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Experten kritisieren liberales Prostitutionsgesetz, das Menschenhandel und Ausbeutung begünstigt

„Menschenhandel –  die Rückkehr zur Sklaverei“

Keiner hatte damit gerechnet, daß das S-Forum der Neuen Stadtbücherei Augsburg für die Podiumsdiskussion „Menschen handeln Menschen“ unter der Schirmherrschaft des Augsburger Oberbürgermeisters zu klein sein würde.
Neben einem internationalen Experten waren fünf Augsburger Fachleute eingeladen, die ein breites Spektrum von Stadt und Polizei, Migrationsrat und Sozialarbeiter, Hilfsorganisationen und Kirchen repräsentierten und von Moderator Kurt Idrizovic gekonnt befragt und ins Gespräch gebracht wurden.
Auffällig war, daß sich alle Experten aus verschiedenem Hintergrund, die sonst selten einer Meinung sind  –  Forscher, Polizeioffizier, Sozialarbeiter, Innenbehördenleiter, Pfarrer und Migrantenvertreter, dabei auch Vertreter von CSU und SPD  –  darin einig waren, daß das Prostitutionsgesetz von 2002 die Bekämpfung von Menschenhandel durch sexuelle Ausbeutung enorm erschwert hat und dringend geändert oder abgeschafft werden muß.
Man habe zwar die Unabhängigkeit und die Absicherung der Prostituierten stärken wollen, aber für die große Masse der Prostituierten genau das Gegenteil erreicht.

Die Kontrolle der Szene durch die Polizei fast unmöglich geworden

Für die Ermittlungsbehörden sei eine Kontrolle des Milieus fast unmöglich geworden und der Umstand, daß die Prostituierten jetzt überwiegend Angestellte mit Arbeitsverträgen seien, gebe den Zuhältern im Gegensatz zu früher ein legales Arbeitgeber-Weisungsrecht. Das mache es praktisch unmöglich, festzustellen, ab wann Prostituierte zu Handlungen gezwungen würden.
Das Eingangs-Statement von Prof. Dr. Dr. Thomas Schirrmacher, Autor des Buches „Menschenhandel. Die Rückkehr der Sklaverei“, ließ an Deutlichkeit nicht zu wünschen übrig:
„Während die klassische Sklaverei in der westlichen Welt durch die erste große Menschenrechtskampagne der Weltgeschichte abgeschafft wurde, fehlen den Sklaven und Sklavinnen von heute die großen Fürsprecher, wie sie sich etwa in der Klimadebatte finden. Für die meisten Medien ist gerade einmal das unappetitliche Zwangsprostitutionsgewerbe eine Meldung wert, die dann immerhin ein wenig Schock, Abscheu oder Nervenkitzel auslöst.
Fast alle Länder der Erde haben harte Gesetze und Strafen gegen Vergewaltigung, Folter und Entführung. Zwangsprostitution umfasst alle drei Verbrechen gleichzeitig, wird aber viel nachlässiger behandelt, kaum ermittelt und gelinde bestraft. Und auch den Freiern müsste klar sein, dass sie sich mit großer Wahrscheinlichkeit an solchen Delikten beteiligen.“
Stadtrat Dr. Volker Ullrich will sich auch auf Landes- und Bundesebene dafür einsetzen, daß das derzeitige Prostitutionsgesetz auf den Prüfstand kommt.

Einwanderer werden oft von eigenen Landsleuten versklavt

Sait Icboyun, Sprecher des Fachforums Migration der SPD Augsburg, verwies darauf, daß Migranten überdurchschnittlich häufig Opfer seien, wobei sie häufig von eigenen Landsleuten versklavt würden.
Helmut Sporer, Leiter des Kommissariats 1 der Kriminalpolizei Augsburg, teilte mit, daß viele der 1500 bis 2000 Prostituierten, die sich jedes Jahr in Augsburg aufhalten, Opfer von Menschenhändlern seien. 80 Prozent von ihnen kämen aus dem Ausland, vor allem aus Südosteuropa.
Häufig stünden Zuhälterorganisationen hinter den Frauen, was aber aufgrund des geltenden Prostitutionsgesetzes schwer ermittelt werden könne. „Die Frauen funktionieren und sind eingeschüchtert von den Zuhältern. Dass eine von ihnen selbst Anzeige erstattet, kommt so gut wie nie vor“, sagte Sporer.
Das geltende Recht sei eine „Scheinregulierung“, denn Zuhälter hätten nun ganz offiziell die Rechte und Weisungsrechte von Arbeitgebern gegenüber Prostituierten.
Laut Soni Unterreithmeier vom bayrischen Zweig des Vereins Solwodi e.V., der Opfern von Zwangsprostitution und anderen gefährdeten Frauen zu helfen versucht, gibt es für junge Frauen teils schriftliche Anweisungen, wie sie sich im Fall einer Razzia im Bordell zu verhalten haben.
Viele der Prostituierten wurden von Schleppern mit dem Versprechen eines soliden Berufs nach Deutschland gelockt und fänden sich unversehens im Rotlicht-Milieu wieder.
Pastor Klaus Engelmohr vom projekt_X Augsburg, der Initiator der Veranstaltung, forderte anschließend Interessierte auf, einen ad-hoc-Arbeitskreis quer durch die Gesellschaft zu bilden, um zu überlegen, was man gemeinsam in Augsburg tun und wie man Druck auf die Politik ausüben könne, damit etwas geschieht.

Quelle: http://www.bucer.org/138.html?&tx_ttnews[tt_news]=1839&cHash=fc9a8f5cfe7cfe9f33ab9a4caddf584c

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