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Falsche Prognose der Amsterdam-Erscheinung

Von Felizitas Küble

Der erscheinungsbewegte, auf Seher/innen fixierte Miriam-Verlag aus Jestetten hat die „Botschaften der Frau aller Völker“ fein säuberlich chronologisch herausgebracht – also jene Privatoffenbarungen von Ida Peerdemann aus Amsterdam, die kirchlich nicht anerkannt sind, wie der Vatikan unlängst noch einmal bekräftigt hat.
(Näheres dazu hier: https://charismatismus.wordpress.com/2021/01/02/niederlande-kirche-bekraftigt-ihre-ablehnung-der-amsterdam-erscheinungen/)

Liest man im besagten Buch die 54. Botschaft vom 19. Februar 1958, so ist dort im Zwischentitel von einer „Vorhersage des Todes von Papst Pius XII.“ die Rede.

Wie sich aus dem Text der „Marienvision“ ergibt, handelt es sich aber – wie häufig in solchen Fällen – um eine nicht nachprüfbare „Prophezeiung“, denn die Visonärin durfte von dieser „Vorhersage“ niemandem etwas mitteilen, nicht einmal ihrem Seelenführer (Beichtvater).

Wieder einmal wurde erst nach dem Eintreffen des „vorhergesagten“ Ereignisses auf die „Prognose“ hingewiesen, womit jede Beweiskraft fehlt.

Abgesehen davon enthält jene Botschaft der selbsternannten „Frau aller Völker“ eine faustdicke Falschprophetie, denn sie behauptet, der Nachfolger von Pius XII. – also Johannes XXIII. – werde das Dogma von Maria als „Miterlöserin, Mittlerin und Fürsprecherin“ verkünden (was er nicht getan hat – und auch nach ihm kein weiterer Papst).

Hier der volle Wortlaut der vermeintlichen Worte der Madonna:

„Heute Nacht wurde ich wieder mit einem Schlag wach, weil ich gerufen wurde. Es war genau 3 Uhr.
Ich sah wieder das Licht und hörte die Stimme der Frau sagen:
„Da bin ich wieder. Der Friede des Herrn Jesus Christus sei mit dir. Du hast richtig gehandelt. Du hast aus freiem Willen gewählt und die Botschaft deinem Seelenführer gebracht. Dieser Gehorsam wird gute Früchte bringen, die du demnächst erfahren wirst. Dein Seelenführer kennt seine Pflicht. Sei beruhigt.
Ich werde dir eine Mitteilung machen, über die du zu niemand, auch nicht zum Sakristan und zu deinem Seelenführer, sprechen darfst. Wenn es geschehen ist, darfst du ihnen sagen, dass die Frau dies jetzt gesagt hat. Die Mitteilung lautet:
Höre, dieser Heilige Vater, Papst Pius XII., wird Anfang Oktober dieses Jahres bei den Unseren aufgenommen werden. Die Frau aller Völker, die Miterlöserin, Mittlerin und Fürsprecherin, wird ihn in die ewigen Freuden geleiten.“ 
Ich erschrak über diese Mitteilung und wagte kaum dies zu glauben. Die Frau sagte:
„Erschrick nicht, Kind! Sein Nachfolger wird das Dogma verkünden.
Ich dankte der Frau, und sie sagte sehr feierlich:
„Amen.“

Dazu außerdem folgende Anmerkungen:

  1. Die Erscheinung meldet sich mit den flapsigen Worten „Da bin ich wieder“ mitten in der Nacht – nicht gerade rücksichtsvoll gegenüber Frau Peerdemann, die aus dem Schlaf gerissen wird. Aber vielleicht wirkt eine Geisterstunde – nachts 3 Uhr – irgendwie schauriger.
  2. Dann wird die Visionärin psychologisch gestreichelt, solche verbalen Zuckerstückchen gehören zum üblichen Programm: „Du hast richtig gehandelt…aus freiem Willen gewählt….Dieser Gehorsam wird gute Früchte bringen.“
  3. Welchen theologischen oder sonstigen Sinn hat überhaupt die Ankündigung des Todes von Pius XII.? Was soll die Seherin mit der „Geheimbotschaft“ anfangen? Was heißt zudem, der Papst werde „bei den Unseren“ aufgenommen? Von Gott und Christus ist hier nicht die Rede, sondern nur verschwommen von den „ewigen Freuden“.


 

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