Es mag sein, daß alles fällt,
daß die Burgen dieser Welt
um Dich her in Trümmer brechen.
Halte Du den Glauben fest,
daß Gott Dich nicht fallen läßt:
ER hält sein Versprechen.
Es mag sein, daß Frevel siegt,
wo der Fromme niederliegt;
doch nach jedem Unterliegen
wirst Du den Gerechten sehn,
lebend aus dem Feuer gehn,
neue Kräfte kriegen.
Es mag sein: die Welt ist alt;
Missetat und Mißgestalt
sind in ihr gemeine Plagen.
Schau Dir´s an und stehe fest;
nur wer sich nicht schrecken läßt,
darf die Krone tragen.
Es mag sein, so soll es sein:
faß ein Herz und gib Dich drein;
Angst und Sorge wird´s nicht wenden.
Kämpfe, Du gewinnst den Streit!
Deine Zeit und alle Zeit
stehn in Gottes Händen.
Rudolf Alexander Schröder (1936)