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Evang. Landesbischof Jochen Bohl verteidigt die herkömmliche Ehe gegenüber dem EKD-„Familienpapier“

Das Zusammenleben von Mann und Frau befindet sich in der Krise. Zwar ist die Ehe mit 72 Prozent die meist gelebte Familienform in Deutschland. bohl_jochen_606_pr12_03_4ccfdabd87

Jedoch nähmen Ehescheidungen und Bindungsunfähigkeit deutlich zu. Darauf hat der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, Jochen Bohl (siehe Foto), auf der Synode seiner Kirche hingewiesen. Diese findet vom 15. bis 18. November in Dresden statt.

Der sächsische Landesbischof beschäftigte sich in seinem Bericht mit der umstrittenen EKD-„Orientierungshilfe“ zu Ehe und Familie. Diese hat eine heftige Debatte ausgelöst, weil sie von der traditionellen Ehe als alleiniger Norm abrückt und ein erweitertes Familienbild vertritt, das etwa auch gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften und sog.„Flickenteppich-Familien“ (Patchwork) einschließt.

Jochen Bohl zufolge hat der Text durch die „Dürre der theologischen Ausführungen“ Verstörung ausgelöst. Er lasse zudem an dem Willen zweifeln lassen, „über lange Zeiten hinweg als gut und sinnvoll Erkanntes zu verteidigen“.

Bohl ist stellv. Vorsitzender des EKD-Rates, der die Herausgabe der Orientierungshilfe verantwortete.

Kindermangel führt zur Krise

Nach den Worten Bohls kommt es derzeit zu einem fundamentalen Wandel der Familie. So würden in Sachsen 62 Prozent der Kinder nichtehelich geboren. Fast ein Drittel der 13 Millionen Kinder unter 18 Jahren in Deutschland hätten einen Migrationshintergrund.  1504

Die Zahl der Kinder in alleinerziehenden Familien steige seit Jahren an. 2010 seien bereits ein Fünftel aller Familien alleinerziehend gewesen, in den neuen Bundesländern deutlich mehr.

Zudem setze sich der Trend zur Ein-Kind- oder Zwei-Kinder-Familie fort; nur jedes fünfte Kind lebe mit zwei Geschwistern und lediglich 8 Prozent der Minderjährigen hätten drei oder mehr Geschwister. Es gebe viel zu wenig Kinder.

Dies führe die Gesellschaft unausweichlich in eine demographische Krise. Aufgabe der Christen sei es, für das Leben mit Kindern zu werben.

Viele trauen sich nicht zur Trauung

Der Landesbischof wies darauf hin, dass sich die Situation in den Lebensberatungsstellen der Diakonie verschärft habe. Die Zahl der Menschen nehme zu, denen in Konfliktsituationen eine andere Möglichkeit als die Trennung nicht in den Sinn komme. Schon leichte Störungen führten zur Trennung.

Bohl: „Inzwischen schließen nicht wenige die Ehe schon deswegen nicht, weil man sich gar nicht vorstellen kann, dass sie Bestand haben könnte.“

Leidtragende von Trennungen seien vor allem die Kinder. Diese bräuchten für eine gesunde seelische Entwicklung einen verlässlichen Rahmen, in dem sie sich angstfrei bewegen können.

Bohl: „Es ist ja offenkundig, dass ein besorgniserregend hoher Teil der Kinder und Jugendlichen erhebliche persönliche Schwierigkeiten hat  –  Angststörungen, Konzentrationsschwächen und Lernstörungen haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen.“

Angesichts der Zerbrechlichkeit der Beziehungen habe aber auch die Sehnsucht nach einer lebenslangen Gemeinschaft von Mann und Frau mit Kindern zugenommen. Die allermeisten Jugendlichen hofften darauf, eine Familie zu gründen und in dieser dauerhaft zusammenzuleben.

Die biblischen Berichte bezeugten, dass auf der Ehe als Lebensgemeinschaft von Mann und Frau ein besonderer Segen liegt und sie als Ausdruck der Nähe Gottes zu den Menschen gelten könne. Aus der Heiligen Schrift ließen sich grundlegende Orientierungen mit normativem Anspruch für die Gegenwart ableiten. 120505471_B_Brautwalzer

Mit Blick auf die Ehe zählten dazu etwa folgende Aussagen: 1. „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei… Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen und sie werden ein Fleisch sein“ (Gen 2, 18ff.). 2. „Was Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden“ (Mk 10,9). 3. „Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen“ (Gal 6,2).

Keine Ehe für Homosexuelle

Der Landesbischof ging auch auf die Frage ein, ob die Ehe für gleichgeschlechtliche Partnerschaften geöffnet werden solle. Der Gesetzgeber habe mit der eingetragenen Lebenspartnerschaft eine Institution geschaffen, die Homosexuellen einen geschützten Raum eröffnet. Die Verbindung von Mann und Frau unterscheide sich davon jedoch gravierend, weil sie die Möglichkeit zur Fortpflanzung habe.

Bohl hierzu: „Die Bibel lässt an dieser fundamentalen Gegebenheit keinen Zweifel und denkt die Ehe immer im Zusammenhang mit der Weitergabe des Lebens“.

Diese fundamentale Differenz rechtfertige eine unterschiedliche Gestaltung von Ehe und eingetragener Lebenspartnerschaft. Bohl wies darauf hin, dass die Zahl der Kinder, die in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften aufwachsen, mit etwa 13.000 Kindern verschwindend gering sei. Nahezu alle diese Kinder seien zuvor in eine Vater-Mutter-Konstellation hineingeboren worden.

Quelle: www.idea.de

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