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Exil-Journalisten schreiben zur Causa Albakr

Die linksliberale Berliner Zeitung „Tagesspiegel“ veröffentlichte in ihrer Wochenend-Ausgabe vom 15. Oktober 2016 auf der Titelseite einen Artikel über die Frage, wie in Deutschland arbeitende Exil-Journalisten aus Syrien, Ägypten und Afghanistan über den „Fall Albakr“ denken.
Unter dem Titel „Er muss Partner gehabt haben“ (gemeint ist der mutmaßliche Terrorist Albakr) zitiert die Tageszeitung einige Reporterstimmen. 0Dabei gibt es unter den Kollegen unterschiedliche bis gegensätzliche Ansichten, allein schon über die Selbstmord-Causa des syrischen Sprengstoff-Täters Albakr.

Der syrische Journalist Hiba Obald geht davon aus, daß sich der Selbstmörder von der Terrorbande „Islamischer Staat“ manipulieren und fanatisieren ließ; er schreibt, daß der IS seine Anhänger dazu auffordert, sich selbst zu töten, wenn sie auffliegen bzw. verhaftet werden.
Die ebenfalls aus Syrien stammende Reporterin Medea sieht das anders: „Ich habe meine Zweifel, dass Albakr sich selbst getötet hat. Viele Syrer machen sich lustig über Selbstmordnachrichten, weil sich einige berühmte syrische Piolitiker angeblich selbst getötet haben – mit drei Kugeln in den Kopf!“
Hussein Ahmad findet es einerseits bedauerlich, andererseits aber „nachvollziehbar“, wenn Menschen in  Deutschland eine Verbindung zwischen Flüchtlingen und Terrorgefahr herstellen:
„Das ist nachvollziehbar, wenn man alle ein bis zwei Monate solche Geschichten erfährt. Wir wissen noch zu wenig über die drei Syrer in Leipzig. Aber es ist unsere Pflicht, Anschläge zu verhindern. Wir dürfen der kleinen Minderheit nicht die Chance geben, das Bild über uns zu bestimmen.“
 
 

Kommentare

2 Antworten

  1. Na ja… all diese Aussagen lassen sich unter der Überschrift subsummieren „Nichts Genaues weiß man nicht“.
    Es ist sehr wahrscheinlich, dass Al Bakr Gesinnungsgenossen bzw. Helfer hatte, die wohl auch noch ein Deutschland frei herumlaufen. Es ist auch möglich, dass IS-Kämpfer angewiesen werden, sich selbst zu töten, wenn sie verhaftet werden. Selbstmord ist zwar im Islam genau so verboten wie im Christentum, aber der IS tut vieles, was mit dem Islam eigentlich nicht übereinstimmt.
    Für das, was diese Reporterin „Medea“ von sich gibt, habe ich aber kein Verständnis. Will sie sagen, dass Al Bakr von deutschen Vollzugsbeamten bzw. vom Geheimdienst ermordet worden ist? Das wäre ein ungeheuerlicher Vorwurf, für den es m.W. nicht den geringsten Anhaltspunkt gibt.
    Ich weiß nicht, ob sie das meint; Tatsache ist aber, dass Al Bakr in einer Einzelzelle eingesperrt war und niemand außer den Vollzugsbeamten Zugang zu ihm hatte.

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