Der Vatikan hat die Prüfung von Moneyval bestanden, die internationale Anforderungen an die Finanz- und Bankentransparenz testet.
Das Gutachten des Expertenkomitees des Europarats über die Transparenz der Geldgeschäfte im Vatikan sei in erster Linie eine „moralische Verpflichtung“, kommentierte Kurienbischof Ettore Balestrero das Ergebnis am gestrigen Mittwoch. Der Papststaat habe die primäre Aufgabe, im Dienst der Universalkirche zu stehen und eine Orientierung für katholische Einrichtungen zu sein, so Bischof Balestrero, der das rund 240 Seiten lange Gutachten vor Journalisten erläuterte.
Daß der Moneyval-Expertenbericht dem Vatikan in Sachen Finanzgebaren ein grundsätzlich gutes Zeugnis ausstellt, sehen auch unabhängige Beobachter so. Vatikanstaat und Heiliger Stuhl bräuchten den internationalen Vergleich nicht zu scheuen, sagte der in Aachen lehrende Politologe und Volkswirt Ralph Rotte gegenüber Radio Vatikan. Rotte hat sich auf wissenschaftlicher Ebene mit den Geldgeschäften im Papststaat beschäftigt.
Normalerweise brauche es zehn bis 15 Jahre, bis ein Transparenz- und Kontrollsystem für das Finanzwesen etabliert sei. Die Fortschritte des Vatikans seien vor diesem Hintergrund vorzeigbar, so Rotte.
Quelle: Radio Vatikan