„Ich werde fast mit Bibelstellen erschlagen“

Weihbischof Ludger Schepers aus Essen, der in der Dt. Bischofskonferenz (DBK) für „queere Pastoral“ zuständig ist, erklärt zur überlieferten Lehre der Kirche betreff LGBTQ-Fragen:
„Was in den Texten der Kirche steht, ist zeitbedingt und muss angesichts der Erkenntnisse, die wir heute in moraltheologischer und ethischer Sicht haben, überprüft werden.“ 

Schepers erklärte gegenüber der Deutschen Welle, die „queere Seelsorge“ werde sehr oft positiv wahrgenommen, aber „nicht von allen Kreisen, das ist klar: „Nach mancher Äußerung werde ich fast mit Bibelstellen erschlagen oder mit Vorwürfen konfrontiert, ich sei nicht mehr katholisch.“

Im Mai hatte Schepers gesagt: „In der Frage der Sexualmoral muss sich insgesamt in der katholischen Kirche etwas ändern.“ – Konkret bedeute dies, „dass im Katechismus andere Dinge stehen müssen, als sie jetzt stehen“.

KKK: „Homosexuelle Handlungen in keinem Fall zu billigen“

Im Katechismus der Katholischen Kirche heißt es (KKK 2358):
„Eine nicht geringe Anzahl von Männern und Frauen haben tiefsitzende homosexuelle Tendenzen. Diese Neigung, die objektiv ungeordnet ist, stellt für die meisten von ihnen eine Prüfung dar. Ihnen ist mit Achtung, Mitgefühl und Takt zu begegnen. Man hüte sich, sie in irgend einer Weise ungerecht zurückzusetzen.“

Gleichwohl seien sie „berufen, in ihrem Leben den Willen Gottes zu erfüllen und, wenn sie Christen sind, die Schwierigkeiten, die ihnen aus ihrer Verfaßtheit erwachsen können, mit dem Kreuzesopfer des Herrn zu vereinen“.

Im Katechismus steht außerdem (KKK 2357):
„Gestützt auf die Heilige Schrift, die sie als schlimme Abirrung bezeichnet, hat die kirchliche Überlieferung stets erklärt, ‚daß die homosexuellen Handlungen in sich nicht in Ordnung sind‘. Sie verstoßen gegen das natürliche Gesetz, denn die Weitergabe des Lebens bleibt beim Geschlechtsakt ausgeschlossen. Sie entspringen nicht einer wahren affektiven und geschlechtlichen Ergänzungsbedürftigkeit. Sie sind in keinem Fall zu billigen.“

Die kirchliche Sexualmoral hänge „letzten Endes an der Frage der Bipolarität“, so Schepers weiter: „Die kirchliche Lehre geht nach wie vor davon aus, dass es nur Mann und nur Frau gibt, in der Sprache des Alten Testaments: nur männlich und nur weiblich.“

Dieser biblisch und naturrechtlich begründete Standpunkt könne, so Schepers, „dann geändert werden, wenn die Kirche ein anderes Verständnis von Sexualität gewinnt.“

Quelle und weitere Infos hier: https://de.catholicnewsagency.com/news/17925/weihbischof-schepers-zu-lgbt-was-in-den-texten-der-kirche-steht-ist-zeitbedingt