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Evangelische Stimme zur Schlammschlacht um den Limburger Bischof

Von Jörgen Bauer

„Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.“ (Joh 8,7)

Ich bin nicht katholisch und deshalb könnte es mir egal sein, was mit dem Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst geschieht, der derzeit den Blätterwald zum Rauschen bringt und für eine aufgegeilte mediale Erregung sorgt.

Foto: Bistum Limburg
Foto: Bistum Limburg

Aber mich widert dieses heuchlerische, selbstgerechte Geschwurbel ebenso an, wie vor einiger Zeit die Medienhatz gegen den Bundespräsidenten a.D. Christian Wulff.

Die Sache mit dem Limburger Bischof hat allerdings noch eine weitere Dimension:

Er ist ein Mann der katholischen Kirche – und nachdem sich gerade die katholische Kirche als moralische Instanz versteht, die sich von Sündern abgrenzt – man denke an wiederverheiratete Geschiedene  –  wiegt das, was dem Limburger Bischof angelastet wird, besonders schwer und ist ein gefundenes Fressen für alle, die etwas gegen die Kirche und den christlichen Glauben haben.

Da nützt es auch nichts, auf die Milliardenbeträge zu verweisen die bislang beim Berliner Flughafen versenkt wurden oder auf das Bundeskanzleramt, das an die
250 Millionen DM gekostet haben soll. Auch sonst wurde und wird bis heute viel verschwendet, was aber niemanden stört.

„Es geht dabei um Stimmungsmache“

Anders bei der Kirche. Das Affäre um den Limburger Bischof wird jetzt zum Anlass genommen, die gesamte katholische Kirche hinsichtlich ihrer Finanzen besonders in Augenschein zu nehmen, wobei es weniger um Fakten, sondern mehr um Stimmungsmache geht, bei der man es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen muss.

Die „ersten Erfolge“ in Form von Kirchenaustritten sind bereits eingetreten.

Aber warum treten Menschen  –  in diesem Fall Katholiken  –  aus ihrer Kirche aus? Das ist eigentlich nur vorstellbar, wenn sie bislang an die Kirche und ihre Amtsträger  –
im Fall von Limburg  –  an den dortigen Bischof, geglaubt haben und nicht an Jesus Christus, als den eigentlichen HERRN der Kirche.

Ist Christus aber der HERR der Kirche, dann ist diese der Leib Christi, der aus Sündern und fehlbaren Menschen besteht, die allesamt der ständigen Vergebung bedürfen, angefangen beim Papst bis hin zum letzten Kirchgänger.

Die Lehre, die wir uns hier als Christen aller Couleur ganz dick hinter die Ohren schreiben sollten, ist die, dass wir, wenn wir bekennende Christen sind, unter besonderer Beobachtung stehen. Deshalb sind Demut und Bescheidenheit anstelle vollmundiger öffentlicher Bekenntnisse angesagt, an denen wir gemessen werden. Das lasst uns immer bedenken.

JÖRGEN BAUER, Am Jagdschlössle 15 in 89520 Heidenheim, Tel. 07321 / 739115

Foto: http://www.bistumlimburg.de/

Kommentare

3 Antworten

  1. Eigentlich ganz einfach.Wenn kirchengänger selbstständig sind, und gläubig und mit jedem cent rechnen müssen, sind sie von konkurs und arbeitslosigkeit immer bedroht.Ein Bischof nicht.Von wem wird er denn bezahlt, wenn er Fehler macht oder nicht mehr akzeptiert wird? Ja auch von sogenannten ausgetretenen Christen oder „ungläubigen“,daß verstehen viele Menschen nicht mehr.is doch klar-oder?

  2. Den spezifisch christlichen Aspekt, den Herr Bauer anspricht, möchte ich erweitern:
    Was ich so gar nicht verstehe, ist die fehlende Unterstützung des angegriffenen Bischofs
    von Limburg durch seinen geistlichen Kollegenkreis. Was ist das für eine Gemeinschaft, in der
    man sich, sobald ein Mitglied in die Fänge der Medien und Mänaden gerät, vor jeder
    neutralen Überprüfung öffentlich distanziert? Wo ist da noch Christus als gemeinsame
    Mitte zu erkennen? Niemand ist zu Stellungnahmen verpflichtet, wenn er die Sachlage nicht
    genau kennt. Deshalb glaube ich nicht, dass Kniefälle vor der öffentlichen Meinung lang-
    fristig irgend etwas Gutes bewirken, weder für den Einzelnen noch für die Kirche.

    Ich kann mir kein Urteil über den Bischof von Limburg erlauben. Aber ich weiß seit Jahren von meiner Nachbarin, die aus Limburg stammt, dass er auf dem Hintergrund seines beliebten Vorgängers von Anfang an abgelehnt wurde. Und wenn z.Zt. immer wieder davon gesprochen wird, dass er als Bischof „nicht mehr“ tragbar sei und das Amt in Limburg aufgeben „muss“,
    kann ich nur lachen: Eine Erlösung aus so einer Mobbing-Situation müsste eigentlich sein-
    tiefster Wunsch sein.

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