„Die Wehrlosigkeit des Kindes in der Krippe ist entwaffnend.“ – Das hat Bischof Dr. Rudolf Voderholzer während der Christmette am 24. Dezember 2022 im Dom St. Peter in Regensburg gesagt.
Der nächtliche Gottesdienst aus der vollbesetzten Kathedrale des Bistums wurde per Livestream an zahlreiche Gläubige übertragen.
Eingangs hatte Bischof Voderholzer seine Erleichterung darüber ausgedrückt, dass der Gottesdienst „fast ganz normal“ gefeiert werden kann, von wenigen Einschränkungen abgesehen.
In seiner Predigt berichtete der Regensburger Oberhirte, dass das Weihnachtsevangelium nach dem Evangelisten Lukas keine idyllische Erzählung sei, sondern ein „geschichtliches Gemälde, das ein Gegensatzpaar gegenüberstelle: auf der einen Seite Kaiser Augustus, den mächtigsten Mann seiner Zeit, der 45 Jahre lang über das Römische Reich herrschte.
Zwar überwand er den Bürgerkrieg, aber unter seinem „Frieden“ wurden die Völker unterdrückt und ausgebeutet; allerdings auch das umspannende römische Straßennetz eingerichtet, auf dem die Apostel, insbesondere Paulus ihrer intensiven christlichen Missionstätigkeit nachgehen konnten; die bekanntlich über Soldaten und Kaufleute schon damals bis nach Regensburg wirkte.
Vor allem aber steht im Evangelium die arme Familie gegenüber. Die Jungfrau Maria bringt den Retter der Welt hervor.“
Bischof Voderholzer sagte auch mit Blick auf Russland und die leidende Ukraine: „Wo Gott die Ehre gegeben wird und Religion nicht bloß politisch funktionalisiert wird, da kann auch auf Erden Frieden werden“.
Friede bei den Menschen auf Erden…
Im Rahmen seiner Predigt erklärte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer die Übersetzungsmöglichkeiten des griechischen Begriffs für „Gnade“ am Ende der Weihnachtserzählung im Lukasevangelium (2,14): „Verherrlicht ist Gott in der Höhe, und auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade“ bzw. seit der Revidierung der Übersetzung im Jahr 2017: „seines Wohlgefallens.“
In der lateinischen Übersetzung sangen die Regensburger Domspatzen in demselben Gottesdienst „bei den Menschen guten Willens“ („bonae voluntatis“).
Es zeigt sich hier – von Gnade über das Wohlgefallen bis hin zum genannten guten Willen – gleichsam die Spannbreite der Möglichkeit der Mitwirkung des Menschens selbst und seines Verhaltens, seiner Antwort auf die Ankunft Gottes als Kind – für jeden einzelnen von uns.
„Nur alle drei Gesichtspunkte fügen sich somit zur ganzen Wahrheit“, beschrieb der Regensburger Bischof den besten Umgang mit der Bandbreite von Übersetzungen.
Quelle: Bistum Regensburg, Dr. Veit Neumann
7 Antworten
Ja, aber man sollte nicht die Predigt Kardinal Rainer Maria Woelki`s im Kölner Dom
zu nennen Vergessen, der über die Kleinheit der Größe Gottes gesprochen hat in der
Christmette dort.
Heilige Schrift
Viel mehr als eine fromme Fiktion
Der Journalist Michael Hesemann präsentiert archäologische Beweise für die Korrektheit der Aussagen des Alten Testaments jenseits von Fiktion. Zerschmolzene Scherben in Sodom und historische Quellen für die Bundeslade: Hat die Bibel am Ende doch recht?
weiter
https://jungefreiheit.de/kultur/literatur/2022/mehr-als-fromme-fiktion/
Weihnachten in Gefahr;
https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=_NL58KTEKzM
Besser spät als nie.
ALLEN hier wünsche ich gesegnete,
FROHE WEIHNACHTEN
Ich würde mich sehr freuen, wenn auf dem zur Zeit vakanten Sitz des Erzbischofs von Paderborn ein Oberhirte vom Format eines Voderholzer Platz nehmen könnte!
Verehrte Frau Küble,
herzlichen Dank, daß Sie gerade die Predigt von S.E. Bischof Vorderholzer als Ihre Weihnachtsbotschaft ausgewählt haben. Er ist ein tapferer Mann, ein Kämpfer vor dem Herrn – und wehrt sich tapfer gegen die Feinde des Glaubens, auch – und erst recht – in der eigenen Kirche. Ihn zu unterstützen, ist für wahre Christen eine Selbstverständlichkeit.
Ich wünsche Ihnen von Herzen ein gesegnetes Weihnachten und ein glückliches neues Jahr. Danke für Ihre Mühen, den wahren Glauben zu stützen.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Peter Helmes
Guten Tag, Herr Helmes,
vielen Dank für Ihre Hinweise. Ja, Bischof Voderholzer ist der mutigste Oberhirte in Deutschland. Das zeigte sich auch beim Synodalen Holzweg, wo er als einziger Diözanbischof bei allen Beschlußvorlagen mit Nein stimmte.
Ich bringe seine Weihnachtsbotschaft seit langem Jahr für Jahr.
Auch Ihnen ein segensreiches Neues Jahr!
Herzlich
Ihre Felizitas Küble