Die Mitgliederzahl der evangelischen Landeskirchen ist im vergangenen Jahr deutlich stärker geschrumpft als die der katholischen Diözesen. Das geht aus einer Umfrage der evangelischen Nachrichtenagentur IDEA bei den Landeskirchenämtern hervor.
Die 20 Mitgliedskirchen der EKD hatten zum 31. Dezember 2012 rund 23,4 Millionen Mitglieder. Das sind 258.000 weniger als im Vorjahr, was einen Rückgang um 1,1 Prozent bedeutet. Der Verlust entspricht in etwa der Einwohnerzahl einer Großstadt wie Gelsenkirchen.
Hauptgrund für das Minus ist die negative Bevölkerungsentwicklung. 2002 gab es in Deutschland noch 26,2 Millionen landeskirchliche Protestanten. Die Zahl der Katholiken sank nach Angaben der Dt. Bischofskonferenz im vergangenen Jahr um 133.000 auf 24,3 Millionen. Das entspricht einem Rückgang um 0,5 Prozent.
Im Süden sind Verluste geringer
Tendenziell haben die evangelischen Kirchen im Süden prozentual geringere Mitgliederverluste als die im Norden und Osten. Die Landeskirchen Baden und Bayern (jeweils -0,8 Prozent), sowie Württemberg (-0,9 Prozent) liegen unter der Ein-Prozent-Marke. Das erreichte im Norden lediglich die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg (-0,8 Prozent).
Bei der mit 2,8 Millionen Mitgliedern größten Landeskirche in Deutschland – der hannoverschen – liegt die Verlustrate bei 1,3 Prozent. Den geringsten Rückgang im Osten hatte die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens (-1,2 Prozent).
Größtes Minus bei kleinster Landeskirche
Am größten war der Mitgliederverlust bei der Evangelischen Landeskirche Anhalts – der kleinsten innerhalb der EKD – mit einem Minus von 4,2 Prozent. Das entspricht nach einer Bereinigung der Daten auch dem Trend der Vorjahre.
Pressesprecher Johannes Killyen erklärt das mit der weiter hohen Abwanderungsbewegung und demografischen Entwicklungen. Andererseits nähmen viele Bürger am Gemeindeleben teil, ohne getauft zu sein. Die Landeskirche Anhalts hatte Ende vergangenen Jahres rund 40.300 Mitglieder.
Quelle: www.idea.de
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