Eine „Hexenjagd der politisch Korrekten“ hat der frühere Bundesminister Carl-Dieter Spranger (CSU) beklagt. Der 73-jährige Franke war Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung von 1991 bis 1998.
„Diese Leute haben in Deutschland seit Jahren ein Klima allgemeiner Einschüchterung durch Tabus, Sprachregelung und Ächtung derer geschaffen, die dagegen verstoßen“, heißt es in einem am 15. August veröffentlichten Leserbrief des Politikers in der FAZ.
Hier der volle Wortlaut seiner Klartext-Zuschrift:
Menschenrechte in Deutschland achten
„Nach den zum Teil skrupel- und verantwortungslosen Kommentaren über den „Naziskandal“ sind die zurückhaltend-objektivierenden Kommentare von Matthias Wyssuwa (F.A.Z. vom 6. und 7. August) geradezu wohltuend.
Vorbildlich allerdings sind die sachlich und menschlich hervorragenden, grundrechtsschützenden Stellungnahmen unseres Bundesverteidigungsministers.
Die Kampagne gegen Nadja Drygalla gehört zu einer ungeheuerlichen Strategie der Hexenjagd der sogenannten politisch Korrekten.
Diese Leute haben in Deutschland seit Jahren ein Klima allgemeiner Einschüchterung durch Tabus, Sprachregelung und Ächtung derer geschaffen, die dagegen verstoßen.
Das Grundrecht auf Meinungsfreiheit, auf Achtung der Würde des Menschen und der Schutz des Persönlichkeitsrechts haben sie für ihre Opfer abgeschafft.
Mit Philipp Jenninger begann die Epoche der moralischen Kollektivaufsicht und der tyrannischen Medienkontrolle über Sprachregelungen. Sie ist gekennzeichnet unter anderem von den Namen Heitmann, Nolte, Walser, Hohmann, Eva Herrman, Clement und zuletzt Thilo Sarrazin, Erika Steinbach, Wulff und nun Drygalla.
Nach Diffamierung und Skandalisierung folgen nun noch Gesinnungsschnüffelei und Sippenhaft – NS- und SED-Diktatur lassen grüßen.
Carl-Dieter Spranger, Bundesminister a. D., Ansbach“
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