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Evangelikaler ABC: Kasualien dürfen nicht von der Ortsgemeinde getrennt werdem

Der Arbeitskreis Bekennender Christen in Bayern (ABC) sieht den von den Nürnberger Regionalbischöfen ins Gespräch gebrachten Plan einer kirchlichen Agentur für Hochzeiten, Taufen und Beerdigungen kritisch.

Die Überlegung, die sog. Kasualien von den Ortsgemeinden zu lösen, sei aus theologischen Gründen problematisch. Kirchliche Bestattungen und Trauungen seien genauso wie Taufen und Konfirmationen öffentliche Gottesdienste der Gemeinde.

„Mir ist bewusst, dass wir in der Praxis mit Menschen zu tun haben, denen das nicht mehr bewusst ist. Und ich weiß aus eigener Erfahrung gut, dass wir uns in unserer hochindividualisierten Zeit zu sehr speziellen Wünschen bei der Ausgestaltung der Gottesdienste verhalten müssen“, so der ABC-Vorsitzende Dekan Till Roth.

Dennoch dürfe man das evangelische Verständnis von Kirche, wie es etwa das Augsburger Bekenntnis (Confessio Augustana) beschreibt, nicht aufgeben. So wird in Artikel 7 der Confessio Augustana die Kirche beschrieben als „Versammlung aller Gläubigen (…), bei denen das Evangelium rein gepredigt und die heiligen Sakramente laut dem Evangelium gereicht werden.“

Dieses Kirchenverständnis müsse sich auch in der Sprache widerspiegeln. Wenn man plötzlich von Agenturen, Kunden und Rundum-Paketen und nicht mehr von Kirche, Sakramenten und Glaubensgemeinschaft spreche, sei das eine Sackgasse. Kirche dürfe nicht zum religiösen Dienstleister degradiert werden, so Roth: „Nach meiner Überzeugung fördern wir so die Entkirchlichung mehr, als dass wir vermeintlichen Boden gewinnen.“

Vorstellbar sei, dass eine Anlaufstelle für Kirchenferne mit den Kirchengemeinden zusammenarbeite, ähnlich wie das von den überregionalen Kircheneintrittsstellen in der Regel praktiziert werde. Auch konkrete Unterstützung zum Beispiel bei Beerdigungen, die aus familiären Gründen nicht in der Heimatgemeinde des Verstorbenen stattfinden, sei denkbar. „Warum aber eine Taufe nicht über das Pfarramt und eine Ortsgemeinde laufen sollte, ist für mich nicht erklärbar.“

Die Begründung, dass Menschen in der Stadt heutzutage ‚nicht mehr den Weg in unsere Pfarrämter‘ finden würden, sei nicht stichhaltig. „Mir leuchtet nicht ein, warum die Menschen eine Kasualagentur in der Nürnberger City besser finden sollten als ein Pfarramt. Schließlich haben wir in den letzten Jahren viel dafür getan, dass die Kirche im Internet präsent ist“, erklärt der ABC-Vorsitzende.

Der ABC im Internet: www.abc-bayern.de

Kommentare

3 Antworten

  1. Wichtig wäre es sicherlich zu wissen, dass auch die katholische Kirche die alte byzantinische Messe der russisch-orthodoxen Kirche Russslands (welche die orthodoxen Altgläubigen lange trotz staatlicher Repressionen unangepasst im Original-Ritual bewahrt haben, sieeh auch deren Köster in Litauen und Sibirien) einst noch vollumfänglich anerkannt hat und diese somit gültig ist. Ebenso wie die alte traditionale tridentinische Messe als traditionelle alte lateinische Messe und traditionelle katholische „Heiliger Messe aller Zeiten“ als lebendige spirituelle Tradition. Auch hat die katholische Kirche das ökumenische Gebet zusammen mit anderen bibeltreuen christlichen neutestamentarisch ausgerichteten Konfessionen etwa um den Heiligen Geist und die Gnade und den Beistand und die Führung des dreifaltigen Gottes und zu Jesus Christus erlaubt. Es ist also prinzipiell jedem Katholiken ein Messbesuch auch bei den Orthodoxen gestattet. Siehe auch die anderen orthodoxen und orientalischen Kirchend des Ostens bzw. Ostkirchen, wie etwa die syrische Kirche welche sich nach der zweitältesten christlichen Gemeinde der Welt in Antiochia (die zweitälteste urchristliche Gemeinde nach der christlichen Urgemeinde in Jerusalem) herleitet.

  2. Es kann nicht Ziel der Kirche sein, kirchliche Aufgaben auszulagern. Kirche (und die Sakramente) sind keine Handelsware. Das schließt nicht aus, dass ,man eine ,,interessante“ Hochzeit feiert, bei deren Gestaltung Kirche und Brautleute in Übereinstimmung etwas Besonderes gestalten. Aber dafür bedarf es sicherlich keiner Agentur. Allerdings gehört auch dazu, dass die Kirche (Pfarramt) immer auf dem Laufenden ist und weiß, ob jemand heiraten will. Dann nuß das Pfarramt aktiv werden. Wenn der Berg…

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