia, die Weisheit Gottes

      Ikone „Sophia, die Weisheit Gottes“ von Nowgorod

      Ikone „Sophia, die Weisheit Gottes“ von Kiew
      Die Ikone „Sophia, die Weisheit Gottes“ hat in der Russischen Orthodoxen Kirche eine besondere Stelle inne. Die Ikone stellt die Gottesmutter und die Hypostatische Weisheit, den Sohn Gottes, dar, der ihr Fleisch angenommen hat.

      Unter Weisheit bzw. „Sophia“ wird in der orthodoxen Theologie traditionell der Sohn Gottes verstanden, über den u.a. im Buch der Sprüche Salomos geschrieben steht: „Die Weisheit hat ihr Haus gebaut, hat ihre sieben Säulen ausgehauen“ (9,1, nach der unrevidierten Elberfelder-Bibelübersetzung). Diese Worte weisen auf Christus den Sohn Gottes hin, der in den apostolischen Schriften „Weisheit von Gott“ genannt wird (1.Kor. 1,30), während das Wort „Haus“ auf die All-Heilige Jungfrau Maria hinweist, aus der der Sohn Gottes Fleisch angenommen hat. Die Darstellung der Ikone bezeugt die Erfüllung der Prophezeiung.

      Bekannt sind die Kiewer und die Nowgoroder Fassungen der Ikone.

      Der Feiertage dieser Ikone sind am 28. August (Sophia von Nowgorod) und 21. September (Sophia von Kiew).

      http://orthpedia.de/index.php/Sophia,_die_Weisheit_Gottes

      Weisheit (Personifikation) (AT)

      https://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/weisheit-personifikation-at/ch/dcf8ffc521a248202d2296a369853f5e/

      Sophia – Alttestamentarische Göttin der Weisheit

      http://www.artedea.net/sophia-alttestamentarische-goettin-der-weisheit/

      https://en.wikipedia.org/wiki/Sophia_(Gnosticism)

      The Gnostic Goddess, Female Power, and the „Fallen Sophia. New pdf edition, plus essay on Khokhmah, Isis, and Sophia

      http://www.suppressedhistories.net/articles/gnosticgoddess.html

      The Gnostic Goddess, Female Power, and the Fallen Sophia

      © 2014 Max Dashú

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      Below is more background on the Judaic and Kemetic forms of Wisdom (openly revered as a goddess in Egypt, more symbolically female in Judaea) that contributed so much to the syncretic Gnostic cosmologies discussed in the excerpt above.

      Khokhmah, Isis, and Sophia
      The ancient Hebrew name for Wisdom is Khokhmah, a feminine noun. In Jewish scripture, it was Khokhmah who personified the female Divine. She is understood as an emanation of God, yet she resonates with the Hebrew Goddess who is otherwise assailed in the Bible, especially Asherah, she of the sacred Tree. Proverbs 3:18 calls up an image of Khokhmah that originates in the oldest core of Jewish culture: “She is a Tree of Life to all who lay hold of her.”

      http://www.suppressedhistories.net/articles/GnosticGoddessFallenSophia.pdf

      Khokhmah and Sophia

      Max Dashú

      Thou art a Wisdom. Thou are a Knowing. Thou art Truth.
      Because of Thee, there is life. Life is from Thee.
      Because of Thee, there is mind.
      –The Three Stelas of Seth, an Egyptian Gnostic scripture
      The ancient Hebrew name for Wisdom is Khokhmah, a feminine noun. In Jewish scripture, it was Khokhmah who personified the female Divine. She is understood as an emanation of God, yet she resonates with the Hebrew Goddess who is otherwise assailed in the Bible, especially Asherah, she of the sacred Tree. Proverbs 3:18 calls up an image of Khokhmah that originates in the oldest core of Jewish culture: “She is a Tree of Life to all who lay hold of her.”

      http://www.suppressedhistories.net/articles/sophia.html

      SPIRITUAL MOTHERS: PHILO ON THE WOMEN THERAPEUTAE
      Joan E. Taylor

      http://www.academia.edu/177069/Spiritual_Mothers_Philo_on_the_Women_Therapeutae

      http://www.philos-website.de/index_g.htm?autoren/sophia_g.htm~main2

      Sophia [griech. »Weisheit«] (zeitlose Existenz)

      Mystische Göttin der Weisheit, die der göttlichen Weisheit als (dreifacher) Licht-Abglanz Gottes Ausdruck verleiht. Wenn man das göttliche Licht mit der Sonne vergliche, dann müsste man Sophias Lichtglanz mit dem des Mondes vergleichen. In der platonischen Philosophie wird »Sophia« mit dem Wissen der göttlichen Ideen identifiziert; religionsgeschichtlich wird »die Sophia« als personifizierte Weisheit Gottes (siehe auch Salomo) deklariert — Eine besondere Sophia-Theologie (Sophiologie) von der orthodoxe Schultheologie stark bekämpft — entwickelte die russische religiöse Philosophie des 19. und 20. Jh. unter Aufnahme von Gedanken Jakob Boehmes. Dabei nahm die Sophia auch die Bedeutung einer idealen Urgestalt der Schöpfung an (Wladimir Solowjew, Pawel Florenskij, besonders Sergei Bulgakow).

      Siehe auch Wikipedia

      Inhaltsverzeichnis
      Salomos Weisheit
      Salomo empfängt und erfährt die Weisheit

      Die Sprüche Salomos
      Einladung und Verheißung der Weisheit
      Die Weisheit als Gottes Liebling
      Weisheit und Torheit laden zum Mahle

      Das Buch Jesus Sirach
      Vom göttlichen Ursprung der Weisheit
      Vom Wert der Weisheit
      Vom Streben nach der Weisheit
      Vom Trachten nach Weisheit
      Das Hohelied der Weisheit

      Das Buch Hiob (Ijob)
      Das Lied von der Weisheit Gottes

      Christosophia (Jakob Böhme)
      Sophia – Heiliger Geist, Mutter Gottes oder Göttin der Weisheit . . .(Georg Brandes)
      Pistis Sophia

      Biblische Texte
      Salomos Weisheit
      7 Salomo >> empfängt und erfährt die Weisheit
      22 Denn es wohnt in ihr ein Geist, der verständig ist, heilig, einzigartig, vielfältig, fein, behend, durchdringend, rein, klar, unversehrt, freundlich, scharfsinnig, ungehindert, wohltätig,
      23 menschenfreundlich, beständig, gewiß, ohne Sorge, sie vermag alles, sieht alles, und durchdringt selbst alle Geister, die verständig, lauter und sehr fein sind.
      24 Denn die Weisheit ist regsamer als alles, was sich regt, sie geht und dringt durch alles – so rein ist sie.
      25 Denn sie ist ein Hauch der göttlichen Kraft und ein reiner Strahl der Herrlichkeit des Allmächtigen; darum kann nichts Unreines in sie hineinkommen.
      26 Denn sie ist ein Abglanz des ewigen Lichts und ein fleckenloser Spiegel des göttlichen Wirkens und ein Bild seiner Güte.
      27 Obwohl sie nur eine ist, kann sie doch alles. Und obwohl sie bei sich selbst bleibt, erneuert sie das All, und von Geschlecht zu Geschlecht geht sie in heilige Seelen und macht sie zu Freunden Gottes und zu Propheten.
      28 Denn niemanden liebt Gott, außer dem, der mit der Weisheit lebt.
      29 Denn sie ist herrlicher als die Sonne und übertrifft alle Sternbilder. Verglichen mit dem Licht hat sie den Vorrang.
      30 Denn das Licht muß der Nacht weichen, aber die Bosheit kann die Weisheit nicht überwältigen.
      Aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers mit Apokryphen in der revidierten Fassung von 1984
      Deutsche Bibelgesellschaft

      Die Sprüche Salomos
      8 Einladung und Verheißung der Weisheit
      1 Ruft nicht die Weisheit, und lässt nicht die Klugheit sich hören?
      2 Öffentlich am Wege steht sie und an der Kreuzung der Straßen;
      3 an den Toren am Ausgang der Stadt und am Eingang der Pforte ruft sie:
      4 O ihr Männer, euch rufe ich und erhebe meine Stimme zu den Menschenkindern!
      5 Merkt, ihr Unverständigen, auf Klugheit, und ihr Toren, nehmt Verstand an!
      6 Hört, denn ich rede, was edel ist, und meine Lippen sprechen, was recht ist.
      7 Denn mein Mund redet die Weisheit, und meine Lippen hassen, was gottlos ist.
      8 Alle Reden meines Mundes sind gerecht, es ist nichts Verkehrtes noch Falsches darin.
      9 Sie sind alle recht für die Verständigen und richtig denen, die Erkenntnis gefunden haben.
      10 Nehmt meine Zucht an lieber als Silber und achtet Erkenntnis höher als kostbares Gold.
      11 Denn Weisheit ist besser als Perlen, und alles, was man wünschen mag, kann ihr nicht gleichen.
      12 Ich, die Weisheit, wohne bei der Klugheit und weiß guten Rat zu geben.
      13 Die Furcht des HERRN hasst das Arge; Hoffart und Hochmut, bösem Wandel und falschen Lippen bin ich Feind.
      14 Mein ist beides, Rat und Tat, ich habe Verstand und Macht.
      15 Durch mich regieren die Könige und setzen die Ratsherren das Recht.
      16 Durch mich herrschen die Fürsten und die Edlen richten auf Erden.
      17 Ich liebe, die mich lieben, und die mich suchen, finden mich.
      18 Reichtum und Ehre ist bei mir, bleibendes Gut und Gerechtigkeit.
      19 Meine Frucht ist besser als Gold und feines Gold, und mein Ertrag besser als erlesenes Silber.
      20 Ich wandle auf dem Wege der Gerechtigkeit, mitten auf der Straße des Rechts,
      21 dass ich versorge mit Besitz, die mich lieben, und ihre Schatzkammern fülle.

      Die Weisheit als Gottes Liebling
      22 Der HERR hat mich schon gehabt im Anfang seiner Wege, ehe er etwas schuf, von Anbeginn her.
      23 Ich bin eingesetzt von Ewigkeit her, im Anfang, ehe die Erde war.
      24 Als die Meere noch nicht waren, ward ich geboren, als die Quellen noch nicht waren, die von Wasser fließen.
      25 Ehe denn die Berge eingesenkt waren, vor den Hügeln ward ich geboren,
      26 als er die Erde noch nicht gemacht hatte noch die Fluren darauf noch die Schollen des Erdbodens.
      27 Als er die Himmel bereitete, war ich da, als er den Kreis zog über den Fluten der Tiefe,
      28 als er die Wolken droben mächtig machte, als er stark machte die Quellen der Tiefe,
      29 als er dem Meer seine Grenze setzte und den Wassern, dass sie nicht überschreiten seinen Befehl; als er die Grundfesten der Erde legte,
      30 da war ich als sein Liebling bei ihm; ich war seine Lust täglich und spielte vor ihm allezeit;
      31 ich spielte auf seinem Erdkreis und hatte meine Lust an den Menschenkindern.
      32 So hört nun auf mich, meine Söhne! Wohl denen, die meine Wege einhalten!
      33 Hört die Mahnung und werdet weise und schlagt sie nicht in den Wind!
      34 Wohl dem Menschen, der mir gehorcht, dass er wache an meiner Tür täglich, dass er hüte die Pfosten meiner Tore!
      35 Wer mich findet, der findet das Leben und erlangt Wohlgefallen vom HERRN.
      36 Wer aber mich verfehlt, zerstört sein Leben; alle, die mich hassen, lieben den Tod.

      9 Weisheit und Torheit laden zum Mahle
      1 Die Weisheit hat ihr Haus gebaut und ihre sieben Säulen behauen.
      2 Sie hat ihr Vieh geschlachtet, ihren Wein gemischt und ihren Tisch bereitet
      3 und sandte ihre Mägde aus, zu rufen oben auf den Höhen der Stadt:
      4 »Wer noch unverständig ist, der kehre hier ein!«, und zum Toren spricht sie:
      5 »Kommt, esst von meinem Brot und trinkt von dem Wein, den ich gemischt habe!
      6 Verlasst die Torheit, so werdet ihr leben, und geht auf dem Wege der Klugheit.«
      7 Wer den Spötter belehrt, der trägt Schande davon, und wer den Gottlosen zurechtweist, holt sich Schmach.
      8 Rüge nicht den Spötter, dass er dich nicht hasse; rüge den Weisen, der wird dich lieben.
      9 Gib dem Weisen, so wird er noch weiser werden; lehre den Gerechten, so wird er in der Lehre zunehmen.
      10 Der Weisheit Anfang ist die Furcht des HERRN, und den Heiligen erkennen, das ist Verstand.
      11 Denn durch mich werden deine Tage viel werden und die Jahre deines Lebens sich mehren.
      12 Bist du weise, so bist du’s dir zugut; bist du ein Spötter, so musst du’s allein tragen.
      13 Frau Torheit ist ein unbändiges Weib, verführerisch, und weiß nichts von Scham.
      14 Sie sitzt vor der Tür ihres Hauses auf einem Thron auf den Höhen der Stadt,
      15 einzuladen alle, die vorübergehen und richtig auf ihrem Wege wandeln:
      16 »Wer noch unverständig ist, der kehre hier ein!«, und zum Toren spricht sie:
      17 »Gestohlenes Wasser ist süß, und heimliches Brot schmeckt fein.«
      18 Er weiß aber nicht, dass dort nur die Schatten wohnen, dass ihre Gäste in der Tiefe des Todes hausen.
      Aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers mit Apokryphen in der revidierten Fassung von 1984
      Deutsche Bibelgesellschaft

      Das Buch Jesus Sirach
      Vom göttlichen Ursprung der Weisheit
      1.1 Alle Weisheit kommt von Gott dem Herrn und ist bei ihm in Ewigkeit. Spr 2,6; 8,22-23; Weish 9,4
      2 Wer kann sagen, wie viel Sand das Meer, wie viel Tropfen der Regen und wie viel Tage die Welt hat? Spr 30,4; Jes 40,12-14
      3 Wer kann erforschen, wie hoch der Himmel, wie breit die Erde, wie tief das Meer ist? Wer kann Gottes Weisheit ergründen, die doch allem voraufgeht?
      4 Denn seine Weisheit ist vor allem geschaffen; sein Verstand und seine Einsicht sind von Ewigkeit her. Kap 24,14
      5 Das Wort Gottes in der Höhe ist die Quelle der Weisheit, und sie verzweigt sich in die ewigen Gebote. Bar 3,12; Kap 24,34-37
      6 Wem sonst wäre die Wurzel der Weisheit aufgedeckt, und wer könnte ihre geheimen Gedanken erkennen? Hiob 28,21-23
      7 Einer ist’s, der Allerhöchste, der Schöpfer, allmächtig, ein gewaltiger König und sehr schrecklich,
      8 der auf seinem Thron sitzt als Herrscher und Gott.
      9 Er hat die Weisheit geschaffen durch seinen Heiligen Geist; Hiob 28,12.23-27 er hat sie gesehen, gezählt und gemessen
      10 und hat sie ausgeschüttet über alle seine Werke und über alle Menschen nach seinem Gefallen und gibt sie denen, die ihn lieben.

      Vom Wert der Weisheit
      4.12 Die Weisheit erhöht ihre Kinder und nimmt die auf, die sie suchen.
      13 Wer sie lieb hat, der hat das Leben lieb; und wer sie eifrig sucht, wird große Freude haben. Spr 3,16-18
      14 Wer fest an ihr hält, der wird große Ehre erlangen; und wo er einkehrt, da segnet der Herr.
      15 Wer ihr dient, der dient dem heiligen Gott; und wer sie lieb hat, den hat der Herr auch lieb.
      16 Wer ihr gehorcht, der wird Völker regieren; und wer sich zu ihr hält, der wird sicher wohnen. 1.Kön 3,9-12; Weish 6,22-23
      17 Wenn er ihr vertraut, wird er sie erlangen; und auch seine Nachkommen werden sie besitzen.
      18 Und wenn sie sich auch anfangs verstellt
      19 und ihm Angst und Bange macht und ihn mit Strenge erzieht und ihn mit ihren Forderungen versucht, bis sie ihm vertrauen kann, Weish 10,5
      20 so wird sie doch dann wieder zu ihm kommen und sich nicht mehr verstellen und ihn erfreuen
      21 und ihm ihre Geheimnisse offenbaren.
      22 Wenn er aber abirrt, wird sie ihn verlassen und ihn dahingeben, sodass er fallen muss.

      Vom Streben nach der Weisheit
      6.18 Liebes Kind, lass dich von der Weisheit erziehen von Jugend auf, so wirst du sie gewinnen bis ins hohe Alter. Kap 51,18; Spr 22,6
      19 Geh an sie heran wie einer, der ackert und sät, und warte auf ihre guten Früchte.
      20 Du brauchst dich nur ein wenig um sie zu mühen, dann wirst du bald ihre Früchte genießen. Kap 51,35
      21 Unzugänglich ist sie für alle, die sich nicht erziehen lassen, und ein Unverständiger hält es bei ihr nicht aus.
      22 Denn sie ist für ihn ein schwerer Prüfstein, und er wirft sie bald von sich.
      23 Denn von der Weisheit, wie ihr Name sagt, wissen nur wenige.
      24 Liebes Kind, gehorche meiner Lehre und weise meinen Rat nicht zurück.
      25 Lass deine Füße von der Weisheit fesseln und ihr Halseisen dir um den Hals legen.
      26 Beuge deine Schultern, nimm sie auf dich und sperre dich nicht gegen ihre Bande. Kap 51,34
      27 Wende dich ihr zu von ganzer Seele, und halte ihre Wege ein mit aller deiner Kraft. 5.Mose 6,5
      28 Forsche nach ihr und suche sie, so wirst du sie finden; und wenn du sie ergriffen hast, so lass sie nicht mehr los. Weish 6,13
      29 Denn am Ende wirst du Trost an ihr haben, und dein Leid wird in Freude verwandelt werden,
      30 und ihre Fesseln werden zum starken Schutz und ihr Halseisen ein herrlicher Schmuck für dich.
      31 Denn ihr Joch wird zum goldenen Stab und ihre Bande zu Purpurbändern. Kap 21,23
      32 Wie ein Festgewand wirst du sie anziehen und als schöne Krone sie dir aufsetzen. Spr 4,9
      33 Liebes Kind, wenn dir daran liegt, so wirst du weise; und setzt du dein Herz daran, so wirst du klug.
      34 Hörst du gerne zu, so wirst du sie empfangen, und neigst du deine Ohren, so wirst du weise werden. Spr 19,20
      35 Lerne gern von den Alten, und wo ein weiser Mann ist, schließ dich ihm an. Lass dir gern von Gottes Taten erzählen, und lass dir keinen Weisheitsspruch entgehen. Kap 8,9-10; 9,21-23
      36 Wo du einen verständigen Mann siehst, den suche häufig auf, und geh stets ein und aus bei ihm.
      37 Betrachte immer Gottes Gebote und denke stets an seine Befehle; der wird dein Herz verständig machen und dir Weisheit geben, wie du begehrst.5.Mose 6,6-9; Ps 1,2; 5.Mose 4,6

      Vom Trachten nach der Weisheit
      14.22 Wohl dem, der über die Weisheit nachsinnt und sie aufnimmt in sein ganzes Denken; Spr 8,34
      der ihre Wege von Herzen betrachtet und ihren Geheimnissen immer weiter [a]nachforscht, ihr wie ein Späher nachschleicht und auf ihren Wegen auf sie wartet
      24 und guckt zu ihrem Fenster hinein und horcht an ihrer Tür,
      25 sucht Herberge nahe bei ihrem Hause und schlägt seine Pflöcke bei ihren Mauern ein und richtet an ihrer Wand sein Zelt auf, sodass er eine gute Herberge hat.
      26 Er bringt auch seine Kinder unter ihr Dach und bleibt unter ihrem Schatten; Jes 25,4
      27 da wird er vor der Hitze beschirmt und hat eine herrliche Wohnung.
      15.1 Das alles tut nur, wer den Herrn fürchtet; und wer sich an Gottes Wort hält, der findet die Weisheit. Kap 19,18
      2 Und sie wird ihm begegnen wie eine Mutter und wird ihn empfangen wie eine junge Frau. Weish 8,2.9
      3 Sie reicht ihm die Speise der Einsicht und den Trank der Weisheit. Kap 24,28-29; Spr 9,5
      4 Er wird durch sie fest stehen, dass er nicht fällt, und wird sich an sie halten, dass er nicht zuschanden wird.
      5 Sie wird ihn erhöhen über seine Nächsten und ihm den Mund auftun in der Gemeinde. Weish 8,10-15
      6 Sie wird ihn krönen mit Freude und Wonne und ihm einen ewigen Namen verleihen. Kap 6,32; Kap 39,13
      7 Aber die Narren finden die Weisheit nicht, und die Gottlosen können sie nicht entdecken.
      8 Sie ist weit weg von den Hochmütigen, und die Heuchler wissen nichts von ihr. Spr 8,13
      9 Es schickt sich nicht für den Gottlosen, Gott zu loben; denn es ist ihm vom Herrn nicht gegeben. Am 5,23
      10 Denn zu rechtem Lob gehört die Weisheit, dann gibt Gott Gnade dazu.

      Das Hohelied der Weisheit
      24.1 Die Weisheit preist sich selbst, und unter dem Volk rühmt sie sich. Spr 8,1-36; Hiob 28,1-28
      2 Sie tut ihren Mund auf in der Gemeinde des Höchsten
      3 und lobt sich vor seinem himmlischen Heer und spricht:
      4 »Ich ging vom Munde des Höchsten aus Weish 7,25; 6,24; Spr 2,6
      5 und bedeckte wie Nebel die Erde.
      6 Mein Zelt war in der Höhe und mein Thron auf den Wolken. Bar 3,29
      7 Ich allein durchwanderte das Himmelsgewölbe
      8 und durchzog die Tiefen des Abgrunds.
      9 Auf den Wogen im Meer, überall auf Erden,
      10 unter allen Menschen und Völkern gewann ich Besitz.
      11 Bei diesen allen suchte ich Wohnung, um bei einem von ihnen einen Erbbesitz zu finden.
      12 Da gebot mir der Schöpfer aller Dinge, und der mich geschaffen hat, gab mir eine bleibende Wohnung
      13 und sprach: In Jakob sollst du wohnen, und in Israel soll dein Erbbesitz sein. Bar 3,37-38
      14 Vor der Welt, im Anfang bin ich geschaffen und werde ewig bleiben. Kap 1,4
      15 Ich habe vor ihm im heiligen Zelt gedient und danach auf dem Zion eine feste Stätte gefunden; so hat er mich in die geliebte Stadt gesetzt, dass ich in Jerusalem regieren sollte. 2.Mose 40,2-3; 1.Kön 8,1.9.16
      16 Ich bin eingewurzelt bei einem geehrten Volk, das Gottes Erbteil ist. 5.Mose 7,6
      17 Ich bin hoch gewachsen wie eine Zeder auf dem Libanon und wie eine Zypresse auf dem Gebirge Hermon. Ps 92,13
      18 Ich bin aufgewachsen wie ein Palmbaum in En-Gedi und wie die Rosenstöcke in Jericho,
      19 wie ein schöner Ölbaum auf freiem Felde; ich bin aufgewachsen wie eine Platane.
      20 Ich strömte einen lieblichen Geruch aus wie Zimt und köstliche Würze und duftete wie die beste Myrrhe, Kap 39,17-18
      21 wie Galbanum und Onyx und Stakte und wie der Weihrauch im Tempel. 2.Mose 30,34-35
      22 Ich breitete meine Zweige aus wie eine Terebinthe, und meine Zweige waren schön und prächtig.
      23 Ich sprosste lieblich wie der Weinstock,
      24 und meine Blüte brachte herrliche und reiche Frucht.
      25 Kommt her zu mir, alle, die ihr nach mir verlangt, Kap 51,31; Spr 9,5; Jes 55,1; Mt 11,28; Joh 7,37
      26 und sättigt euch an meinen Früchten!
      27 Denn an mich zu denken ist süßer als Honig, und mich zu besitzen süßer als Honigseim. Kap 23,37
      28 Wer von mir isst, den hungert immer nach mir; Joh 4,13-14; 6,35
      29 und wer von mir trinkt, den dürstet immer nach mir.
      30 Wer mir gehorcht, der wird nicht zuschanden;
      31 und wer mir dient, der wird unschuldig bleiben.«
      32 Dies alles ist das Buch des Bundes, den der höchste Gott aufgerichtet hat, 2.Kön 23,2; Bar 4,1
      33 nämlich das Gesetz, das uns Mose befohlen hat, das Erbe der Gemeinde Jakobs. 5.Mose 33,4
      34 Es lässt Weisheit fließen wie der Pischon 1.Mose 2,10-14; Jos 3,15
      35 und wie der Tigris im Frühling;
      36 es lässt Verstand überströmen wie der Euphrat und wie der Jordan in der Ernte.
      37 Das Gesetz lässt Belehrung hervorbrechen wie der Nil, wie der Gihon im Herbst.
      38 Es hat nie einen gegeben, der mit dem Lernen der Weisheit zu Ende gekommen wäre, und es wird nie einer kommen, der sie ergründen könnte. Röm 11,33
      39 Denn ihr Sinn ist reicher als das Meer und ihr Rat tiefer als der große Abgrund.
      40 So ging auch ich, die Weisheit, hervor wie ein Seitenarm aus dem Strom und wie ein Wassergraben, der in den Lustgarten geleitet wird.
      41 Ich sprach: Ich will meinen Garten bewässern Hes 47,1-12; Joh 7,38
      42 und meine Beete tränken.
      43 Da wurde mein Wasserarm zum Strom
      44 und mein Strom zum Meer.
      45 Nun lasse ich meine Lehre leuchten weithin wie der lichte Morgen und lasse sie scheinen bis in die Ferne.
      46 Auch schütte ich meine Lehre aus wie Prophetenworte und hinterlasse sie kommenden Geschlechtern.
      47 Da seht ihr, dass ich mich nicht für mich allein gemüht habe, sondern für alle, die Weisheit begehren. Kap 33,18
      Aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers mit Apokryphen in der revidierten Fassung von 1984
      Deutsche Bibelgesellschaft

      Das Buch Hiob (Ijob)
      Das Lied von der Weisheit Gottes
      28.1 Es hat das Silber seine Gänge und das Gold seinen Ort, wo man es läutert.
      2 Eisen bringt man aus der Erde, und aus dem Gestein schmilzt man Kupfer.
      3 Man macht der Finsternis ein Ende, und bis ins Letzte erforscht man das Gestein, das im Dunkel tief verborgen liegt.
      4 Man bricht einen Schacht fern von da, wo man wohnt; vergessen, ohne Halt für den Fuß, hängen und schweben sie, fern von den Menschen.
      5 Man zerwühlt wie Feuer unten die Erde, auf der doch oben das Brot wächst.
      6 Man findet Saphir in ihrem Gestein, und es birgt Goldstaub.
      7 Den Steig dahin hat kein Geier erkannt und kein Falkenauge gesehen.
      8 Das stolze Wild hat ihn nicht betreten, und kein Löwe ist darauf gegangen.
      9 Auch legt man die Hand an die Felsen und gräbt die Berge von Grund aus um.
      10 Man bricht Stollen durch die Felsen, und alles, was kostbar ist, sieht das Auge.
      11 Man wehrt dem Tröpfeln des Wassers und bringt, was verborgen ist, ans Licht.
      12 Wo will man aber die Weisheit finden? Und wo ist die Stätte der Einsicht?
      13 Niemand weiß, was sie wert ist, und sie wird nicht gefunden im Lande der Lebendigen.
      14 Die Tiefe spricht: »In mir ist sie nicht«; und das Meer spricht: »Bei mir ist sie auch nicht.«
      15 Man kann nicht Gold für sie geben noch Silber darwägen, sie zu bezahlen. Spr 3,13-15
      16 Ihr gleicht nicht Gold von Ofir oder kostbarer Onyx und Saphir.
      17 Gold und edles Glas kann man ihr nicht gleichachten noch sie eintauschen um güldnes Kleinod.
      18 Korallen und Kristall achtet man gegen sie nicht; wer Weisheit erwirbt, hat mehr als Perlen.
      19 Topas aus Kusch wird ihr nicht gleichgeschätzt, und das reinste Gold wiegt sie nicht auf.
      20 Woher kommt denn die Weisheit? Und wo ist die Stätte der Einsicht?
      21 Sie ist verhüllt vor den Augen aller Lebendigen, auch verborgen den Vögeln unter dem Himmel.
      22 Der Abgrund und der Tod sprechen: »Wir haben mit unsern Ohren nur ein Gerücht von ihr gehört.«
      23 Gott weiß den Weg zu ihr, er allein kennt ihre Stätte. Spr 8,22-31
      24 Denn er sieht die Enden der Erde und schaut alles, was unter dem Himmel ist.
      25 Als er dem Wind sein Gewicht gegeben und dem Wasser sein Maß gesetzt,
      26 als er dem Regen ein Gesetz gegeben hat und dem Blitz und Donner den Weg:
      27 damals schon sah er sie und verkündigte sie, bereitete sie und ergründete sie
      28 und sprach zum Menschen: Siehe, die Furcht des Herrn, das ist Weisheit, und meiden das Böse, das ist Einsicht. Ps 111,10; Spr 1,7
      Aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers mit Apokryphen in der revidierten Fassung von 1984
      Deutsche Bibelgesellschaft

      Friedrich Christoph Oetinger >> Sophia

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