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€uropas Griff nach den deutschen Goldreserven

FAZ: „Gigantische Schattenkreditpyramide ohne parlamentarische Kontrolle“

Die „Frankfurter Allgemeine“ vom 5.11.2011 befaßt sich in einer eingehender Analyse von Holger Steltzner mit den jüngsten Euro-Turbulenzen und entlarvt Tendenzen der französischen und der deutschen (!) Regierung, die Unabhängigkeit der Bundesbank abzuschaffen, um so vor allem das deutsche Gold für den Erhalt des maroden Euro-Systems einzuspannen.

Die FAZ schreibt einleitend: „Paris und Berlin nehmen die Bundesbank in die Zange. Die Reserven der Deutschen sollen für den Euro geopfert werden.“ 

Zudem wird klargestellt: „Die Goldreserven der Bundesbank sind Eigentum der deutschen Bürger; sie werden von der Bank nur verwaltet.“

Außerdem erinnert Holger Steltzner daran:

„Die gleich zu Beginn der Staatsschuldenkrise von EU-Kommissionspräsident Barroso aufgestellte Losung gilt weiterhin. „Der Euro wird gerettet, koste es, was es wolle.“ Auch bleibt Merkel ihrem Grundsatz treu: „Scheitert der Euro, scheitert Europa“, obwohl dadurch nur das Erpressungspotential der Schuldensünder wächst und zugleich die Ablehnung von Euro und EU durch die Transferzahler.“

Aber damit noch nicht genug  – das Kapitel geht weiter:

„In Cannes haben die europäischen Mächte Deutschland und Frankreich nicht nur die widerspenstigen Griechen zur Räson gebracht und auf ihren fragwürdigen Rettungskurs eingeschworen. Berlin und Paris starteten zudem einen Angriff auf die Unabhängigkeit der Deutschen Bundesbank. Das Ziel sind die in Jahrzehnten aufgebauten Reserven, die die Bundesbank für die Bürger verwaltet: ausländische Währungen und viel Gold.“

Der Autor verweist überdies auf folgende Hintergründe:

„Obwohl das bisherige Rettungskonzept nachweislich nicht aufgeht, werden weiter mit Schulden zu hohe Schulden bekämpft. Zur Abschreckung ominöser Marktkräfte soll die Feuerkraft des 440 Milliarden Euro schweren Krisenfonds EFSF nochmals erhöht werden. Keine Rolle spielt dabei, dass der gerade erst verdoppelte und dann durch Hebel auf mehr als eine Billion Euro vervielfachte Rettungseinsatz weder den Markt beeindruckt noch Italien geholfen hat.“

Höchst unerfreulich, was die FAZ außerdem zu berichten weiß:

„Die öffentliche Aufregung über Athen wollten Paris und Berlin nutzen, um unter Umgehung des Bundestags die Haftung Deutschlands noch einmal um mehr als 15 Milliarden Euro zu erhöhen. Wie aus Verhandlungskreisen in Cannes zu hören war, soll das System der Europäischen Zentralbanken insgesamt Devisenreserven von 50 bis 60 Milliarden Euro in Form von IWF-Sonderziehungsrechten an eine Zweckgesellschaft des Krisenfonds verpfänden. Sonderziehungsrechte sind so etwas wie eine Kunstwährung, die ein Anrecht auf Ziehung von echten Währungsreserven bei nationalen Notenbanken verkörpert.

Sonderziehungsrechte sind Vermögen in der Bilanz der Bundesbank wie das Gold. Damit kann der Internationale Währungsfonds (IWF) Geld schöpfen und seine Rettungsprogramme finanzieren.

Die Bundesbank ist die einzige Institution in Europa, die sich noch gegen diese Form der Staatsfinanzierung über die Notenpresse wehrt. Denn der Vertrag über die Währungsunion verbietet eindeutig die monetäre Finanzierung der öffentlichen Hand.“

Für den FAZ-Autor ist das künftige „Krisen-Szenario“ klar:

„Die Idee, einen Teil der Reserven in Form von Sonderziehungsrechten in einer Zweckgesellschaft zu bündeln, wäre nur der Anfang. Der Griff nach den deutschen Goldschätzen würde bald folgen. Die Bundesbank sperrt sich dagegen, weil sie Gold und Devisen nicht für die Bundesregierung, sondern für den Bürger verwaltet.“

Die Frankfurter Allgemeine spricht sodann von einer „gigantischen Schattenkreditpyramide“ in €uropa:

„Unbemerkt von Politik und Öffentlichkeit hat das System europäischer Zentralbanken eine gigantische Schattenkreditpyramide aufgebaut, die vollautomatisch funktioniert und täglich um Milliarden wächst. Während der Bundestag um die Haftungsgrenze für Steuerzahler von 211 Milliarden Euro ringt, türmen sich heimlich über das Target genannte europäische Zahlungsverkehrssystem unglaubliche Kreditrisiken auf.“

Abschließend heißt es in der FAZ-Analyse:

„Nach den Turbulenzen in Cannes und Athen kann die EZB erst einmal durchatmen. Die Griechen werden nun doch nicht in einem Referendum gefragt, Ministerpräsident Papandreou hat in der Nacht zum Samstag das Vertrauen des Parlaments gewonnen. Der Abschied vom Euro ist (zunächst) kein Thema mehr. Notenbanken dürfen also weiter das große Rad mit Schattenkrediten drehen – und das ohne jede parlamentarische Kontrolle.“

Den vollständigen FAZ-Artikel lesen Sie hier:  http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/europas-schuldenkrise/schuldenkrise-griff-nach-unserem-gold-11518707.html

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