Vielerorts wird die zentrale Aufgabe der Kirchengemeinden vernachlässigt, Bibelkenntnis zu vermitteln und den Glauben der Menschen zu stärken. Zahlreichen Christen ist deshalb das Wort Gottes nicht mehr vertraut. Das beklagte Prälat i.R. Rolf Scheffbuch am Reformationstag (31. Oktober) beim Sächsischen Gemeindebibeltag in Glauchau vor rund 1700 Besuchern.
Stattdessen würden Projekte gestärkt, „mit denen wir uns vor der Welt interessant machen wollen“. Als Beispiel nannte Scheffbuch Vorträge von Politikern in Kirchen oder Podiumsdiskussionen zu aktuellen Themen.
Sogar in evangelikalen Kreisen gehe es inzwischen vielfach darum, die Strukturen der Welt zu verändern, anstatt sich mit Christus und seinem Wort zu beschäftigen. Er halte das für „falsch und gefährlich“, erklärte Scheffbuch.
Die Kirche sollte bei ihrer Kernaufgabe bleiben, nämlich Menschen den Zugang zum Reich Gottes zu vermitteln. Die Verantwortung für die Welt werde dadurch nicht etwa nebensächlich. Es mache keineswegs weltvergessen, wenn man auf Christus wartet.
Im Westen droht nicht Verfolgung von außen, sondern Verführung von innen
Wie der ehem. sächsische Jugendevangelist Lutz Scheufler in seiner Predigt sagte, brauchen Christen heute mehr denn je die Gabe der Geistesunterscheidung: „Diese kann nur wachsen, wenn wir die Bibel lesen – und zwar im Zusammenhang.“
Anders als in islamischen Ländern oder atheistischen Diktaturen wie Nordkorea sei die größte Gefahr für Christen in der westlichen Welt nämlich nicht die Verfolgung, sondern die Verführung – und die komme nicht von außen, sondern von innen.
So würden Christen, die nach dem Willen Gottes und den Maßstäben der Bibel fragten, inzwischen selbst innerhalb der Kirche hier und da als Fundamentalisten abgetan. Scheufler: „Es verstärkt sich immer mehr der Eindruck, dass das christliche Abendland von einer ideologischen Diktatur gegängelt wird.“
Quelle: www.idea.de
6 Antworten
„…wenn man auf Christus wartet.“:
Es geht nicht darum, auf ihn zu warten, sondern sich zum Christus(-Bewußtsein) zu wandeln – um es wahrhaft zu SEIN. Und die „Identifikationsformel“ gibt JE-SUS vor = „ICH BIN“.
„Hebe dein Lager auf und gehe / wandle (dich)“ ist der Rat, den Jesus / Christus dem Kranken am Bethesda-Teich gibt. Der MENSCH muss sich in Bewegung setzen, um zu Gott zu gelangen.
„Und würde Jesus / Christus noch TAUSEND mal in Bethlehem geboren – und nicht in DIR – wärst ewig du verloren“.
Seit wann gibt es evangelische Prälaten?
Guten Tag,
Prälat ist keine Weihestufe, sondern ein Ehrentitel, den es auch außerhalb der katholischen Kirche geben kann.
Freundlichen Gruß!
Felizitas Küble
Sehr geehrte Frau Küble, es ist mir schon als Priester klar, dass „Prälat“ keine Weihestufe ist. Der Titel „Prälatus“ ist mir im protestantischen Bereich noch nie begegnet.
Sehr geehrter Herr Pfarrer,
der Titel „Prälat“ ist in Österreichs evangelischen Kreisen offenbar auch gar nicht geläufig, jedoch in einigen evangelischen Landeskirchen Deutschlands eine Art fester Begriff – siehe unten.
Freundlichen Gruß!
Felizitas Küble
Dazu heißt es in Wikipedia (Stichwort „Prälat“):
„In der Evangelischen Landeskirche in Württemberg werden die als „Regionalbischöfe“ und Stellvertreter des Bischofs in den Sprengeln (Regierungsbezirken vergleichbar) wirkenden Mitglieder der Kirchenleitung auch Prälat beziehungsweise Prälatin genannt.
In der Unierten Badischen Landeskirche war der Prälat 1819 bis 1933 der geistliche Leiter – Johann Peter Hebel war der erste Prälat. 1933 nahm der letzte Prälat den Titel „Landesbischof“ – wobei die Funktion des Kirchenpräsidenten, der bisher die Leitung der Kirchenverwaltung innehatte, mit dem Amt des Prälaten vereinigt wurde. Heute sind die beiden Prälaten der Kirchenkreise Nord- und Südbaden Seelsorger der Pfarrerschaft und Mitglieder des Oberkirchenrates. Sie sind direkt dem Landesbischof unterstellt („verlängerte Arme“ des Bischofs), ohne dass sie selbst Vorgesetzte der Pfarrer und Dekane im jeweiligen Kirchenkreis sind. Ihre weitere Funktion ist die Organisation der Pfarrerfortbildung.
In der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) führt der geistliche Stellvertreter des Bischofs den Titel Prälat. Der Prälat ist Mitglied des Landessynode und des Rates der Landeskirche. Er ist Personalchef für das geistliche Personal. Der erste Prälat war der spätere Professor für Altes Testament in Kiel, Wilhelm Hertzberg.
Der oder die Bevollmächtigte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union trägt ebenfalls den Titel Prälat beziehungsweise Prälatin. Gegenwärtig wird die Position von Bernhard Felmberg bekleidet. Gleiches gilt für den aus Anlass der Luther-Dekade ernannten Beauftragten der EKD in Wittenberg, Prälat Stephan Dorgerloh.“