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Erweckungsprediger Ben Fitzgerald sprach auf der charismatischen MEHR-Konferenz

Von Felizitas Küble

Zu den vier wichtigsten Referenten bei der diesjährigen Augsburger MEHR-Konferenz, die mit ca 10.000 Teilnehmern für ein gewisses Aufsehen sorgte und sogar eine ausführliche Sendung in den „Tagesthemen“ erhielt, gehörte neben Vatikanprediger R. Cantalamessa auch der bekannte protestantische Pfingstpastor Ben Fitzgerald. vor_600x600

Organisiert wird das musikalisch von superlauter Musik und exaltiertem „Lobpreis“ geprägte Spektakel durch das ökumenische „Gebetshaus Augsburg“, geleitet vom katholischen Theologen Dr. Johannes Hartl.

BILD: Fitzgeralds MEHR-Vortrag kann beim „Gebetshaus Augsburg“ bestellt werden (Quelle: https://shop.gebetshaus.org/vortraege/mehr/5568/vortrag-ben-fitzgerald)

Auch der relativ wohlwollende Tagesthemen-Bericht bezeichnet die MEHR-Konferenz als „Mischung aus Rock-Konzert, Festival und Gottesdienst“.                     (Siehe hier: https://www.facebook.com/tagesschau/videos/10154956887504407/?hc_ref=NEWSFEED)

Auf seiner Facebook-Seite wirbt Fitzgerald für die „Evangelisationsschule“ des extrem-charismatischen Heilungspredigers Reinhard Bonnke, der sich selber wegen seiner „Missionserfolge“ vor allem in Afrika gerne als „Mähdrescher Gottes“ bezeichnet: https://de-de.facebook.com/benfitzgeraldandJesus

In der erscheinungsbewegten und charismatisch geprägten Nachrichtenseite „kath.net“ berichtete deren Leiter Roland Noé  –  wie zu erwarten: völlig unkritisch  –  über den Auftritt Fitzgeralds auf der MEHR-Konferenz am vergangenen Freitag.

Der evangelische Pfingstprediger habe, so der katholische Autor, die „deutsche Kirche“ (wen immer er damit genau gemeint haben mag) dazu aufgefordert, „wieder zu ihrer Rohform zurückzufinden“.  Vermutlich meint er seine eigene protestantische Konfession, zumal er dort verkündete, es sei die Zeit für eine „neue Reformation“ angebrochen, freilich eine pfingstlerische  – also keine „trennende“ Spaltung.

Die charismatische Bewegung versteht sich ohnehin zutiefst als ökumenisch, denn wenn auch manche Lehrinhalte noch trennen, so sei es doch der „Geist“ bzw. die „Geistesgaben“, welche zusammenführen.

Evangelische Kirche in Augsburg
Kath. Kirche in Augsburg

Im Kath-net-Bericht heißt es überdies: „Der Prediger aus Melbourne hatte Ende 2002 eine tiefgreifende Umkehr erfahren, zuvor war er als Drogendealer tätig.“ – Dies ist ein recht häufiger Vorgang in der Lebensgeschichte charismatischer Prominenter. Bisweilen fragt man sich, ob diese Personen ihre Euphorie gleichsam „umgelenkt“ haben: vom Drogen-Trip zum „Jesus-Trip“. Typisch für die enthusiastische MEHR-Konferenz ist auch ihr Motto: „Holy fascination“ (heilige Faszination).

Kritischer äußerte sich die „Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen“ in ihrem Artikel über eine Charismatiker-Konferenz in Nürnberg über Starprediger Fitzgerald. 

Demzufolge hat er dort die typisch schwarmgeistige Erweckungslehre verkündet, derzufolge es vor der Wiederkunft Christi weltweit zu einer „Rettungswelle“ komme, die Christenheit einen herrlichen Aufschwung nehme und auch Fernstehende in großer Zahl zum Glauben finden.

Während gemäßigte Pfingstprediger für solch eine „Erweckung“ beten und Vorarbeit leisten wollen, glauben ultra-charismatische Kreise, dieser wunderbaren Zustand sei bereits eingetreten. Laut EZW-Bericht erklärte Fitzgerald, „Erweckung sei nicht allein das, wofür gebetet und worauf gewartet werde, vielmehr habe sie bereits begonnen.“ – Es werde eine „Welle der Errettung über ganz Europa“ kommen, „die nicht mehr verebbt“.

Unsere theologischen Einwände zur Erweckungs-Euphorie siehe hier: https://charismatismus.wordpress.com/2011/06/10/pfingstlerische-erweckungs-lehre-widerspricht-der-bibel/

Unser Bericht über MEHR-Konferenz-Referent Pater Raniero Cantalamessa: https://charismatismus.wordpress.com/2017/01/07/charismatisch-oekumenische-mehr-konferenz-mit-vatikanprediger-cantalamessa/

 

Kommentare

7 Antworten

  1. Über etwas zu berichten, was man selbst nicht gesehen hat und nur auf andere Berichte oder früher Gelesenes zurückzugreifen ist jetzt nicht gerade der beste journalistische Stil…

    1. Guten Tag,
      ich hatte aus einem aktuellen Bericht von „kath.net“ zitiert und dazu verlinkt, wobei dieses Portal tagelang begeistert über die MEHR-Konferenz berichtete. Sind Sie wirklich der Meinung, man dürfe nur über Kongresse schreiben, wenn man selber dort war? Mit dieser sonderbaren „Logik“ könnten Sie 90% der Medienberichte vorwerfen, sie hätten „nicht gerade den besten journalistischen Stil“.
      Merken Sie sich: Meine Vorgehensweise ist völlig korrekt – das gilt auch für die Zitierung solch seriöser Quellen wie der EZW.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

    2. Sie müssen sehr alt sein.

      Ich muss mich auf die Berichte derer verlassen, die IHN gesehen haben und während SEINES öffentlichen Wirkens dabei waren.

      MfG

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