Top-Beiträge

Links

FAZ kritisiert EKD-Papier gegen Ehe und Schöpfungsordnung

In der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ vom gestrigen Dienstag, dem 18. Juni 2013, befaßte sich Reinhard Bingener unter dem Titel „Kein Lob der Ehe“ mit der jüngsten „Orientierungshilfe“ des Rates der EKD (Evangelischen Kirche in Deutschland).

Das Papier räume, so die FAZ, gründlich mit traditionellen Vorstellungen in der Kirche und über die Kirche auf. Wie scharf dieser Bruch ist, wird deutlich, wenn man neben den EKD-Text ältere „Orientierungshilfen“ legt  –  Luthers Großen Katechismus etwa.“  

Die FAZ schreibt weiter: 120505416_B_Judy und Mike in der Kirche

„Um den „polarisierten Geschlechterrollen“ im traditionellen Familienmodell entgegenzutreten, fordert die EKD, Betreuungsangebote konsequent auszubauen. Auch sollten Ausbildung und Bezahlung in Berufen verbessert werden, die vorwiegend von Frauen ausgeübt werden. In Zukunft sei es zudem unausweichlich, dass Erziehung und Pflege, die bisher vorwiegend von Frauen geleistet wurden und als quasi „natürliche Ressource“ unbezahlt blieben, zum einen auch von Männern geleistet werden und zum anderen vom Staat berücksichtigt und gewürdigt werden müssten.“

EKD will „Familie neu denken“

Die Kirche wird in dem Papier aufgefordert, „Familie neu zu denken“, denn die „Vielfalt“ der Lebensformen sei „unvoreingenommen anzuerkennen und zu unterstützen“. Nicht die „Form“ sei wichtig, sondern daß die Beziehungen „verlässlich, fürsorglich und respektvoll“ gelebt würden.

Gleichgeschlechtliche Partnerschaften, die diese Bedingungen erfüllten, seien „auch in theologischer Hinsicht als gleichwertig anzuerkennen“.

Die FAZ hierzu weiter:

„Insgesamt profiliert sich die EKD mit ihrem neuen Papier wieder verstärkt als progressive gesellschaftliche Kraft, die Veränderungen lieber antizipiert, als sie mit Verzögerung nachzuvollziehen.“  – Somit ergebe sich eine „Kluft zur Soziallehre der römisch-katholischen Kirche“.

Wenn ausgerechnet eine Konfession, die sich so viel auf das reformatorische Prinzip „Allein die Bibel“ zugutehält, ausgerechnet die Heilige Schrift links liegen läßt oder gar der Kritik unterwirft, verblüfft dies selbst eine weltliche Zeitung wie die FAZ:

„Erstaunlich an dem Papier ist sein laxer Umgang mit der Bibel. Mit Blick auf die Bewertung der Homosexualität heißt es dort etwa, die biblischen Schriften überlieferten nicht nur Beispielhaftes zum Thema Liebe, sondern auch gesellschaftliche Zwänge und das überholte Rollenverständnis ihrer Entstehungszeit. Auch solche Stellen seien aber im Licht der „befreienden Botschaft des Evangeliums“ zu interpretieren.“

Neben der Bibel wird auch die kirchliche Tradition beiseite geschafft:

„Noch leichter glaubt die Ad-hoc-Kommission, in der man vergeblich nach einem renommierten Universitätstheologen sucht, es sich aber mit der kirchlichen Tradition machen zu können. „Ein normatives Verständnis der Ehe als ,göttliche Stiftung‘ und eine Herleitung der traditionellen Geschlechterrollen aus der Schöpfungsordnung entspricht nicht der Breite des biblischen Zeugnisses“, wird dekretiert. Reformatorische Theologie, die die Ehe zwar als „weltlich Ding“, aber doch auch als besonderen Stand unter Berufung auf einschlägige Bibeltexte etablierte, scheinen nicht einmal mehr einer Diskussion würdig.

Damit geht jedoch auch eine christliche Vertiefung von Familie und Partnerschaft verloren, die mühsam erarbeitet wurde und die auch heute die politisch-rechtliche Diskussion um eine innerliche Dimension ergänzen könnte.“

Es ist weit gediehen mit der Zeitgeistverwirrung in der EKD, wenn deren dekadente Sumpfblüten sogar von einer bürgerlichen Zeitung wie der FAZ kritisiert werden, wobei die „Frankfurter Allgemeine“ schließlich nicht als Hofberichterstattungsblatt des Vatikan anzusehen ist.

Felizitas Küble, Leiterin des Christoferuswerks in Münster

Kommentare

8 Antworten

  1. Warum werden eigentlich Familienwerte zerstört ?
    Warum wird über „un-natürliche“ Partnerschaften wie Homo/Lesbenehen u.a. kleine Minderheiten so lautstark in der Öffentlichkeit berichtet ?
    Das interessiert doch letztlich nur die Betroffenen.

  2. Zitat
    Gottes Wort wird dem Zeitgeist unterworfen.
    Zitat Ende

    Das ist auch nicht mehr als der stümperhafte Versuch einiger Zeitgeistzwerge, der, wie schon so oft in der Geschichte ebenfalls zum Scheitern verurteilt ist. GOTT ist geduldig – jeder bekommt seine Lektion – besonders uneinsichtige Gesellschaften.

    Zitat
    Die Evangelische Kirche entwickelt sich Richtung Kulturverein.
    Zitat Ende

    Die „evangelische Kirche“ mag sich so nennen, sie war nie „Kirche“ und wird es auch nie sein, denn der Gründer hat keine zwei Kirchen und noch m e h r gegründet.

    Die Bezeichnung „Verein“ trifft es da schon ganz gut – „C L U B“ wäre besser. In seinem Buch „Zur Lage des Glaubens“ hat der damalige Kard. Ratzinger diesen „C L U B“ noch freundlich als christliche Glaubensgemeinschaft bezeichnet.

    mfg

  3. Christ und Welt:

    „Liebt nicht die Welt und was in der Welt ist! Wer die Welt liebt, hat die Liebe zum Vater nicht. Denn alles, was in der Welt ist, die Begierde des Fleisches, die Begierde der Augen und das Prahlen mit dem Besitz, ist nicht vom Vater, sondern von der Welt. Die Welt und ihre Begierde vergeht; wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit.“ 1. Joh. 15-17

  4. Abgesehen von Widersprüchen zu biblischen Aussagen und Befremden über die schnelle, zeitgeistangepasste Meinungsänderung, ist es eigentümlich, dass die wunderbaren Ergänzungsmöglichkeiten von Frau und Mann scheinbar vergessen wurden und der wichtige „gegengeschlechtliche Spiegel“ nicht mehr in Betracht gezogen wird.
    Das Gehirn ist das größte „Geschlechtsorgan“. Dort finden sich die wichtigsten, prägendsten und auch bereicherndsten Unterschiede zwischen Frau und Mann in den Bereichen „physiologische Abläufe“, „zentralnervöse Informationsverarbeitung“ und „genuinen, also angeborenen Denk- und Bewertungsprinzipien“. In Denk- und Bewertungsprinzipien, welche sich eben nicht einfach beispielsweise mit unterschiedlichen sozialen Erfahrungen in der Kindheit oder sonstigen sozio-kulturellen Einflüssen erklären lassen.
    Frauen haben z. B. mehr graue Gehirnzellen und weniger verknüpfende Nervenfasern im Gehirn: „Frauen können die einen Dinge besser, Männern die anderen; wir müssen lernen, einander zu helfen“.
    Damit und mit weiteren Unterschieden in den männlichen und weiblichen Gehirnen ist eine optimale Ergänzungsmöglichkeit der beiden Geschlechter trotz Konfliktstoff gegeben; Gleichheit kann sich höchstens addieren, Verschiedenheit kann wesentlich mehr erreichen (siehe Buch: „Vergewaltigung der menschlichen Identität. Über die Irrtümer der Gender-Ideologie, 3. Auflage, Verlag Logos Editions, Ansbach, 2013)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Kategorien

Aktuelle Beiträge

Archiv

Archive

Artikel-Kalender

April 2024
M D M D F S S
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
2930  

Blog Stats

684040
Total views : 8763642

Aktuelle Informationen und Beiträge abonnieren!

Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse an, wenn Sie kostenlos über neu erschienene Blog-Beiträge informiert werden möchten.