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Etappensieg für Lebensrechtler in den USA: „Recht auf Abtreibung“ wird abgeschafft

Wie Medien in den USA berichten, hat dort das Höchstgericht  – der Supreme Court  – das landesweite „Recht“ auf Abtreibung gekippt.
Die obersten Verfassungsrichter stimmten am heutigen Freitag (24.6.) mit eindeutigen sechs zu drei Stimmen zugunsten eines stärkeren Schutzes für die ungeborenen Kinder.

Die Richter teilen mit, es komme darauf an, „die Verfassung zu beachten und die Frage der Abtreibung an die gewählten Vertreter des Volkes zurückzugeben“.

Mit der damit verbundenen Annullierung der Grundsatzentscheidung von 1973  – bekannt als „Roe v. Wade“ –  liegt die Abtreibungsgesetzgebung nun bei den einzelnen Bundesstaaten der USA.

Vor allem republikanisch regierte Länder  – etwa die Hälfte der Bundesstaaten –  werden nun voraussichtlich entsprechende Gesetze auf den Weg bringen; einige haben bereits vorher ein weitgehendes Verbot von vorgeburtlichen Kindestötungen erlassen, etwa das sog. „Herzschlag-Gesetz“, wonach eine Abtreibung ab der 7. Woche (sobald das Herz des Ungeborenen schlägt) untersagt ist.

„Die Verfassung gewährt kein Recht auf Abtreibung“, heißt es eindeutig weiter im Urteilstext.

Die Richterposten des Supreme Court wurden unter der Amtszeit von US-Präsident Donald Trump mit einigen konservativ-christlichen Persönlichkeiten besetzt, wodurch das jetztige Urteil ermöglicht worden ist. Dazu gehören die Richter Neil Gorsuch, Brett Kavanaugh und die Richterin Amy Coney Barrett. 

Kommentare

13 Antworten

  1. Ich werde einen Sturm der Empörung auslösen, ich weiss, aber ich bin nicht sicher, ob das eine wirklich gute Entscheidung war.
    Etwas zu verbieten hat die Menschen selten dazu gebracht, wirklich nachzudenken und aus Einsicht und Freiwilligkeit etwas zu unterlassen, in diesem Fall die Abtreibung.
    So sehr ich dagegen bin und mir wünschte, dass Frauen nicht immer brüllen würden: „My Body – my choice“ .. denn in den wenigsten Fällen haben Frauen eine Ahnung wovon sie reden, dass Männer/Familien, die ihre Frauen/Freundinnen/Töchter/Schwestern usw zur Abtreibung drängen ebenso zur Einsicht kämen, dass ein Mensch nie als Zellhaufen anfängt .. und dann irgendwann Mensch wird – im übrigen meines Erachtens berührt das auch die Frage der Gottesmutterschaft, die von Evangelikalen und evangelischen geleugnet wird, aber sie können die Frage nicht beantworten: wann dann wurde Jesus Gott, da die beiden Naturen nicht zu trennen sind und von Anfang an vorhanden – und doch habe ich die Befürchtung, dass es Frauen in die Illegalität treibt, wie früher auch.

    Vergessen wir doch bitte nicht, wie gerade auch Christen auf gefallene Frauen und Menschen hinabgeschaut haben … wieviele Frauen in diesem so bürgerlichen Deutschland/Europa grade auch nach den beiden Weltkriegen „ins Wasser“ gegangen sind, weil ihnen nicht geholfen wurde .. wie mit Sicherheit auch behinderte Kinder nach der Geburt umgebracht wurden usw … und wie heute oft Frauen nicht ein noch aus wissen, weil, da sie ja nicht in die Rentenkasse einzahlen, wenn sie Kinder bekommen und sie selbst erziehen möchten .. und man von keiner lebenslangen Ehe mehr ausgehen kann, respektive auch viele Männer nicht mehr so viel verdienen dürfen, dass sie Familien ohne Not ernähren können.

    Und JA, ich bin absolut GEGEN das Aufheben des Werbeverbots für Abtreibungen ..
    schade, dass es wahrscheinlich u.a. aus finanziellen Gründen nicht möglich ist, wirklich christliche Krankenhäuser und Arztpraxen zu gründen, die in wirklich christlicher und den Menschen zugewandte Weise vor allem Frauen und Kindern und Menschen mit Einschränkungen helfen ..

    So wie Gott für uns unverständlich jahrelange und jahrzentelange bewaffnete Konflikte zulässt und Kriege, sogar den Holocaust hat ER zugelassen, lässt ER auch Abtreibungen zu … und setzt auf unser Gebet und unsere Aufklärung … auf unseren langen Atem, den wir beweisen müssen ..

    ..aber mit meiner Meinung als gläubige Christin und Katholikin stehe ich wie so oft abseits und allein … auch innerhalb der Gläubigen.

    Ich verstehe nur immer besser eines: GOTT will Freiwilligkeit in Liebe … in Erkenntnis zu dem, dass Seine Gebote die besten sind … und dass Jesu Blut, für uns vergossen, und Seine Auferstehung als Garant für das ewige Leben die absolute Wahrheit ist und im Glauben an IHN ER uns die Kraft schenkt, das Leben zu bewältigen, auch wenn wir viel leiden müss(t)en.
    Wir sollen das Leiden nicht suchen, aber ertragen, wenn …

    Irgendwo habe ich mal gelesen, dass wir die Menschen in den Himmel lieben müssen.

  2. Proteste gegen Supreme Court

    US-Konzerne zahlen Reisekosten für Abtreibungen
    Nur Stunden nachdem das Oberste Gericht das landesweite Recht auf Abtreibungen kippt, erlassen mehrere Bundesstaaten weitgehende Verbote. In vielen Städten protestieren Menschen gegen diesen „Krieg gegen Frauen“. Firmen wie Facebook und Starbucks wollen Mitarbeiterinnen bei Abtreibungen künftig finanziell untestützen.

    https://www.n-tv.de/politik/US-Konzerne-zahlen-Reisekosten-fuer-Abtreibungen-article23423041.html

  3. dieses ideologische Husarenstück des Obersten Gerichtshofs ist zu akzeptieren könnte aber die Republikaner letztlich die Mehrheit in verschiedenen Staaten kosten und auch die Mehrheit im Parlament wahrscheinlich erst 2024 wenn die Auswirkungen dieser Entscheidung zu spüren ist
    man schaue nach Irland da hat es dem Volk auch gereicht mit religiöser Moral

    1. Thomas Kovacs: Meine theologisch konservative Konfession untersagt jede Umsetzung religiöser Moral in Gesetze, fordert seit je die absolute Religionsfreiheit für alle und die völlige Trennung von Kirche und Staat, den religions- und wertelosen Staat, der „nur“ die Freiheit schützt. Gerade aber auch deshalb muß nach rein weltlicher Rechtslogik „Abtreibung“ im Regelfall verboten sein,

      1. Rechtslogik ist nicht unbedingt in Stein gemeißelt eine Ehe „muß“ auch nicht aus Mann und Frau bestehen vor 15 Jahren hätte da auch jeder mit Rechtslogik und der Rechtstheorie des Naturrechts argumentiert

  4. Gottfried- J. Zech: Zu Ihrer Frage: „Die große Mehrheit der Christen incl. Katholiken für eine Freigabe??“ Die Mehrheit wohl, bei Weißen nach Umfragen wohl die Orthodoxen an meisten. Eine nicht immer, aber fast immer geltende Faustregel in den USA ist: Je evangelischer (alle Arten von „Evangelisch“ gerechnet) die Bevölkerung eines Staates ist, um so eher ist sie gegen „Abtreibung“, Homo-Ehe, Genderpolitik. Bezeichnenderweise erging das Urteil des Obersten Us-Gerichts zum „Abtreibungs“- Verbot des sehr evangelischen Bundestaats Missisippi. Deutsche Nachrichten meldeten dagegen gestern, daß die sehr katholischen (großen) Staaten Kalifornien und New York Zentren des Widerstandes gegen das Urteil seien, wie auch die meist noch katholischeren Staaten in Neu-England wie etwa Rhode Island und Massachusetts, und auch der recht große, vor allem im Norden (in und um Chicago) sehr katholische Staat Illinois. In Europa gilt das ja auch für Nordirland, wo die katholischen Parteien weit eher für Homo-Ehe und Abtreibungsfreigabe eintreten als die das strikt ablehnende strikt evangelische Partei, bis vor Wochen die größte in Nordirland.

    1. Guten Tag,
      nicht die Mehrheit der Evangelischen allgemein, sondern mehrheitlich die Evangelikalen bzw. konservativen, bibelorientierten Protestanten sind gegen Gender, Abtreibung usw.
      Logischerweise auch die meisten k o n s e r v a t i v e n Katholiken.
      Die Trennlinie geht hier nicht durch die Konfessionen, sondern durch die Strömungen i n n e r h a l b der Konfessionen.
      Mehrere Richter, die gestern gegen Abtreibung entschieden, sind katholisch.
      Auch die katholischen Bischöfe in USA sind fast alle klar gegen Abtreibung – bei den Protestanten nur die biblisch geprägten.
      Den „progressiven“ Protestantismus kann man hier doch abschreiben.
      Freundlichen Gruß
      Felizitas Küble

      1. Guten Tag, verehrte, liebe Frau Küble:
        In den USA sind Evangelische insgesamt mehr gegen Abtreibung und Genderismus als Katholiken. Und selbst bei den Anhängern bibelkritischer Kirchen (ähnlich der Evangelischen Kirche in Deutschland, EKD), also ohne Einbeziehung der Anhänger evangelikaler Kirchen, liegt deren Anteil fast so hoch wie bei Katholiken insgesamt.., Es ist wohl richtig, daß mindestens 6 der Obersten Us-Richter Katholiken sind, von denen 5 für das Urteil stimmten, darunter einer eingeschränkt, nur ein katholischer Richter dagegen. Alle katholischen Richter wurden von Protestanten ernannt. Der jetzige katholische Präsident ernannte eine abtreibungsfreundliche oberste ev. Richterin, die bald ihr Amt antritt, einen ihr gleichgesinnten jüdischen Richter ablöst. Es gab bisher nur einen wohl ev. Richter (falls wirklich ev., Konvertit vom Katholizismus) am Obersten Us-Gericht, der für das Urteil stimmte. Das erregte Protest von den 3 mächtigsten Politikern der USA, Präsident und Leiter der herschenden Demokraten im Abgeordnetenhaus, alle katholisch. Genauso pro Abtreibung sind fast alle Demokraten im Senat, viel häufiger katholisch denn die eher ev. Republikaner, die sehr oft Lebensrechtler sind.
        Weder die Meinung einzelner Richter oder Politiker oder Geistlicher macht die Festellung der jetzigen Meinung der Kirchenanhänger anders. Herr Kardinal Müller erwähnte schon vor Jahren, daß die Mehrheit der Mitglieder beider Großkirchen in der BRD selbst die obersten Grundlehren des Christentums nicht teilten.
        Sie haben recht: die Trennlinie in genderistischen Fragen geht nicht zwischen den Konfessionen, sondern mitten durch sie. Das habe ich auch nicht angegriffen, sondern das recht gängige Vorurteil (NICHT bei Ihnen), daß Katholiken (als solche) überall klar konservativer seien als Protestanten (als solche). Die größere Trennlinie in der BRD geht nach Umfragen, die das Magazin IDEA ständig veröffentlicht, regelmäßig eher zwischen Großkirchlern einerseits und Freikirchlern andererseits, wobei die Trennlinie sehr viel schärfer wäre, trennte man in den Umfragen zwischen nichtevangelikalen und evangelikalen Freikirchlern, von einer Umfrage unter Bibelkonservativen zu schweigen.

        Viele herzliche Grüße!

        .

  5. Diese Entscheidung wird legale „Abtreibungen“ in weiten Teilen der USA zur weitestgehenden Ausnahme machen. Die Entscheidung und die Ernennung der Mehrheit der Richter, die sie trafen, wäre wohl undenkbar gewesen ohne das große Engagement dafür von Anhängern der zahlenmäßig großen religiösen Gruppen in den USA. 2022 veröffentlichte das renommierte PEW- Institut Zahlen, wieviele Anhänger dieser Gruppen sich jeweils für oder gegen ein „Recht auf Abtreibung“ aussprachen, hier aufgelistet nach der Zahl ihrer Anhänger :
    Erst genannt der Prozentsatz für Abtreibnungsfreigabe, dann derjenigen dagegen
    Weiße Evangelikale (eher bibelorientierte Protestanten) : 24 gegen 74
    Katholiken: 56 gegen 42
    Weiße Protestanten, in eher bibelkritische Kirchen: 60 gegen 38
    Farbige Protestanten (wegen eigener Kirchen getrennt aufgeführt) 66 gegen 28

    PS: Konfessionslose: 84 gegen 15 …

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