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FAZ entlarvt Lebenslüge: Linkspazifistische Renate Riemeck war NS-Mitläuferin

Unter dem Titel „Die Ketzerin“ veröffentlichte die Frankfurter Allgemeine Zeitung in ihrer Print-Ausgabe vom 31. Januar dieses Jahres einen ausführlichen Artikel von Jörg Feuchter über eine jahrzehntelange „Lichtgestalt“ linkssozialistischer, feministischer und pazifistischer Kreise in der Bundesrepublik.

Es geht um Renate Riemeck, einst Ziehmutter der RAF-Terroristin Ulrike Meinhof und später Spitzenkandidatin der ultralinken DFU bei der Bundestagswahl 1961. Diese pazifistische „Deutsche Friedensunion“ wurde von der „DDR“ unterstützt und finanziert.

Die FAZ belegt in diesem Beitrag, daß Riemeck, die sich hinsichtlich der NS-Zeit gerne als Judenfreundin und mentale Widerständlerin präsentierte, 1941 (sie war damals 20 Jahre alt) in die NSDAP eintrat. Wenngleich sie zwei Jahre später wieder austrat, blieb sie gleichwohl „auf Linie“:

Das beweist ihre Doktorarbeit ebenso wie ihre Tätigkeit als Universitäts-Assistentin in Jena, wobei sie die rechte Hand eines rabiaten Antisemiten war – gemeint ist SS-Obersturmbannführer Johann von Leer (der z.B. 1944 die Schrift „Von der Verbrechernatur der Juden“ veröffentlichte); ihr einstiger Chef, der nach dem Krieg ins Ausland floh, schrieb sich auch dort fleißig weiter seinen Judenhaß von der braunen Seele.

Das Problem bei Riemeck besteht weniger in ihren Jugendsünden, auch nicht so sehr darin, daß sie ihre NS-Mitgliedschaft mehrfach öffentlich in Abrede stellte, sondern daß sie soweit ging, sich als heroische Dauer-Rebellin zu präsentieren, die sich bereits während der NS-Diktatur tapfer für Juden und gegen die NS-Ideologie eingesetzt habe.

Davon ist nicht nur nichts wahr, sondern das genaue Gegenteil ist richtig, denn in ihrer Dissertation finden sich – wie die FAZ nun belegt – eindeutig antisemitische Aussagen.

Lange hatte Riemeck behauptet, diese Doktorarbeit, in welcher sie sich mit dem Ketzertum des Mittelalters solidarisiert habe, sei verschollen. Mit dieser Falschaussage konnte die Autorin bis zum Lebensende ihren politischen Glorienschein aufrechterhalten.

Diese unehrliche Selbstverklärung findet sich auch in ihrem Buch „Ich bin ein Mensch für mich“ mit dem bezeichnenden Untertitel „Aus einem unbequemen Leben“ (siehe 1. Foto), das sie im antrophosophischen Urachhaus-Verlag veröffentlichte.

In demselben Verlag erschien auch ihr Buch „Verstoßen, verfemt, verbrannt“ über meist mittelalterliche Ketzerschicksale (siehe 2. Abbildung).

Dieses sorgsam gestrickte und von der Öffentlichkeit weithin geglaubte Lügengebäude der Autorin pflückt die FAZ beweiskräftig auseinander.

In dem Artikel heißt es z.B.:

„Im Jahre 1989 gab sie Alice Schwarzer in einem „Emma“-Interview zu Protokoll: „Ich habe ja auch nicht zufällig über „Ketzer“ promoviert. Damit meinte ich ja eigentlich die Juden.  – Der Satz ist überaus bezeichnend für Riemeck, und die „Emma“ fand ihn so stark, dass sie ihn zur Seitenüberschrift machte. Er ist aber auch eine dreiste Lüge.“

Riemecks 1943 eingereichte Doktorarbeit trägt den Titel: „Die spätmittealterlichen Flagellanten Thüringens und die deutschen Geisslerbewegungen. Ein Beitrag zur Geschichte des deutschen Ketzertums.“

Im FAZ-Beitrag wird kritisch angemerkt: „Wer sich mit mittelalterlichen Ketzern beschäftigt, sollte gesunde Distanz zum Untersuchungsgegenstand halten“.

Man wundert sich angesichts ihrer wohlwollenden Darstellung ausgerechnet dieser Geißlerbewegung ohnehin, wie sie denn hier einen judenfreundlichen Zusammenhang hätte herstellen wollen, waren doch gerade Flaggelantenumzüge dieser fanatischen „Büßer“ mit ihren eschatologischen (endzeitlichen) und sonstigen Wahnideen für ihre ausgeprägte Judenfeindschaft berüchtigt.

Es will etwas heißen, wenn eine päpstliche Bulle vom 20.10.1349 die öffentlichen Geißler-Prozessionen nicht zuletzt mit dem Vorwurf verbietet, sie hätten zu judenfeindlichen Progromen beigetragen.

Demgegenüber verklärt Riemeck deren antisemitische Aktionen in ihrer Dissertation folgendermaßen: „Die Judenverfolgung des Jahres 1349 ist nichts anderes als gleichfalls eine Art Revolution der kleinen Leute gegen den jüdischen Frühkapitalismus und die jüdischen Privilegien.“

Eine solche Aussage (ausgerechnet bei unterdrückten Juden von „Privilegien“ zu sprechen und ihnen „Frühkapitalismus“ zu unterstellen) paßt nicht nur haargenau ins damalige Nazi-Weltbild, sondern durchaus auch in jenen typisch linken Antisemitismus, bei dem das Zerrbild vom Juden als geldgierigem Kapitalisten schon seit Marx und den Frühsozialisten gang und gäbe war und ist   – und in diesem Punkt berühren sich wieder einmal die Extreme von rechts und links.

 

Kommentare

11 Antworten

  1. In Deutschland gab es schon immer diese Tendenz zum Mitläufertum und zur Untertanen-Mentalität und zum Opportunismus und zum obrigkeitsstaatlichen Denken und zur Anpasserei.

    Geolitico-Magazin

    http://www.geolitico.de

    Zeit-FRagen Magazin aus der SChweiz

    http://www.zeit-fragen.ch

    Siehe auch den Weblog „Philosophia Perennis“ des Theologen und Journalisten und Philosophen David Berger und den Historiker Michael Hesemann und Gerhoch Reisegger.

  2. Allerdings deckt nicht die FAZ diese verkehrte „Licht“-Gestalt auf, sondern das tat bereits vor 10 Jahren…. Jutta Ditfurth! Sie schrieb damals einen einschlägigen Artikel in der SZ im November 2007, der viel Aufsehen erzeugte.

    Aber davon abgesehen: wie oft hatten wir diese „Lichtgestalten“! Ob sie Waldheim hießen und UNO-Generalsekretär waren oder Filbinger und erzkatholische Akademien gründeten oder Günter Grass und linksgerichtete Prosa verfassten: stets wussten sie hinterher nichts mehr über ihre NS-Aktivitäten… nicht nur wie hier diese Frau lediglich eine NSDAP-Mitgliedschaft für 2 Jahre und komische Hochschullehrer (und das ist vermutlich jedem passiert, der damals studierte bei der gleichgeschalteten Universität…), sondern schwerste Verbrechen gegen die Menschheit getan haben… oder gleich eine katholische Reichstheologie entwickelt hatten, mit der sie auch noch nach dem Krieg tendenziell die Hirne vergifteten…

    Alles andere in dem Artikel hat mit dem Tatbestand nichts zu tun. Ob die Dame nun über eine regionale Geißlerbewegung eine Doktorarbeit schrieb, ist eigentlich wurscht egal. Was haben wir nicht alles an unausgegorenem Käse geschrieben in unseren Magister, Diplom- und auch Doktorarbeiten. Ich würde das abhaken. Insgesamt finde ich, dass das hier etwas dramatisiert wird, weil die Dame ja keine Verbrechen begangenen hat und zur Zeit des NS eine unreife junge Frau war. Mir kommt sie wie eine Suchende vor, einerseits für 2 Jahre in der NSDAP, andererseits auch in der vom NS-Staat verfolgten anthroposofischen Christengemeinschaft.
    Ihre Verstrickung ist doch vergleichsweise leicht – und wie gesagt: das Nichtmehrwissen der eigenen Verstrickung hat sie mit einem Heer von Leuten gemein, die nach dem Krieg große Karrieren gemacht haben, obwohl sie oft nicht nur Mitläufer, sondern leider teilweise sogar Schwerstverbrecher gewesen sind…

    1. Guten Tag,
      einige Anmerkungen zu Ihren Äußerungen:
      1. Jutta Difurth wird in dem FAZ-Artikel mehrfach erwähnt, allerdings – so der Autor – sei sie der „von Riemeck gestreuten Legende von der abhandengekommenen Dissertation“ aufgesessen, obwohl sie sonst „sehr akribisch“ geschrieben habe.
      2. Die Doktorarbeit hat sehr wohl „mit dem Tatbestand“ zu tun, nämlich Riemecks Selbstverklärung und Lebenslüge, denn – wie sich z.B. aus dem hier wörtlich zitierten EMMA-Interview ergibt – hatte sie behauptet, sie habe ja „nicht zufällig“ über Ketzer promoviert, denn damit habe sie „eigentlich“ die Juden gemeint. Wenn sich darin dann judenfeindliche Passagen finden, paßt das aber denkbar schlecht.
      3. Sie meinen, sie war zur Zeit des NS eine „unreife junge Frau“ – immerhin trat sie mit 21 Jahren in die Partei ein. Unreif? – Heute wirft man in Medien und Öffentlichkeit z.B. einst 17-jährigen Burschen vor, damals in die Waffen-SS eingetreten zu sein – ich erinnere z.B. an den weltweit aufsehenerregenden Bitburg-Skandal. (Mein Vater weigerte sich als 16-Jähriger betr. Waffen-SS und er kam deshalb 1944 ins Gefängnis. Dies habe ich von ihm aber erst auf meine Nachfrage über seine Jugend erfahren – und als ich schon ca. 17 oder 18 Jahre alt war. Mein Vater ging damit – mit seiner damaligen Tapferkeit! – überhaupt nie „hausieren“.)
      Tja: Wenn eine 21-Jährige noch „unreif“ ist – was ist dann ein 16-Jähriger?
      4. Ich hatte in dem Artikel ausdrücklich geschrieben, daß nicht die Jugendsünden der Frau Riemeck das eigentliche Problem sind, auch nicht unbedingt ihr Verschweigen der Parteimitgliedschaft, sondern das Sich-Verklären, ihre wahrheitswidrige Selbstdarstellung als heroische Rebellin seit Jugendzeiten (mit Hinweis auf ihre Diss!). Es ist gewiß ein erheblicher Unterschied, ob man etwas Peinliches „nur“ verschweigt oder das glatte Gegenteil dessen behauptet, was gewesen ist.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

      1. Ich finde es richtig, eine solche „Legende“ zu entzaubern, aber nicht in der Art, wie das hier geschieht. Das geht mE zu weit.

        SIE haben jedenfalls Jutta Ditfurth nicht erwähnt – warum nicht? Oder habe ich da was überlesen?

        Und diese Art, den eigenen Vater, der sicher auch nicht aus „reifen“ Gründen gehandelt hat, auch wenn es die „richtigen“ waren, gegen eine andere Person aus der Zeit auszuspielen, finde ich unmöglich. Es ist mir regelrecht peinlich, wie nun Sie später mit Ihrem Vater „hausieren“ gehen, um ihn gegen moralisch schwächere Gestalten ins Feld zu führen wie eine Spielfigur. Wer weiß, warum Ihr Vater nicht damit „hausieren“ ging? Vielleicht weil ihm später auch bewusst wurde, dass das zwar zufällig „richtig“ war, aber seine Motive dennoch nicht die eines „reifen Mannes“ waren? Wer kann in die Seelen schauen?

        Ja, ob es Ihnen gefällt oder nicht – mit 21 Jahren ist man noch unreif. Sie mögen da eine glorreiche Ausnahme gebildet haben, aber was ich mit 21 Jahren alles so dachte und tat, ist mir heute eher peinlich bzw. ich muss es als Unreife verbuchen und rede auch nicht gerne drüber.
        Dass andere sich in ein Gespinst an Legenden verstricken, ist schlimm. Hoffen wir aber, dass wir selbst wahrhaftig bleiben.
        Aber unterm Strich finde ich das alles nun nicht so spektakulär. Eher so, dass die Dame auch später nicht nachgereift ist… aber schlimme Untaten kann ich bei ihr eigentlich nicht sehen, eher eben diese Unausgegorenheit.

        1. Guten Tag,
          „schlimme Untaten“ hat der Dame auch keiner vorgeworfen, weder der FAZ-Autor noch ich – wie schon die Überschrift zeigt: „NS-Mitläuferin“.
          Dergleichen kommt nicht selten vor, nur sollen sich dann die Betreffenden nicht auch noch als Widerstandshelden präsentieren. Das erwähnte ich doch bereits – sowohl im Artikel wie in meiner vorhergehenden Antwort.
          Sie schreiben:
          „SIE haben jedenfalls Jutta Ditfurth nicht erwähnt – warum nicht? Oder habe ich da was überlesen?“
          Warum sollte ich sie denn erwähnen? Soll ich alles Mögliche an interessanten Details aus dem riesig-langen FAZ-Artikel wiederholen, auflisten, zitieren? Das würde schon presserechtlich mindestens problematisch sein. Zudem geht es hier vor allem um das, was die FAZ n e u recherchiert hat, die Dissertation nämlich.
          Nun wissen Sie gar, daß mein Vater mit seiner Weigerung, in die Waffen-SS einzutreten, „sicher auch nicht aus „reifen“ Gründen gehandelt hat“ – um dann nach einem z.T. unsachlichen Lamento (….“unmöglich…regelrecht peinlich“…) zu schreiben: „Wer kann in die Seelen schauen?“ – Ja nun, Sie anscheinend („sicher auch nicht aus „reifen“ Gründen“) samt Ihrer weiteren unangebrachten Kaffeesatzleserei diesbezüglich.
          Ob es Ihnen einleuchtet oder nicht, ich bleibe dabei: Mit 21 Jahren ist man nicht unreif. (Manche mögen es sein, aber das Alter allein läßt eine solche pauschale Aussage durchaus nicht zu.)
          Freundlichen Gruß!
          Felizitas Küble

      2. Frau Küble,

        das schießt übers Ziel hinaus! So kann man schwerlich diskutieren. Ich „will“ gar nichts „wissen“ über Ihren Vater, aber dass 16jährige bereits zur Waffen-SS MUSSTEN ist mir bisher nicht bekannt gewesen. Zwar hat man das Eintrittsalter 1944 auf 17 Jahre herabgesetzt, aber nicht mal das hatte er damals erreicht. Man meldete sich außerdem auch damals immer noch freiwillig dorthin, da fehlt also irgendein Glied in der Verständniskette…Und dass 16-jährige keine ausgereiften Männer (oder Frauen) sind, sollten auch Sie begreifen können. Ich greife da mit Sicherheit nicht zu weit, wenn ich das behaupte, und es hat mit Ihrem Vater persönlich nichts zu tun. Man sollte den gesunden Menschenverstand noch walten lassen bei aller Emotionalität und persönlichen Betroffenheit.

        Was die Erwachsenenreife betrifft, liegen Sie schlicht und einfach schief. Noch vor wenigen Jahrzehnten gestand man sie einem Menschen mit 21 Jahren gerade mal zu, aber dann war keine Rede davon, dass es sich um eine ausgereifte Person handelte, sondern eine junge, gerade erwachsen gewordene Person, der man nun das Wahlrecht gab.
        Sie wissen es wahrscheinlich gar nicht, aber für bestimmte Ämter, die reife Personen benötigen, ist eine Altersgrenze weiter oben eingezogen, meist bei ca. 40 Jahren. das war auch bereits im AT so: niemand soltle vor 40 Jahren Priester werden.

        Im übrigen habe ich die Legendenbildung über die eigene Person nicht verteidigt. Aber ich weiß gut genug, dass wir alle dazu wohl mehr oder weniger neigen. Es gibt darüber sogar psychologische Langzeitstudien. Man scheint mit zunehmendem Alter das Negative zu vergessen, zu verdrängen oder auch umzudeuten. Bei der besagten Dame ist es wie gesagt glimpflich.

        1. Guten Tag,
          Sie schreiben betr. Waffen-SS, man habe sich auch 1944 „damals immer noch freiwillig dorthin gemeldet“. Davon kannn seit 1943 keine Rede mehr sein, das ist historisch bekannt und auch auf Wikipedia nachzulesen: „Die Waffen-SS bestand zunächst überwiegend aus Freiwilligen, ab 1943 auch aus unter Zwang rekrutierten Soldaten.“ – Mein Vater war mit 16 beim RAD (Reichsarbeitsdienst) und wurde dort zur Waffen-SS gedrängt, weigerte sich aber und kam in Haft. Natürlich gab es zu jenem Zeitpunkt auch noch Freiwillige (das bestreitet doch keiner), aber eben auch zwangsrekrutierte junge Männer in der Waffen-SS. Was Frau Riemeck betrifft, so war sie beim Verfassen ihrer Doktorarbeit, um die es hier hauptsächlich geht, 23 Jahre alt und damit kein „unreifes“ Mädchen mehr.
          Als sie an ihrer falschen Heldenlegende strickte, war sie zudem viel älter – und genau hier setzt ja die Kritik an, weniger an ihren Jugendsünden – das schreibe ich jetzt zum vierte Mal – und werde mich dazu nicht weiter im Kreise drehen.
          Freundlichen Gruß!
          Felizitas Küble

      3. …“aus Zwang rekrutierten SOLDATEN…“, nicht Kindern! Gedrängt mag man ja haben, aber da ist dennoch ein Glied in der Kette offen, aber sei es drum – darum geht es ja auch gar nicht..

        Zum Thema Legendenbildung über die eigene Biographie MIT ZUNEHMENDEM Alter hatte ich mich eigentlich klar ausgedrückt. Dass die Dame nicht sehr reif gewesen sein kann und sehr suchend, sieht man doch an ihren schwankenden Versuhen, in alle Richtungen irgendwie Fuß zu fassen.

        Man hat den Eindruck, sobald ein Linker sich falsch verhalten hat oder Mist gebaut hat, stürzen Sie sich mit einer enormen Energie drauf. Auf mich wirkt das ungerecht. Tut mir leid, und oft auch sehr selbstgerecht, v.a. wenn dann noch hochlöbliche Beispiele aus der eigenen Familie dagegen aufgefahren werden. Mitläufern gegenüber sollte man barmherziger sein als gegenüber den vielen harten Tätern, v.a. wenn sie auch noch katholisch waren und ais Rom Direktiven erhielten, aber da versiegen dann meist die Worte…

      4. Es ist richtig, dass sich selbst bis zum Kriegende die Leute freiwillig zur Waffen SS melden konnten und genauso richtig ist, dass es mit der Freiwilligkeit oft nicht weit her war, wie man leicht aus Gesprächen mit alten Männern erfahren kann.
        Bitte Frau Zeitschnur, ich schätze Sie wirklich sehr, aber irgendwie haben Sie sich verrannt.
        Wenn man Ihnen folgt, so ist Rom ja der Sitz des Antichrists und schuld an allem Bösen in der Welt, dabei haben Sie doch selber noch vor einem halben Jahr immer wieder auf die Perikope von dem Unkraut auf dem Acker, wo der Gutsbesitzer doch guten Samen ausgesäät hat, verwiesen
        Zu den angeblich vom NS-Staat verfolgten Anthroposophen ist zu sagen, dass auch das alles nicht so einfach ist, wie man meint. Rudolf Steiner war zunächst begeistert von den Nazis, ging dann auf Distanz, was zur Folge hatte, dass irgendwelche Schlägertrupps über die Grenze zogen und das Goetheaneum in Dornach abfackelten, wobei das allerdings in den 20er Jahren erfolgte und die Täterschaft irgendwelcher SA-Schlägertrupps bis heute ungeklärt ist.
        Rudolf Hess war übrigens bekennender und praktizierender Anthroposoph und Hitler selber ernährte sich ausschließlich von Demeter-Produkten.

        Es wäre manches vermeintlich einfacher, wenn die Guten und die Bösen in dieser Welt fein säuberlich getrennt wären und die Bösen immer böse, die Guten immer gut, die Motive der Bösen immer böse, die Motive der Guten nie böse wären usw. Leider ist dem nicht so und weil das alles nicht erst seit gestern so heillos verwirrt ist, bedarf es eines Erlösers und selbst er hat uns gerettet auf Hoffnung hin, sagt Paulus.

      5. Hallo @ Ester

        Die Story von dem Bub, der eingebuchtet wurde, habe ich nicht aufgebracht, wollte nur drauf heraus, dass die kein glorreiches Beispiel gegen die unreife Dame sein kann, um die es hier geht. Der Bub hat wahrscheinlich was Ungeschicktes und für die Nazis Anstößiges gesagt, mehr kaum – ein 16-Jähriger ist und bleibt ein Kind, das gerade mal den ersten Flaum auf der Oberlippe hat, wenn überhaupt. Wenn schon solche „Gegenbeispiele“, dann bitte ganz genau, denn andernfalls kann man die Fälle kaum vergleichen oder gegeneinander abwägen. Sie verstehen hoffentlich, was ich meine.
        Ich habe auch Verwandte gehabt, die anstelle von „Heil Hitler“ „Drei Liter!“ murmelten und sehr katholisch waren. Man sollte aber eines sehen: das waren in aller Regel diese typisch deutschen, „protestantisch“ angehauchten, aber auf jeden Fall liberalen Katholiken der Sailer- und Döllinger-Tradition, und sie waren es auch, die in Hitlers Kerkern schmachteten oder umkamen. Das trifft auch auf den neulich erwähnten Alfred Delp zu – das war ein Liberaler und sehr unabhängiger Geist! Warum aber er so ganz schnell hingerichtet wurde, während sein Oberer, Augustin Rösch zwar eingebuchtet, aber nicht hingerichtet wurde, obwohl Rösch den Delp überhaupt erst in den Kreisauer Kreis einschleuste, sind alles offene Fragen, auch die, dass man Delp offenbar aus dem Jesuitenorden raushaben wollte und ihm damit verbunden sein Leben anbot, wo ein großer Teil des Ordens profaschistisch war und kein Härchen gekrümmt bekam – wenn jemand den Nazis in die Finger geriet, war das eben immer ein egalitärer gesonnener, demokratischer Kopf. Ich habe mir inzwischen einige dieser Märtyrerschicksale angesehen, und Pius IX. oder X. hätten diese Helden nicht gepasst, sie hätten sie gleich noch mit geschasst! Es ist schlimm, dass man anhand dieser unglücklichen Gestalten nachher auch noch „beweisen“ will, das der Orden oder „die“ Kirche verfolgt worden sei. Das ist schlicht und einfach nicht wahr. Die Kirche und der Faschismus waren in Wahrheit eins, aber nicht jeder Katholik – das ist die tragische Verkennung…
        Wenn jemand nicht blackwhite denkt, dann halte ich mich dafür. Immerhin kann ich das, was ich behaupte begründen, weil ich sehr viel forsche.

        Dass aber der Vatikan tatsächlich hinter jedem Übel steht, das seit ca. 150+ Jahren Europa und die Welt erschüttert, ist mehr als einmal beweisen worden. Dass Rom der Sitz der Antichristen ist, haben schon andere Spatzen von den Dächern gepfiffen, und sie alle hatten dafür triftige Gründe, die man nicht von der Hand weisen kann. Nicht zuletzt deutet uns die Offenbarung darauf hin. Man kommt aber auch durch normales, nüchternes Denken drauf. Wer nicht völlig durcheinander ist im Kopf, weiß, dass 1870 eine Blasphemie zum Dogma erklärt wurde. Und 1854 vermutlich auch. Und man ängstigt uns mit der Drohkeule des „Dogmas“, das ein „Nogo“ ist. Wir sollen also an dem Punkt den menschen mehr gehorchen als Gott. Ich denke ja gar nicht dran! Soweit käme es noch! Denn beides kennt das NT nicht nur nicht, sondern es wurde auch mindestens 1000 Jahre lang nicht geglaubt und war nicht bekannt. Es wurde aber ab dann durch gezielte und teilweise brutale Lobbyarbeit vorangetrieben. Und mit diesen beiden Ungeheuerlichkeiten fingen auch die gehäuften Marienerscheinungen an. Hony soit qui mal y pense… Seither geht es rapidement abwärts…

        Mit Ihrem „et…et“ können Sie sich vor dem Anspruch Jesu nicht herausreden. Jesus will kein „et…et“, sondern ein Jaja oder neinnein. Alleine diese hanebüchene Theologie – ich sage nicht, welcher Orden sie verbreitet hat – ist deshalb antichristlich. oder wollen Sie den herrn selbst belehren? Wer hat sich verrannt?

        Ich kann nicht zweien Herren dienen. Sie mögen das verantworten können. Sie mögen die mehrfachen Böden, die diese Kirche eingezogen hat für ihre bösen Strategien, achselzuckend übergehen, Motto: was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß, ich kann das nicht, wenn ich sehe, welches herzzerreißende Elend daraus folgte und folgt. Wenn ich erkenne, was hier gespielt wird und das Entsetzen mich zutiefst aufrüttelt, kann ich doch nicht Menschen zuliebe das diktierte alberne Spiel mitspielen, nur damit leute wie Sie mir nicht vorwerfen, ich hätte mich womöglich verrannt…

        Ja, der Acker ist verunkrautet, aber Jesus hat nur gesagt, man soll es wachsen lassen, aber er hat nicht gesagt, dass man das Unkraut anerkennen soll, wo man es als Unkraut erkennt. Er hat auch nicht gesagt, dass man es nicht erkennen könnte, sondern nur, dass man, wenn man es ausreißt, womölich auch den guten Weizen ausreißt – das hat er gesagt, und das ist etwas anderes. Sie werden viele Hinweise im NT finden, wo uns ausdrücklich untersagt ist, mit Gotteslästerern, die sich für Christen ausgeben, überhaupt nur zu verkehren. Erklären Sie den Autoren solcher Stellen Ihr „et…et“!

        Ich schrieb übrigens nicht, dass die Anthros generell verfolgt waren. Allerdings die Christengemeinschaft, der die unreife Dame da oben angehörte – die wurde 1941 verboten und verfolgt. Paar stichwortartige Infos dazu hier, auch zur Anthroposophie http://www.taz.de/!1517089/
        Zwischen den Anthroposophen und den Geheimgesellschaften wie der Thulegesellschaft, denen einige Nazis angehörten, gab es sicher „geistige“ (iS von esoterischen) Schnittstellen, aber keine generelle Übereinstimmung. Die vegetarische Ernährung und das Biodynamische waren auch nicht nur den Anthros eigene, sondern entstammten dem größeren Umfeld der Lebensreformbewegung und einigen esoterischen Kreisen.

      6. Frau Zeitschnur bitte, wir sind hier auf dieser Erde immer im Vorläufigen, wie sind hier auf dieser Erde immer die, die, selbst wenn sie zu den Gerechten gehören, siebenmal am Tag fallen, wir sind die, die unseren Brüdern, und das sind nun mal auch die Päpste, 77mal vergeben sollen und gleichzeitig sollen wir sogar das Gewand eines Menschen fürchten, der in Sünde gefallen ist.
        Gott ist die absolute verzeihende, barmherzige Liebe und er weiß, was im Menschen ist, er hat in Christus die schreiende Blasphemie des Gotteswortes nicht gehindert und gleichzeitig ist er der absolut Gerechte, dem nichts unheiliges nahen darf.
        Dennoch ist Gott selber in Christus dem unheiligen, dem Sünder genaht. Das ist das et….et und ich weiß nicht, wie man das sonst beschreiben soll.
        Im übrigen ist es wirklich so, dass die Kirche in den Jahrhunderten immer versucht, sich durchzumogeln, und ja es wäre besser, wenn es anders wäre. Aber die spannende Frage ist „Sind wir denn anders?“
        Es gibt von Gertrud von LeFort einen Roman, der hieß „Der Papst aus dem Ghetto“, es geht um die Zeit der Gegenpäpste und sie versucht, das aufzudröseln.
        In dem Roman gibt es eine Frage, die nie formuliert wird, die die „Frage des Papstses Paschalis“ genannt wird und die schlicht und ergreifend lautet: „Was würdest du an meiner Stelle tun?“, der Roman geht auch darum, dass da immer wieder Leute Papst werden, die das Malheur sehen und versuchen, es besser zu machen und allesamt scheitern, bis es dann zu dem Papst Anaklet II kommt, der sich das Amt gekauft hat und von dem es heißt „Er begann zu herrschen unter dem Zeichen des Antichrist zum Heil der Christenheit“
        Es wäre, so denkt man, besser, die Christen wären schon immer bessere Menschen gewesen, aber und auch das sagt uns die Schrift, ist Christus nun mal nicht gekommen, um eine Gemeinschaft der besseren Menschen zu schaffen.
        Das wird zwar immer wieder versucht, innerhalb und außerhalb der Kirche, alleine es funktioniert nicht, und dennoch gibt es Kirche und Welt weiter, für mich das Zeichen, dass es immer noch Gott ist, der zwar nicht so eingreift, wie wir das gerne hätten, aber dennoch dafür sorgt, dass das Böse noch nicht übermächtig wird.
        Und was die Unterscheidung von Gut und Böse angeht, so haben wir die, das stimmt, aber dennoch berichten die ersten Seiten des Buches Genesis davon, dass wir uns das angemaßt, sozusagen gestohlen haben.
        Ich glaube, wir haben verschiedene Kirchenbilder, ich denke immer, Sie denken, die Kirche ist wirklich all das, was sie sich anmaßt und könnte, wenn sie wollte, da doch was besseres draus machen.
        Ich denke, die Kirche ist nix wie diejenigen, die zum Herrn gekommen sind, weil sie mühselig und beladen sind, die kranken und siechen, die sich dahin geschleppt haben und teilweise so krank sind, dass sie es gar nicht mehr merken und so sieht sie halt auch aus, diese Kirche.

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